Westfalenpost Brilon, Meschede, Warstein: Auflage sinkt weiter

Mit den gedruckten Zeitungen geht es abwärts. (screenshot)
Mit den gedruckten Zeitungen geht es seit Jahren abwärts. Hier die Westfalenpost/WR im Raum Brilon, Meschede, Warstein. (screenshot)

Die neuen Zahlen der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. sind seit heute online.

Die Auflage und Abonnentenzahl der Westfalenpost im Raum Brilon, Meschede, Warstein -dazu gehört mit seiner Außenredaktion auch Winterberg- kennt seit Jahren, auch in diesem Quartal,  nur eine Richtung: abwärts.

In den letzen drei Jahren haben die Tageszeitungen des ehemaligen WAZ-Konzerns, jetzt FUNKE-Mediengruppe, in unserem Raum (Bri/Mes/Wa) 4.742 Abonnentinnen und Abonnenten verloren. Von 32.743 ging es runter auf 28.001. Das sind über den Dreijahreszeitraum 2012/2015 14,48% Verlust.

Man kann den Trend über die drei Jahre aufsplitten:

3/20012 bis 3/2013: -5,60%

3/2013 bis 3/2014: -4,71%

3/2014 bis 3/2015: -4,93%

In der IVW-Statistik fehlt die Nahaufnahme. Dass heißt, wir können nicht die Standorte Brilon (+Winterberg), Meschede und Warstein untereinander vergleichen. Diese Zahlen besitzt nur die FUNKE-Mediengruppe selbst.

Selbstverständlich werden die Leitungen der einzelnen Redaktionen über die feineren Statistiken Bescheid wissen.

Wie dem auch sei, scheinen die gedruckten Zeitungen ihrem Tod entgegenzutrudeln, allerdings zur Zeit dabei immer noch so viel Profit abzuwerfen, dass sie erscheinen können.

Auffällig ist die erhöhte Präsenz der Westfalenpost-Ausgaben in den sozialen Medien (vor allen Dingen Facebook) im vergangenen Jahr. Hier scheint ein Umsteuern von Seiten des Verlags stattzufinden.

Wie sich das auf die Rendite des Verlags und die Arbeitsbedingungen der Redakteure vor Ort auswirkt, kann ich nicht beurteilen.

Die journalistische Qualität hat sich nach meinem Gefühl im Schneckentempo vom CDU-Blatt weg entwickelt. Investigativer Journalismus spielt allerdings kaum eine Rolle.

8 Gedanken zu „Westfalenpost Brilon, Meschede, Warstein: Auflage sinkt weiter“

  1. schade wirklich mit der sinkenden auflage. Dabei war heute wieder ein supertoller artikel im heimatblatt mit dem sachlichen titel:

    Asylbewerber in Meschede nach sexueller Belästigung festgenommen

    und morgen kommt bestimmt der reißer:

    Frau kann in Arnsberg nur knapp vor Deutschem flüchten
    http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65847/3221733

    wp-meschede, du wirst mich doch nicht enttäuschen

    1. @Zeitungsfreund

      Der Westfalenpost-Artikel gibt die Meldung der Polizei wieder, allerdings mit einer kleinen Ausnahme, der Überschrift:

      Im Presseportal lautet die Überschrift: „POL-HSK: Junge Frauen belästigt“

      siehe: http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/65847/3221743

      Bei der WP ist daraus „Asylbewerber in Meschede nach sexueller Belästigung festgenommen“ geworden.

      Ein kleiner Dreh und schon strömen die appetitlichen Kommentare in die Facebook Kommentarspalte unter dem Artikel: https://www.facebook.com/wp.meschede/posts/934278446608934

      Wobei offene Gewaltaufrufe wie „zusammenschlagen und abschieben“ inzwischen moderiert wurden.

      Der einzige Hinweis auf den Täter lautet im Polizeibericht: „Es handelt sich um einen 29 Jahre alten Zuwanderer.“

      1. Der Kommentarthread ist inzwischen erheblich moderiert worden, was auch nötig war, und sieht heute Morgen anders aus als noch gestern Abend.

  2. Im Pressekodex liest man:

    Ziffer 12 – Diskriminierungen

    Niemand darf wegen seines Geschlechts, einer Behinderung oder seiner Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen oder nationalen Gruppe diskriminiert werden.

