Vor einem Jahr: Wolfram Wäscher spricht in Winterberg … sehenswert.

„Wolfram Wäscher, Vorsitzender der SAB Bodensee AG, spricht beim Wirtschaftsdialog 2012. Diskussionsveranstaltung „Wirtschaftsraum Hochsauerlandkreis — Brüssel, Berlin, Düsseldorf — wo bleibt der HSK?“ im Tourismuszentrum Oversum in Winterberg.“

Bislang habe ich Wolfram Wäscher noch nicht live gesehen. Diese Rede ist schon interessant. Der Investor Wäscher erinnert mich ein wenig an diese evangelikalen Wanderprediger, die es schaffen, mit substanzlosem Geschmeichel die Gemeinde in ihren Bann zu ziehen.

Man achte darauf, wie Wäscher dem Winterberger Bürgermeister und den Ratsmitgliedern Honig um den Bart schmiert.

Einfach klasse! Der Mann hat ein Gespür dafür, was seine Zuhörer hören wollen, und er gibt es ihnen. Gnadenlos.

Das war’s natürlich nicht. Die sab macht weiter …

Euro Kindergarten
Wäre ich Investor – genau DAS wäre mein neues Geschäftsfeld (screenshot)

Der Artikel „War’s das? sab-consult AG ist aus dem Netz verschwunden“ ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte hatte ich hier im Blog schon am 4. März diesen Jahres in einem Kommentar verraten:

„Die sab ist nicht mehr auf Winterberg als Vorzeigeprojekt -mehr haben sie ja nicht nach all den anderen Desastern- angewiesen. Warum? Gucke Dir mal an, was sie den Kommunen jetzt anscheinend andienen wollen: KITAS“.

Das Investoren-Wohlfühl-Oase  „Schwimmbadsanierungen“ ist inzwischen, nach den vielen gescheiterten Unternehmungen, für die sab verbrannt. Ein Bürgermeister oder ein Rat, der sich jetzt noch auf derartige PPP-Projekte mit der sab einließe, riskierte, dass er von seinen Untertanen geteert und gefedert aus der Stadt gejagt würde.

Doch glücklicherweise hat sich schon längst eine neues Geschäftsfeld eröffnet. Mit dem Rechtsanspruch der Eltern auf Kinderbetreuung zum 1. August 2013 sind die immer noch finanziell klammmen Kommunen unter Druck, ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen.

Wäre ich Investor – das wäre mein Turf. Wolfram Wäscher ist Investor. Kindergärten sind sein neuer Turf. Am 1. August letzten Jahres ist die sab eurokindergarten GmbH, Friedrichshafen, ins Handelsregister eingetragen worden. Stammkapital 200.000 Euro. Geschäftsführer Wolfram Wäscher und Wiltrud Heiss.

Jetzt muss ich als Investor nur noch Folgendes machen: die alten gescheiterten Projekte aus dem öffentlichen Bewusstsein tilgen und mit neuem Schwung und unbelastet den Kommunen mit Kindergartenmodulen unter die Arme greifen.

Wer wird mein Partner oder gar meine Partnerin?

Das wüsste ich noch nicht. Wolfram Wäschers Partnerin allerdings ist laut Wirtschaftswoche eine Ex-Citigroup-Bankerin, die nach dem Platzen der Finanzblase 2008 ihren Job verlor und mit drei weiteren Partnern die Private-Equity-Gesellschaft Prolimity gründete. Heiss konzentrierte sich „auf Beteiligungen sowie die Sanierung und Restrukturierung mittelständischer Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz“.

Ich habe im Gefühl, dass Wiltrud Heiss für Wolfram Wäscher eine kongeniale Ergänzung ist. Sie scheinen zwar beide keine pädagogische Erfahrung zu besitzen, aber das Schriftbild auf der Kindergarten-Website passt zum Thema.

Welcher Bürgermeister wird nicht dahinschmelzen?

