Gestern am Claassen in Winterberg: Gewitter und Gerüchte

Hotel Claassen Abriss
Das ehemaliges Hotel Claassen gestern noch im Gewitter, morgen schon komplett abgerissen. Wer wird hier bauen? (foto: zoom)
Bei schönstem Fotowetter bin ich gestern los gefahren, um im Gewitterregen einen verzweifelten Versuch zu wagen, den fast vollendeten Abriss des ehemaligen Winterberger „Hotel Claassen“ weiter zu dokumentieren.

Das Schönste und auch Verstörenste sind die Gerüchte, die man auf einer solchen Tour aufschnappt. Nun – wir leben in dörflichen Strukturen, und wenn man sich da für dreißig Minuten nach draußen begibt, fängt man 30+1 Gerücht ein.

Das heftigste Tratschen ging so: am Platz des alten Hotel Classen wolle ein erfolgreicher Willinger Hotelier ein weiteres Hotel bauen.

Das Gerücht hat jedenfalls eine gewisse Würze, ist doch das hessische Willingen, dieser Nachbarort jenseits der NRW-Grenze, in vielen (touristischen) Disziplinen erfolgreicher als Winterberg.

Jetzt also ein Willinger in Winterberg? Mal schauen.

Allerdings stellte sich mir während der kleinen Tour noch ein anderer Gedanke ein: wenn nun also am Standort des alten Hotel Classen ein neues Hotel gebaut würde, wäre das nicht eine erhebliche Konkurrenz für das Oversum?

Gerüchte halt – aber Nichts bauen geht ja auch nicht, oder?

Nur noch ein paar Steine – in wenigen Tagen ist das Hotel Claassen dem Erdboden gleich.

Hotel Claassen - letzte Tage
In wenigen Tagen werden auch die letzten Reste des Hotel Claassen aus dem Stadtbild Winterbergs verschwunden sein. (fotos: zoom)

Heute hatte ich ein wenig Zeit für kleine Streifzüge durch die Stadt Winterberg. Das ehemalige Hotel Claassen war bisher immer meine erste Adresse.

Hotel Claassen - in Schutt
Nur Andeutungen von Räumlichkeiten sind in der Schutthalde auszumachen.

Räume lassen sich nur noch erahnen. Der Abriss ist fast beendet.

Die wenigen Steine werden bald auch verschwunden sein, Die Stunde der Wiedergeburt im Internet?
Die wenigen Steine werden bald auch verschwunden sein. Die Stunde der Wiedergeburt im Internet?

Wenn der alte Klotz erst einmal verschwunden ist, wird neues Bauland im Innenstadtbereich Winterbergs vorhanden sein. Wer wird der Investor sein? Hit oder Niete?

Claassen- - Schutt mit Ei.
Hit oder Niete? Schutt mit Ei. Im Hintergrund ist das Oversum zu erkennen.

Hotel Claassen: viel Lärm um nichts? Hotelier Siegfried Tausch entschuldigt sich für Leserbriefe.

Hotel Claassen
Die alte Herrlichkeit ist vorbei. (archiv: zoom)

In der 23. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag, dem 30. April 2013, informierte Bürgermeister Werner Eickler über ein am 18.04.2013 stattgefundenes Gespräch mit Herrn Siegfried Tausch, an dem neben Vertretern der Verwaltung unter anderem auch der Rechtsanwalt und Architekt von Herrn Tausch teilgenommen hatten.

Im Protokoll heißt es zu diesem Gespräch:

„Auf seine Frage zum Inhalt des Gespräches habe Herr Tausch mitgeteilt, dass es nicht um das Thema „Claassen“ sondern um das „Clubhotel Hochsauerland“ gehe. Nachdem Herr Tausch anschließend die Herausforderungen (u.a. Hotelzimmer nicht mehr zeitgemäß, Umnutzung Tiefgarage), die am Standort Züschen zu lösen sind, angesprochen habe, sei Herr Tausch auch auf die von ihm verfassten Leserbriefe [Anm. : siehe auch hier im Blog] zum Thema „Claassen“ eingegangen.

Bürgermeister Eickler habe in diesem Zusammenhang städtischerseits nachdrücklich deutlich gemacht, dass seitens der Stadt das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes für das Objekt „Claassen“ inhaltlich nach den Wünschen des Herrn Tausch durchgeführt worden sei.

Der Bebauungsplan sei einzig und allein bislang nur deshalb nicht in Kraft gesetzt worden, weil die von Herrn Tausch vorzulegende Finanzierungsbestätigung für das Gesamtobjekt immer noch nicht vorliege. Herr Tausch habe dazu erklärt, dass ihm dies so nicht bewusst gewesen sei, er hätte dann von den Leserbriefen Abstand genommen.

