Eröffnung des Oversum – Besuch macht klug

Das PPP-Projekt "Oversum" in Winterberg wird eröffnet. (foto: zoom)
Das PPP-Projekt "Oversum" in Winterberg wird eröffnet. (foto: zoom)

Egal, wo sich Bewohner oder Touristen in Winterberg aufhalten, das Oversum ist von vielen Ecken der Stadt aus zu sehen. Am Donnerstag ist es nun endlich so weit. Riesige Plakate an den Straßen nach Winterberg machen auf die Eröffnung des Vital Resort Winterberg am 17. Mai 2012 aufmerksam.

Die Stadtbewohner scheinen sich in zwei Lager zu teilen: Die einen , die sagen: „Da geh ich doch nicht hin. Dies teure Ding!“ und in die anderen, die sich alles mal angucken wollen, die vielleicht nur neugierig sind oder aber das neue Wahrzeichen der Stadt richtig gut finden.

Inzwischen hat die Westfalenpost in ihrer Print-Ausgabe über den spektakulären Ausblick aus den Hotelzimmern ebenso berichtet, wie über den Charme von Gängen, die eher an Jugendherbergen erinnern. Nun ja, wir werden sehen.

Um 10.00 Uhr geht es am Donnerstag los, „…mit buntem Familienprogramm!“, wie Plakatwände und Werbeeinlagen der Lokalblätter versprechen. Für Kinder werden u.a. eine Hüpfburg, Glücksluftballons und ein Malwettbewerb angeboten. Erwachsene können Präsentationen von Healthclubs sowie Entspannungs- und Bewegungsinstituten bewundern, oder auf dem „Eventplatz“ mitbekommen, wie Radio Sauerland Radio macht. Das Programm wirkt insgesamt recht kommerziell, was jedoch zu dem Gesamtkonzept des PPP- Projekts Oversum passt.

Hingehen: Besuch macht klug.

Hochsauerland kein Paradies für Kormorane

13 Kormorane wurden in einem Naturschutzgebiet im Hochsauerlandkreis abgeschossen. Das ging aus der Antwort des Hochsauerlandkreises auf eine Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL) hervor.

In der Sitzung des Landschaftsbeirats am 22.11.2011 wurde offenbar kontrovers über die Erteilung der Ausnahmegenehmigung für den Vergrämungsabschuss von Kormoranen in den Naturschutzgebieten „Unteres Diemeltal“ und „Oberes Diemeltal“ für die Zeit bis zum 29.02.2012 diskutiert.

Laut Sitzungs-Protokoll stimmte der Landschaftsbeirat mit einem knappen Ergebnis der Erteilung einer Ausnahmegenehmigung für den Vergrämungsabschuss zu:

  • für die Zeit bis zum 29.02.2012 in einer Größenordnung von 40 Kormoranen
  • für die Zeit bis vom 16.09.2012 bis zum 28.02.2013 in einer Größenordnung von 40 Kormoranen

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) fragte deshalb Ende März 2012 schriftlich bei der Unteren Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreises nach:

  • Wie viele Kormorane wurden im Winter 2011/12 in den Naturschutzgebieten „Unteres Diemeltal“ und „Oberes Diemeltal“ offiziell abgeschossen?
  • Wurden darüber hinaus im fraglichen Zeitraum in anderen Gebieten im HSK weitere Kormorane durch Abschuss getötet? Wenn ja, wie viele und wo?
  • Ist zwischenzeitlich eine gezielte Zählung des Kormoran-Bestands erfolgt? Wenn ja, von wem wurde sie veranlasst und durchgeführt und mit welchem Ergebnis?

Die Untere Landschaftsbehörde antwortete am 10.04.2012:

„Dreizehn Kormorane wurden im abgefragten Zeitraum abgeschossen. Meines Wissens wurden in anderen Gebieten des Hochsauerlandkreises keine Kormorane abgeschossen. Eine gezielte Kormoranzählung findet bei einzelnen Fischereigenossenschaften auf eigene Veranlassung statt. Im Bereich der Diemel, Hoppecke und Itter ist die Kormoranzählung eine Vorgabe im Genehmigungsbescheid. Die Ergebnisse sind der Anlage beigefügt.“

Aus der beigefügten Anlage sind die Ergebnisse der Kormoranzählungen vom 14., 15. und 18.12.2011, dem 14.01.2012 sowie verschiedenen Tagen im Februar 2012 und dem 02.03. 2012 zu ersehen. Die meisten schwarzen Vögel an der Diemel sichtete eine „mit der Zählung beauftragte Person“ am 04.12.2011. Er gab sie mit „12 fliegend“ an. Ein weiterer größerer Schwarm wurde am 12.02.2012 mit 13 Vögeln registriert. Die übrigen Zahlen liegen in der Bandbreite von 1 bis 11, wobei kleinere Grüppchen zwischen 2 und 5 Vögeln häufiger beobachtet wurden als größere Schwärme.

