SPD AG 60+ im Hochsauerlandkreis unterstützt „Fridays for Future“.

Dass auch im Sauerland Freitagsdemonstrationen „Fridays for Future“ von Schülerinnen und Schülern organisiert werden, wird von den Mitgliedern der SPD Arbeitsgemeinschaft 60plus im HSK begrüßt und soll in den einzelnen Städten im HSK unterstützt werden.

(Pressemitteilung der SPD-AG 60+ im HSK)

Der Vorstand habe sich in seiner letzten Sitzung einstimmig für die Unterstützung der Schüler entschieden.

Klar sei, dass die Demonstrationen nur erfolgreich sein können, wenn sie während der Schulzeit stattfinden.

Die Forderung, die Demonstrationen in der schulfreien Zeit abzuhalten, hält die AG 60plus für völlig überzogen. Sie würde möglicherweise in der Hoffnung vorgetragen, den Protest der Schülerinnen und Schüler totlaufen zu lassen. Denn, so die AG 60+, „wieviel Öffentlichkeit erreicht man mit einer Demo für den Klimaschutz an Freitagsnachmittagen nach der Schule?“

Wer das fordere, könnte ebenso fordern, dass alle Streiks der Gewerkschaften und Ihrer Mitglieder nur nach der regulären Arbeitszeit stattfinden dürfen. Das sei „einfach nur unsinnig“.

Viele, die heute so argumentierten, hätten in den 60er Jahren während der Pflichtvorlesungen an den Universitäten der BRD demonstriert und die Vorlesungen über einen längeren Zeitraum bestreikt. Die AG 60+ fragt: „Schon vergessen?“

Die Mitglieder der AG 60+ wollen sich an den Demonstrationen beteiligen. Dabei werde allerdings ausschließlich die parteipolitisch neutrale Unterstützung der Anliegen und Forderungen der Schülerinnen und Schüler durch Seniorinnen und Senioren im Vordergrund stehen.

8 Gedanken zu „SPD AG 60+ im Hochsauerlandkreis unterstützt „Fridays for Future“.“

  1. Das finde ich prima!

    Ich hätte da nur eine Verständnisfrage:
    Wie passt denn die lobenswerte Unterstützung der SPD-AG mit der Haltung der SPD-Fraktion im Hochsauerlandkreis zu den neu abzuschließenden Stromlieferverträgen für die kreiseigenen Liegenschaften zusammen? Wenn ich das heute im Kreistag richtig gesehen habe, votierte die SPD-Fraktion überwiegend gegen Öko-Strom.

    1. @Gabi

      Wird das Protokoll vermerken, wer pro und contra war? Also zumindest wie viele aus den einzelnen Fraktionen?

  2. Thema „Strom für den HSK“ – Meine subjektiven Eindrücke, mein subjektives Geschreibsel:

    Strombelieferung der kreiseigenen Liegenschaften …
    hier: Vorbereitung der EU-Ausschreibung für den Lieferzeitraum 01.01.2020 bis 31.12.2022 mit Verlängerungsoption (Verwaltungsvorlage 9/1170)

    Stichworte:
    Landrat Dr. Schneider bekundet, die Verwaltung sei für das günstigste Angebot

    Ein CDU-Kreistagsmitglied äußert, Ökostrom würde noch lange nicht aus „Erneuerbaren“ sein – Wir seien alle an der gleichen Leitung – Die Standards der Öko-Strom-Anbieter seien nicht alle gleich – Die EEG-Umlage koste und würde subventioniert – Ökonomen würden sagen, die Energiewende sei außer Kontrolle

    Ein Mitglied der Fraktion der Grünen entgegnete, die Verwaltungsvorlage behandele Ökostrom stiefmütterlich – „In Zeiten, wo Jugendliche europaweit auf die Straße gehen, …
    Die Grüne Fraktion stellte an Ort und Stelle den Antrag „Ausschreibung nur für Öko-Strom“

    Der Sprecher der SBL-Fraktion gab zu Bedenken, dass die Rede von einem Auftragsvolumen von 22 Mio Euro sei – Ein kleiner Beitrag davon sollte Richtung Ökostrom verschoben werden

    Klick: Änderungsantrag der SBL

    http://sbl-fraktion.de/?p=8932

    Der SBL-Sprecher kritisierte u.a., dass der Kreiskulturausschuss sich vor wenigen Tagen mehrheitlich für eine Multimediawand am Neubau des Sauerland-Museums ausgesprochen hat, die allein schon (laut Angaben der Kreisverwaltung) 400,- Euro zusätzliche Stromkosten im Monat produzieren würde – Die Gewichte würden nicht stimmen – Der Beschlussvorschlag des HSK gehe in die völlig falsche Richtung

    Landrat Dr. Schneider hatte zwischenzeitlich gekontert, er ließe sich nicht erzählen, wir (Verwaltung und CDU?) seien gegen Klimaschutz

    Der Sprecher der Fraktion DIE LINKE erinnerte ebenfalls an die Jugendlichen, die auf die Straße gehen – Es könne nicht sein, dass jeder sagt, andere sollten anfangen

    Ein Kreistagsmitglied der Grünen stellte unverschnörkelt fest, der Klimawandel sei eindeutig – Am letzten Freitag seien 300.000 Kids auf die Straße gegangen – In solchen Zeiten sei die Politik gefordert, mit guten Beispielen voran zu gehen – Das Denken müsste die Richtung wechseln

    Alle Appelle nützten nichts. Zuerst wurde an diesem Freitag der weitergehende Antrag der Grünen von den „etablierten Fraktionen“ abgelehnt, dann der Antrag der SBL. Das zum Thema „Fridays for Future“.