Null Risiko: „Sobald die Planung steht, kaufen wir ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes Grundstück und bauen darauf auf eigenes Risiko Ihre neue Kita. Die geplante Fertigstellungsdauer nach Vertragsabschluss beträgt ca. 12 Monate. Und egal, welche Probleme oder Verzögerungen beim Bau auftreten sollten, die jährliche Miete für die Nutzung der Kita bleibt fix für eine individuell vereinbarte Vertragslaufzeit.“

War’s das? sab-consult AG ist aus dem Netz verschwunden.

sab ist weg
Die Website der sab kann nicht mehr aufgerufen werden. Pause oder endgültiges Verschwinden?

Die Website der Firma des Oversum Investors Wolfram Wäscher, sab-consult AG, vormals sab AG Friedrichshafen, ist anscheinend vom Netz genommen worden.

Noch vor drei Tagen hatten wir die Website besucht und uns verwundert die Augen gerieben: „Die Metamorphosen gehen weiter: sab Friedrichshafen im stetigen Wandel. Brücken zu gescheiterten Projekten abgerissen.“

„War es das?“, fragt die Leimener GALL in ihrer sab-Dokumentation:

15.6.2013 Die s.a.b.-homepage wird immer verwirrender. Googelt man nach s.a.b. bodensee, so trifft man zwar auf das altbekannte Layout, schaut man dann aber ins Impressum, so erfährt man, dass eine Deutsche Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH für die Seite verantwortlich ist, die wie so viele andere Firmen auch, in der Seestraße 1 in Friedrichshafen residiert. Sie hat auch dieselbe Telefonnummer, wie die sogenannte s.a.b.-Unternehmensgruppe, aber nirgends wird erklärt, was sie tut und in welchem Verhältnis sie zur s.a.b. steht.

17.6.2013 Und was ist nun? Seit heute ist die s.a.b.-Seite im Internet nicht mehr zu erreichen. War es das?

Nach Handelsregisterauszug ist Wolfram Wäscher immer noch Vorstandsvorsitzender der sab-consult AG, außerdem hät er die Prokura bei der aquasphere Winterberg GmbH, Friedrichshafen, der Betreibergesellschaft des Oversum-Projekts.

Was mag das große Aufräumen im Internet bedeuten? Die Westfalenpost berichtet heute über den möglicherweise bevorstehenden „Heimfall“ des Oversumbades in einer Woche. Gibt es da einen Zusammenhang? Nicht Genaues weiß man nicht. Alle Seiten halten sich bedeckt.

Geht das denn schon wieder los? Bekannte Namen aus der Oversum-Pleite beim Bahnhofsareal dabei.

Bahnhof Winterberg
Bei dieser Hitze tut der Schnee von gestern ganz gut: Bahnhof Winterberg mit 5-teiliger öffentlicher Dixie-Klo Anlage (archiv: zoom)

Da recherchiert man noch um die Oversum Pleite herum und schon tut sich die nächste Baustelle auf.

Heute erscheint in der Westfalenpost ein Artikel mit dem Reizwort „Investor“. Es geht um das Bahnhofsareal in Winterberg, die Bob-Weltmeisterschaft 2015 und alte Bekannte aus der Oversum-Pleite.

Die alten Bekannten aus der Oversum-Pleite werden im WP-Artikel natürlich/leider/wie immer/ … nicht genannt. Es wird in dem Artikel mit dem Titel „Poker um Bahnhof und grüne Wiese“ eigentlich gar nichts gesagt. Diese „Garnichts“ schauen wir uns jetzt einmal an.

Zitat:

Die Bewerbungen der potenziellen Investoren liegen vor, nun wird verhandelt. Im Zuge der geplanten Neugestaltung des Bahnareals in Winterberg geht es bei der Suche nach dem passenden Investor offenbar langsam auf die Zielgerade. Nachdem sechs Bewerber durch eine Jury in die engere Auswahl genommen wurden und diese ihre konkreten Vorstellungen eingereicht haben (wir berichteten), soll nun in Gesprächen ausgelotet werden, welches Konzept das beste für Winterberg ist.

