Fotografieren im Museum: Weimar vs. Amsterdam

Weimar ist schön, interessant, universitär, eine Stadt mit kultureller Vielfalt. Die interessierten Besucher flanieren über Plätze, durch Parks und sind begeistert.

Aber sobald Sie ein Museum der Klassikstiftung Weimar betreten, gilt Folgendes:

„Die Klassik Stiftung Weimar erlaubt das Fotografieren (…) nur in den frei zugänglichen Bereichen. In Sonderausstellungen ist das Fotografieren nicht erlaubt. (…)“

Leider ist fast gar nichts ‚frei zugänglich‘, in vielen Museen werden Eintrittsgelder fällig und schon greift das Fotografierverbot.

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Plakat vor dem Bauhausmuseum in Weimar. Im Museum ist das Fotografieren nicht erlaubt (fotos: chris)

Verbote gibt es in England auch, aber die Insulaner lieben Piktogramme. Dabei wird ihre Sprache von viel mehr Menschen verstanden, als die umständlichen Formulierungen in Weimar. Der Brite regelt das Problem folgendermaßen:

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Eingang eines englischen Museums

Völlig anders sieht es im neu eröffneten Rijksmuseum in Amsterdam aus. Es gibt kein generelles Fotografierverbot.  Wer eine Eintrittskarte hat, kann Fotos machen. Einzige Bedingung: ohne Blitz. Somit gibt es kein rechtliches Problem, die Nachtwache abzulichten:

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Nachtwache im Rijksmuseum Amsterdam.

Ich persönlich finde die Niederländer klasse, unkompliziert gehen sie mit neuen Entwicklungen um und die Menschen strömen dennoch – oder vielleicht auch gerade wegen der kostenlosen, massenhaften Werbung in ihr so wunderbar restauriertes und nun wieder neu eröffnetes Museum.

Ich hätte gern mehr ‚Werbung‘ für die tollen Museen in Weimar gemacht, das Bauhausmuseum, das Liszt-Haus, die vielfältige Ausstellung über den belgischen Architekten Van De Velde – aber ich durfte nicht fotografieren… Daher: kein Bild, keinen Ton bzw. keine Zeile…

4 Gedanken zu „Fotografieren im Museum: Weimar vs. Amsterdam“

  1. Also das mit den Piktogrammen bei den Briten finde ich übertrieben. Wir sind doch alle noch des Lesen’s mächtig (wobei die Betonung wirklich auf „noch“ liegt). Und in der wunderbaren Stadt der Wirkungsstätten von Goethe, Schiller und vielen anderen Künstlern machen sie es schon richtig.
    Das Foto der Jugendlichen vor der berühmten „Nachtwache“ von Rembrandt ist sehr bezeichnend. Wahrscheinlich schicken sie sich gerade App’s nach dem Motto: “ Wie mache ich eine Tütensuppe auf“. 🙂

  2. @nofretete

    Oh, da muss ich mal widersprechen. Das Rijksmuseum geht wirklich neue Wege. Der Artikel von Michael Schmalenstroer

    http://schmalenstroer.net/blog/2015/03/handys-im-museum/

    verdeutlicht das ja noch einmal.

    Wir selbst haben uns im vorigen Jahr mit alten Bekannten aus den USA in Amsterdam getroffen und den größten Teil der Zeit des Tages mit Gesprächen, Kindern, Fotoapparaten und Smartphones im Rijksmuseum verbracht.

    Es war einer der intensivsten Museumsbesuche, an die ich mich erinnern kann.

    Unsere Gespräche tauchten in die Gemälde ein, assozierten, führten in die Vergangenheit, verknüpften Erinnerungen und Gegenwart.

    Mal waren die zweidimensionalen Bilder die Folie für unsere vierdimensionalen Beziehungen, mal war es gerade anders herum.

    Hört sich schräge an, hat aber funktioniert 🙂

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