„Programmierter Unterricht“: So schilderte die Westfälische Rundschau im Dezember 1968 die Zukunft der Bildung.

Vor 50 Jahren schien gewiss: Die Zukunft liegt im programmierten Unterricht. (screenshot: WR vom 1.12.1968)

 „Wenn alles pennt und einer spricht, so nennt man dieses Unterricht!“ Mit dem sogenannten „programmierten Unterricht“ sollte sich das Lernen revolutionär verändern.

Die Wissenschaft hatte festgestellt: Der Schulunterricht status quo ließe den Lerneifer innerhalb von zwei Jahren völlig erlahmen.

Schule und Universität, so der angesehene Professor Dr. Johannes Zielinski (TH Aachen), unterrichteten trotz dieses alarmierenden Tatbestandes noch weitgehend nach den Methoden von vorgestern.

Das Zaubermittel der Erziehungswissenschaftler gegen diesen Zustand lautete vor 50 Jahren: „Programmierter Unterricht“!

Was ist im Jahre 2018 von dieser angeblich so revolutionären Methode geblieben? Die Geschichte hat sie hinweggefegt. Nur wenige Sprachlabore -kennt sie überhaupt noch jemand- existieren verstaubt und eingemottet in den Rumpelkammern der Schulen, wie hier am Gymnasium Petershagen.

Preisfrage: Welche revolutionäre pädagogische Idee wird in den nächsten 50 Jahren von der Geschichte ad absurdum geführt werden?

 

2 Gedanken zu „„Programmierter Unterricht“: So schilderte die Westfälische Rundschau im Dezember 1968 die Zukunft der Bildung.“

  1. Geplante Grundgesetzänderung | Länderchefs gegen „Einheitsschulpolitik“
    https://www.tagesschau.de/inland/digitalpakt-bundeslaender-101.html

    Nun bin ich weder Pädagoge noch Politiker. Als Normalo verstehe ich den sog. „Digitalpakt“ als ein Vehikel, um Kindern u. Jugendlichen bundesweit gleichwertiges „Handwerkszeug“ in Richtung Bildung an die Hand zu geben.

    Erlebte Volksschule(!) in der „Schiefertafel/Griffel-Zeit“.
    Rückblickend irgendwie ne frühkindliche Konditionierung auf „Wisch-Technik“ … – allerdings damals mit Schwämmchen und Tafellappen.

    Lehrpersonal beschrieb mit Tafelkreide die dafür geeignete Präsentationsfläche.

    Griffel, Tafel und Kreide waren „Werkzeuge“.

    Nur mal so beim „Föderalismus“ angefragt:

    Gab es in von mir erwähnter Zeit evtl. bundeslandspezifische Griffel, Kreiden, Tafeln?

    Sorry, die Verfasser dieses Artikels (allesamt Ministerpräsidenten)

    http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/fuenf-ministerpraesidenten-erklaeren-warum-sie-sich-gegen-grundgesetzaenderungen-wehren-15919755.html

    sind total neben der Spur … – sie haben nichts, aber auch gar nichts verstanden.

  2. In dem Artikel wurde nicht darauf eingegangen, WARUM der Lerneifer innerhalb von zwei Jahren erlahmt. Ebensowenig, worin die intrinsische Motivation besteht, bestehen kann oder bestehen sollte. OHNE Erkenntnisse genau darüber helfen auch keine Apparate; MIT Erkenntnissen darüber braucht man keine Apparate (außer um den Umgang mit Apparaten zu lernen).

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