Die unbeantworteten Fragen:

  • Wer sind die potenziellen Investoren?
  • Wer verhandelt mit wem?
  • Wie sieht die Zielgerade aus?
  • Wer sitzt in der Jury?
  • „(wir berichteten)“ ??? Wo? Wann? Quelle?
  • Wer nimmt an den Gesprächen wo und wann teil?

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, wird der sogenannte Plan B bevorzugt: „Das alte Gebäude mit Zuschüssen öffentlich gefördert abreißen, den Platz anschließend optisch ansprechend gestalten, um ihn nach der Weltmeisterschaft dann dem Investor für einen Neubau zur Verfügung zu stellen.“

Da krallt sich Winterberg öffentliche Zuschüsse, planiert damit das Gelände und stellt es nach der Bob-WM einem privaten Investor zur Verfügung. Das fände ich als Investor auch gut, sogar sehr gut.

Wie hieß es etwas faktenreicher im September 2012 in der Westfalenpost?

Der Winterberger Bahnhof soll in den kommenden Jahren ein komplett neues Gesicht erhalten. Das Büro für Architektur, Stadtplanung und Entwicklung ASS aus Düsseldorf stellte am Dienstag Abend im Rat Winterberg ein Grund-Konzept vor. Die Stadtvertreter stimmten diesem zu und gaben der Stadt und dem Büro grünes Licht für die nächsten Verfahrensschritte

An dieser Stelle wird es interessant, denn das „Büro für Architektur, Stadtplanung und Entwicklung ASS aus Düsseldorf“ hat schon beim Oversum Projekt mitgemischt. Herr Hamerla von ASS taucht seit Jahren gemeinsam mit dem Investor Wolfram Wäscher und der sab in der PPP-Szene auf, so auch beim gescheiterten Oktopus-Projekt in Siegburg.

Doch zurück nach Winterberg.

Noch heute steht das Oversum als Vorzeige-Projekt auf der Website des Architektur-Büros von Hamerla und Partnern.

Hamerla Oversum
Die Leichtigkeit des Scheiterns. Man muss nur die richtigen Berater haben. (screenshot)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Tatsachen im Rathaus NICHT bekannt sind. Wenn ich an die Empörung des Bürgermeisters über Herrn Wolfram Wäscher auf der Bürgerversammlung nachdenke, bleibt ein schaler Nachgeschmack. Irgendetwas passt da nicht zusammen.

Wir puzzeln weiter.

Westfalenpost als Zensor? Ein Leserbrief zum Sauerlandmuseum, der bis heute nicht veröffentlicht wurde.

Am 30. Mai hatten wir in unserer „Umleitung“ auf einen Leserbrief von Reinhard Loos, Kreistagsabgeordneter der SBL, an die Westfalenpost (WP) hingewiesen. Da ich davon ausgegangen bin, dass der informative und sachlich argumentierende Brief bei der WP veröffentlicht wurde, kümmerte ich mich nicht weiter.

Der Leserbrief wurde allerdings, so Reinhard Loos in einem Gespräch,  bis heute nicht veröffentlicht.

Da er den formalen Ansprüchen an einen Leserbrief genügt (Rechtschreibung, Grammatik, Inhalt, Bezug), liegt der Verdacht nahe, dass die WP als Zensur-Instanz auftritt und eine dem Landrat sowie anderen Politikern und Akteuren widersprechende Meinung unterdrückt.

