„Präzendenzwirkung für schleichend umgenutzte Ferienhausgebiete in der Planungsregion Arnsberg“. Ein Leserbrief.

(Zum Antrag der CDU neue Bebauungspläne für die Wochenendhausgebiete in Amecke aufzustellen hat Ratsherr Matthias Schulte-Huermann (Grüne, Sundern) folgenden Leserbrief vefasst. Der Brief ist ebenfalls auf der Website der Grünen Sundern erschienen.)

Dass die Bewohner der Wochenendhäuser in Amecke ein berechtigtes Interesse daran haben, den illegalen Wohnzustand zu legalisieren, ist verständlich und es muss endlich eine Lösung in dieser Frage geben.

Aber warum wurden denn eigentlich die Baugebiete „Am Roden“, „Am Hudeweg“, „An der Hespe“ und „Am Westufer“ ursprünglich planerisch als Wochenendhausgebiete festgesetzt?

Wohngebiete waren dort nicht durchsetzbar, weil landesplanerisch im unmittelbaren Uferbereich nicht erwünscht. Oder glaubte etwa  jemand, dass ein so großer Bedarf an Wochenendhäusern in Amecke bestand?

Da offensichtlich kein Bedarf an Ferienhäusern vorhanden war,wurde die schleichende Umwandlung der Wochenendgebiete von vorneherein in Kauf genommen. Es ist daher konsequent, dass nun die CDU den Antrag stellt, die Wochenendhausgebiet in normale Wohngebiete umzuwandeln. Die Bezirksregierung sieht das ganze Verfahren „unter dem Aspekt der Präzedenzwirkung für andere Fälle von schleichend umgenutzten Ferienhausgebieten in der Planungsregion Arnsberg.“

Vielleicht auch schon vorausschauend eine Präzedenzwirkung für die geplante Ferienhausanlage? Auch dort handelt es sich um eine Fläche von 30 ha Waldland im unmittelbaren Uferbereich, die niemals einer normalen Bebauung zugeführt werden könnten. Durch den aufgestellten Bebauungsplan allerdings wurde diese Fläche in Bauland umgewandelt, zwar noch mit der Zweckbindung Ferienhausanlage, aber das, was bisher als mögliches Betreibermodell der Ferienhausanlage vorgestellt wurde, ist mehr als dürftig und die Frage was mit Freibad/Mehrzweckhalle ist, ist offensichtlich noch vollkommen offen.

Die Firma „Dormio“, als möglicher Betreiber, hat dazu in der letzten Ratssitzung wenig Konkretes vorstellen können. Auch eine angeblich vorliegende Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde dem Rat nicht vorgestellt und liegt weiterhin im stillen Kämmerchen im Rathausplatz 7, und das, obwohl schon seit 2009 ein gültiger Bebauungsplan vorliegt, der es jedem Investor, nach privatrechtlichem  Erwerb der Grundstücke ermöglicht, eine Ferienhausanlage innerhalb der Festsetzungen zu errichten.

Offensichtlich ist dabei eine Parzellierung und ein Verkauf der einzelnen Grundstücke an Privatanleger oder einen Fonds geplant. Ob das vielleicht auch dazu führen könnte, dass die Häuser schleichend als Wohnsitze genutzt werden könnten? Oder was ist,wenn sich herausstellt, das die „geheime“ Wirtschaftlichkeitsberechnung mehr auf Luftschlössern denn auf Fakten beruht und das Hauptgeschäft vielleicht aus einem Grundstücksgeschäft besteht?

Dazu der Bürgermeister: „Einen dauerhaften Erst- und Zweitwohnsitz in diesem Gebiet schließt der gültige Bebauungsplan mit der Festsetzung ‚Sondergebiet Ferienpark‘ zudem kategorisch aus.“

Auch die Bebauungspläne „Am Roden“, „Am Hudeweg“, „An der Hespe“ und „Am Westufer“ schlossen Erstwohnsitze kategorisch aus. Deswegen erfolgte nun anscheinend der Antrag der CDU auf Umwandlung der Gebiete in Dauerwohngebiete.