Uns drängt sich jetzt irgendwie die Frage auf, ob die Fischereigenossenschaften, die immer wieder über die große Kormoran-Population wehklagen, anstatt der großen, schwarzen Vögel große, schwarze Gespenster am Himmel sehen?

Die CDU im HSK in der Heimatzeitung. Die Blinden neben der Einäugigen: Ein Bild und eine schräge Überschrift sagen mehr als tausend Worte.

„Die Einäugigen unter den Blinden?“ titelt Nina Grunsky ihren Artikel bei DerWesten. Auf dem Bild ist Angela Merkel zusammen mit der alten Garde der Hochsauerländer CDU-Politik zu sehen:

Landrat Dr. Karl Schneider, Prof. Dr. Patrick Sensburg, Klaus Kaiser, Hubert Kleff und so weiter. Alles Jungs. Kein Mädel. Da sind selbst die Piraten schon weiter.

Der Text selbst reiht Aussagen der CDU-ler zu den großen Stimmverlusten bei der gestrigen Landtagswahl auf. Wer diese Statements liest, weiß warum auch das schwarze Hochsauerland keine feste Burg mehr ist für die Politiker der schwarzen Partei.

Der Artikel müsste eigentlich den Titel tragen: „Die Blinden neben der Einäugigen“.

Im Text selbst finden sich Plattitüden ohne Ende: „Wenn eine solche Welle über das Land schwappt, dann wird man einfach mitgerissen“ (Uhlenberg); „Wir müssen eine Menge tun, damit wir stark bleiben und wieder stärker werden“ (Schneider); „Es ist uns nicht gelungen, Visionen für Nordrhein-Westfalen aufzuzeigen“ (Sensburg).

Die Politiker können ihr Problem nicht erklären, sie sind Teil des Problems. Ich habe im Hochsauerland einige CDU-Politiker kennengelernt, die vor Monaten schon die Erschütterungen gespürt hatten, die zu den Stimmverlusten der CDU geführt haben.

Interessante Menschen, mit denen man sich prima unterhalten und argumentieren konnte, die irgendwie gar nicht zu diesen Männern auf dem Bild zu passen scheinen, die aber auch nie in den wichtigen Diskussionen der CDU zu hören waren und sind.

Kleff, Kaiser und Co haben ihre Arbeit zu ihrer Zeit geleistet. Kleff ist raus aus dem Zirkus. Gut so. Respekt. Kaiser hat den Absprung verpasst. Er kann von Glück reden, dass die CDU nicht gewonnen hat und er als Schulminister in Düsseldorf geendet ist.

Neue Leute müssen ran. Frauen und Männer, die kommunizieren können und auf Argumente mit Gegenargumenten reagieren können. Frauen und Männer, die sich auch zwischen und über ihren Stammtischen bewegen.

Mein Eindruck und meine Befürchtung ist, dass die originellen Querdenker meist schon älteren Datums sind, während die jüngeren CDU-ler und Jung Unionisten sich auf einer politischen Schleimspur in die erhoffte Karriere oder ins politische Nirvana bewegen oder einfach gar nicht darüber nachdenken, was sie denn so machen.

Der Parteinachwuchs der CDU ist im Hochsauerland der größte aller Parteien. Bei den Grünen ist nix zu sehen. Wo sind die Jusos? Allerwegen in den Zeitungen JU-ler in Aktion. Leider setzen sie keine politischen Akzente.

Wenn ich mir überlege, was ein Daniel Wagner (19 J.) und ein Florian Otto (27 J.) für die Piraten im gesamten Hochsauerlandkreis gewuppt haben und was dagegen die Armada von CDU-Zöglingen politisch auf die Beine stellt, dann frage ich mich, warum die CDU überhaupt so viele Stimmen erhalten hat.

Es heben im Angesicht der Niederlage diejenigen ihr Haupt, die sich vom schwarzen Riesen Merz das Heil erwarten. Das sind die autoritätshörigen, die dem politischen S&M anhängen. Klar, so ein Handkanten- und Bierdeckeltyp wie Merz könnte kurzfristig Erleichterung bringen und die Schäfchen hinter sich scharen, aber keine, wirklich keine Alternative zum selber Denken.

