Meschede: Kreisjugendhilfeausschuss tagt am Montag

Am 12.03.2012 treffen sich die Mitglieder des Kreisjugendhilfeausschusses im Großen Sitzungssaal im Kreishaus in Meschede zur 2. öffentlichen Sitzung in diesem Jahr.

Auf der Tagesordnung steht u.a. die „Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes; Planungsbeschluss für das Kindergartenjahr 2012/2013.

Konkret geht es um die Zahl der vorhandenen Kindergarten-Plätze und die der angemeldeten Kinder. Leider passen sie nicht ganz überein. Es gibt mehr Anmeldungen als freie Plätze.

Von Jahr zu Jahr beliebter wird die 45-Stunden-Betreuung. Die Buchungen für das Kindergartenjahr 2012/2013 liegen bei 37,11 % (Vorjahr 32,99 %).

Auch die Betreuung von Kindern unter 3 Jahren (U 3) ist immer gefragter. 695 Plätze sind für den U 3 – Bereich vorgesehen (Vorjahr 653).

Als dramatisch könnte man durchaus den kontinuierlichen Rückgang der Zahl der Kinder bezeichnen. Waren im Kindergartenjahr 2008/2009 noch 4.618 Kinder angemeldet, so sind es im Kindergartenjahr 2012/2013 nur noch 4.077 Jungen und Mädchen.

Die Städte Arnsberg, Sundern und Schmallenberg haben eigene Jugendämter. Deren Zahlen sind hier nicht berücksichtigt.

Hochsauerland vormerken: Piraten laden zur Kreismitgliederversammlung

ballonpiraten
HSK-Piraten auf der Anti-ACTA Demo in Dortmund (archiv***: florian otto)

Arnsberg/Meschede. (piraten-pm) Am 31. März 2012 um 14:00 Uhr lädt die Piratenpartei im Hochsauerlandkreis zur ersten Kreismitglieder-versammlung in den Landgasthof Hütter in Meschede-Olpe.

Auf der Tagesordnung stehen sowohl die Einrichtung eines sogenannten Piratenbüros, als auch erste programmatische Anträge:

Programmanträge

Antrag PA 01 – Lückenschluss der Bundesautobahn 46 zwischen Hemer und Neheim

Antrag PA 02 – Umstellung der öffentlichen Verwaltung auf Open-Source und offene Standards

Sonstige Anträge

Antrag S 01 – Unterstützung der Bürgerinitiative „Giftfreies Sauerland“

Neben der Verabschiedung der Geschäftsordnung werden Verwaltungs- und Finanzpiraten gewählt. Diese werden den Landesvorstand vor Ort durch die Erfüllung verschiedener Aufgaben unterstützen und die Schnittstelle zum Landesverband darstellen. Auch werden diese als Ansprechpartner für Presse und Bürger agieren.

Die Piratenpartei im Hochsauerlandkreis zählt zur Zeit [1] 41 Mitglieder. Jedes Mitglied aus dem HSK kann an der Kreismitgliederversammlung teilnehmen. Auch Gäste sind herzlich eingeladen.

*** Florians Fotos CC

[1] Stand: 02.03.2012

[2] Tagesordnung: https://piratenpad.de/p/kmvhsk-togo

[3] Diese Pressemitteilung: http://presse.piratenpartei-hsk.de/02032012%20-%20Piraten%20laden%20zur%20Kreismitgliederversammlung

Sekundarschule: „Hast Du gelesen, was der Bürgermeister heute geschrieben hat?“ – Eine kleine Medienkritik

WP/WR in Meschede. (archiv: zoom)
WP/WR in Meschede. (archiv: zoom)

„Also, was der Bürgermeister da heute Morgen geschrieben hat …“. Es war nur ein Halbsatz, ins Gespräch eingestreut. Es geht um den Journalismus. Es geht um einen Artikel von vielen. Es geht um die Glaubwürdigkeit des Lokaljournalismus.

Das Thema des Artikels in der Westfalenpost war die Errichtung einer Sekundarschule in Olsberg. Aber das Thema ist eigentlich egal. Die Überschrift lautete am 24. Februar:  „Jetzt steht es fest: Olsberg bekommt Sekundarschule“.

Es hätte auch jede andere Überschrift sein können. Die Autorin schätze ich sehr und ich lese ihre Artikel immer mit viel Aufmerksamkeit. Sie kann schreiben. Dasselbe trifft auf andere Autoren der Westfalenpost zu.

Ich unterhielt mich mit ein paar Bekannten über die Schulpolitik im Hochsauerlandkreis, als einer von ihnen sagte: „Also, was der Bürgermeister da heute Morgen geschrieben hat, ist … .“

Ich war erstaunt, denn zufälligerweise hatte ich an jenem Tag die Westfalenpost von vorne bis hinten gelesen und an keiner Stelle, in keinem Artikel hatte der Bürgermeister irgendetwas  geschrieben.

