Umleitung: Schäubles Demontage, Kodex der WAZ, twitternde Politiker, Apple in Ungnade, die unbekannte Mitte der Welt und mehr …

Schäubles Demontage: Die Grenzen von Anstand und Moral sind überschritten. Heute morgen eröffneten Heckenschützen aus den Reihen der schwarz-gelben Koalition zusammen mit der Süddeutschen Zeitung einen Frontalangriff auf Finanzminister Schäuble. Dieser sei, so die Verschwörerclique aus dem Hinterzimmer, wegen seiner Krankheit geistig nicht mehr imstande, seinen Posten auszufüllen. Den Meuchelmördern stößt dabei vor allem Schäubles ablehnende Haltung bei den Steuersenkungen auf – dem Lieblingsthema der FDP. Infam lässt sich die Süddeutsche vor den Karren spannen, macht die konspirativen Giftpfeile der Schäuble-Kritiker zu ihren eigenen, instrumentalisiert die Krankheit des Ministers und setzt damit einen neuen Tiefpunkt im Sachen journalistischer Ethik … spiegelfechter

Medienkritik: statt einer Zeitungsschelte hier der Kodex der WAZ-Mediengruppe: Regionalzeitungen genießen im Vergleich mit anderen Medien ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit. Dieses Vertrauenskapital darf nicht gefährdet werden. Der Verhaltenskodex der WAZ Mediengruppe legt fest, welche Regeln strikt einzuhalten sindPDF-Dokument

Twittern Politiker wirklich selbst? Bodo Ramelow und die … Thüringer Blogzentrale

Apple: Es gibt da jemanden, der Apple nicht mehr so mag … ruhrbarone

Die unbekannte Mitte der Welt: Globalgeschichte aus islamischer Sicht. Eine begeisterte Kritik bei … hpd

Grundgesetz: verfasster Rassismus … juedischeallgemeine

Der Pate und sein Capo: „Roland Berger Preis“ für Helmut Kohl … ruhrtalcruising

Geldquelle: Schwarzbau und Bodenverunreinigung … sbl

Gewerkschaften: Vorwärts zu den Wurzeln

Maiplakat 1956 (Quelle: DGB)
Maiplakat 1956 (Quelle: DGB)

Statt eigener Gedanken zum 1. Mai hier zwei längere Zitate mit Verweisen zum Weiterlesen:

Die Gewerkschaften werden an Bedeutung gewinnen, wenn sie die richtigen Weichen stellen. Ein Ausblick in sieben Thesen

Gewerkschaften sind wie Tennisvereine, gibt sich die landläufige Meinung gewiss: Einstmals attraktiv für eine breite Masse, sind sie heute nur noch ein Schatten alter Stärke. Sie wirken wie aus der Zeit gefallen, Relikte einer Sozialkritik am Kapitalismus, überkommene Organisatoren des Klassenkampfes, später der Sozialpartnerschaft.

Doch die globale Finanzkrise und die Debatte um Prekarisierung haben den Gewerkschaften wieder neue Aufmerksamkeit verschafft.

Selbst in den urbanen Kreativmilieus gelten sie plötzlich wieder als schick, spätestens seit den meisten klar ist, dass der Weg der gepriesenen Jobnomaden nicht ins gelobte Land einer Digitale Bohème führt. Sondern in die Armut.

Wir sind der Überzeugung, dass die Gewerkschaften in den nächsten Jahren massiv an Bedeutung gewinnen werden. Dazu braucht es Weichenstellungen und eine ehrliche Analyse.

weiterlesen im freitag

Geschichte des 1. Mai: Vom Kampftag zum Feiertag

Zum 100. Jahrestag des Sturms auf die Bastille trafen sich am 14. Juli 1889 400 Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften aus zahlreichen Ländern zu einem internationalen Kongress in Paris. Die Versammelten produzierten, wie auf Kongressen auch damals schon üblich, eine Menge bedruckten Papiers, darunter eine Resolution des Franzosen Raymond Felix Lavigne, in der es hieß:

„Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, dass gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen (…). In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Kundgebung bereits von dem amerikanischen Arbeiterbund (…) für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen.“

weiterlesen beim DGB

Umleitung: Bloggerbeißen, Wahlen, Mai-Demo und die Homöopathie in Sachsen mit politischen Weihen.

