Winterberg: Ski und Rodel gut. Doch wie kommt man hin zum „Hochstauerland“ und wie wieder raus?

Schon am heutigen Samstagnachmittag staut sich der Rückreiseverkehr aus den Skigebieten. (foto: zoom)
Zwischen Nuttlar und Bestwig. Schon am heutigen Samstagnachmittag staut sich der Rückreiseverkehr aus den Skigebieten. (foto: zoom)

Der Winter ist in das Hochsauerland eingekehrt. Das ist gut für die einheimische Tourismusindustrie und gut für die Schneebegeisterten aus dem Ruhrgebiet, den Niederlanden und …

Leider wird bei idealen Skibedingungen das Sauerland zum „Stauerland“.

Auf der Hinreise Staus ab Bestwig, Staus zwischen Assinghausen und Winterberg, Staus vor dem Kreisel in Winterberg. Auf dem Rückweg tröpfelt der abfließende Verkehr aus den Skigebieten zäh auf die B 480, staut sich, quält sich durch die Kreisel Richtung Niedersfeld, um am Abzweig zur B 7 wieder zieharmonikaartig zum Stillstand zu kommen. Nach der Ampel wieder der Stau vor und in Bestwig.

Das Hochsauerland ist an einem Tag wie heute, wo zumindest morgens der Schnee unter einem makellos blauen Himmel glitzerte, phantastisch anzuschauen.

Ein makelloser Morgen auf der Ennert zwischen Silbach und Siedlinghausen. Joggen im Schnee. Geht auch.
Ein makelloser Morgen auf der Ennert zwischen Silbach und Siedlinghausen. Joggen im Schnee. Geht auch.

Aber hinkommen muss man erst einmal, aus dem Ruhrgebiet, den Niederlanden …

Winterberg hat an Winterwochenenden ein Kapazitätsproblem. Wer schlau ist, weicht erstens auf alternative Skigebiete wie Bödefeld und Bruchhausen aus und folgt zweitens nicht blind seinem Navi. Überhaupt sollte man genau das Gegenteil von dem tun, was die anderen machen, beispielsweise nicht am Samstag morgen auf der B 480 zwischen Niedersfeld und Winterberg im Stau stehen.

6 Gedanken zu „Winterberg: Ski und Rodel gut. Doch wie kommt man hin zum „Hochstauerland“ und wie wieder raus?“

  1. @Johanna: Stimmt. Es wäre wünschenswert, dass die Schienenverbindung mehr vermarktet und genutzt würde.

    Ergänzend müsste aus meiner Sicht aber auch der Nahverkehr mit Bussen verbessert werden. Denn die Schienenanbindung ist für Reisende aus Richtung Hagen oder Kassel gar nicht so günstig.
    Aus Richtung Hagen muss man umsteigen und 30 Minuten warten, um den Zug nach Winterberg zu kriegen.
    Aus Richtung Warburg muss ich gar über Olsberg nach Bestwig und dort mühsam auf den anderen Bahnsteig (über die nicht barrierefreie Brücke oder mit Fußweg bis zum Bahnübergang), um den Zug nach Winterberg zu kriegen.

    Daher wäre aus meiner Sicht wichtig auch den Busverkehr ab Bf. Olsberg zu stärken, der direkten Anschluss an den RE-Verkehr hat, aber ausgerechnet am Wochenende ausgedünnt ist.

    1. @Andreas

      Habe jetzt das Mitteilungsblatt insb. S. 36 gelesen. Die Zahlen sind mir nicht klar geworden, vor allem nicht die 30-jährige „Zahlungsreihe“. Wie kommt er auf 13 Mio, wenn allein 2015 634.642,00 Euro fällig sind?

      Außerdem war da doch immer die sogenannte Anfangsinvestition von ca. 6-7 Mio Euro.

      Später mehr.

  2. Winterberg hat durch den Bau der neuen Sessellifte und die Umrüstung von den alten Schleppern auf Sessellifte seine Kapazität im Skigebiet, d.h. wie viele Personen bekomme ich je Stunde auf den Berg, mit Sicherheit gegenüber dem Jahr 2000 vervierfacht.