Ich habe dann irgendwann begriffen, dass nicht irgendeine offizielle Bürgermeistermitteilung in irgendeinem Bürgermeistermitteilungsblatt erschienen war, sondern ein Artikel der von mir geschätzten Autorin, in welchem der Bürgermeister ausführlich zu Wort kam.

Die Meinung des Bürgermeisters war quasi direkt durch die Feder der Autorin in den Artikel geflossen. Andere Meinungen kamen nicht vor. Der Runde schien klar zu sein: „Den Artikel hat der Bürgermeister geschrieben.“

Ist das für einen Lokal-Journalisten der GAU oder einfach der Alltag? Müssen die Aussagen der Politiker durch Schein-Journalismus veredelt und den Namen einer Zeitungsredakteurin geadelt werden?

Wäre es nicht ein Leichtes gewesen auch andere Personen, Parteien, Standpunkte zu sammeln und in den Artikel einfließen zu lassen?

Für mich hat sich an jenem Tag vor etwas mehr als einer Woche das ganze Elend des hiesigen Lokaljournalismus in dieser einen Aussage, in diesem Halbsatz gezeigt:

„Also, was der Bürgermeister da heute Morgen geschrieben hat, ist … .“

Die Leserinnen und Leser sind ja nicht blöd.

Offener Leserbrief zur Schulpolitik im HSK: Gesamtschule „verpönt“?

In unserem BriefkastenWir haben in unserem Blog zahlreiche Beiträge zum Thema Gesamtschule, Gemeinschaftsschule und Sekundarschule veröffentlicht. Der folgende Leserbrief erschien am Dienstag in der Westfalenpost(WP). Er bezog sich auf einen Kommentar vom vergangenen Freitag. Die Veröffentlichung des Briefes erfolgt mit Genehmigung der Autorin.

Sehr geehrte Frau Funke,

in Ihrem Kommentar in der Westfalenpost vom 25.02.2012 zur neuen Sekundarschule in Olsberg schreiben Sie unter anderem:

„Vorab: Es ist nur zu verständlich, dass sich Eltern sorgen, wenn eine gänzlich neue Schulform kommt, die noch dazu gerne mit dem eher verpönten Modell ‚Gesamtschule‘ in Zusammenhang gebracht wird.“

Woher haben Sie ihre Kenntnis von den Sorgen der Eltern in der Region? Ich habe im Hochsauerland noch keine Elternbefragung erlebt. Nie bin ich gefragt worden, welche Schulform ich mir für meine Kinder wünsche. Das Angebot lautete stets: Haupt- und Realschule sowie Gymnasium.

Die Eltern wurden zwar nicht gefragt, aber sie haben auch im HSK mit Hilfe der Anmeldungen ihrer Kinder abgestimmt. Und obwohl Kommunalpolitiker und Ihrer Zeitung die Hauptschule stets unterstützten, wurde sie von den Eltern abgewählt. Diese schickten ihre Kinder einfach nicht mehr dorthin.

Was die Gesamtschule angeht, so reichen die ideologischen Grabenkämpfe um diese Schulform nun bereits mehr als 40 Jahre zurück. Die Zeit des damals tobenden Kalten Krieges scheint überwunden, der Kampf um die Gesamtschule geht weiter.

Und während Sie, Frau Funke, diese Schulform als weiterhin ‚verpönt‘ bezeichnen, ist der HSK demnächst der einzige Kreis in NRW ohne eine Gesamtschule.

Dort, wo Sekundarschule und Gesamtschule alternativ angeboten werden, entscheiden sich die Eltern oft mehrheitlich für die Gesamtschule, denn diese,  verpönt oder nicht, bietet als möglichen Abschluss das Abitur nach 13 Jahren. Und das, Frau Funke, könnte ein entscheidendes Kriterium für viele Eltern sein.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Beier

Umleitung: Phrasendrescher Walser, Broder über Klarsfeld, Wulf * Wulff + Gauck * Gauck und mehr.