Damit sich jeder Leser und jede Leserin eine eigene Meinung bilden kann, veröffentliche ich heute, drei Tage vor der (vor-)entscheidenden Kreistagssitzung in Meschede, den Leserbrief von Reinhard Loos, versehen mit seiner eigenen Einleitung:

In der Westfalenpost erschien am 17. Mai (Internet) der Beitrag eines Redakteurs aus Arnsberg, in dem das Projekt zur Erweiterung des Sauerlandmuseums hochgelobt wurde. HIER ist dieser Artikel nachzulesen. Dazu hat das SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos der Redaktion der Westfalenpost am 21. Mai den folgenden Leserbrief geschickt:

Leserbrief zu “Müssen endlich lernen, regional zu denken” (WP vom 18.05.2013)

Am letzten Donnerstag hat sich der Kreiskulturausschuss ausführlich mit der geplanten Erweiterung des Sauerland-Museums befaßt. Der Autor des dazu erschienenen WP-Beitrags beklagt “engstirnige Kirchturmpolitik”. Genau diese wird aber von einem im Artikel mehrfach zitierten CDU-Kreistagsmitglied gefordert: Für ihn sei es beschämend, wenn “Arnsberger Bürgervertreter” gegen die Museumserweiterung abstimmten.

Jedoch: Arnsberger müssen ebenso wie ehemalige Arnsberger oder Nicht-Arnsberger im Kreistag nicht automatisch und ohne Nachdenken für die Museumserweiterung abstimmen. Das wäre wirklich „Kirchturmspolitik“, wenn Entscheidungen nach dem eigenen Wohnort gefällt werden!

Ein so großes Projekt muß sorgfältig abgewogen werden, sowohl hinsichtlich der Investitionskosten als auch hinsichtlich der Folgekosten. Das Konzept für die Museumserweiterung ist auch aus Sicht des Verfassers dieser Zeilen attraktiv. Aber es muss immer eine solide Gesamtbetrachtung erfolgen und die Frage gestellt werden, was wir uns (finanziell) leisten können.

Einige Fakten:

· Vor 3 Jahren hieß es, für Regionale-Projekte würden 80% Zuschüsse vom Land gezahlt. Vor einem Jahr waren dann immerhin noch 60% Landeszuschuss im Gespräch. Nun sind es gerade mal noch 32%, mit denen das Land die geplante 12-Mio-Euro-Investition im und am Sauerlandmuseum unterstützen würde.

· Außerdem sollen 1 Mio Euro vom Landschaftsverband kommen. Die würden aber auch gezahlt, wenn „nur“ der Bestand saniert wird.

· Mindestens 7 Mio Euro Investitionskosten würden beim Kreis verbleiben. Sie müssen letztlich von den Gemeinden bzw. den Bürgerinnen und Bürgern aufgebracht werden. Der Kreis hat jetzt schon Schulden, ebenso wie die Gemeinden, und die Situation der kommunalen Finanzen wird nicht besser werden.

· Der Grundstückspreis, den der Kreis für die Erweiterungsfläche zahlen soll und will, ist drastisch überhöht. 695 Euro sollen pro Quadratmeter an den bisherigen Eigentümer, eine Immobiliengesellschaft, fließen, insgesamt 656.000 Euro. Mit Neben- und Abrißkosten summiert sich der Aufwand für den HSK auf 780.000 Euro bzw. 826 Euro je Quadratmeter. Der Bodenrichtwert beträgt jedoch nur 160 Euro. Davon wären normalerweise noch Abzüge für die Hanglage und für die Abrißkosten der maroden Immobilie vorzunehmen, so dass das Grundstück maximal 50.000 Euro an Wert haben dürfte! Derzeit zahlt der Kreis übrigens 4.000 Euro Monatsmiete für das leerstehende Gebäude.

· Die Betriebskostenberechnungen der Kreisverwaltung für die Zeit nach der Museumserweiterung wurden äußerst optimistisch aufgestellt. So gehen die Autoren der Berechnungen von einer Vervierfachung (!) der Einnahmen aus Eintrittsgeldern aus, während die Kosten für Gas zum Heizen im selben Zeitraum (von 2010 bis 2016) nur um 20% steigen sollen!?