Matthias Schulte-Huermann
Ratsmitglied Bündnis 90/Die Grünen

Hotel Claassen: viel Lärm um nichts? Hotelier Siegfried Tausch entschuldigt sich für Leserbriefe.

Hotel Claassen
Die alte Herrlichkeit ist vorbei. (archiv: zoom)

In der 23. Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag, dem 30. April 2013, informierte Bürgermeister Werner Eickler über ein am 18.04.2013 stattgefundenes Gespräch mit Herrn Siegfried Tausch, an dem neben Vertretern der Verwaltung unter anderem auch der Rechtsanwalt und Architekt von Herrn Tausch teilgenommen hatten.

Im Protokoll heißt es zu diesem Gespräch:

„Auf seine Frage zum Inhalt des Gespräches habe Herr Tausch mitgeteilt, dass es nicht um das Thema „Claassen“ sondern um das „Clubhotel Hochsauerland“ gehe. Nachdem Herr Tausch anschließend die Herausforderungen (u.a. Hotelzimmer nicht mehr zeitgemäß, Umnutzung Tiefgarage), die am Standort Züschen zu lösen sind, angesprochen habe, sei Herr Tausch auch auf die von ihm verfassten Leserbriefe [Anm. : siehe auch hier im Blog] zum Thema „Claassen“ eingegangen.

Bürgermeister Eickler habe in diesem Zusammenhang städtischerseits nachdrücklich deutlich gemacht, dass seitens der Stadt das Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes für das Objekt „Claassen“ inhaltlich nach den Wünschen des Herrn Tausch durchgeführt worden sei.

Der Bebauungsplan sei einzig und allein bislang nur deshalb nicht in Kraft gesetzt worden, weil die von Herrn Tausch vorzulegende Finanzierungsbestätigung für das Gesamtobjekt immer noch nicht vorliege. Herr Tausch habe dazu erklärt, dass ihm dies so nicht bewusst gewesen sei, er hätte dann von den Leserbriefen Abstand genommen.

Vor diesem Hintergrund habe sich Herr Tausch nicht nur deshalb auch ausdrücklich beim Bürgermeister für seine veröffentlichten Leserbriefe entschuldigt, die inhaltlich und vom Stil her nicht in Ordnung seien.

Bezüglich der anstehenden Maßnahmen des Clubhotels Hochsauerland in Züschen habe man sich darauf verständigt, dass jetzt zunächst durch Herrn Tausch ein Gesamtkonzept für den Standort Züschen entwickelt werden müsse, um diesen Standort zukunftsfähiger zu machen. Hierfür habe man im Rahmen der Möglichkeiten die Hilfe und Unterstützung der Stadt angeboten.

Im Übrigen habe der Architekt von Herrn Tausch diesem während des Gespräches angeraten, von dem Projekt „Claassen“ Abstand zu nehmen.“

Wie steht es um den Naturschutz im Hochsauerlandkreis? Der Landschaftsbeirat macht sich rar.

„Bei der Unteren Landschaftsbehörde des Hochsauerlandkreises ist ein Landschaftsbeirat gebildet, der die Behörde beim Schutz und bei der Pflege und Entwicklung der Landschaft beraten und der Öffentlichkeit die Absichten und Ziele von Landschaftspflege und Naturschutz vermitteln soll.