Heute am Stausee nahe Brunskappel (foto: zoom)
Gestern am Stausee nahe Brunskappel (foto: zoom)

Martin Walsers halbgelehrte Phrasendrescherei: Martin Walser mag keine Atheisten. Er versteht sie nicht. Muss er auch nicht. In einer einigermaßen demokratischen Gesellschaft hat jeder das Recht, seine Vorurteile und Meinungen vor aller Welt auszubreiten … hpd

Broder über Klarsfeld: Es dämmert … jurga

Wulff I: Ehre, wem Ehre gebührt. Dank Christian Wulff hat nun auch Deutschland ein Problem mit der standesgemäßen Honorierung eines nicht honorigen Mannes … nachdenkseiten

Wulff II: Ein Blick in den Gesetzestext erleichtert die Urteilsfindung … wiesaussieht

Wie Gauck nach einer Woche wirkt: Noch ist er nicht aktiv. Und doch strahlt er schon kräftig auf die Parteien ab. Sie sind intensiv damit beschäftigt, sich auf ihn einzustellen. Das gelingt nicht allen … postvonhorn

Wie böse ist Joachim Gauck? „jetzt, wo Joachim Gauck als Konsenskandidat von fünf deutschen Parlamentsparteien ins Präsidentenamt gehievt wird, hebt die Entrüstung an: Gauck hat lobend über den krausen Rassentheoretiker Thilo Sarrazin gesprochen, er findet Kapitalismuskritik „albern“ und der Sozialstaat ist für ihn kein Thema“, meint … misik

Wer über Doping berichtet, kann schnell vor Gericht stehen: Viktor Röthlin verklagt Laufzeitschrift wegen Dopingbericht … wazrechercheblog

Diplomierte Mütter mit Migrationshintergrund: eine Medienkritik bei … doppelwacholder

30 Jahre “Wendezeit” von Capra: Das Buch, das der Dummheit die Tür öffnete … ruhrbarone

Dortmund: Wer erweckt dieses frühere Kino zum Leben?… revierpassagen

Der Normann macht Sinn: Die deutsche Singer-Songwriterszene ist derzeit mächtig in Bewegung, nachdem sie jahrelang in einem komatösen Zustand vor sich hinvegetierte … wutzeline

Keine frankophile Kultur in Hüsten? „Für Boule-Anlage noch nie Kugel aus dem Nass geholt“ … DerWesten

„Es muss sein, der Kinder wegen …“ – Heinz Hilgers, Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes, in Arnberg.

Ein vollbesetzter Saal. Auf dem Podium Heinz Hilgers, Gerd Stüttgen und Erika Hahnwald. (foto: spd)
Ein vollbesetzter Saal im Bürgerbahnhof Arnsberg. Auf dem Podium Heinz Hilgers, Gerd Stüttgen und Erika Hahnwald. (foto: spd)

Arnsberg. (spd_pm) Heinz Hilgers, der Präsident des deutschen Kinderschutzbundes, hielt am vergangenen Dienstag (siehe auch hier im Blog) auf Einladung der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Arnsberg einen Vortrag zum Thema „Kinderschutz und Prävention.“

Erika Hahnwald (SPD), stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Arnsberg, wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass Familienpolitik eine zentrale Stelle in der Kommune einnehmen muss. Sie bedauerte, dass es in Arnsberg keine lokale Gruppe des Kinderschutzbundes gäbe.

"Zusammenhang zwischen Armut, Defiziten bei der Erziehung und Kinderschutzproblemen"
"Zusammenhang zwischen Armut, Defiziten bei der Erziehung und Kinderschutzproblemen"

Zusammenhang von Armut und Kinderschutzproblemen
Heinz Hilgers selbst wies in seinem Vortrag eindringlich auf den Zusammenhang zwischen Armut, Defiziten bei der Erziehung und Kinderschutzproblemen hin. Die Folgen seien laut Hilgers schlechtere Bildungschancen, schlechtere Gesundheit und eine höhere Gewalterfahrung in den armen Familien sowie die Zunahme von Unterstützungsleistungen.

Die Gesellschaft muss sich um diejenigen Kinder kümmern, die bereits geboren sind
Hilgers will die Rahmenbedingungen verändern. Im Bereich der sozialen Hilfe unterscheidet er zwischen Versorgen und Hilfe zur Selbsthilfe. Soziale Hilfen können nach Hilgers´ Erfahrungen nur funktionieren, wenn sie von Wertschätzung gegenüber jedem getragen werden. Er hält es für eine Illusion, wenn die Politik durch gesetzliche Maßnahmen versuche, die Zahl der Geburten zu steigern. Vielmehr verlangte er, dass sich die Gesellschaft um die Kinder kümmern müsse, die bereits geboren sind. Dabei kommen den unterschiedlichen politischen Ebenen andere Aufgaben zu.

Kinderschutzbund fordert Grundsicherung
Kinderschutzbund fordere, dass der Bund die Vielzahl von Leistungen in einer Kindergrundsicherung bündelt. Die Länder sieht er vor allem im Ausbau einer integrativen Bildung in der Pflicht. Besonders wichtig seien die Kommunen. Sie organisierten die individuellen Hilfen vor Ort in den Familien.