· Es werden zusätzliche Personalkosten anfallen. Nach der jetzigen Beschluss­lage des Kreiskulturausschusses sind für Museum und Medienzentrum 6,3 Personalstellen vorgesehen. Nach der Museumserweiterung sollen es 8,6 Stellen sein.

· Neben dem Landsberger Hof soll der Erweiterungsbau 5 Geschosse tief in den Berg eingegraben werden; der Fußboden des untersten Geschosses soll 19,60 Meter unter dem Erdgeschoss des Landsberger Hofes liegen. Eine solche Baugrube ist nicht nur mit hohen Kostenrisiken, sondern auch mit sehr hohen geologischen Risiken verbunden. Manch einer, der schon länger in Alt-Arnsberg oder in Uentrop wohnt, wird sich daran erinnen, wie der Hang an der B7 (Uentroper Straße) auf das “Anbaggern” reagiert hat, und dabei handelt es sich um denselben Höhenzug, zu dem auch der Schloßberg gehört…

· Der HSK war in den letzten Jahren bereits an 2 Bauprojekten in der Arnsberger Altstadt beteiligt; in beiden Fällen wurden die veranschlagten Baukosten erheblich überschritten. Beim Hotel zur Krone stiegen die Kosten um mehr als eine Mio Euro auf das Zweieinhalbfache. Beim Blauen Haus betrugen die Kostenstei­gerungen mehr als 700.000 Euro. Der Verfasser dieses Leserbriefs hatte während des Umbaus des Blauen Hauses mehrfach schriftlich und mündlich beim Landrat nachgefragt, ob die geplanten Baukosten eingehalten werden könnten. Dies wurde ihm wiederholt von Landrat und Kreisverwaltung versichert. Doch es kam ganz anders… Da wundert es nicht, dass auch beim jetzt geplanten dritten Bauprojekt in der Arnsberger Altstadt Skepsis hinsichtlich der Einhaltung der veranschlagten Baukosten angebracht ist.

Fazit: Es ist sinnvoll, das Sauerlandmuseum nicht nur zu erhalten, sondern noch attraktiver zu gestalten. Viele Wechselausstellungen haben in den letzten Jahren zahlreiche zusätzliche Besucher angezogen. Aber dafür sollte der Bestand saniert und ausgebaut werden. Auch das kostet Geld, ist aber vom Aufwand her mit ca. 2 Mio Euro für den Kreis noch vertretbar. Die Umsetzung der Pläne für den Erweiterungsbau würde viel zu teuer, und es bestehen erhebliche unkalkulierbare Risiken, finanziell und technisch.

In das Museum künftig einbezogen werden sollte auch der noch im Bau befindliche Anbau an das Blaue Haus. Dort kann zusätzliche Ausstellungsfläche geschaffen werden. Auch die Errichtung dieses Anbaus war und ist wegen der hohen Kosten sehr fragwürdig. Für das Medienzentrum wird dieser Gebäudeteil nicht mehr benötigt. Aber wenn dies Gebäude bald – mit mehrjähriger Verspätung – endlich fertig gestellt ist, sollte wenigstens eine sinnvolle Nutzung erfolgen.

Reinhard Loos
SBL-Kreistagsmitglied

Von Sternen, Stahlkraft und Millionen. Kreistag entscheidet am Freitag über umstrittenes Großprojekt „Sauerland-Museum“.

Die Kreistagstagssitzung am Freitag dem 21. Juni 2013 verspricht spannend zu werden. Vielleicht nimmt sie auch Einzug in die Geschichtsbücher des Hochsauerlandkreises?

Um was geht es? Es geht um den Entschluss über den viele Millionen teuren Ausbau des Sauerland-Museums, um Strahlkraft und Sterne.