Wird es eine Erneuerung der CDU im HSK geben? Ich weiß es nicht. Ist eine Erneuerung nötig? Sehr wahrscheinlich.

Shahin Najafi nach Fatwa in Lebensgefahr

„Es geht um Fußball, Silikonbrüste, Korruption, Viagra und falsche Prediger. Mit einem Rap-Song hat der Musiker Shahin Najafi die Glaubenswächter in seiner Heimat Iran erzürnt. Nach einer Fatwa schwebt er in Lebensgefahr …“ http://www.sueddeutsche.de/panorama/musiker-nach-fatwa-in-lebensgefahr-tod-dem-ketzer-1.1357439

Die Ergebnisse der Landtagswahl 2012 in NRW und im HSK: Desaster für die CDU – Verluste schlimmer als erwartet. Piraten überflügeln im HSK die Grünen.

Herbe Verluste für CDU und Linke, Gewinne für die Piraten und die FDP.
Herbe Verluste für CDU und Linke, Gewinne für die Piraten und die FDP.

Die Endergebnisse der Landtagswahl liegen zur Zeit noch nicht für alle Wahlkreise vor. Aktuelle Statistiken findet man hier: http://www.wahlergebnisse.nrw.de/landtagswahlen/2012/index.html

Unsere beiden Hochsauerländer Landkreise sind schon ausgezählt.

Sehr detailierte Ergebnisse bis hinunter zum Wahllokal findet man hier: http://wahlen.citkomm.de/LT2012/

Hochsauerlandkreis I

Hochsauerlandkreis II

Zwar gewannen sowohl im West- als auch im Ostkreis die beiden Direktkandidaten der CDU, Kaiser und Kerkhoff, doch büßten beide gegenüber der vergangenen Wahl Stimmen ein: Kaiser -4,7% Kerkhoff -6,1%.

Die CDU Verluste bei den Zweitstimmen betrugen im Wahlkreis HSK I -7,3% und im HSK II -7,8%.

Der Direktkandidat der Piraten Florian Otto verdrängte in HSK II die Grünen und die FDP auf die Plätze und sicherte sich hinter CDU und SPD die meisten Stimmen.

Auch Daniel Wagner, Piratenkandidat in HSK I, überflügelte die FDP und kam nur knapp hinter den Grünen auf den vierten Rang.

In der Stadt Arnsberg holte Gerd Stüttgen (SPD) die meisten Stimmen und schlug den von Röttgen designierten Schulminister Kaiser (CDU). Dem 19-jährigen Wagner gelang es hier um Haaresbreite  den Grünen Meyer auf Platz vier zu verweisen.

Im Durchschnitt des Hochsauerlandes werden die Piraten vor den Grünen drittstärkste politische Kraft.

Die Einzeltendenzen bei den Parteien unterscheiden sich im Groben nicht vom Landestrend:

CDU: sehr große Verluste
SPD: große Gewinne
FDP: leichte Gewinne
Grüne: stabil
Piraten: sehr große Gewinne
Linke: große Verluste

Gewinne: Piraten, SPD, FDP Verluste Grüne(kaum), Linke
Gewinne: Piraten, SPD, FDP Verluste Grüne(kaum), Linke

Die Details können in den angegebenen Links weiterverfolgt werden.

Wie stets schön anzuschauen und informativ der Wahlmonitor der ARD.

Grüne und Piraten – ein offener Brief aus Schleswig-Holstein an Steffi Lemke

Offener Brief

Liebe Steffi Lemke,

ich habe Deinen Kommentar zum Schritt von Anke Domscheit-Berg in die Piratenpartei zu gehen gelesen, der wie folgt lautet:

„Ich bin davon überzeugt, dass man mit uns Grünen wirklich etwas bewegen und verändern kann. Und wir brauchen Mitglieder, die auch für Bewegung bei uns Grünen sorgen“,

Ja nun, wie soll das denn geschehen?

Als Grüne Themen werden in der Öffentlichkeit wahrgenommen: Erneuerbare Energien, Frauenpolitik, ein wenig Bildungspolitik und ökologischer Landbau.

Ich kommentiere nur das erste Thema, die erneuerbaren Energien.

Was bewirken diese? Einen Schwenk in der ökologischen Frage, weg von der Atomkraft. So weit, so gut. Dass die Solarplatten und selbst die Windräder später einmal in der Entsorgung Probleme bereiten werden, will ich nur am Rande erwähnen.

Das Problem liegt ganz woanders. Europa hängt am Tropf. Wirtschaftlich, aber besonders und viel zu wenig diskutiert, kulturell.