Vor diesem Hintergrund habe sich Herr Tausch nicht nur deshalb auch ausdrücklich beim Bürgermeister für seine veröffentlichten Leserbriefe entschuldigt, die inhaltlich und vom Stil her nicht in Ordnung seien.

Bezüglich der anstehenden Maßnahmen des Clubhotels Hochsauerland in Züschen habe man sich darauf verständigt, dass jetzt zunächst durch Herrn Tausch ein Gesamtkonzept für den Standort Züschen entwickelt werden müsse, um diesen Standort zukunftsfähiger zu machen. Hierfür habe man im Rahmen der Möglichkeiten die Hilfe und Unterstützung der Stadt angeboten.

Im Übrigen habe der Architekt von Herrn Tausch diesem während des Gespräches angeraten, von dem Projekt „Claassen“ Abstand zu nehmen.“

Auf Achse: Oversum – Claassen – Freibad

Hotel Claassen Abriss
Das Hotel Claassen wird immer kleiner. (fotos: zoom)

Dienstags habe ich manchmal eine halbe Stunde Zeit für Winterberg. Als erstes schnell am Oversum vorbei. Heute habe ich entschieden, dort kein Bild zu machen.

In bloßen Worten: Das Schwimmbad war immer noch für die Öffentlichkeit geschlossen. Kein Kunde im Fitness-Studio. Zwei Hotelgäste im weißen Frottee-Mantel schlichen von der Sauna zum Bewegungsbecken.

Weiter den Waltenberg hinauf.

Am ehemaligen Hotel Claassen war der Abriss seit meinem letzten Besuch vor zwei Tagen ein Stück weiter gegangen (siehe Bild oben). Das wird schon.

Weiter zum Fichtenweg, am Rathaus vorbei, zum ehemaligen Hallen- und Freibad der Stadt Winterberg. Das Gelände lohnt einen Besuch. Zwar ist alles eingezäunt, aber mit einem ordentlichen Teleobjektiv ist auch bei grauem Wetter mit einer Knipps-Kamera einiges zu fotografieren.

Freibad Winterberg
Wasser rein und los schwimmen? Prima Aussicht auf die Kappe.

Die Aufsicht war, soweit ich das aus der Ferne beurteilen konnte, nicht besetzt.

Aufsicht Freibad Winterberg.
Die Aufsicht im Freibad ist verwaist.

Ein großer Glasbaustein stand auf Kippe und so konnte ich einen Blick in die Umkleideräume werfen.

Umkleidekabine durch den geöffneten Glasbaustein betrachtet.
Umkleidekabine durch den geöffneten Glasbaustein betrachtet.

Man ist versucht zu denken: Wasser rein, Bademeister an den Rand stellen, umziehen und los schwimmen, aber – so eine laminierte Info an der Eingangstür -, das „städtische Hallen- und Freibad hier am Buchenweg hat seinen Betrieb am 22.4.2012 eingestellt!“

Hallen- und Freibad Betrieb eingestellt
Der Betrieb des Hallen- und Freibades wurde am 22. April 2012 eingestellt.

Jetzt fallen die Wände. Der Abriss des Hotel Claassen wird zum Spektakel.

Außenabriss des Hotel Claassen
Der Außenabriss des Hotel Claassen ist ein kleines Spektakel. (foto: zoom)
Nach dem Innenabriss hat der Außenabriss des Hotel Claassen begonnen und scheint ein kleines Spektakel zu werden.

Heute Nachmittag hatten sich schon einige Zuschauer eingefunden, um dem Abrissbagger bei der Arbeit zuzusehen. Kleiner Tipp: NICHT mit dem Auto auf die Rückseite des Gebäudes fahren und dort parken. Die kleine Anwohnerstraße ist schon jetzt zu Genüge mit Containern und Baufahrzeugen belastet. Zu Fuß ist es nur ein kleiner Spaziergang vom Waltenberg. Nehmt die Kinder mit. Der Abbruch schlägt Reality-TV um Längen 😉

Nach WDR Bericht: Streit über das Hotel Claassen geht weiter …

Hotel Claasen Abbruch
Das Hotel Claassen heute Abend. Noch wird nur das Innenleben ausgeweidet. (foto: zoom)

Nach einem Bericht der WDR Lokalzeit über den Abriss des „Hotel Claassen“ am Mittwochabend geht der Streit um die Interpretation der Ereignisse weiter.

