Wo gibt es guten Online-Journalismus in NRW? Eine Umfrage von CORRECT!V und den Ruhrbaronen.

UmfrageSchraven20150906CORRECT!V und die Ruhrbarone wollen wissen, ob die Seiten im Netz über Nordrhein-Westfalen wirklich unabhängig sind oder ob sie schon von Weitem nach Schleichwerbung riechen.

David Schraven (CORRECT!V) hat mich heute angeschrieben und um Mithilfe gebeten. Da ich ich mir ähnliche Fragen wie David und die Ruhrbarone auch schon seit längerem stelle, rennt David bei mir offene Türen ein.

Ich klaue mir jetzt einfach mal den Text von der CORRECT!V-Website, denn was David will, kann David noch am besten sagen. Ach, so – und füllt bitte den Fragebogen aus, egal ob bei CORRECT!V, den Ruhrbaronen oder gleich hier. Es landet alles im gleichen Topf.

Wie sieht die Netzöffentlichkeit in NRW eigentlich aus? Es geht nicht um Schminktipps oder Anleitungen für Minecraft. Wir reden hier von Angeboten, die im weitesten Sinne journalistisch sind; die sich mit lokalen und regionalen Ereignissen befassen oder mit spannenden Themen. Wir suchen Blogs oder Facebook-Seiten, die sich in NRW mit einer Stadt oder einem Anliegen auseinandersetzen.

Wir wissen, dass es in NRW noch ein paar journalistische Online-Angebote wie die „Ruhrbarone“ oder „Xtranews“ gibt – gerade im lokalen Raum. Aber wir wissen nicht, wie lebendig sie wirklich sind, und ob sie wirklich recherchieren. Wir wissen nicht, ob die Angebote Pressemitteilungen bringen – vielleicht sogar unkommentiert oder irreführend als eigenen redaktionellen Beitrag gekennzeichnet – oder ob sie echte, eigene Geschichten veröffentlichen? Wir wissen nicht, wer von den Online-Medien der Verlockung nachgibt, für Geld Schleichwerbung zu platzieren, die wie ein echter redaktioneller Artikel aussieht.

In den vergangenen Jahren haben wir gelernt, dass sich neue Online-Angebote immer seltender auf eine bestimmte Gegend oder Gemeinde beschränken, dafür aber auf ein besonderes Thema, das den Leuten am Herzen liegt. Statt kontinuierlich über das Geschehen etwa in Gütersloh zu berichten, kümmern sich die Leute in ihren Blogs um Operetten. Statt ein Stadtteil-Blog zu betreiben, gründen die Neugierigen heute eine Facebook-Seite wie „We love Dorsten“.

Wir würden gerne wissen, was in NRW abgeht, um Angebote für diese Plattformen zu entwickeln.

Deswegen bitte ich Euch um Hilfe.

Wir haben zusammen mit den „Ruhrbaronen“ einen Fragebogen entwickelt, der ein paar Basisdaten erfasst.

Bitte füllt den Fragebogen aus und leitet ihn weiter. Die Ergebnisse der Umfrage veröffentlichen wir zusammen mit den „Ruhrbaronen“.

Ihr braucht dafür zwei Minuten. Zwei Minuten, die uns helfen können, zu erfassen, wie unabhängig der Online-Journalismus in NRW wirklich ist.

DANKE!!!

3 Gedanken zu „Wo gibt es guten Online-Journalismus in NRW? Eine Umfrage von CORRECT!V und den Ruhrbaronen.“

  1. „Das Gespenst einer Einheitszeitung in ganz Deutschland…“

    Der ver.di Landesverband HH:

    Ein Gespräch mit Martin Dieckmann, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter Medien, Kunst und Industrie Hamburg und Nord, über die Entwicklung in deutschen Zeitungskonzernen

    Die Nachrichten von Personalabbau, Zusammenlegungen von Redaktionen, Betriebsspaltungen, Betriebsschließungen im Zeitungsbereich ebben nicht ab. Sie alle ergeben scheinbar einen Flickenteppich. Aber gibt es darin und dahinter vielleicht eine ganz neue und im Sinne der publizistischen Vielfalt ausgesprochen gefährliche Entwicklung? Anlässlich aktueller Entwicklungen hat uns dazu Martin Dieckmann in einem Gespräch einen Einblick in die Hintergründe gegeben. Das Gespräch führte Frank Schischefsky.

    Das Interview hier lesen:
    https://hamburg.verdi.de/themen/nachrichten/++co++55eb38e4-870a-11e6-a879-525400b665de

  2. wenn alle das gleiche schreiben, ist es doch egal, wie viele das tun?

    „Satire-Formate wie die „heute-show“ oder „Die Anstalt“ werden über Generationengrenzen hinweg zunehmend zum Hauptinformationsmedium. Ist Satire damit zur zentralen Instanz journalistischer Wahrheitsfindung geworden?“

    „scobel: Niedergang des Journalismus
    Der Qualitätsjournalismus verliert zunehmend an Terrain“ http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/188905/index.html&cx=59

    „Satire-Formate“ haben einfach „Narrenfreiheit“, Narren dürfen das, das stört den König nicht

  3. „Die Zeit“ als Beispiel für lobbygelenkte Presse in „Die Anstalt“ – die Grenzen der „Narrenfreiheit“ wurden voll ausgereizt:

    http://meedia.de/2014/11/21/klage-abgewiesen-zeit-herausgeber-joffe-scheitert-gegen-zdfs-die-anstalt/

    Klage abgewiesen: Zeit-Herausgeber Joffe scheitert gegen ZDFs „Die Anstalt“

    21.11.2014 – Fernsehen – Das Hamburger Landgericht hat die Klage des Zeit-Herausgebers Josef Joffe gegen das ZDF abgewiesen. Das berichtet das Hamburger Abendblatt. Joffe beanstandete ein Schaubild, das in der Satiresendung „Die Anstalt“ Lobbyverbindungen von Journalisten aufzeigte.

    Die Kabarettisten Max Uthoff und Claus von Wagner hatten in der „Anstalt“ vom 29. April einige einflussreiche Journalisten und ihre Verbindungen zu Lobbyverbänden offengelegt. Joffe bemängelte, dass ihm in einem Schaubild fälschlicherweise acht Verbindungen transatlantischen Organisationen nachgesagt worden sind.

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