    Richtlinie 12.1 – Berichterstattung über Straftaten
    In der Berichterstattung über Straftaten wird die Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu religiösen, ethnischen oder anderen Minderheiten nur dann erwähnt, wenn für das Verständnis des berichteten Vorgangs ein begründbarer Sachbezug besteht.

    Besonders ist zu beachten, dass die Erwähnung Vorurteile gegenüber Minderheiten schüren könnte.

  3. Es ist schlicht nicht hinzunehmen, wenn in der öffentlichen Berichterstattung wichtige Eigenschaften von Tätern oder Verdächtigen verschwiegen werden. Immerhin werden den polizeilichen Ermittlungen dienliche Hinweise aus der Bevölkerung so behindert bzw. gar vereitelt. Außerdem wird der Bürger so im Unklaren darüber gelassen, wie es konkret um die Innere Sicherheit (und Integrationsbemühungen) bestellt ist und inwieweit er seine berechtigten Interessen gegenüber der Politik geltend zu machen hat.

    Der oben zitierte Auszug aus dem Pressekodex ist insoweit eine Verschleierungs-, ja sogar Propagandamaßnahme und als solche nicht zu dulden.

    Eine Obrigkeit, die dem Bürger einen sachgerechten Umgang mit derartigen Informationen über Täter und Verdächtige nicht zutraut, beweist Misstrauenskultur und/oder hat etwas zu verbergen.

    Die Fakten müssen endlich auf den Tisch, damit sich endlich wieder eine gesunde und einer demokratischen Grundordnung angemessene politische Diskussionskultur entwickeln kann.

  4. Herr Schneider,

    mit Verlaub, Sie schwafeln mir zu viel komisches Zeug zusammen:

    „Wichtige Eigenschaften von Tätern oder Verdächtigen“, damit meinen Sie vermutlich Äußerlichkeiten wie Hautfarbe, Haarfarbe, Hautfarbe und Hautfarbe – oder Rasse? Nee, Rasse sicher nicht. Pfui, so ein schmutziges Wort, stattdessen sagen sie lieber „Eigenschaften“, was aus Ihrem Mund fast genau so schmutzig klingt.

    Wie wollen Sie die Informationen der Polizei haben?

    Vermutlich so: 19-jähriger Ahmad Kalic, dunkelhäutig mit starkem Haarwuchs und südländischem Akzent, Moslem, wohnhaft in der Starengasse 17 in Hinterposemukel, Tel._____ wird verdächtigt…

    Oder so: Der 47-jährige rosafarbene Familienvater Fritz Franz, Katholik, ungepflegtes Äußeres, spricht Deutsch in Sauerländer Idiom, wohnhaft in der Fleischstraße 33 in Kastelberg, Tel. ______ wird folgender Straftaten beschuldigt. Wenn Sie auf folgenden Link klicken, öffnen sich einige Fotos des Franz.

    Soll es so sein, damit der Bürger im Klaren über Innere Sicherheit und Integrationsbemühungen ist?

    Was Sie als Verschleierung bezeichnen, ist der Schutz des Einzelnen, der Schutz vor Stigmatisierung, ungerechter Beschuldigung und Verfolgung. Es ist gut, dass das Machtmonopol beim Staat, bei Polizei und Justiz liegt, und nicht bei sonstwie besorgten Bürgern wie Ihnen.

    Sie unterstellen „der Obrigkeit“, sie verberge etwas. Was genau soll das sein? Dass in Deutschland die meisten Straftaten von deutschen Männern begangen werden?

    Und wenn Sie von „gesunder Grundordnung“ schwadronieren, dann drängt sich die Assoziation vom „gesunden Volkskörper“ geradezu auf: die einen dürfen dazu gehören und die anderen nicht – wie hießen letztere damals noch..? Irgendwas mit P..Pa…? Ich komme gerade nicht drauf.

  5. Interessant in diesem Zusammenhang die lesenswerte Zusammenfassung auf DerWesten (Westfalenpost, NRZ, WAZ usw.)


    Anders ist es bei bloßen Spekulationen, ob das Tat-Motiv mit der Religionszugehörigkeit oder dem kulturellen Migrationshintergrund etc. etwas zu tun haben könnte. Dieses wäre nur im Einzelfall zulässig, wenn es hierzu gesicherte Aussagen gäbe oder generalisierend, wenn es seriöse Erkenntnisse gäbe. Sonst wird die Grenze zur Diskriminierung sehr schnell überschritten.

    http://www.derwesten.de/politik/was-die-presse-ueber-taeter-schreiben-darf-und-was-nicht-id11466137.html

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