Die erneuerbaren Energien bewirken das, was wir eigentlich brauchen, nicht: einen Wechsel hin zu einer weltweiten solidarische Wirtschaftsform und einer neuen Sozialordnung, die die Schere zwischen Arm und Reich in einem gewaltigen Kraftakt wieder schließt. Wenn es sozial auch nur noch eine Weile so weitergeht wie bisher, dann brennen bald in Europa die Städte.

So wie die erneuerbaren Energien gegenwärtig wirtschaftlich und sozial gehandhabt werden, STÜTZEN sie das derzeitige Wirtschaftssystem, statt es zu verändern.

Wir brauchen eine weltweite solidarische Wirtschaftsordnung. Wir brauchen ein Sozialsystem jenseits von Hartz IV.

Die Parteien, die den Weg dorthin nicht finden, werden bald hinweggefegt. „Grüne und Piraten – ein offener Brief aus Schleswig-Holstein an Steffi Lemke“ weiterlesen

New Orleans, Mississippi und Tom Sawyer

25_28_neworleansponterestaurant
Pointe Restaurant, New Orleans 1990s, before Hurricane Katrina (archiv: chris)

‚Do you love rats?‘

‚No, I hate them!‘

‚Well, I do too – live ones. But I mean dead ones, to swing around your head with a string.‘

‚No, I don’t care for rats much, anyway. What I like is chewing gum!‘

‚Oh, I should say so! I wish I had some now!‘

‚Do you? I’ve got some. I’ll let you chew it awhile, but you must give it back to me.‘

That was agreeable, so they chewed it turn about, and dangled their legs against the bench in excess of contentment.

Tom Saywer flirtet mit Becky Thatcher in Mark Twains wunderbarem Roman ‚Die Abenteuer von Tom Sawyer“. In Twains Erzählungen sind die Kinder oft schlauer als die eingebildeten Erwachsenen, Twain zieht Klischees und Vorurteile auf ironische Weise ins Lächerliche. Herrliche Geschichten vom Leben am Mississippi.

Empfehlung: Mark Twain, The Adventures of Tom Sawyer and Huckleberry Finn. Entweder in der neuen Übersetzung von Andreas Nohl (für Nicht-Leser auch als lebendige HörCD von Deutschlandradio Kultur erhältlich) oder im englischen Original.

Update II – Fracking Abstimmung im Bundestag: SPD Hochsauerland wirft Sensburg Wahltaktik vor. Sensburg: „Die SPD täuscht, wo sie kann.“

Die SPD im Hochsauerland wirft dem CDU Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Patrick Sensburg wahltaktisches Verhalten  bei der Abstimmung über „Fracking“ am Donnerstag Abend im Bundestag vor. Patrick Sensburg hatte als einziger CDU-Abgeordneter seiner CDU-Fraktion  mit „Nein“ gestimmt. In der Presseerklärung der SPD heißt es:

„Am Donnerstag hätte Dr. Patrick Sensburg beweisen können, wie ernst er es mit seinen Ankündigungen zur Ablehnung von „Fracking“ meint. In einer namentlichen Abstimmung lehnte er einen Antrag der SPD zum Fracking (Drucksache 17/7612) ab.

Einem in die gleiche Richtung gehenden Antrag von Bündnis 90/ Die Grünen stimmte er aber zu. Die SPD forderte in ihrem Antrag die Bundesregierung auf, die Beteiligung der Öffentlichkeit bei der Vergabe von Aufsuchungslizenzen zu regeln sowie eine Priorität des Trinkwasserschutzes in Genehmigungsverfahren. Zudem sollten bis zur Schaffung eines neuen gesetzlichen Rahmens Anträge auf Erkundung ausgesetzt werden. Betreiber hätten zudem unbegrenzt für Schäden zu haften .

„Pünktlich vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen hatte die CDU und Dr. Sensburg in den vergangenen Wochen plötzlich ihre Ablehnung gegen das Fracking formuliert. Warum Dr. Sensburg jetzt einen Antrag der Grünen billigt und einen fast wortgleichen, aber weitergehenden Antrag der SPD ablehnt, bleibt wohl sein Geheimnis und ist doch eher dem nordrhein-westfälischen Landtagswahlkampf geschuldet“, so Gerd Stüttgen und Ferdi Wiegelmann (Landtagskandidaten der SPD).“

Unser Artikel im April
Im unserem Blog hatten wir uns schon seit Ende April mit der Position von Patrick Sensburg zum Fracking auseinandergesetzt.