Investitionen in Förderung und Kinderschutz rechnen sich
Natürlich koste der Kinderschutz vor Ort Geld. Aber Hilgers wies auf Untersuchungen hin, die eindeutig belegten, dass frühzeitige präventive Maßnahmen, die Gesellschaft um ein Vielfaches billiger kämen, als wenn man später „reparieren“ müsse. Insofern rechne sich die Investition in Förderung und Kinderschutz für die Gesellschaft insgesamt.

Beispielhaft: das Dormagener Modell
Als Bürgermeister von Dormagen war Hilgers maßgeblich für die Entwicklung des sogenannten „Dormagener Modells“ verantwortlich. Bekannt geworden ist es über die engere Fachwelt hinaus u.a. dadurch, dass die jungen Eltern kurz nach der Geburt einen Besuch von erfahrenen Sozialarbeitern erhalten. Dabei wird ein Begrüßungspaket überreicht und in dem begleitenden Gespräch wird rasch deutlich, ob die Eltern in irgendeiner Form Hilfe benötigen. Erika Hahnwald wies darauf hin, dass die SPD in Arnsberg seit längerem versuche, ein ähnliches Modell auch in Arnsberg durchzusetzen.

Netzwerke bilden
Das Dormagener Modell reicht aber weit über diesen Erstkontakt hinaus. Es handelt sich um eine ganze Präventionskette mit zahlreichen abgestimmten Maßnahmen für Kleinkinder sowie für Kindergarten- und Grundschulkinder. Dieses Modell erfordert das enge Zusammenspiel zahlreicher Akteure innerhalb der Verwaltung, mit Sozialverbänden bis hin zu Kinderärzten. Dies ist nur durch die Bildung eines Netzwerkes möglich.

Erste Erfolge festgestellt
Die Erfolge geben Hilgers Recht. In Dormagen konnte nach der ersten Evaluierung bereits festgestellt werden, dass die Quote der Kinder mit einer Sprachentwicklungsverzögerung deutlich gesunken sei. Die Notwendigkeit Kinder aus ihren Familien zu holen und anderswo teuer unterzubringen ist drastisch zurückgegangen, während die Bedeutung der ambulanten Hilfe stieg. Dies machte sich auch finanziell positiv bemerkbar.

Es rechnet sich gerade bei Kommunen in schwieriger Haushaltslage
Dormagen, eine hochverschuldete, im Nothaushalt steckende Industriestadt, mit zahlreichen sozialen Problemen, zählt nach Einführung der Präventionskette zu den Kommunen in NRW mit den niedrigsten Ausgaben im Bereich Hilfen zur Erziehung. Gerade bei Kommunen in schwieriger Haushaltslage rechnet sich also die finanzielle und personelle Anfangsinvestition in den Ausbau eines präventiven Netzwerkes.

„Kein Kind zurücklassen“
Erika Hahnwald wies darauf hin, dass Arnsberg sich auch auf den Weg gemacht hätte. So sei es der SPD-Fraktion durch Anträge gelungen, Arnsberg zu einer Modellkommune im Projekt „Kein Kind zurücklassen“ zu machen. Gleichwohl bleibe natürlich viel zu tun. Man müsse von den Dormagener Erfahrungen lernen.

Impulse zur Bildung einer Präventionskette in Arnsberg
Dem Vortrag folgte eine angeregte Diskussion der Veranstaltungsbesucher. Moderator Gerd Stüttgen (Ratsmitglied und SPD-Stadtverbandsvorsitzender) konnte sich über eine rundum gelungene Veranstaltung im neu gestalteten Bürgerbahnhof freuen. „Es kommt in Zeiten wachsender Politikverdrossenheit selten vor, dass die Sitzplätze alle besetzt waren und wir sogar noch Stühle nachträglich hinzustellen mussten. Besonders erfreulich ist, dass zahlreiche Fachleute der sozialen Verbände und der Verwaltung den Weg zu uns gefunden haben. Vielleicht gehen ja davon Impulse zur Bildung einer Präventionskette in Arnsberg aus,“ hofft Stüttgen.

Kleine Fluchten: Cafe, Bar, Hotel – Das Feuerschiff in Hamburg

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Das Feuerschiff (foto: chris)

Sind Sie am Hamburger Hafen auf der Suche nach einem kühlen Bier und einer leckeren Portion Pommes in etwas ungewöhnlichem Ambiente?

Dann wäre vielleicht dies kleine, rote Feuerschiff das Richtige für Sie. Es liegt an den Vorsetzen im Hamburger Hafen, direkt an der U-Bahn Station Baumwall. Die Preise sind recht moderat, der Ausblick auf die Elbe einfach schön. Neben Essen und Trinken bietet das stillgelegte  Leuchtfeuer Übernachtung und Räumlichkeiten für Feiern.