    Die Zahl der Parkplätze ist nahezu identisch geblieben. Problem 1.

    Es gibt lediglich Hinweise auf die Parkplätze, aber keinen Hinweis ob dort noch was frei ist. Der „Suchverkehr“ hemmt die ganze Sache zusätzlich. Problem 2.

    Dem genervten Autofahrer ist es irgendwann egal, ob er im absoluten Halteverbot steht und 25 € fällig werden. Die Stadt schreibt fleißig Knöllchen, abgeschleppt -was die Konsequenz sein müsste- wird aber nie. Da fragt man sich, ob das absolute Halteverbot denn überhaupt nötig ist, durchgesetzt wird es ja nicht. Aus dem genervten Autofahrer wird ein ärgerlicher Wintersportler. Problem 3.

    Mangels Parkplätzen werden Nebenstraßen zugeparkt, die eigentlich ruhige Wohnlage sind. Gilt in Winterberg, aber auch in den Höhendörfern und dort, wo aus ehemaligen Wohnhäusern große Ferienhäuser gemacht wurden, mit 20, 30 Betten. Wo sind die Parkplätze für die zehn Fahrzeuge mit gelbem Nummernschild. Die Anwohner werden z.T. so behindert, dass sie nicht mehr aus ihren Garagen kommen. Interessiert aber keinen. Warte auf den Tag, wo das Rettungsfahrzeug nicht mehr zum Einsatzort kommt, mit fatalen Folgen. Alle haben es gewusst, keiner reagiert….Problem 4.

    Wer ein Mal den Stau von Altastenberg über den Großraumparkplatz, Ampel und die Kreisverkehre Richtung Niedersfeld miterlebt hat, der sollte sich mit etwas Verstand alternative Routen suchen. Aber wie erwähnt, alle hören auf das Navi, liebe Leute, eigene Dummheit.

    Im Endeffekt ist Winterberg hoffnungslos überlastet. Offenbar sind in Dänemark gerade Ferien, man sieht überall dänische Nummernschilder. Die Niedersachsen haben das Hochsauerland entdeckt, die Holländer und die Rhein-Ruhr-Schiene noch früher. Der Winterspielplatz für potentiell 25 Millionen Menschen, nur wenige Stunden entfernt.

    Im Moment werden täglich, gerade an den Wochenenden hunderte, eher tausende von Wintersportlern vergrault, vergrämt, verärgert. Stau wahrscheinlich, Parkplatz gefunden, hurra. Alle, die in der Remmeswiese parken, laufen zur gleichen Liftkasse. 20 Minuten Wartezeit. Im Skigebiet selbst, 30 Minuten für eine Auffahrt, 45 Minuten für eine Bratwurst.

    Vielleicht ist das der Weg, sich wieder auf ein erträgliches Maß runter zu schrumpfen?

    1. @Heinz A.

      Vielen Dank für die kenntnisreiche Schilderung. Vielleicht „traue“ ich mich am Wochenende mal hoch, um mir alles in Ruhe anzusehen. Im Berufsalltag meide ich, wenn möglich, die von Ihnen so detailliert beschriebenen „Verhältnisse“ und orientiere mich beim Einkauf etc. eher Richtung Olsberg.

      Später mehr.

  3. Ich kann mich an meine Kindheit erinnern, als es noch (fast) keine Navis gab. Da standen die Autos hier bei uns kilometerweise im Stau. Scheinbar sagen die Navis da etwas anderes als der Kartenleser, denn heute ist hier von Stau absolut keine Rede mehr, die B236 und die Strecke ab Meschede über den Rimberg und Bad Fredeburg … fast schon ein Geheimtipp.

    Auch wenn Winterberg viel größere Sesselbahnen hat und die Entwicklung in den letzten Jahren habe ich selber als Skifahrer miterlebt, dann nützt das trotzdem wenig, man steht an Wochenenden immer noch teilweise 20-30 min. an den beliebten Liften am Poppenberg oder am Campingplatz Rauer Busch.

    Wer clever ist fährt aber ohnehin bei Flutlicht, da kann man unten am Lift fast direkt durchfahren.

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