Dumm nur, dass das „Leuchtturmprojekt“ des HSK auch ein paar Kritiker auf den Plan gerufen hat. Die lamentieren z.B. darüber, dass der Regionale-Zuschuss vom Land längst nicht mehr so hoch ausfällt wie ursprünglich kalkuliert.

Noch vor drei Jahren hieß es nämlich, für Regionale-Projekte würden 80% Zuschüsse vom Land gezahlt. Nun sind es gerade mal noch 32%, mit denen Düsseldorf die geplante 12-Mio-Euro-Investition im und am Sauerlandmuseum unterstützen würde.

Peanuts von mindestens 7 Mio Euro Investitionskosten müsste der Hochsauerlandkreis also alleine aufbringen. Dabei schwimmt der HSK eigentlich gar nicht im Geld. Im Gegenteil, seine Städte und Gemeinden sind alle verschuldet. Und für die Bürgerinnen und Bürger aus Brilon, Schmallenberg, Sundern und allen anderen Kommunen gilt, sie werden, sofern das „Projekt mit Strahlkraft“ in Arnsberg wahr wird, für die neu aufgehäuften Schulden ebenso zahlen wie die Leute in Arnsberg.

Doch was soll`s! Bedenkenträger lassen sich ja ganz gut wegjubeln. Wie sollen es die Nörgler denn mit solch markigen Formulierungen wie der gerade zitierten „Strahlkraft für Südwestfalen“ aufnehmen, zumal, wenn hohe Europa-, Bundes-, und Landespolitiker und große Teile der Presselandschaft lieber mitjubilieren, als auf Kosten und Risiken hinzuweisen. Seit Wochen beobachten wir eine, von wem auch immer gesteuerte, PR-Kampagne pro Sauerland-Museum. Hier ein kleines Beispiel gefunden bei der Pressestelle des Hochsauerlandkreises:

Die Abgeordneten der CDU Bund, Land und Europa hatten vor einiger Zeit Interesse bekundet, zum Gesamtkonzept des REGIONALE-Projektes „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“ (Sauerland-Museum) Informationen aus erster Hand zu erhalten. Am Montag (17. Juni) bot sich in der historischen Altstadt von Arnsberg dazu die Gelegenheit. Vor Ort erläuterten Landrat Dr. Karl Schneider und Museumsleiter Dr. Jürgen Schulte-Hobein die baulichen und inhaltlichen Modernisierungs- und Erweiterungspläne zusammen mit Ursula Gödde, der Vorsitzenden des Fördervereins des Museums. Europaabgeordneter Dr. Peter Liese, Bundestagsabgeordneter Dr. Patrick Sensburg sowie die beiden Landtagsabgeordneten Matthias Kerkhoff und Klaus Kaiser konnten im Detail einen profunden Einblick in das Projekt gewinnen. Sie waren sich einig, dass mit der Umsetzung ein Museumsprojekt mit großer Strahlkraft für Südwestfalen zum Zuge kommt.

Wir sind gespannt auf die Diskussion und das Ergebnis der Kreistagssitzung und darauf, wie lange es dauert, bis der Stern seine Strahlkraft einbüßt … und erinnern uns dabei wehmütig an das „Blaue Haus“ in Arnsberg und den Leuchtturm von Winterberg, das „Oversum“, und an die vielen verlustig gegangenen Millionen.

Die Bauarbeiten für die Sporthalle der zukünftigen „Sportschule NRW“ in Winterberg haben begonnen

Winterberg Geschwister Scholl Gymnasium
Erste Erdarbeiten auf dem Sportplatz des Geschwister Scholl Gymnasiums Winterberg (foto: privat)

Nun geht es also los. „Das Geschwister Scholl Gymnasium des Schulzweckverbandes Winterberg / Medebach ist als zukünftige ‚Sportschule NRW‘ ein herausragendes Zentrum zur Förderung des Schulsports und der Nachwuchstalenten des Leistungssports,“ heißt es auf der Seite der Stadt Winterberg.