Der Wahlzettel zur NRW Wahl 2010Auf Kraft eingedroschen: Hannelore Kraft wird sich die Augen gerieben haben, als sie nach ihrem Fernsehduell mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die Bewertung des Blogs Wir-in-NRW las. Während fast alle Beobachter darin überein stimmten, dass sich Kraft gegen Rüttgers tapfer geschlagen habe, veröffentlichte das Blog über ihren Auftritt beim Duell einen Totalverriss. … postvonhorn

So dreht sich der Wind: oder auch nicht – Als ich das erste Mal das Wir in NRW-Blog gesehen habe, hat es mich gefreut, dass es ein weiteres Medium für NRW gibt … pottblog

Dreht sich der Wind?: Das ewige Talent … Zu Johannes Raus Zeiten war er Stellvertretender Regierungssprecher. Fleißig, auskunftsfreudig, pflichtbewusst. Ohne Charisma. Als sein Chef Wolfgang Lieb dann zum ordentlichen Staatssekretär in einem ordentlichen Ministerium (Wissenschaft) berufen wurde, kletterte „NoWaBo“ bei dem legendären Rau eine Stufe höher – er durfte für ihn sprechen. Eine Auszeichnung. Der gute Walter-Borjans musste die ersten rot-grünen Jahre managen, ein schwieriger Job, über den Rau erkrankte und sein Sprecher stolperte. Mit dem Abtritt von Rau musste auch Walter-Borjans gehen. …  WirInNRW

Euromayday: 1. Mai alternativ in Dortmund … ruhrbarone

Hochsauerland: doch keine radioaktiven Abfälle … sbl

VCD: Mobilitätserziehung … gruenesundern

Wahlen: Na, habt ihr es schon bemerkt? Neee…..???  Am übernächsten Wochenende darf schon wieder gewählt werden!!! … wiemeringhauser

Wenn Politik auf Esoterik trifft: Die Homöopathie, wissenschaftlich kritisiert oder auch als „Huschi-Fuschi-Medizin“ veralbert, bekommt dagegen im Bundesland Sachsen die politischen „Weihen“ einer ministeriellen Schirmherrschaft … hpd

Gefunden: Nachdenkseiten kritisieren WirInNrw und vermuten Intrige der SPD-Rechten gegen die NRW-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft

Wolfgang Lieb kristisiert auf den von mir geschätzten nachdenkseiten die ebenfalls geschätze Website WirInNRW von Alfons Pieper. Lieb bezieht in seinem Beitrag auf einen Artikel zum Wahlkampf-Fensehduell zwischen Kraft und Rüttgers von Thomas Brackheim (wahrscheinlich Pseudonym):

Wie damals Wolfgang Clement kurz vor der Landtagswahl in Hessen davor warnte für die SPD-Kandidatin Andrea Ypsilanti zu stimmen, so fällt die Rechte in der NRW-SPD ihrer Spitzenkandidatin auf der letzten Strecke vor der Landtagswahl im größten Bundesland in den Rücken. Diesmal auch noch anonym auf einem Internet-Blog namens „WIR IN NRW“ . In einem Beitrag wird der von Kraft als Wirschaftsexperte für ihr „Zukunftsteam“ vorgeschlagene Kölner Wirtschafts- und Finanzdezernent Norbert-Walter Borjans diffamiert. Die Rechte in der NRW-SPD schlägt dabei nur den Sack und meint den Esel. Die „Kohle-Beton-Chlor-Fraktion“ in der NRW-SPD sieht selbst in der bestenfalls in der Mitte der Sozialdemokratie anzusiedelnden Hannelore Kraft einen Unsicherheitsfaktor. Diese Wirtschaftslobbyisten liefern Munition für die CDU, weil sie eine panische Angst haben vor Rot-Rot-Grün und sogar Rot-Grün nicht wollen, sondern am liebsten eine große Koalition unter Führung von Jürgen Rüttgers. Wolfgang Lieb

Das Blog „WIR IN NRW“ wird vom ehemaligen stellvertretenden Chefredakteur der WAZ und danach als Chefkorrespondent dieses Blattes nach Berlin weggelobten Alfons Pieper herausgegeben.
Bisher konnte man den Eindruck gewinnen, als sei es das Anliegen des unter dem von Johannes Rau geraubten Logos „Wir in NRW“ herausgegebenen Blogs, die CDU und Ministerpräsident Rüttgers durch meist unter einem Pseudonym schreibende Autoren zu attackieren. So wurden dort u.a. die nicht gezahlten Mitgliedsbeiträge der CDU-Landtagspräsidentin van Dinther oder das Sponsoring-System der NRW-CDU publik gemacht, was zum Rücktritt des NRW-CDU-Generalsekretärs Hendrik Wüst führte.
Rüttgers wurden durchaus mit Erfolg eine Vielzahl von Affären vorgehalten, die seinem Image als untadligem „Landesvater“ à la Johannes Rau ziemlichen Abbruch taten.
Über Politikinhalte konnte man relativ wenig lesen, weder über die Positionen von Rüttgers noch über die seiner Herausforderin von der SPD, Hannelore Kraft.

