Weltberühmte unbekannte Designer: Russell Herbert („Bert“) Gold

Nachbau von Glenn Goulds Stuhl, ausgestellt im „Salon du Meuble“, Paris. (foto: Wikipedia, PD [1])
Glenn Gould ist DER Pop-Star unter den klassischen Pianisten. Aber was ist das für ein „merkwürdiges Instrument“, auf dem er saß?

(Neuauflage eines Beitrags, der in ähnlicher Form im August 2012 im Blog „Ruhrbarone“ erschienen ist.)

Russell Herbert („Bert“) Gold erklärt den Stuhl für seinen Sohn Glenn Gould:

„Ich versuchte was ziemlich Leichtes an Klappstuhl aufzutreiben und dann von jedem Bein etwas abzusägen, ich machte mir eine Messingklammer, die um jedes Bein herum ging und schraubte sie daran fest, und dann schweißte ich die Hälfte einer Spannschraube an jede Klammer, so dass jedes Bein einzeln eingestellt werden konnte.“

Glenn Gould diskutiert seinen Stuhl:

 

 
 

Interviewer: „What an odd instrument you’ve got there?“

Glenn Gould: „I think it has a rather nice tone actually.“

I.: „I’m talking about this, this, – eh – this thing – of which I do not know how to call it.“

G.: „You will not speak disrespectfully of a member of the family?!“

I.: „What do you mean ‘a member of the family’?“

G.: „It is a boon travelling companion – without which I do not function – I can not operate – it is with me for 21 years – this ‘thing’! – otherwise known as a ‘chair’!“

I.: „You’ve actually given concerts on this?“

G.: „I’ve never given – any concert on anything else (…) for 21 years.“

I.: „Do you actually mean it’s been as close a companion to you as Bach has been in your musical career?“

G.: „Oh, much closer actually.“

———————-

[1] https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Glenn_Gould%27s_chair.JPG

Ein Gedanke zu „Weltberühmte unbekannte Designer: Russell Herbert („Bert“) Gold“

  1. … habe versucht, die „Diskussion“ über Glenn Goulds „Stuhl“ zu übersetzen, für einen Freund, der kein Freund des Englischen ist.

    Gar nicht so einfach … die Komik zu erhalten. Falls das jemand besser kann: Danke!

    Interviewer: „What an odd instrument you’ve got there?“

    Interviewer: „Was für ein seltsames Instrument haben Sie da?“

    Glenn Gould: „I think it has a rather nice tone actually.“

    Glenn Gould: „Ich denke, es hat tatsächlich einen sehr guten Klang.“

    I.: „I’m talking about this, this, – eh – this thing – of which I do not know how to call it.“

    I.: „Ich rede über dieses, dieses, – äh – dieses Ding, von dem ich nicht weiß, wie ich es nennen soll.“

    G.: „You will not speak disrespectfully of a member of the family?!“

    G.: „Sie werden nicht respektlos über ein Mitglied der Familie reden wollen?!“

    I.: „What do you mean ‘a member of the family’?“

    I.: „Was meinen Sie mit ‘einem Mitglied der Familie’?“

    G.: „It is a boon travelling companion – without which I do not function – I can not operate – it is with me for 21 years – this ‘thing’! – otherwise known as a ‘chair’!“

    G.: „Er ist ein enger Reisegefährte – ohne den ich nicht funktioniere – ich nicht arbeite – er ist seit 21 Jahren bei mir – dieses ‚Ding’! – sonst bekannt als ein ’Stuhl’!“

    I.: „You’ve actually given concerts on this?“

    I.: „Sie haben wirklich darauf Konzerte gegeben?“

    G.: „I’ve never given – any concert on anything else (…) for 21 years.“

    G.: „Ich habe nie ein Konzert auf etwas anderem gegeben seit 21 Jahren.“

    I.: „Do you actually mean it’s been as close a companion to you as Bach has been in your musical career?“

    I.: „Wollen Sie wirklich sagen, dass er ein so enger Gefährte wie Bach in Ihrer musikalischen Karriere gewesen ist?“

    G.: „Oh, much closer actually.“

    G.: „Oh, in Wirklichkeit viel enger.“

Kommentare sind geschlossen.