Während Hotelier Siegfried Tausch im Interview mit dem Sender der Stadt vorwirft, dass sie den Bebauungsplan nicht ändere, damit er sein Projekt „Palast Hotel“ umsetzen könne, mahnt Bürgermeister Werner Eickler einen Finanzierungsnachweis an. Tausch habe bis heute noch nicht einmal den Preis für das Grundstück bezahlt. Der Winterberger Hotelier, so urteilt der WDR, würde sich der Traum vom Palast Hotel wohl nicht erfüllen können.

Siegfried Tausch kritisiert nun wiederum in einem Kommmentar hier im Blog die Berichterstattung der WDR: „Schade, dass ich mich von Herrn Kupka, Reporter im Dienste des WDR, zum Interview locken gelassen habe. Diente es doch nur dem einen Zweck, mich ein weiteres Mal vor der Öffentlichkeit lächerlich zu machen.“

Ein anderer Kommentator bemerkt: „Wer nun Recht hat, wer welche Fehler begangen hat und was in Zukunft aus dem Claassen-Grundstück wird, das möchte ich garnicht beurteilen. Es fällt mir jedoch schwer der ganzen Geschichte zu folgen und da bin ich sicher nicht der Einzige!“

Eine verzwickte Geschichte.

Leserbrief Siegfried Tausch: Antwort auf das Schreiben der Stadt Winterberg und den Leserbrief „Maulwurf“

Abbruch Hotel Claassen
Steine des Anstoßes: Die Container stehen, der Bauzaun ist errichtet. Der Abbruch des „Hotel Claassen“ hat begonnen. (foto: zoom)
Heute haben wir von Herrn Siegfried Tausch, Management s.tausch@clubfahrten.de, Remmeswiese 6, 59955 Winterberg, einen weiteren Leserbrief zum Thema „Hotel Claassen“ und „Oversum“ erhalten. Herr Tausch wehrt sich in seinem Schreiben gegen Vorwürfe durch Kommentare hier im Blog sowie gegen die Darlegungen der Stadt Winterberg in ihrer Gegendarstellung gegen den ersten Leserbrief von Herrn Tausch.

Der Leserbrief:

Eigentlich wollte ich mich ja nicht mehr vor dem Termin im Rathaus melden, aber die Gegendarstellung von Herrn Bürgermeister Eickler und die massive Drohung durch seine Anwälte (hochgelobt am Eröffnungstag, von mir angesprochen eine Klage, bzw. gütigen Einigungstermin bei Herrn Eickler zu vermitteln), zwingen mich dazu, die Ehre unserer Gäste (MAULWURF) sowie auch meine Ehre zu verteidigen.

Nicht zuletzt, weil mitten im Winter Maulwürfe aus dem Erdreich kriechen und Stimmung gegen unser Vorhaben machen wollen, aber von „Tuten und Blasen“ keine Ahnung haben, nicht wissen, was und von was Sie reden, deshalb nennen Maulwürfe auch nicht Ihren Namen und werkeln hinterlistig im Dunklen.

Diesem Schreibermaulwurf, der es wagt, unsere Gäste als Sauftouristen zu bezeichnen, rate ich dringendst zur Zurückhaltung. Clubreisende Gäste als Säufer zu pauschalieren ist eine bodenlose Frechheit.

Dem oder denen dieser Maulwurf eine Bresche schlagen will, erweist er keinen guten Dienst , denn Winterberg läuft in Gefahr, im Internet als alkoholfreie Zone bezeichnet zu werden oder noch schlimmer, dass das Gerücht aufkommt, dass die Stadt bei den Gästen Alkoholkontrollen durchführt und Vergehen mit Verbannung aus der Stadt geahndet wird. Wie auch immer der Tourist denken und handeln wird, Winterberg als Hochburg von Kurz-Reisen-Ziel könnte sehr schweren Schaden für alle Bürger inklusive Wirtschaft mit sich ziehen.

Wer auch immer böseste Mails und Briefe, die der Einschüchterung dienen sollen, schreibt, bringt mich erst richtig auf Hochtouren. 35 Jahre lang haben meine Familie und ich um unseren Betrieb sehr hart kämpfen müssen, so werde ich das auch noch so lange tun, wie ich atmen kann.

Meine Frau befürchtet sogar schon, dass mein Leben in Gefahr ist.

