Kaffeepause im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe

Kaffeepause zwischen Polaroid und Islam im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. (foto: zoom)

In der letzten Woche haben wir das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe besucht. Das Museum ist für mich inzwischen eine feste Adresse geworden. Der Eintritt ist nicht schmerzfrei – 12 Euro pro Person -, aber ich habe den Aderlass bislang noch nie bereut.

Diesmal hatte ich mein Augenmerk auf die Polaroid-Ausstellung gerichtet. En Passsant habe ich am Schluss noch eine weitere Fotoausstellung und die Ausstellung über den Islam gestreift.

Ich bleibe in diesem Artikel bei der Polaroid Ausstellung, die mich sehr positiv überrascht hat. Die chemische Ästhetik der Polaroid Generation hat den digitale Instagram-Hype in sich getragen und vorweggenommen.

Digital trifft Polaroid. Vielschichtig im Museum für Kunst und Gewerbe (foto: zoom)

Die digitalen Filter von heute emulieren die Vergangenheit. In der Ausstellung habe ich mich gefragt, wo der Ausgang aus dieser Schleife zu finden ist. Sind wir als Polaroid-Hipster im Gestern angekommen oder zitiert die heutige digitale Ästhetik die Vergangenheit, um in eine neue Zukunft zu weisen? Aber wohin?

„Polaroid! Die Marke ist längst zum universellen Mythos geworden. Sie hat Gebrauchsweisen ermöglicht, die – ein Blick auf Instagram genügt – die Alltagsfotografie bis heute beeinflussen. Die Ausstellung positioniert das Phänomen Polaroid an der Schnittstelle von Kunst und Technologie. Herausragende Künstler – von Ansel Adams bis Andy Warhol – haben im Medium der Sofortbildfotografie neue Wege beschritten und die Ästhetik einer Ära geprägt. Mit rund 240 Werken von 120 Künstlern beleuchtet sie das ästhetische Spektrum der Sofortbildfotografie und stellt mit 87 Kameramodellen und Prototypen jene innovative Technik vor, die diese visuelle Revolution überhaupt erst ermöglichte.“

Es gibt nichts Gutes, denn man tut es … ich empfehle die Polaroid-Ausstellung und freue mich über weitere Eindrücke anderer LeserInnen.

Hardware in der Vitrine und Papier im Rahmen an der Wand. Blick in einen der Ausstellungsräume (foto: zoom)

Das Vermarktungskonzept von Polaroid war genauso genial wie es heutige Vermarktungskonzepte sind: Die Hardware an bekannte KünstlerInnen verschenken, die dann als „Influencer“ die Masse – Masse ist das Zauberwort – von der Erotik der Kameras überzeugen. Die Künstler machen Kunst, die Masse kauft und generiert den notwendigen Profit bis, ja bis zur digitalen Wende. Das Ende von Polaroid. Bankrott. Wiedergeburt?