Der Beirat besteht aus Vertretern des Naturschutzes, der Landwirtschaft, der Waldbauern, des Gartenbaues, der Jagd, der Fischerei, des Sports und der Imkerei. Die Sitzungen des Beirates sind öffentlich. Vorsitzender ist Herr Johannes Schröder.“

(Der Artikel ist ist in ähnlicher Form auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

So steht`s auf der Internetseite der Kreisverwaltung und das ist gut so. Noch besser wäre, wenn der Landschaftsbeirat auch mal tagen würde. Dem ist, zumindest in letzter Zeit, leider nicht so. Am Themenmangel kann es ja wohl nicht liegen. Die werden doch gewissermaßen frei Haus geliefert, so wie diese:

In einem Leserbrief in der WP wurde kürzlich ein massiver Eingriff mit Radikalschnitt von Bäumen und Sträuchern, sowie die Zerstörung von Grasnarben und die Auftragung von Splittstreifen im Wander- und Naherholungsgebiet Kohlwedertal bei Meschede-Eversberg beklagt. Besonders bedauerlich sei, dass die Arbeiten zu Brutbeginn der Graugänse und der Laichzeit der Frösche durchgeführt worden seien.
[http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/radikale-einschnitte-in-eine-idyllische-teichlandschaft-weshalb-aimp-id7921242.html]

Ein weiteres aktuelles Beispiel aus Meschede: In der Liegnitzer Straße sorgen sich Anwohner um eine alte Eiche die gefällt werden soll.
[http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/dieses-naturdenkmal-wurde-einfach-vergessen-id7890298.html]

Und noch diese Zeitungsmeldung:
Naturschützer beklagen Rodung von Laubwäldern im Sauerland
Der Verein für Natur- und Vogelschutz (VNV) im April zu seiner Jahreshauptversammlung 2013 ein. Der Presse-Ankündigung vom 26. April entnehmen wir, der Verein beobachtet mit Sorge, „dass in ökologisch wertvollen Laubwäldern intensiv Forstwirtschaft betrieben oder massiv mit dem Scheinargument der Verkehrssicherung Bäume gefällt werden“.

Abholzungsmaßnahmen überall im Hochsauerlandkreis
Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) teilt diese Sorge. Immer wieder erreichen uns Hinweise über Abholzungsmaßnahmen überall im Hochsauerlandkreis. Mit schöner Regelmäßigkeit lauten die Argumente, die Bäume seien umsturzgefährdet und der Verkehrssicherheit müsse Genüge getan werden. Vor drei Jahren befasste sich der Landschaftsbeirat in einer seiner äußerst selten anberaumten Sitzungen mit diesem Thema. Damals wurde von einem Beiratsmitglied der Verdacht geäußert, in den letzten Jahren sei die Verkehrssicherungspflicht mehrfach zur Rechtfertigung von Abholzungen missbraucht worden.

Leider wird, wie schon erwähnt, der Landschaftsbeirat nur alle Jubeljahre zu einer Sitzung einberufen. Schade! Zwischenzeitlich wird im Hochsauerlandkreis offensichtlich fröhlich weiter drauflos geholzt. Aber der Landschaftsbeirat tagt immer noch nicht. Warum eigentlich nicht?

Umleitung: von Goethe zu von Guttenberg, R.I.P. Ray Manzarek, Geschichte verrückt, SPD im Aufbruch zerstritten, Rauchverbot, Loveparade und dann noch der BVB in GB.

Laufen um die Himmelskrone
Laufstrecke an der Himmelskrone: gemäßigte Temperaturen und ein sattes Grün. (foto: zoom)

„Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß zum Zwecke
Wasser fließe,
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße!

…“

Obige Zeilen assozierte ich frei, als ich diesen Text las:
„Pädagogische Briefe an einen jungen Verfassungsjuristen“ … erbloggtes

Ray Manzarek ist tot: Ray Manzarek, einer der Mitbegründer der legendären Rockmusik-Gruppe The Doors (1965 gegründet, 1973 aufgelöst), ist gestern im deutschen Rosenheim im Alter von 74 Jahren an Gallenkrebs gestorben. Die Doors wurden in der Außenwahrnehmung immer von Sänger Jim Morrison und dessen Performances dominiert … endoplast

He can’t come today – R.I.P. Ray Manzarek: Spätestens mit der von ihm auf einer Vox Continental Orgel gespielten Hookline in “Light my Fire” (1967) wurde Doors-Mitbegründer Ray Manzarek (*12.02.1939 · †20.05.2013) zur Rock-Legende. Mit dieser “Schweineorgel” und mehr noch mit dem Fender Rhodes Piano machte Manzarek den Doors-Sound unverkennbar … neheimsnetz

