Aufgelesen: Erbloggtes zur Causa Schavan nebst aufschlussreichen Kommentaren in der Berliner Zeitung

Langjährige Leserinnen und Leser dieses Blogs werden Erbloggtes und das gleichnamige Blog kennen. Erbloggtes hat sich sehr intensiv und kenntnisreich mit den Plagiatsfällen von u. a. PolitikerInnen befasst.

Nach einer längeren Pause greift er oder sie (Erbloggtes ist ein wahrscheinlich geschlechtsloses Pseudonym) den Fall Annette Schavan wieder auf.

Anlass ist eine Annette Schavan entschuldigende Äußerung der CDU-Landesvorsitzenden von Berlin Monika Grütters.

„Monika Grütters jedenfalls erinnert im Zusammenhang mit aufgeflogenen Möchtegern-Akademikern an ihre Tätigkeit als Berichterstatterin im Bildungsausschuss des Bundestags. In diese Zeit sei auch die Affäre Schavan gefallen.

Der damaligen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) war 2013 nach Plagiatsvorwürfen ihre Doktorarbeit aus dem Jahr 1980 aberkannt worden, Schavan gab daraufhin ihr Ministerinnenamt auf. „Zu Unrecht“, wie Grütters bis heute findet. Die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf habe bei der Aberkennung voreilig und gegen die Expertise mehrerer Wissenschaftler gehandelt.“

Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/30548048

Schavan hatte in ihrer Dissertation plagiiert und musste Doktortitel sowie das Amt als Bildungsministerin abgeben.

Monika Grütters versucht die gefallenen Ministerin als „Opfer“ einer unlauteren Verfolgung zu stilisieren.

Auf diese Lesart unter Parteifreundinnen reagierten, so schildert es wiederum Erbloggtes,  Stefan Rohrbacher und Bruno Bleckmann, Hauptverantwortliche für das Schavan-Verfahren der Uni Düsseldorf.

Erbloggtes schreibt: Sie „fanden Grütters‘ Äußerungen so schlimm, dass sie [in den Online-Kommentaren der Zeitung] eine scharfe Entgegnung formulierten.“

Unter anderem heißt es dort:

„Die empörenden Äußerungen der Kulturstaatsministerin Grütters zum
Fall Schavan sind für die damals mit dem Plagiatsfall befasst gewesenen
Wissenschaftler der Universität Düsseldorf ehrverletzend. Sie
suggerieren, dass die Verantwortlichen der Fakultät sowie die damalige
Hochschulleitung nicht aus sachlich zwingenden Gründen, und nicht der
Rechtslage entsprechend, sondern anderen, unehrenhaften Motiven folgend
gehandelt haben. So hat es ja auch Frau Schavan selbst öffentlich
suggeriert, indem sie die Aberkennung ihres Doktorgrades als „denkbar
wissenschaftsferne Entscheidung“ bezeichnet hat.“

Quelle: https://archive.fo/ZJDQd#selection-941.0-957.48

Diese Entgegnungen sowie die Schilderung des gesamten Rahmens samt Quellennachweisen empfehle ich bei Erbloggtes selbst nachzulesen:

https://erbloggtes.wordpress.com/2018/06/07/sehr-geehrte-frau-gruetters-frau-schavan-hat-arglistig-getaeuscht/