Worüber uns die Westfalenpost nicht informiert: der Niedergang der Lokalzeitungen, die Schließung der WR-Redaktionen und die Zukunft der WP.

Up, up and away - Arbeitsplätze in Soest (Bild) und Werl.
Das war vor Jahren***. Up, up and away – Arbeitsplätze in Soest. Schließung der Westfalenpost. Heute scheint die WP von der Zerschlagung der WR zu profitieren (archiv: zoom))

Worüber uns die Westfalenpost nicht informiert, über den Niedergang der Lokalzeitungen, die Schließung der WR-Redaktionen und die Zukunft der WP, darüber sagt uns ein einziger Kommentar auf dem Gewerkschaftsblog „Medienmoral“ mehr als ein fünf Meter hoher Stapel Westfalenpost.

Wer sich nicht durch das ganze Gestrüpp des Blogs kämpfen will, sollte heute den Kommentar  von „Alter Kollege“ lesen. Ich klaue einfach ein paar Zeilen (Hervorhebungen von mir):

„Zu ergänzen wäre, dass die Lokalzeitungen und die regionalen Blätter mit lokalen Inhalten auch dort, wo sie sich durch „strategische Zusammenarbeit“ -übrigens ein wunderlicher Euphemismus für Gleichschaltung und Zensur-„ noch eine Weile halten können, ebenfalls in absehbarer Zeit zum Niedergang verurteilt sind.

Das liegt sicher an den geänderten Lesegewohnheiten jüngerer Menschen in Verbindung mit einer überalterten Leserschaft der Zeitungen. Es liegt aber auch an heutigen Verlegern, die als Anwälte oder Kaufleute kaum journalistisch, sondern rein betriebswirtschaftlich denken. Und so fällt ihnen bei sinkenden Auflagen und Renditen lmeistens nur das Wort ‚Sparen’ ein. Eine ohnehin angeschlagene Zeitung aber, die, wie bei der Rundschau geschehen, in einigen Lokalredaktionen schlagartig mit knapp einem Viertel der früheren Personalstärke dasselbe Gebiet beackern soll, ist zum schnellen Scheitern verurteilt.

Vielleicht ist der Leser ja nicht soweit informiert, dass er die Hintergründe kennt, zumal er über die drastischen Personalkürzungen und „Nutzung von Synergien“ aus der eigenen Zeitung nichts erfährt. Aber DASS sie schlechter wird, das bemerkt auch der Einfältigste irgendwann: viele, oft kaum redigierte Pressemitteilungen, aus Personalgründen verpennte Ereignisse (über die bereits die Lokalzeit abends zuvor berichtete), offensichtliche Fehler, immer wieder ein peinlicher Schülerzeitungsstil, weil von Schülern aka „Freie Mitarbeiter verfasst  all‘ das fällt nach einiger Zeit auf. Die Qualität geht „runter“ die Auflage auch. So einfach ist das.

… und weiter geht’s hier im Blog Medienmoral.

*** Blog-Bericht von der Demo(2009) in Soest

2 Gedanken zu „Worüber uns die Westfalenpost nicht informiert: der Niedergang der Lokalzeitungen, die Schließung der WR-Redaktionen und die Zukunft der WP.“

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