Besser wäre es, die Fakten so zu sehen wie Sie sind. Den offenen Streit hat Herr Eickler selbst verschuldet, seine Berichterstattung war falsch. Deshalb meine öffentliche Einlassung. Als weiser Vertreter eines hohen Amtes hätte er wissen müssen, dass wir gezwungen waren, uns zu Wort zu melden. „Leserbrief Siegfried Tausch: Antwort auf das Schreiben der Stadt Winterberg und den Leserbrief „Maulwurf““ weiterlesen

Stellungnahme des Stadtrates Winterberg auf den Leserbrief von Herrn Tausch

Winterberg. (pm) Alle drei Fraktionsvorsitzenden aus dem Rat der Stadt Winterberg haben, so die Stadt Winterberg in einem Schreiben von heute, die unten im Wortlaut abgedruckte gemeinsame Stellungnahme des Rates als Erwiderung auf den veröffentlichten Leserbrief des Herrn Tausch verfassen lassen.

(Erinnerung: Gestern Abend hatten wir hier im Blog die Reaktion des Bürgermeisters und der Stadt Winterberg veröffentlicht.)

Das Anschreiben der Stadt (hier auch als Sichtweise Winterberger Fraktionen auf Leserbrief Tausch im PDF-Format):

Zu dem Leserbrief von Herrn Siegfried Tausch zum Thema „Classen, Oversum und Bürgermeister Eickler“ bitten wir Sie, im Rahmen aller Fraktionen im Rat der Stadt Winterberg folgende Stellungnahme des Rates im vollen Wortlaut zu veröffentlichen:

Stellungnahme zum Leserbrief Siegfried Tausch

„Herr Tausch verknüpft in seinem Leserbrief Dinge, die gar nichts miteinander zu tun haben. Zudem sind die dort enthaltenen Meinungsäußerungen/Bewertungen zum größten Teil diffamierend und verleumderisch; darauf muss man nicht näher eingehen. Aber auch die dort aufgestellten Tatsachenbehauptungen sind unwahr. Im Einzelnen:

1. Herr Tausch erweckt den Eindruck, der Bürgermeister der Stadt Winterberg, Herr Werner Eickler, habe das Projekt Oversum als persönliches Prestigeobjekt mehr oder weniger im Alleingang umgesetzt. Dies trifft nicht zu. Das Projekt ist in über achtjähriger intensiver Diskussion und Planung, begleitet von externer fachlicher Beratung (z. B. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG Deutschland), nach 2 Bürgerversammlungen vom Rat der Stadt Winterberg in vielen Sitzungen einstimmig beschlossen und so ermöglicht worden. Dass ein Bürgermeister ein solches Projekt politisch im Alleingang umsetzt, ist nicht möglich. Mit solchen Äußerungen wird nicht nur der Bürgermeister der Stadt Winterberg, sondern auch der Rat der Stadt in seiner Gesamtheit ohne Grund herabgewürdigt.

2. Sachlich falsch ist auch die Behauptung, die Stadt Winterberg bzw. der Bürgermeister Herr Eickler wolle ein „eigenes Hotel“ der Stadt, nämlich das Oversum, deshalb habe er auch den Wunsch von Herrn Tausch Wunsch nach einem Hotelbau verweigert. Richtig ist: Das Hotel Oversum steht im Eigentum der aquasphere Winterberg GmbH. Die Stadt hat nie beabsichtigt und beabsichtigt nicht, Eigentümer eines Hotels zu werden, geschweige denn, es zu betreiben. Dies ist auch nicht Aufgabe der Stadt. Herr Tausch zieht insoweit einen falschen Schluss aus einer Äußerung von Tourismusdirektor Beckmann, „…. um am Ende wieder Herr im eigenen Haus zu sein“. Diese Äußerung bezog sich aber lediglich auf das neben dem Hotelgrundstück liegende Erbbaurecht mit dem Sportbad. Das hat aber rechtlich nichts mit dem Hotel zu tun.

3. Falsch ist auch die Behauptung, Herr Bürgermeister Eickler habe in Bezug auf die von Herrn Tausch beantragte Genehmigung zur Errichtung eines neuen Hotels auf dem Classen-Grundstück erklärt: „Die bekommen keine Genehmigung.“ Herr Bürgermeister Eickler hat lediglich immer wieder auf die einstimmige Beschlussfassung von Bauausschuss und Rat der Stadt Winterberg verwiesen, dass im Rahmen eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes der davon Begünstigte, d.h. hier Herr Tausch, vor einem Planungsbeschluss der Stadt eine Finanzierungszusage, z. B. einer Bank, für das Gesamtprojekt vorlegen muss. Eine solche Finanzierungszusage liegt, obwohl die Stadt mehrfach daran erinnert hat, bis heute nicht vor. Deshalb ist die Stadt gehindert, Planungsrecht zu schaffen. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass wir Herrn Tausch bei seinen Hotelplanungen immer positiv und konstruktiv begleitet haben.