Die Geschichte spielt verrückt: Am Montag veröffentlicht er auf seinem Blog ein Abschiedsmanifest. Am Dienstagnachmittag geht er in den für Besucher um diese Zeit gesperrten Chor von Notre Dame, legt einen Abschiedsbrief auf den Altar und erschießt sich … wiesaussieht

Sozialdemokraten im Aufbruch zerstritten: Neues internationales Bündnis in Leipzig gegründet … dradio

Bochum: Raucherverbot im Bermudadreieck – 600 Arbeitsplätze in Gefahr, meinen die … ruhrbarone

Loveparade ohne Anklage? Im Grunde unvorstellbar … jurga

And now to something completely different – BVB oder so: Tagelange Vorfreude? Kaum auszuhalten. Charly ist schon ganz wuschelig. Borussia gegen Bayern – das Champions-League-Finale in London wird ein Knaller. Dortmund flippt aus … charly&friends

Heilklimatischer Kurort Winterberg in Gefahr?

Heiliger St. Christophorus
Rettet der Hillebachsee aka St. Christophorus den Status Winterbergs als „heilklimatischer Kurort“? (fotos: zoom)

Die Stadt Winterberg steckt als „heilklimatischer Kurort“ in der Bredouille. Die Anerkennung als Kurort öffnete Zuschusstöpfe und bot Mehrwert bei der touristischen Vermarktung.

Durch die Privatisierung des Siedlinghäuser Freibads, sowie durch die Schließung des Hallen- und Freibads in der Kernstadt Winterberg hat sich die Stadt schon locker durch das rechte Knie geschossen. Die Insolvenz und Schließung des Ersatz-Schwimmbads im Oversum hat jetzt auch die linke Kniescheibe demoliert.

Ohne Schwimmbäder verliert Winterberg unter Umständen seinen Status als heilklimatischer Kurort. Das wissen hoffentlich die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung der Stadt.

Das Kurortegesetz sagt in §3: „Eine der in § 2 Abs. 1 aufgeführten Artbezeichnungen [siehe dort] wird verliehen, wenn neben den jeweiligen speziellen Kriterien für die Artbezeichnung die nachfolgenden Voraussetzungen erfüllt sind: … 12. Sportanlagen im Kurgebiet sowie ein Hallenbad und/oder Freizeitbad im Kurgebiet oder in angemessener Entfernung;

Zur Zeit gibt es in der Kernstadt von Winterberg kein Schwimmbad mehr – ein Debakel, das Oversum-PPP-Debakel.

Da es offensichtlich ist, dass die Badebucht des Hillebachsees im jetzigen Zustand kein Ersatz für die Schwimmbäder der Kernstadt ist, werden Pläne geschmiedet. Da, wo die Holzpfosten aus dem Wasser ragen, soll ein Damm gebaut werden, so dass die Badebucht vom Rest des Sees getrennt wäre und einen eigenen Zufluss bekommen könnte.

Der See liegt 544,5 Meter über NN. Wann wird das Wasser jemals wärmer als „Neopren“?

Der Hillebachsee als „Badesee“ bleibt für mich ein schönes Märchen, es sei denn, die Stadt begänne Heizstäbe zu installieren.

Badebucht Hillebachsee
Die Badebucht des Hillebachsees in Niedersfeld. Algen, verschlammt und kalt.

Daher zaubert der Bürgermeister das Freibad in Siedlinghausen und den Hillebachsee in Niedersfeld aus dem Hut, um nach außen hin zu demonstrieren: „Seht, wir haben alle Anlagen, die nötig sind, um uns als heilklimatischen Kurort auszuzeichen!“

Hat er natürlich nicht wörtlich so gesagt, denn er will ja keine schlafenden Hunde wecken.