Nach dem TV-Spitzen-Duell Kraft/Rüttgers hat sich das offenbar geändert. Unter der Überschrift „Bei Rot-Rot-Grün setzt Rüttgers seiner Herausforderin den finalen Treffer“ konnte man über diese Diskussion folgendes nachlesen: „Jürgen Rüttgers drückt seine Herausforderin Hannelore Kraft so mit dem Rücken an die rote Backsteinwand der Kölner Vulkanhalle, dass er fast tänzelnd zum tödlichen Stoß ausholen kann. „Sie haben wieder nicht gesagt, dass Sie sich nicht von den Extremisten wählen lassen würden“, setzt er in dem Gemäuer die scharfe Klinge genau auf die Brust. Außer einem hilflosen Lächeln und einem tiefen Seufzer kommt nicht mehr viel. Rüttgers entwaffnet Kraft an ihrer verletztlichsten Stelle. Sie gibt auf. An der Koalitionsfrage, ob sie mit den Linken Politik machen würde, scheitert die SPD-Spitzenkandidatin in dieser TV-Runde zwei Wochen vor der Wahl im WDR-Fernsehen“, heißt es da.

Alles lesen auf den nachdenkseiten

Wahlkampf am Wegesrand: Wehe NRW – das Sauerland kommt über dich.

Karsten Rudolph will mehr Sauerland für NRW (foto: zoom)
Karsten Rudolph will mehr Sauerland für NRW (foto: zoom)

Diese Aussage von Karsten Rudolph habe ich  noch nicht verstanden: „Mehr Sauerland für NRW“ hat die SPD mit dem Bild ihres Spitzenkandidaten plakatiert.

Um den Spruch zu verstehen, habe ich auf der Website des SPD-Politikers nachgeschaut.

Dort bildet der Slogan die Überschrift der „Wahlkampf- 2010“ Seite. Einen  Bezug zum Inhalt oder eine Herleitung aus dem Politikkatalog konnte ich nicht finden:

  • Beste Bildung für alle. Ohne Kindergarten- und Studiengebühren. Damit kein Kind zurück bleibt.
  • Beschäftigung sichern und gute Arbeit schaffen. Damit unsere Wirtschaft wieder in Schwung kommt.
  • Mehr Mobilität. Auch mit Bus und Bahn. Damit jeder mitfahren kann.
  • Soziale Gerechtigkeit. Damit unsere Gesellschaft wieder zusammenfindet.
  • Solide Finanzen. Damit unsere Kommunen lebenswert bleiben.
  • Mehr Mitsprache. Damit der Bürger zu seinem Wort kommt.

Was hat das mit der plakativen Forderung „Mehr Sauerland für NRW“ zu tun?

NRW 2009: Sinkende Reallöhne für an- und ungelernte Arbeitskräfte

In meinem BriefkastenDüsseldorf (IT.NRW). Die Bruttojahresverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer stiegen in NRW im Jahre 2009 durchschnittlich um 1,1 Prozent auf 43 301 Euro.

Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt anlässlich des Tags der Arbeit am 1. Mai mitteilt, beschränkten sich die Zuwächse jedoch auf Personen in mittleren und höheren Führungsebenen.

Beschäftigte mit abgeschlossener Berufsausbildung mussten stagnierende, ungelernte und angelernte Arbeitskräfte mit -1,7 bzw. – 1,0 Prozent sogar sinkende Löhne hinnehmen.

Damit brachte das Jahr 2009 für die Mehrheit der in Nordrhein-Westfalen vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer/-innen Reallohnverluste mit sich. Ursächlich für diese negative Verdienstentwicklung war vor allem der Rückgang der bezahlten Arbeitszeit sowie niedrigere Sonderzahlungen.