Nicht nur vom Gesetz her, sondern auch politisch legt der Rat viel Wert auf eine Finanzierungszusage, weil das von Herrn Tausch geplante Großprojekt finanziell so abgesichert sein muss, dass es realisierbar ist, und nicht in einer Bauruine endet. Sonst würde die bisherige „Classen-Ruine“ durch eine „Neubau-Ruine“ ersetzt.

Falsch ist schließlich auch der in diesem Zusammenhang von Herrn Tausch erhobene Vorwurf, er bemühe sich in der Hotelangelegenheit Claassen seit Oktober 2012 vergeblich bei Herrn Bürgermeister Eickler um einen Termin. Richtig ist: Herr Tausch hat sich selbst seit längerer Zeit nicht mehr in der Hotelangelegenheit Claassen bei der Stadt Winterberg gemeldet.

4. Falsch ist des Weiteren die Behauptung des Herrn Tausch, Herr Bürgermeister Eickler habe Schuld daran, dass die Bauruine Claassen nicht schon vor langer Zeit entfernt worden sei. Nach Kenntnis der Stadt Winterberg ist nach wie vor die Rosenterassen-Vermietungs-GmbH, Flensburg Eigentümerin und Besitzerin des Grundstücks, weil Herr Tausch nach Mitteilung des Eigentümers den Kaufpreis noch nicht gezahlt hat. Es gab und gibt keine rechtliche Handhabe der Stadt Winterberg, den Abriss des Gebäudes einseitig durchzusetzen. Die Stadt hat sich aber in vielen Gesprächen bemüht, die Rosenterassen-Vermietungs GmbH, Flensburg zum Abriss des Gebäudes zu bewegen. Das ist inzwischen gelungen. Mit dem Abriss wurde auch bereits begonnen. Der Geschäftsführer der Rosenterassen-Vermietungs GmbH, Herr Densch, hat sein Versprechen gegenüber dem Haupt- und Finanzausschuss vom Mai 2012 eingehalten.

5. Es gibt damit offenkundig auch keinen Zusammenhang zwischen dem Oversum-Hotel und dem Umstand, dass Herr Tausch noch keine Baugenehmigung für sein geplantes Hotel erhalten hat. Im Übrigen steht die Stadt weiterhin zum Projekt Oversum. Es muss nur so gelebt werden, wie es vereinbart wurde. Es müssen mehr Gewinne aus dem Hotel, dem Wellness- und Fitnessbereich in den Badbereich fließen und nicht aus den Betreibergesellschaften abgezogen werden.

6. Die Stadt Winterberg hat Herrn Tausch zwischenzeitlich aufgefordert, von der Veröffentlichung offenkundig diffamierender Aussagen zu Lasten der Stadt Winterberg, des Rates der Stadt Winterberg und deren Bürgermeister abzusehen. Solche Äußerungen sind in keiner Weise sachdienlich.

Die von uns richtiggestellten Tatsachen sind belegbar. Hierzu stehen Bürgermeister Eickler und wir gerne zur Verfügung.“

Für den Rat der Stadt Winterberg:

CDU-Fraktion
Andreas Pieper
Fraktionsvorsitzender

SPD-Fraktion
Harald Koch
Fraktionsvorsitzender

FDP-Fraktion
Bernd Kräling
Fraktionsvorsitzender

Wird das Hotel Claassen in Winterberg jetzt endlich abgerisssen? Im Prinzip „JA“. Eine kleine Recherche-Geschichte.

Hotel Claassen
Das zerfallende Hotel Claassen am gestrigen Freitag. Noch keine Anzeichen für einen Abriss. (foto: zoom)

Wird das Hotel Claassen ab kommenden Montag endlich abgerissen? Die Abbruchgenehmigung liege vor, sagte mir gestern der Winterberger Unternehmer Siegfried Tausch:

„Wir haben nun die Genehmigung für den Abriss des ehemaligen Hotels Claassen bekommen. Der Auftrag wurde erteilt, mit der Maßgabe, dass der Abriss so schnell wie möglich begonnen wird.“ Die Zustimmung der Stadt Winterberg und des Bauaufsichtsamtes Brilon liege vor. „Wird das Hotel Claassen in Winterberg jetzt endlich abgerisssen? Im Prinzip „JA“. Eine kleine Recherche-Geschichte.“ weiterlesen