Wer sind die schlafenden Hunde?

Die schlafenden Hunde sind andere Kommunen in NRW, die vielleicht auch „heilklimatischer Kurort“ werden wollen, ohne Schwimmbäder zu betreiben. Die könnten sich ja mit Winterberg als Präzedenzfall in diesen Status einklagen, oder Winterberg abmahnen.

Es ist schon ein Treppenwitz der Lokalgeschichte, dass ein Bad, in dem man nicht schwimmen kann (Hillebachsee), und ein Bad, welches die Stadt in die Privatisierung geworfen hat (Siedlinghausen), plötzlich zum Hoffnungsträger für die Kernstadt-Politik werden.

Pausenfüller am Pfingstmontag: Puppen

Puppen
Antiquitätenladen mit – alten Puppen (foto: zoom)

„Lass uns mal dahingehen, wo die anderen Alten stehen“, sagte heute ein älterer Herr zu seiner älteren Dame. Und so klebten sie denn mit ihren Seniorennasen in einer großen Traube am Schaufenster eines Antiqitätengeschäftes in Dinslaken am Niederrhein.

Puppen spielen für ältere Menschen eine große Rolle. Das habe ich bis heute begriffen, aber das „Wie und Warum“ noch nicht endgültig verstehen und erklären können.

Viele meiner Tanten haben Puppen in ihren Wohnungen stehen, sitzen und liegen: in, auf und um das Sofa herum, aber auch in den Schlafzimmern.

Wenn sich das Leben dem Ende zuneigt, scheinen mit sehr viel Macht die  Gefühle und Gedanken der Kindheit zurückzukehren.

Als Jugendlicher findet man das lächerlich, als Erwachsener sieht man darüber weg.

Was passiert, wenn wir selber alt werden?

Umleitung: Schrille Persönlichleiten, Euronen, Atome, Rente, Facebook, Verleger, ein Voyeur und teure Grundstücke …

Fahrradanhänger am S 90
Der Bus „S 90“ mit Fahrradanhänger Richtung Westernbödefeld (foto: zoom)
Prof. Dr. Dunkelmunkel: Ist die Zeit reif für Grufti-Profs? … dunkelmunkel

Live and let die: Niemand will zurück zur D-Mark. Auch nicht die AfD, die „Alternative für Deutschland“ – Sie wissen schon: diese neue Anti-Euro-Partei. Tatsache! … jurga

»Ausgestrahlt« warnt: Atomtransport mit Brennelementen mitten durch Hamburg … nd

Zweite Wahl für den WDR: Was ist los im WDR? Die Intendantin des zweitgrößten Senders in der EU gab ihren Posten auf, sobald sie ihren Vertrag verlängert hatte. Ihre Gründe lässt Piel im Dunkeln … postvonhorn

Rolle vorwärts: Die Rentenversicherung betrifft dabei den Kern des deutschen Sozialversicherungssystems – und damit auch das, was in dieser Gesellschaft unter “sozialer Marktwirtschaft” verstanden wird … wiesaussieht

Soziale Medien: Was die Leute so alles auf Facebook mitteilen … revierpassagen

Verleger machen es mit dem Keil: Man wartete ab, bis der Champagner serviert war. In der blickgeschützten Nische, in diesem Nobellokal. Als der Kellner gegangen war, beugten sich die Verleger vor … charly&friends

Der Voyeur: Ein Mensch, der biografisch schreibt, kann für sich selbst zur Entdeckung werden. Er muß nur bereit sein den Blick auf sein Leben perspektivisch zu ändern … neheimsnetz

Wie teuer darf ein Grundstück sein? Haben Sie schon mal versucht ein Grundstück zu verkaufen und waren mit dem erzielbaren Preis unzufrieden? Falls das zutrifft, versuchen Sie doch Verhandlungen mit der Kreisverwaltung aufzunehmen. Dann könnte ein ganz anderer Preis als üblich für den Verkäufer herausspringen … sbl

Schwimmbefehl: Freibad Meschede!