Durchschnittliche Bruttojahresverdienste und bezahlte Wochenarbeitszeiten
in Nordrhein-Westfalen 2009

Arbeitnehmerinnen / Arbeitnehmer

Bezahlte Wochenarbeitszeit
in Stunden

Bruttojahres-
verdienst

darunter
Sonderzahlungen

Stunden

Zu- (+) bzw. Ab­nahme (-) gegen­über 2008

Euro

Zu- (+) bzw. Ab­nahme (-) gegen­über 2008

Euro

Zu- (+) bzw. Ab­nahme (-) gegen­über 2008

in leitender Stellung (i. d. R. mit Studienabschluss)

38,9

– 0,8 %

79 362

+ 0,9 %

10 278

– 4,7 %

mit Berufsausbildung, langjähriger Berufserfahrung und Weisungsfunktion

38,7

– 0,8 %

51 041

+ 1,4 %

4 740

– 0,7 %

mit Berufsausbildung

38,2

– 1,8 %

35 952

+ 0 %

2 936

– 2,3 %

Angelernte

38,2

– 2,1 %

29 239

– 1,0 %

2 221

– 1,9 %

Ungelernte

37,9

– 1,8 %

23 367

– 1,7 %

1 580

– 4,5 %

insgesamt

38,4

1,5 %

43 301

+ 1,1 %

4 102

1,6 %

Winterberg, ich mache mir Sorgen: Werbung für „One Night Stands“

One Night Stand in Winterberg (screeshot 28.04.2010 15Uhr)
One Night Stands in Winterberg (screeshot 28.04.2010 15Uhr)

Winterberg twittert und ich bin ein aufmerksamer „Follower“ der „Tweets“ aus der Tourismusdirektion @winterberg.

Die machen das ganz gut:  hier mal ein Hinweis, dort mal ein Bild über twitpic & Co.

Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass da am anderen Ende ein echter Mensch mit Humor sitzt. Er oder sie (oder ist es gar eine ganze twitter-community unter einem Account?) twittert mir sogar ab und an zurück. Gute Kundenbindung!

Heute aber trifft mich der Schlag, denn winterberg twittert ohne rot zu werden:

One Night Stands in #Winterberg ? Infos hier:) http://bit.ly/csPZHL

Unverzüglich twittere ich zurück, um die Moral im Hochsauerland zu retten:

@winterberg Ziemlich gewagt 😉 –>>One Night Stands<– in #Winterberg ? Infos hier:) http://bit.ly/csPZHL #Sittenverfall

Aber heute scheint mir winterberg nicht zurückzwitschern zu wollen. Ich dachte an einen Tweet wie:

Öhhh!? Warum gewagt?

Ich hätte dann getwittert:

@winterberg Gucke bitte mal auf wikipedia, was „One Night Stand“ bedeutet: http://tinyurl.com/32wtp8t

Der Begriff One-Night-Stand (englisch für ‚einmaliges Gastspiel‘) kommt ursprünglich aus der Theater– bzw. Schaustellerbranche und bedeutet eine einmalige Aufführung, die also nur einen Abend zu sehen ist. Heutzutage ist damit normalerweise eine sexuelle Kurzbeziehung gemeint, die ebenfalls nur eine Nacht oder kürzer andauert, oft zwischen einander nicht näher bekannten Personen und ohne Absicht, eine längere emotionale Bindung einzugehen. Im Mittelpunkt steht in der Regel die Erfüllung der eigenen, vor allem sexuellen Bedürfnisse und der des Partners, nicht jedoch der Aufbau einer Beziehung. Im Jargon von Kontaktanzeigen und Kontaktforen im Internet ist die Abkürzung ONS allgemein üblich.

Auch die Person, mit der eine solche sexuelle Begegnung stattfindet, wird manchmal mit dem Begriff One-Night-Stand bezeichnet.

Zu unterscheiden ist der One-Night-Stand vom Quickie, dessen Spezifik in der Kürze des Aktes liegt und der auch unter bekannten Partnern vorkommt. Bei einer Vergütung der sexuellen Handlung durch einen der Teilnehmer handelt es sich in der Regel nicht um einen One-Night-Stand, sondern um Prostitution. Ein Blind Date hat prinzipiell nichts mit einem One-Night-Stand zu tun, obwohl es zu einer vergleichbaren sexuellen Kurzbeziehung führen kann.