Weiter ist zu lesen: „Das Land Nordrhein-Westfalen fördert daher den Neubau einer Dreifach-Sporthalle mit 3,6 Millionen Euro. Die Stadt Winterberg übernimmt ihrerseits einen Eigenanteil in Höhe von 850 000 Euro.Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann übergab den Förderbescheid für das Projekt am 15. Mai 2013 an den Winterberger Bürgermeister Werner Eickler. Beide sind sich einig, dass mit der Investition zwei positive Aspekte verbunden sind:

„So steht die Stadt Winterberg vor großen Sanierungsaufwendungen bei der inzwischen in die Jahre gekommenen vorhandenen Zweifach-Sporthalle am Gymnasium und kann mit der neuen Dreifach-Sporthalle demnächst den Sportunterricht der Schüler und Schülerinnen optimieren.“

Die Bauarbeiten haben begonnen.

 

Das Schützenfest Winterberg in den Medien: nur wenige Worte über das Festzelt am Oversum.

Schade, dass ich am Wochenende keine Zeit hatte, beim Schützenfest in Winterberg vorbeizuschauen. Sowohl im Bericht der Westfalenpost als auch im Artikel der Werbezeitschrift Winterberg totallokal wird das Festzelt am Oversum nur mit wenigen Worten erwähnt.

Die Westfalenpost umschreibt: „So wird der weitere Festverlauf, so wie auch schon der Freitag Abend zum ersten Mal im Kurpark gefeiert. Das sind einschneidende Veränderungen, die keinem leicht gefallen sind, aber nötig waren, um dem Lauf der Zeit gerecht zu werden“.

Bei Winterberg totallokal wird in der Bildergalerie der „Einmarsch in das Festzelt“ dokumentiert.

In der Vorberichterstattung war das Zelt noch prominent dargestellt.

Pressemitteilung der Briloner SPD: Dialogbox vom 25. bis 27. Juni in Brilon

Dirk Wiese
SPD Bundestagskandidat Dirk Wiese (foto: spd)

Brilon. (spd_pm) Deutschland steht am 22. September vor einer Richtungswahl. Die SPD will in Berlin besser und gerechter regieren als schwarz-gelb.

Besser, weil viele Chancen für dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg nicht genutzt werden. Und gerechter, weil das Land ein neues soziales Gleichgewicht braucht. Und dies mit mehr Rot im Sauerland.

Darüber will die Sauerländer SPD vom 25. bis 27. Juni 2013 auf dem Briloner Marktplatz informieren und mit den Bürgerinnen und Bürgern aus nah und fern diskutieren. In dieser Zeit macht die SPD-Dialogbox auf ihrer fünfmonatigen Tour durch ganz Deutschland Station in Brilon.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger erwarten drei Tage voll abwechslungsreicher Veranstaltungen, von Bürgersprechstunden mit dem heimischen SPD-Bundestagskandidaten Dirk Wiese, Aktionen zum 150jährigen Bestehen der SPD, Vorstellung unserer Partner wie z.B. Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), Sozialistische Jugend Deutschlands (SJD) – Die Falken, Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA), Arbeiterwohlfahrt und vieles mehr.Das vollständige Programm gibt es online auf www.dirkwiese.de, www.hsk-spd.de und auf www.spd-brilon.de. Daneben auf Facebook unter www.facebook.de/dirkwiesespd.Zudem wird das Programm am kommenden Samstag in Brilon und Umgebung verteilt werden.Ebenfalls haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit einer direkten Kontaktaufnahme via Email unter kontakt@dirkwiese.de oder via Mobilfunk unter 0151/54733985, um Informationen zum Programm zu bekommen. Das Programm wird zudem an der Dialogbox ausgehängt. Die SPD lädt alle herzlich zu diesen Aktionen ein und freut sich auf spannende Diskussionen.