  3. Es spricht für oder gegen den Hochsauerlandkreis dass hier erst Fraktionsbeschlüsse her müssen oder auch nicht zustande kommen oder wie auch immer der steuerzahlende Bürger dies verstehen soll…
    Auf jeden Fall habe ich nicht drei, vier schon gar nicht zehn Schüler, die von ihren Helicopter-Eltern täglich in dicken SUV’s zur Schule gefahren und wieder abgeholt werden, über das Schulessen meckern und die armen Busfahrer, für das Klima demonstrieren sehen… Und sollten sie es qua Beschluss tun wäre es ärmlich.
    Was ich allerdings bei meinen Lauftouren durch den Winterbergr Rest-Wald gesehen habe sind massenhaft Dosen, Flaschen, Plastiktüten ohne Ende, Chipstüten, Mc Donalds-Restbestände etc. Also, um es kurz zu machen die Restbestände , Hinterlassenschaften des so gepriesenen Tourismusbooms.
    Und jede Wette, es werden wieder „Freiwillige“ sein die es wegräumen….
    Der Rest dieser Geschichte ist Kapitalismus – in reinster Form ! Und tut dem Klima nicht gut !

  4. Im hohen Hochsauerland scheint #FridaysForFuture noch nicht angekommen zu sein.

    Ich habe jedenfalls keine Nachrichten über irgendwelche Schülerinnen- und Schüleraktivitäten an den hiesigen Schulen.

    Der Tourismus und Winterberg – ein zweischneidige Angelegenheit:

    Als Randbewohner eines Satelliten-Ortes nutze ich von den Einrichtungen der Kernstadt in erster Linie das Hallenbad und das Kino.

    Als geborener Flachländer habe ich das Erlernen des Skifahrens zügig eingestellt.

    Ja, der Müll von McDonald streut sich schon weit entlang der Ausfallstraßen. Das ist nach meiner Beobachtung keine Winterberger Besonderheit. Wenn ich auf meinen Wegen mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs bin, sehe ich kaum Müll. Vielleicht kreuze ich die Wege der Wegwerf-Honks zu selten.

    Zurück zur Zweischneidigkeit.

    Das Kino und das Hallenbad existieren nur wegen des Tourismus. Der Skizirkus kann mir zwar den Buckel runterrutschen, aber ich nutze Einrichtungen, die es wahrscheinlich ohne ihn nicht gäbe.

    Angesichts des Klimawandels und eventuell veränderter Urlaubswerte – maschinell erzeugte Spielwiesen pfui, öko hui – muss Winterberg sich schleunigst neu erfinden.

    Aber wollen und können das diejenigen, die damit rechnen, noch ein bis zwei Jahrzehnte aus dem Tourismusprojekt „Skizirkus“ Gewinne abschöpfen zu können?

  5. Das ist ja schön mit der SPD-Fraktion und dass sie jetzt Greta unterstützen wollen (oder hab ich da was falsch verstanden ?!) Aber wie gesagt, wenn die Kinder und Jugendlichen hier das Bewusstsein nicht haben, kann man es auch nicht herbeizaubern… Aber wahrscheinlich wollen sie nur brav sein, keine Schulschwänzer, weiter mit ihrem Handy datteln (für das wiederum andere Kinder auf dieser Welt nach seltenen Erden mit ihren kleinen Händen und ohne Essen im Bauch buddeln müssen), von ihren Eltern (jeder einzeln) zur Schule gefahren werden und natürlich nicht auf die Flugreise an einen der schönen Urlaubsorte dieser Welt verzichten… Wussten Sie eigentlich, dass Greta so radikal ist, und ihrer eigenen Familie das Fliegen verboten hat?! Das fand ich bemerkenswert, weil die Mutter von Greta auf diese Weise auf ihre Opern-Karriere verzichtet hat.
    Verzicht ist wohl auch das Gebot der Stunde. Aber in einem freiheitlichen, rechtsstaatlichen System muss und sollte das jeder für sich entscheiden. Und da wir alle tot sein werden, wenn die nächste und übernächste Generation angesichts unserer Fehler wahrscheinlich sehr leiden muss, kann ich auch die Ausage des Landrats einordnen. Er wird nicht mehr da sein und ich auch nicht. Und selbst Gerhard Schröder (unser aller Altkanzler) wird keine Geschäfte mehr mit Gazprom und einem lupenreinen Demokraten mehr machen können. Da schließt sich der Kreis auf wundersame Weise zur SPD. Aber Greta wird noch da sein, unsere Kinder und Enkel werden da sein und darüber sollten wir nachdenken… Jetzt !

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