Freibad Meschede
Ein Traum im Mai: klares Wasser, leuchtendes Grün und ein 50-Meter Becken mit 24°C warmem Wasser (foto: zoom)

Das Schwimmbad-Desaster der Stadt Winterberg hat auch seine guten Seiten, treibt es uns eingefleischte Bahnenschwimmer doch hinaus in die anderen Städte und Gemeinden – immer auf der Suche nach der optimalen Bahn.

Seit dem 15. Mai hat das Freibad in Meschede geöffnet. Heute hat es mich nicht mehr in Siedlinghausen gehalten und ich bin die 24 Kilometer an die Ruhr hinunter gefahren.

Es war eine gute Entscheidung, ein Traum im Mai: klares Wasser, leuchtendes Grün und ein 50-Meter Becken mit 24° warmem Wasser. Nur zehn Doppelbahnen und die 1000 Meter waren erledigt.

Der Eintritt kostet 3,50 Euro.  Wenn ich 10x geschwommen bin, gibt es 2x Schwimmen für lau. Ich kann mir also von vornherein eine 10er-Karte kaufen oder sie erst erschwimmen. Es kommt auf’s Gleiche raus. Das finde ich mehr als fair.

Das Freibad ist mit dem Auto gut zu erreichen. Von Meschede Richtung Enste und dann gleich auf der rechten Seite parken. Zu Fuß über die Ruhrbrücke und -voila!- da ist das Bad.

Hallen- und Freibad sind kombiniert. Für Weicheier, die bei schlechtem Wetter drinnen schwimmen wollen, ist also gesorgt 😉

Tipp! Das Frei- und Hallenbad Meschede liegt direkt am Ruhrtal-Radweg. Ich bin auf meinen Radtouren immer gerne zwischendurch schwimmen gegangen. Nach 500 oder 1000 Metern fluppt es dann umso besser Richtung Freienohl.

Schwimmbad Meschede
Links die Ruhr, rechts das Hallenbad und in der Mitte zwischen den Bäumen das Freibad.

(Un-)Happy Birthday – das Oversum ist ein Jahr alt geworden. Die Winterberger Lokalpolitik steckt in einer tiefen Krise.

Abbruch für das Oversum.
War der Abbruch für das Oversum ein Aufbruch für Winterberg? Hoffentlich endet es nicht, wie begonnen  (foto: chris)

Vor einem Jahr und drei Tagen, nämlich am 16. Mai 2012, wurde das Winterberger Oversum eröffnet. Das Projekt hat seitdem -im negativen Sinne- alles gehalten, was wir uns versprochen hatten. Außerdem ist die schnelle Schwimmbad-Pleite zu einem lokalpolitischen Dauerbrenner geworden.

Das Oversum ist nicht die Geburt eines neuen attraktiven „Leuchtturm(s) des modernen Gesundheitstourismus“, wie es FDP-Bundesgesundheitsminister Bahr beim Richtfest 2011 verkündete, sondern der Beginn einer tiefen Krise der Winterberger Lokalpolitik.

BM Eickler
Druck aus der Bevölkerung, Druck vom Investor: Bürgermeister Werner Eickler auf der Bürgerversammlung im April 2013 (archiv: zoom)

Wir erleben einen Bürgermeister, der -angesichts der Katastrophe- eine neue Transparenz des Rates gegenüber den Bürgern ausruft, um wenig später, geknebelt durch 1,5 Meter hoch aufgeschichtete Verträge mit dem Investor, in tiefes Schweigen zu verfallen.

Wir erleben einen überforderten Rat, dem nach und nach (hoffentlich) bewusst wird, was er da alles im Glauben an die Hochwohlanständigkeit von Beraterfirmen beschlossen hat.

Wir erleben Bürger, die ihren Ratsmitgliedern nicht mehr trauen.

Wir erleben eine Stadt, die in den nächsten 30 Jahren Euro für Euro die Kosten für den „Leuchturm“ an die Banken zurückzahlen wird.

