Terrassensitzen im Sauerland: Nähe und Ferne, sowie Henning Venske

Die Weinbergschnecke schleimt sich an. (foto: zoom)

NINA, die Unwetterwarnungs-App, hatte Fürchterliches vorhergesagt, aber die Gewitter blieben heute aus – zumindest in Siedlinghausen. Der Gewitterdonner grollte aus Olsberg herüber, aber verschonte uns.

Feucht und warm war es und die Schnecken robbten langsam heran. Die Weinbergschnecke war nicht an Kürbis, Tomate und Zitronenbäumchen interessiert. Sie nagte ein paar Blättchen aus den Plattenfugen und verzog sich dann in die Beete.

Ich naschte derweil ein paar Erdbeeren und las die Biographie von Henning Venske. „Es war mir ein Vergnügen“ heißt sie und ist ein empfehlenswertes Vergnügen – die kulturpolitische Geschichte der Bundesrepublik, erzählt von einem hellwachen Kabarettisten.

Die Erdbeeren schmeckten heute so nebenbei (foto: zoom)

Die Nacktschnecke habe ich, im Gegensatz zur Weinbergschnecke, misstrauischer beobachte, denn sie näherte sich dem Kürbis, schaffte es allerdings nicht, den Topf hinauf zu kriechen und wandte sich nach einer halben Stunde tierisch enttäuscht ab.

Die Nacktschnecke wendet sich von unseren Pflanzen ab. (foto: zoom)

Was bleibt mir zu tun, an einem Tag wie diesem im Hochsauerland?

Die Sonne geht unter, und ich starre noch eine Zeit lang in den Abendhimmel, Pläne schmiedend.

Blick in die Ferne (foto: zoom)

Der Plan für morgen: Entweder Fahrrad fahren oder Schwimmen gehen oder Rasen mähen oder einkaufen oder Unkraut jäten oder das Klo putzen. Was man halt an Samstagen im Sauerland macht.

Andere Ideen?

5 Gedanken zu „Terrassensitzen im Sauerland: Nähe und Ferne, sowie Henning Venske“

  1. Meine Samstagsrituale: Einkaufen, Gassi gehen (jeden Tag anstelle Fahrradfahren oder Schwimmen) und Bügeln. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, wird aus dem – heute geputzten – Fenster geschaut. Gutes Wetter: Garten(arbeit) verbunden mit Sonnengenuss. Schlechtes Wetter: Putzen, Aufräumen, Ordnen …

    Da freue ich mich immer, wenn Jadé und ich – gerade am Wochenende – nette neue Kontakte (Hunde) knüpfen. So wie heute: Ein netter Herr kommt uns mit seiner Hündin entgegen. Er auf dem Rad – mit Schirm – und sie läuft nebenher (wie Papa mit Julchen). Das Dollste war, dass er schon von Weitem rief: „Nicht anleinen, das geht in Ordnung.“ Die beiden Felldamen verstanden sich auch prächtig. 🙂

    Der Rasen ist bereits kurz und die Weinbergschnecke lebt zum Glück noch (wenn es denn kein Doppelgänger war).

    Vielleicht schieße ich auch ein Foto von einem Gartenstück und fahre noch nach Gockel und lasse mich mal beraten, welche insektenfreundlichen Büsche ich denn noch so anpflanzen kann. Dann könnte der Tag ganz anders ablaufen. Kein Bügeln, kein Putzen, kein Einkaufen, Aufräumen oder Ordnen …

  2. -> “ … und las die Biographie von Henning Venske.“

    Der überaus geschätzte „genre-übergreifende“ Multitasker Henning Venske muss eigentlich der Kohorte der Kabarett/Satire-Spitzenkräfte zugeordnet werden. Das „Feuilleton“ hat das in vergangenen Dekaden nicht wirklich kapiert …
    Ich mag die aus der Kooperation Günter Handlögten/Henning Venske entstandenen Dinge sehr.

    -> „Was man halt an Samstagen im Sauerland macht.“

    In der kalten Jahreszeit vermutlich Schnee schüppen.
    Aber zwischen Mai und August wird doch in irgendeinem Nachbar-Kaff ein Schützenfest abgehen … – ergo: samstags ist Uniformpflege angesagt.

    1. @gp

      In Ermangelung einer Uniform habe ich gerade die Fahrradkette geputzt und hoffe, dass mich nachher kein Gewitter erwischt.

  3. Einkaufen, Staub saugen, Keller putzen, Gartenarbeiten, braune Tonne füllen, Kirschen pflücken, Fenster schließen, auf Gewitter und Regen warten, Fenster umsonst geschlossen (Gewittergrollen nur in der Ferne, Regen nicht nennenswert), mit Bekannter in Düsseldorf telefonieren – Großstädterin, sie hat Zeit ohne Ende – spät kochen, noch später essen, Geschirr spülen, aufräumen, Laptop aufklappen, „zoom“ anklicken und gespannt warten wie langsam das Internet heute ist. Ach ja, gleich noch Wäsche aufhängen.

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