Zurück aus dem Filmtheater Winterberg, wo Elyas M´Barek die Pubertät rettete: „Dieses bescheuerte Herz“

Spontanfoto in der Lobby des Winterberger Kinos. (foto: zoom)

Zum Abschluss der Arbeitssaison 2017 hatte ich mir vorgenommen, mich im „Filmtheater Winterberg“ unterhalten zu lassen. Zur Auswahl standen heute „Starwars – Die letzten Jedi“ und „Dieses bescheuerte Herz“ mit Elyas M´Barek in der Hauptrolle.

Nachdem Elyas M´Barek mit dem inzwischen auf drei Teile angewachsenen „Fack ju Göhte“ das deutsche Schulsystem vor der endgültigen Verblödung gerettet hatte, war ich gespannt, wen oder was der nonkonformistische Held des konformistischen Kleinbürgertums in seinem neuen Kinofilm von Spießertum und Langeweile erlösen würde.

Im Ankündigungstext heißt es:

„Lenny, der fast 30-jährige Sohn eines Herzspezialisten, führt ein unbeschwertes Leben in Saus und Braus. Feiern, Geld ausgeben und nichts tun, stehen bei ihm auf der Tagesordnung. Bis sein Vater ihm die Kreditkarte sperrt und von ihm fordert, sich um den seit seiner Geburt schwer herzkranken, 15-jährigen Daniel zu kümmern bei dem man nicht sagen kann, ob er seinen 16. Geburtstag feiern wird. Diese zwei Welten prallen aufeinander, als Lennys Vater seinen Sohn dazu verpflichtet, sich um seinen Patienten David zu kümmern.“

So wie sich der Kleinganove Zeki Müller unkonventionell und erfolgreich um die Loser am Schillergymnasium kümmerte, hakte Lenny heute die „To Do Liste“ für den todkranken 15-jährigen Daniel ab.

Mit Frechheit und Pathos erfüllt Lenny dem Jungen alle Wünsche. Von Lederjacke kaufen, Sportwagen fahren, Party, eine nackte Frau sehen, sich verlieben, rote Rosen schenken bis zur Fahrt mit der Angebeteten in der Stretchlimousine – Knutschen inbegriffen – wird alles abgehakt, die lebensnotwendige Sauerstoffflasche (fast!) immer dabei.

Der Film ist auf die Marke „Elyas M´Barek“ zugeschnittenen. Das Drehbuch eine Mischung aus der französischen Filmkomödie „Ziemlich beste Freunde“ der Regisseure Olivier Nakache und Éric Toledano aus dem Jahr 2011 und dem bewegenden Buch „Wie man unsterblich wird“ von Sally Nicholls sowie einer gehörigen Portion „Elyas M´Barek“.

Wie es am Ende ausgeht, verrate ich hier nicht.

Aber wer zweifelt ernsthaft daran, dass mit dem Tunichgut M´Barek und seinen unkonventionellen Methoden das Ende „happy“ wird?

Ich habe mich jedenfalls am Ende eines Arbeitsjahres unterhalten gefühlt – mit Witz und Pathos.

Ein Gedanke zu „Zurück aus dem Filmtheater Winterberg, wo Elyas M´Barek die Pubertät rettete: „Dieses bescheuerte Herz““

  1. Wie konnte ich das nur übersehen:

    Der Anfang, diese irre Autofahrt, hat große Ähnlichkeit mit dem Anfang von „Gegen die Wand“.

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