Ich könnte noch andere Quellen zitieren, doch erscheint mir Wikpedia am ehesten jugendfrei zu sein 😉

Vielleicht habe ich @winterberg missverstanden, und es ist wirklich alles genau so gemeint.

Dann läge folgender Vorschlag zur Werbung mit der Bahnverbindung „Dortmund – Winterberg und zurück“ völlig auf Werbe-Linie:

„Morgens rein, abends raus: Quickie unterm Kahlen Asten …“  #winterberg (Arbeitstitel ©zoom )

Umleitung: Facebook sammelt, Kreuze in Schulen, Kirchensteuer für alle und mehr …

Schafe auf der EnnertFacebook: sammelt noch mehr Daten mit „Like“-Button … faznet

Kreuze und Jugendoffiziere: raus aus den Schulen … nachdenkseiten

Hurra Kirchensteuer: für alle in Thüringen … blogzentrale

Elternbefragung: unerwünscht … sbl

Einer von hier: Michael Freisen – Der „Junge von Bigge“ und die Giganten der Meere … cowblog

Stimmakrobaten: Volle Stimmen, leere Stühle … wpHallenberg

Lesestoff: Ulli Schauen, Das Kirchenhasser Brevier.

Ulli Schauen, Das Kirchenhasser Brevier, München 2010 (foto: zoom)
Ulli Schauen, Das Kirchenhasser Brevier, München 2010 (foto: zoom)

„Warum bloß sollte man Kirchen hassen? Wer will glücklichen Gläubigen ihr Glück streitig machen?“ Der Journalist Ulli Schauen untersucht in seinem Buch „Das Kirchenhasser Brevier“ die Rolle der beiden christlichen Kirchen in unserer Gesellschaft. „Das beste Urteil“, so Schauen, „das über die Kirchen zu fällen wäre: Sie sind auch nicht besser als der Rest der Welt.“

Der Titel des 300-seitigen „Breviers“ lässt eine billige, polemische Kampfschrift erwarten. Doch Schauen zerstört dieses Vorurteil schon auf der ersten Seite.

Den Titel habe er Äußerungen von Vertretern der katholischen Kirche entlehnt. Jede zusammenhängende Argumentation gegen die Rolle der Kirchen könne heißen, wie sie wolle, so der Autor, Kirchenvertreter riefen ohnehin reflexhaft: „Achtung! Kirchenhasser! Nicht ernst nehmen!“ (S.9).

Ulli Schauen, selbst Sohn einer Pfarrersfamilie, handelt in neun Kapiteln die nach seiner Meinung vier zentralen Schwächen der christlichen Kirchen ab: Das Leiden anderer, Grenzüberschreitungen, Überheblichkeit und Bigotterie.

Die Abschnitte des Buches:

  • Die reichen Kirchen
  • Kirche und Staat
  • Kulturkämpfe: immer die Schulen
  • Die Kirchen und ihre Geschichtsverfälschungen
  • Kirchen-PR: Die Medienstrategen der Kirchen
  • Arbeitgeber Kirche
  • Das geistliche Personal
  • Der „christlich-islamische Dialog“: Ein Vehikel für Verkirchlichung und Islamisierung
  • Das „christliche Menschenbild“

Ich belasse es an dieser Stelle dabei, die großen Kapitel-Überschriften zu zitieren und versichere, dass das „Kirchenhasser Brevier“ zwar einseitige, aber dabei gute und solide Informationen zur Kirchenkritik liefert.

Ein ausführliches Quellenverzeichnis am Ende des Buches dient als Beleg und Fundus zur Vertiefung des Themas.

Ulli Schauen hat ein flottes, aber nicht oberflächliches Buch geschrieben, frisch erschienen im Heyne Verlag, München. Es kostet 8,95€. Empfehlenswert.

Wahlkampf am Wegesrand: Das Triptychon der CDU

Am Wegesrand der L742 bei Wulmeringhausen (foto: zoom)
Am Wegesrand der L742 bei Wulmeringhausen (foto: zoom)

Aus Wikipedia:

Das Triptychon (griechisch τρίπτυχον; tri = drei, ptychion = Falttafel) ist ein dreigeteiltes Gemälde. Es besteht aus einer Mitteltafel und zwei meist schmaleren Flügeln, manchmal ergänzt durch eine Predella unter dem Mittelteil. Ein Triptychon mit christlichen Motiven und mit beweglichen Seitenteilen zum Verschließen des Mittelteils ist eine mögliche Form eines Flügelaltars.