Winterberg-Siedlinghausen: Bahnhof des Jahres 2018

Schon aus der Ferne lädt der Bahnhof Siedlinghausen zum Verweilen ein. (foto: zoom)

Weil in diesem Jahr der Hauptbahnhof Winterberg den Preis „Bahnhof des Jahres 2018“ abgestaubt hat, möchte ich daran erinnern, dass auch die Bahnhöfe Winterberg-Siedlinghausen und Winterberg-Silbach einen Preis verdienen sollten, denn sie stellen einen nicht unwesentlichen Teil des Gesamtensembles „Winterberger Bahnhofslandschaft“ dar.

Als langjähriger, fast schon jahrzehntelanger, Einwohner des Winterberger Ortsteils Siedlinghausen, schlage ich meinen Bahnhof als „Schienenschrottimmobilie des Jahres 2018“ vor.

Begründung: Der Bahnhof Siedlinghausen war auch bislang schon ein Objekt ausgesprochener Hässlichkeit und Dysfunktionalität, doch mit den neuen baulichen Erweiterungen und den architektonischen Verschlankungen  schlägt er den Bahnhof Schwerte oder Duisburg um Längen.

Modisches Gedöns wie Barrierefreiheit ist nun konsequent geschliffen.

Rollstuhlfahrer*innen – Nein Danke!

Der imposante Rindenmulchberg verkörpert einerseits symbolisch und mit physischer Wucht die heimische Holzwirtschaft, andererseits dürfen sich auch Autofahrer dem maroden Bahnhof nicht mehr nähern.

Der Regenunterstand mit Sitzbank über dem Ticketautomaten wurde endlich abgebaut. Der Reisende/die Reisende muss sich heute nicht mehr über das undichte,  tropfende Dach ärgern. Das war gestern.

Der Weg zum Ticket ist konsequent durch Zäune gesichert. Niemand kann mehr nach links oder rechts abweichen und versehentlich in das Bahnhofsgebäude eindringen.

Nicht links, nicht rechts, sondern geradeaus wird der Kunde mit Zäunen zum Ticket geführt. (foto: zoom)

Die Siedlinghäuser Hausbesetzerszene steht vor dem Zaun, also vor dem Aus.

Wer in Siedlinghausen aussteigen will, muss bei der Anfahrt auf den Bahnhof rechtzeitig im Zug den roten Knopf „Bedarfshalt“ finden und drücken.

„Bedarfshalt“ heißt nicht, dass, weil die Zugtoiletten auf unserer Strecke meist defekt sind, man/frau in Siedlinghausen sein Bedürfnis verrichten dürfte.

Es gibt selbstverständlich, entsprechend dem Standard der Deutschen Bahn, keine öffentlichen Toiletten an der „Schienenschrottimmobile des Jahres 2018“.

Bitte nominiert Siedlinghausen! Die Formalien können bei der Allianz pro Schiene online erledigt werden. Ich bin optimistisch. Heimatliebe. Beim Hauptbahnhof Winterberg hat es doch auch geklappt. Woll!?

Pinkeln am Zaun sowie auf dem Mulchhaufen verboten!

Siedlinghäuser Dreiklang: Zaun, Mulch, Bahnhof (foto: zoom)

5 Gedanken zu „Winterberg-Siedlinghausen: Bahnhof des Jahres 2018“

    1. @gp

      Danke für den Hinweis. Kannte ich noch nicht.

      Schön, dass unsere Lokalpolitiker durch das Bild marschieren, aber seit Jahren anscheinend nichts bewegt haben.

  1. Wer hat den Zaun um das verfallende alte Bahnhofsgebäude mit privatem Schrottplatz gebaut? Da wurde richtig investiert.
    Und warum ist die Zufahrt zum Bahnhof für PKW verboten?

    1. @Johanna

      Privatbesitz vor öffentlichem Wohl.

      Vielleicht pokert der unbekannte Besitzer auch nur und hofft, dass ihm irgendwer (Bahn, Stadt Winterberg) den Schrott zu überhöhtem Preis wieder abkauft.

Kommentare sind geschlossen.