Umleitung: von der Elbphilharmonie über die Hate-Economy zur Beichte eines Abo-Nomaden

Die Elbphilharmonie am 29. Dezember 2016 (foto: zoom)

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4 Gedanken zu „Umleitung: von der Elbphilharmonie über die Hate-Economy zur Beichte eines Abo-Nomaden“

  1. Elbphilharmonie:

    Ein einziger großer Jubel in den Massenmedien:

    Wie oft war Beethovens „Ode an die Freude“ zu hören? (eine Statistik würde mich hier wirklich interessieren …)

    Super-Prominente im Freudentaumel …

    „…“

    Kann ja sein, dass die „Elbphilharmonie“ wirklich großartig ist – hab sie nicht selber im Original gesehen, die Akustik nicht gehört –, aber irgendwann hatte ich nur noch den Eindruck:

    dem Volk muss mal ganz deutlich gesagt werden, wie es was zu finden hat:

    „Richard Sennett beschreibt, dass das bürgerliche Publikum seiner eigenen Wahrnehmung, den eigenen Gefühlen nicht traut und der Lenkung bedarf. Dafür wurde im 19. Jahrhundert das Programmheft erfunden, das dem Publikum erklärt, wie es das Theater zu finden hat.“

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/buehnenbildner-neumann-von-der-volksbuehne-dann-mache-ich-ein-tattoo-studio-auf/11653950.html

  2. Hannah Arendt, „Menschen in finsteren Zeiten“, Essays:

    „Darin findet sich auch ihr 1966 zuerst veröffentlichtes Porträt „A heroine of Revolution“ (deutsch 1968: „Rosa Luxemburg“).[85]

    Arendt würdigt die Revolutionärin als unorthodoxe, selbstständig denkende deutsch-jüdische Marxistin polnischer Herkunft. Niemals habe sie zu den „Gläubigen“ gehört, die „Politik als Religionsersatz“ auffassten.[86] Vielmehr habe Luxemburg gewagt, öffentlich Lenin zu kritisieren, insbesondere seine Instrumentalisierung des Krieges für die Revolution, und von den Gefahren „deformierter Revolutionen“ gesprochen:

    „Was die Frage der Organisation anging, so glaubte sie nicht an einen Sieg, an dem die breite Masse keinen Anteil und kein Mitspracherecht hatte, ja, sie hielt sowenig davon, um jeden Preis die Macht in der Händen zu halten, daß »sie eine deformierte Revolution weit mehr als eine erfolglose fürchtete« – im Grunde der Hauptunterschied zwischen ihr und den Bolschewiken.“[87] Arendt schließt sich in der Bewertung Luxemburg an, indem sie fragt:

    „Hatte sie nicht recht mit ihrem Urteil, daß Lenin völlig im Irrtum war über die von ihm angewandten Mittel und daß die einzige Rettung in der »Schule des öffentlichen Lebens selber lag, in der unumschränktesten, breitesten Demokratie und öffentlichen Meinungsäußerung«, daß der Terror jedermann »demoralisiere« und alles zerstöre?“[88]

    Wegen ihrer Eigenwilligkeit sowie der Verachtung für Karrieristen und Statusgläubige stand Luxemburg, hebt die Publizistin hervor, oft am Rande der kommunistischen Bewegung. Als radikale Kriegsgegnerin, Kämpferin für politische Freiheit und eine uneingeschränkte Demokratie zog sie häufig Kritik auf sich.

    Ihre moralische Haltung beruhte auf dem Ehrenkodex einer kleinen jüdischen und mehrsprachigen intellektuellen Elite der Ostjuden, die sich selbst als Kosmopoliten betrachteten, tatsächlich aber nach Meinung Arendts „vielmehr europäisch“ waren, so dass „ihr Vaterland in Wahrheit Europa war.“[89]

    Mit Bitterkeit vergleicht die Autorin die Rechtsauffassung der Weimarer Republik und der Bonner Republik von 1962. Zur Zeit der Ermordung Liebknechts und Luxemburgs habe die Regierungsgewalt „praktisch in den Händen der Freikorps“ gelegen. Dennoch wurden der Häscher und der Mörder Rosa Luxemburgs immerhin zu einer – wenn auch geringen – Gefängnisstrafe verurteilt. Hingegen habe die Bonner Regierung zu verstehen gegeben, dass es sich bei der Ermordung der beiden um eine „Hinrichtung in Übereinstimmung mit den Kriegsgesetzen und somit um einen legalen Vorgang gehandelt habe“.[90]“

    aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hannah_Arendt

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