Wohin steuert die Bildungspolitik der CDU im Hochsauerlandkreis?

Von politischen Gegnern gern als "Haussender der CDU" bezeichnet: Radio Sauerland vis a vis dem Kreishaus Meschede. (foto: zoom)
Von politischen Gegnern gern als "Haussender der CDU" bezeichnet: Radio Sauerland vis a vis dem Kreishaus Meschede. (foto: zoom)

“Die CDU im HSK will dem Bevölkerungswandel entgegenwirken.

Vor allem das Bildungsangebot müsse verbessert werden, damit mehr junge Fachkräfte im HSK bleiben, hieß es beim CDU- Kreisparteitag am Wochenende. “

So zu lesen bei „Radio Sauerland“, dem Haussender der CDU.

Jahrelang hat sich die HSK-CDU gegen jede wesentliche Veränderung des Bildungssystems gesträubt. Bekanntlich ist der HSK der einzige aller 53 Kreise in NRW, in dem es keine Gesamtschule gibt.

Es besteht seit diesem Schuljahr lediglich eine einzige Sekundarschule. Das Abitur nach 9 Jahren läßt sich im Kreisgebiet nur mit Schulwechsel ablegen.

Die Inklusion ist noch nicht weit fortgeschritten, die Einsetzung von Inklusionsbeauftragten war bisher nicht erwünscht. Eine Elternbefragung nach von den Eltern kleiner Kinder benötigten Betreuungszeiten wird ebenso abgelehnt wie die Mitwirkung eines Vertreters der islamischen Gemeinden im Schulausschuss des Kreises (neben den bereits vorhandenen Vertretern der katholischen und evangelischen Kirchen).

Eine gemeindeübergreifende Schulentwicklungsplanung, die in anderen Kreisen selbstverständlich ist, ist bisher am Widerstand der CDU gescheitert. Kinderhorte, in denen Kinder, die keine Ganztagsschule besuchen, nachmittags betreut und ihnen bei den Hausaufgaben geholfen wird, sollen nicht mehr bezuschusst werden, so dass sie in ihrer Existenz gefährdet sind.

Der Leiter einer Kreisberufsschule läßt Mitschüler über einen Schüler mit Migrationshintergrund Dossiers anfertigen, warum sie ihn nicht mögen – und nichts wird dagegen unternommen.

Die Liste der Bildungsblockaden ließe sich beliebig verlängern…

Wir sind gespannt, ob es irgendwann auch bei der HSK-CDU einen Aufbruch in neue Bildungslandschaften gibt, wie er bei vielen CDU-Verbänden, wie beispielsweise  im Münsterland und in Ostwestfalen, längst vollzogen ist.

4 Gedanken zu „Wohin steuert die Bildungspolitik der CDU im Hochsauerlandkreis?“

  1. 2003 wurde die Mogelpackung OGS eingeführt. Die „Offene Ganztags-Schule“, war und ist keine Schule mit Schulpflicht, sondern eine Hortbetreuung durch externe Anbieter, an der lediglich ein Teilmenge der Gesamtschülerzahl einer Schule teilnahm und teilnimmt. Die Bezeichnung „Hortbetreuung“ hätte und würde den Sachverhalt realistischer beschreiben. „Schule“ wie bei einer echten Ganztagsschule ist es nicht.

    Ganztagsschulen sind in den meisten hochentwickelten Industrieländern Standard.

    Wer mit Kindern in Frankreich, England, den skandinavischen Ländern etc. gelebt hat, schüttelt den Kopf über unseren Flickenteppich namens bundesdeutsches Schulsystem:

    16 verschiedene Ländersysteme und dann noch innerhalb eines Landes wie NRW x verschiedene Sekundarstufen-Schultypen wie Hauptschule, Verbundschule, Realschule, Sekundarschule, Gemeinschaftsschule, Gesamtschule, Gymnasium …

Kommentare sind geschlossen.