Erinnern wir uns an die Versprechungen. Schauen wir uns einen begeisterten Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr an. Erst am 12. Mai 2011 war der FDPler zum Gesundheitsminister ernannt worden und schon zwei Monate später zeigte er  sich beim Richtfest des “Oversum Vital Resort Winterberg” am 12.07.2011 Hand in Hand mit Wolfram Wäscher (sab) begeistert vom Oversum Konzept und dessen Umsetzung.

„Insbesondere durch die Kooperation der Stadt Winterberg mit dem privatem Partner sab AG und dem Krankenhaus entsteht hier ein herausragendes Modellprojekt, dass[sic!] die Kraft hat ein Leuchtturm des modernen Gesundheitstourismus zu sein“, so Minister Bahr in seiner Rede.

In der Pressemitteilung heißt es weiter: „In diesem Zusammenhang lobte der Bundesminister die sehr gute Zusammenarbeit der sab AG und der Stadt Winterberg. Im Mai wurde das Projekt ‚Oversum Vital Resort Winterberg‘ vom Bundesfinanzministeriums mit dem ‚PPP Innovationspreis 2011‘ in der Kategorie Stadtentwicklung ausgezeichnet.“

Die Firma sab mit Sitz in Friedrichshafen zähle zu den Pionieren am deutschen PPP-Markt. Sie übernehme als erfahrener Partner von Kommunen und öffentlichen Einrichtungen die Verantwortung für die Entwicklung, Planung, Finanzierung, den Bau, das Gebäudemanagement und den Betrieb.

Die Stärken von sab lägen in der Entwicklung von Synergieprojekten, die kommunale Leistungen wie z.B. Verwaltungsgebäude, Sportstätten und Kongresshallen mit privatwirtschaftlichen Angeboten wie Arztpraxen, Kinderspielwelten, Hotel- und Parkplatzanlage u.v.m. kombiniere. Die Konzentration der Leistungen an einem Standort führe zu einer höheren Auslastung der Gesamtanlage, effizienterem Personaleinsatz, geringeren Energiekosten sowie besseren Marktchancen. Dieses Miteinander vermindere folglich Kosten und Projektrisiken deutlich.

Heute mal alle nachsprechen: „Dieses Miteinander vermindert folglich Kosten und Projektrisiken deutlich.“

Sarkastisch gewendet: Wenn schon ein Bundesminister nichts kapiert, wie soll dann der Bürgermeister einer kleinen Gemeinde im Hochsauerland den Durchblick behalten.

Happy Birthday, Oversum.

Wir wissen zwar nicht wie alt Du wirst, aber Deine Kosten und Schulden bleiben uns auf 30 Jahre erhalten, bis ins Jahr 2043. Man sieht sich.

 

Wanderer, findest Du in Winterberg kein Schwimmbad, komm‘ doch nach Olsberg – alle anderen auch.

Freibad Olsberg
Heute Abend statt ESC vor der Glotze ins Olsberger Freibad (foto: zoom)

Gute Nachrichten für alle Schwimmerinnen und Schwimmer  im Hochsauerland: guckt euch das Bild an, dann wisst ihr, was ich meine.

Ihr seht das Olsberger Freibad. Das hat jeden Tag von morgens bis abends geöffnet. Mit einem 20er-Sportticket zu 45 Euro kostet euch der Einzeleintritt 2,25 Euro.

Das Becken ist 20 Meter lang. Es hat damit zwar keine olympischen Maße, aber auf 1000 Meter komme ich immer noch ohne mich beim Zählen der Bahnen zu verheddern.

Guckt euch das Bild an. Gleich werde ich im Wasser sein: tolles Licht, Abendsonne und angenehme Wassertemperaturen. Ich kann mir aussuchen, ob ich diagonal, zickzack oder in Kurven schwimmen. Alles meins. Die anderen sitzen vor der Glotze und gucken ESC oder weiß der Geier 😉