Nachfrage bei Sensburg bleibt unbeantwortet
Nach der Abstimmung  am Donnerstag hatte ich Herrn Sensburg am Freitag auf Facebook folgende Nachricht gesendet und dieses auch öffentlich im Blog dokumentiert:

„Sehr geehrter Herr Sensburg,

ich beglückwünsche Sie ohne Einschränkung zu Ihrer Entscheidung bei der Abstimmung über die

„Beschlussempfehlung des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit (16. Ausschuss) zu dem Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer,
Hans-Josef Fell, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS
90/DIE GRÜNEN
Transparenz und Kontrolle bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas in
Deutschland“

als einziger CDU-Abgeordneter nicht Ihrer Fraktion zu folgen.

Eine Frage hätte ich aber noch: Aus welchem Grund sind Sie beim entsprechenden SPD-Antrag (Schwabe, Arndt-Brauer, Becker) nicht ebenso ausgeschert?“

Erneute Nachfrage bleibt unbeantwortet
Leider hat mir Herr Sensburg auf meine Frage nicht geantwortet und so habe ich heute per E-Mail nachgefragt:

"Sehr geehrter Herr Sensburg,

ich hatte Ihnen gestern auf Facebook eine Nachricht mit einer Frage
geschickt, die Sie bisher noch nicht beantwortet haben.

Für die Berichterstattung in unserem Blog benötige ich eine Antwort
auf die folgende Frage:

Aus welchem Grund oder Gründen sind Sie zwar dem Antrag der Grünen
(durch Ihr NEIN zur Ausschussempfehlung) zum Thema unkonventionelle
Erdgasförderung "Fracking" gefolgt, aber nicht dem der SPD?

Ich bitte um Beantwortung bis heute 18 Uhr, damit ich Ihre Darstellung
berücksichtigen kann."

Leider wurde auch diese Anfrage nicht beantwortet.

PM der SPD auf „dorfinfo“
Die Pressemitteilung der SPD ist mir im übrigen nicht zugesandt worden, sondern ich habe sie erst heute morgen über einen Google Link zufällig gefunden und diesen Fund sofort im hier im Blog dokumentiert.

Da die stark werbefinanzierte Website „dorfinfo“, die Quellen und ihre Autoren meist nicht offenlegt, habe ich mich im Laufe des Tages bei der SPD des HSK versichert, dass die PM authentisch ist.

Wir warten immer noch geduldig
Herr Sensburg selbst hatte noch kürzlich bei den Ruhrbaronen beklagt:  „Herr Schiebener hat mir bisher vor keinem Beitrag Gelegenheit zur Äußerung gegeben. Herr Schiebener scheint insoweit eher an einer einseitigen Darstellung interessiert zu sein. Dies ist ja auch völlig legitim. Hierin sehe ich dann aber auch einen wesentlichen Unterschied zur unabhängigen Presse, wie z.B. der Westfalenpost.“

Ich kann Herrn Sensburg versichern, dass wir sehr stark an seiner Darstellung interessiert sind. Wir warten daher weiterhin geduldig auf eine Erklärung.

Update: auf seine Facebook Seite kommentiert Patrick Sensburg die Abstimmung im Bundestag.

„Die SPD täuscht, wo sie kann. Bis 2005 war Gabriel Umweltminister. Warum hat er sich nicht um Fracking gekümmert? Fracking gibt es in Deutschland seit Jahrzehnten. Wer sich den Antrag der SPD anschaut erkennt, dass die SPD gar nicht für ein Verbot von Fracking ist.“

Update II: Inzwischen hat Patrick Sensburg auf abgeordnetenwatch Stellung zu seinem Stimmverhalten bezogen und die Vorwürfe gegen die SPD detailierter dargelegt (Hervorhebung von uns):

„Die beiden Anträge der SPD und von DIE LINKE vom 10. Mai 2012 im Bundestag sind sowohl materiell-rechtlich als auch verfassungsrechtlich zu beanstanden. Die Anträge vermögen es nicht, den verfassungsrechtlichen Auftrag, die Umwelt zu schützen, gemäß Art. 20a GG im Verhältnis zu anderen Interessen abzuwägen und eine sachorientierte Lösung zu schaffen. Vielmehr fordert die SPD, dass durch das Fracking eingetretene Schäden nicht von der Allgemeinheit, sondern von den jeweiligen Betreiber getragen werden. Dies bedeutet, dass die SPD Schäden durchaus in Kauf nehmen will, Hauptsache jemand bezahlt dann dafür. Hier geht es aber um den Schutz unseres Trinkwassers. Dieses darf nicht verunreinigt werden. Wenn man im Nachgang dafür Geld bekommt, wird nichts besser, dann nämlich ist bereits ein unbezahlbarer Schaden eingetreten.“