Travemünde-Lübeck-Travemünde

Irgendwo in der Pampa zwischen Travemünde und Lübeck. (foto: zoom)
Irgendwo in der Pampa zwischen Travemünde und Lübeck. (foto: zoom)

Ich weiß überhaupt nicht, aus welchen Gründen ich bislang noch nicht auf die Idee gekommen war, von Travemünde bis Lübeck mit dem Rad -statt mit dem Zug- zu fahren.

Vielleicht war es das Trauma einer Radtour nach Schweden. Wir mussten damals, und „damals“ heißt Jahrzehnte her, die Fähre erreichen und sind von Hamburg kommend immer entlang der Hauptstraßen gebrettert.

Heute hatte ich Zeit und Muße und bin mit einem schlecht sitzenden Rad einfach den grünen Radwegweisern (Nebenstrecke) vom REWE in Travemünde nach Lübeck gefolgt.

Meine Google-Maps-Tante hatte ich zwar vorsorglich „ON“, aber die Schilder waren mehr als ausreichend. Es ging durch Feld und Flur, über ruhige Nebenstraßen, solide Feldwege, Pappelalleen, entlang der Bahn und am Schluss durch das Lübecker Industriegebiet zum Holstentor.

Zum Bummeln in der Lübecker Innenstadt habe ich das Rad an einem Baum in Bahnhofsnähe angeschlossen, was übrigens nicht so einfach ist, da im Umkreis des Bahnhofs sämtliche Fahrradstellplätze und Bäume belegt waren, und ich spreche hier von Hunderten von Rädern. Die machen da so „Park und Ride“, wie wir am Olsberger Bahnhof mit unseren Autos. Ist halt kein Sauerland hier oben. Die Autofahrer sind allerdings ebenfalls keine Engel, aber das ist ein anderes Thema.

In Lübeck haben wir dann vor allen Dingen den Naiv-Thriller „Inferno“ geguckt. Dan Brown/Tom Hanks. Wir können jetzt mitreden. Wie? Anderes Thema! Einkaufen, Buchladen, Kaffee trinken … geht alles.

Eine Stunde + x vor Sonnenuntergang habe ich mich wieder retour bewegt. Google hat das aufgezeichnet. Das Fahrrad unseres Vermieters hat einen Reifen-Dynamo. Aber er funktionierte leidlich und so traf ich durchgeschwitzt vor dem mit dem Zug fahrenden Rest der Gruppe im Dunklen am Restaurant in Travemünde ein. Das Restaurant „Luzifer“ – ein weiteres Thema.

Dass das Smartphone mit Navi nur 1,5h durchhält, weiß ich inzwischen. Die Powerbank habe ich dann auf dem Rückweg leer gelutscht.

Was ich heute nicht herausgefunden habe, ist, wie ich meine Google-Maps-Historie hier im Blog „embedden“ kann.

Daher hier nur der Screenshot der Tour – hin und zurück 41,7 Kilometer.

Leider weiß ich nicht, wie ich die Tour "embedden" kann. (screenshot: zoom)
Leider weiß ich nicht, wie ich die Tour „embedden“ kann. (screenshot: zoom)

2 Gedanken zu „Travemünde-Lübeck-Travemünde“

  1. „Inferno in der Pampa“

    versuche ich mir gerade vorzustellen: „Dante, übernehmen Sie!“

    Werde das Vorurteil nicht los, dass das „Inferno“ für mich die Hölle sein könnte – nein, diesen Film schaue ich mir jetzt nicht an, nur um mitreden zu können. Aber man kann ja mal kurz lesen … und stolpere darüber:

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/inferno-autor-dan-brown-dem-volk-werden-zurzeit-viele-luegen-und-unwahrheiten-unterbreitet-a-1116337.html

    „… SPIEGEL ONLINE: Sachverstand und Intelligenz scheinen aktuell nicht gerade Konjunktur zu haben. Gerade im US-Wahlkampf werden dem Volk zurzeit viele Lügen und Unwahrheiten unterbreitet, sogenannte „Truthisms“, gefühlte Wahrheiten, die Ressentiments und Ängste bedienen. Verwischen die Unterschiede zwischen Fakt und Mythos?

    Brown: Ich glaube, das ist ein Phänomen des digitalen Zeitalters. Es ist heute so einfach, Informationen in der Welt zu verbreiten, die sich wahrhaftig anfühlen. Für den Menschen, der versucht, sich ein Urteil zu bilden, wird es daher immer schwieriger, zwischen Lüge und Fakt zu unterscheiden. Es scheint, als wäre dabei jede Moral abhandengekommen: Ich behaupte einfach, was nicht wahr ist, weil es meiner Agenda nützt! Das ist beängstigend, eine Art globale Desinformationskampagne.

    SPIEGEL ONLINE: Warum fällt es den Fakten zunehmend schwer, sich durchzusetzen?

    Brown: Das Problem ist die Überfülle an Informationen. Früher war es relativ leicht, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden, aber heute ist ein Partikel Wahrheit ummantelt von 99 Teilchen, die mit anderen Informationen geladen sind. Es ist eine große Herausforderung, dennoch dieses Körnchen Wahrheit zu finden. Wichtig ist aber vor allem, dass wir uns alle daran beteiligen. Es ist dringend notwendig, dass Menschen, die sich Sorgen und Gedanken um die Zukunft machen, aufstehen und sagen, was sie denken. Sie dürfen sich nicht darauf verlassen, dass die richtigen Entscheidungen schon für sie getroffen werden. Was sonst passiert, haben Sie zum Beispiel beim Brexit-Referendum in Großbritannien gesehen…“

    „Früher war es relativ leicht, Wahrheit von Lüge zu unterscheiden“

    das hab ich jetzt in verschiedenen Varianten ca. 1000x gelesen, und fand es schon beim ersten Mal falsch:

    früher hat man doch einfach geglaubt, was einem die Tagesschau, die FAZ, und Zeit, usw. vorsetzte – da hatte man doch gar keine Chance, schnell selber zu überprüfen, ob das richtig war

    1. @Dante
      Da ist was dran. Auch früher sind die Menschen schon auf Lügen hereingefallen, bzw. haben Lügen gerne geglaubt. Verschwörungstheorien gab es auch schon. Bewegungen, die von irrationaler Furcht gespeist wurden ebenfalls.

      Schien also nicht leichter zu sein.

      P.S.

      „Inferno“ muss man nicht gucken. Wirklich nicht.

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