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Search Results: Antisemitismus

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Ciudad Mexico: Abermillionen Monarch-Falter, gedankenloser Sprachgebrauch und die Leidenschaft der Lenden.

4. März 2011 / Hinterlassen Sie einen Kommentar / Marion Koerdt
Einer der Hauptpersonen des heutigen Berichts: vereinzelter Monarch-Falter; ansonsten mögen die schon die Gemeinschaft. (fotos: koerdt)

Einer der Hauptpersonen des heutigen Berichts: vereinzelter Monarch-Falter; ansonsten mögen die schon die Gemeinschaft. (fotos: koerdt)

Dieser Artikel ist der zwölfte Teil einer persönlichen Serie über das Leben in Mexico-City. Sämtliche bisher erschienen Artikel sind hier zu finden.  Lange haben wir nichts mehr von Marion gelesen, dafür haben wir heute einen umso üppigeren Bericht erhalten. Viel Spaß beim Lesen.

Hola a todos!

Tja, eigentlich wollte ich als erstes spannende Sachen aus dem Gebiet der Flora und Fauna berichten, doch dann kommt mir mal wieder wahrscheinlich Allzumenschliches dazwischen. Als ich in der letzten Woche im Badezimmer rumwurschelte und das Fenster öffnete, hörte ich unseren neuen Nachbarn mit unglaublich lautem Geschrei aus seiner Wohnung.

Deutschland, Deutschland, Sieg Heil.
Schnell kristallisierte sich heraus, dass sein Gebrüll harmlos ist, denn er schien mit dem kleinen Chico, der seit einigen Tagen bei ihm wohnt – vielleicht sein Neffe oder sein gerade wieder entdeckter Sohn -, Computer zu spielen. Zwischendurch durfte sich der Kleine für seine Niederlagen verhöhnen lassen, bevor unser Nachbar zu einem Tremolo ansetzte: Deutschland, Deutschland, Sieg Heil, Sieg Heil.

Ich traute meinen Ohren nicht (Was haben die denn da gespielt? Ich bin Nazi und mach die Juden platt???) und traue mich ihm gegenüber nun auch nicht mehr so unbefangen über den Weg. Als er mir im Flur begegnete, war ich sehr wortkarg. Ich weiß, dass da wohl keine weiteren Hintergedanken dahinter stecken, dennoch macht mich diese scheinbare Gedankenlosigkeit wütend.

Gedankenloser Antisemitismus
Genauso wütend wurde ich beim Besuch der hiesigen Schweizer Schule vor ein paar Wochen, als ein Schweizer Lehrer den vorherigen Zustand der Schulbibliothek mit folgenden Worten beschrieb: „Das sah hier aus wie ein KZ!“ Worauf ich nur bemerken konnte: „Wieso? Haben Sie hier Juden zu Tode arbeiten lassen?“ Schon ein bisserl länger ist es, dass ich am Flughafen stand und dort von einer Mexi-Deutschen angesprochen wurde, die bereits in dritter Generation hier lebt. Wo ich denn wohnen würde? Als ich sagte in Polanco, verzog sie ihr –wohl schon mehrere Male geliftetes- Gesicht und stieß angewidert hervor: „Im Judenviertel??? Wo kann man denn dort wohnen???“ Ja, es stimmt, hier in Polanco leben die meisten Juden südlich von New York. Es gibt mehrere Synagogen, sie laufen hier durch die Strassen und fallen sonst nicht weiter auf.

Ein phantastisches Naturschauspiel – Abermillionen Monarch-Falter

Sieht es nicht aus wie im Sauerland?

Sieht es nicht aus wie im Sauerland?

So, nun aber zur Fauna. Vor drei Wochen durften wir Augenzeugen eines phantastischen Naturschauspiels werden. Das Santuario de las Mariposas Monarca ist ein ca. 20 Hektar großes Naturreservat im Bundesstaat Michoacán.

Jeden Herbst ziehen Abermillionen Monarch-Falter aus Zentral- und Ost-USA wie auch aus dem südlichen Kanada zu ihrem Winterreservat in Mexiko. Über 4000 Kilometer legen die Schmetterlinge dabei zurück. Durch die Kühle, die hier auf der Höhe von ca. 3000 Metern auf dem Hügel herrscht, sind sie recht träge und deswegen auch ein dankbares Foto-Motiv.

Die Fichten-Wälder erinnern doch sehr stark an deutsche Mittelgebirgslandschaften, und wenn die Falter zu Tausenden an den Nadelhölzern hängen, entsteht durch ihre braun-orangene Färbung der Eindruck, als sei man in einem deutschen Laubwald gelandet. Sinnvollerweise sind viele Wege abgesperrt, damit die Tiere ihre Ruhe haben. Hier paaren sie sich, die meisten sterben, die neue Generation macht sich im März wieder auf Richtung Norden. Woher sie ihre Route kennen und wie sie sich orientieren, ist immer noch ein Rätsel.

Die größte Gefahr für den Touristen – der Einheimische und der Herzinfarkt

Alles Glück der Erde liegt auf den Rücken der Pferde. Ob das auch für Papas Rücken gilt, mag beim Gesichtsausdruck dieses Kindes bezweifelt werden. Da der Mexi aber nicht ohne seine Familie kann, wird alles zwischen 0 und 100 auf den Berg gezerrt.

Alles Glück der Erde liegt auf den Rücken der Pferde. Ob das auch für Papas Rücken gilt, mag beim Gesichtsausdruck dieses Kindes bezweifelt werden. Da der Mexi aber nicht ohne seine Familie kann, wird alles zwischen 0 und 100 auf den Berg gezerrt.

Als ich meinem Deutsch-Kurs davor erzählte, wohin wir am Wochenende wollten, bekam eine Frau einen Schrecken: das sei doch viel zu gefährlich. Worin genau die Gefahr bestand, erschloss sich mir nicht so genau. Wahrscheinlich weil man dort unter gewöhnlichen Durchschnittsmexikaner ist. Aber nicht nur die: zahlreiche US-Amerikaner tummelten sich auch auf dem Hügel. Besondere Kennzeichen: schlecht verschmierte Sonnencreme, Sonnenbrille und – warum immer auch immer – mitsamt alle weit über 70. Da der Aufstieg wirklich nicht ohne ist – innerhalb kürzester Zeit überwindet ungefähr 500 Höhenmetern – besteht wohl die größte Gefahr darin, dass ein Ami mit Herzinfarkt am Wegesrand liegt.

Einführung in die Ökonomie der Floristik: warum lässt der Blumenhändler Tulpen vergammeln?
Ach ja, die Flora: so freute ich mich dann auch, als ich bei den Blumenhändlern (die hier wirklich an fast jeder Straßenecke einen kleinen Stand haben) Tulpen entdeckte. Flugs schnappte ich mir einen Bund mit neun Tulpen. Der Verkäufer strahlte mich an, ich strahlte zurück, fragte, wie teuer die denn seien und dann war es auch schon mit meinem Strahlen vorbei: er wollte umgerechnet fast 30 Euro für den Bund. Kein Wunder, dass er so gestrahlt hat, schließlich wäre ich ja ein gutes Geschäft gewesen. Jetzt weiß ich wenigstens: die Tulpe gilt als super-exklusiv. Und wird wegen ihres hohen Preises fast nie gekauft. In den folgenden Tagen beobachtete ich, wie die Tulpen in den kleinen Lädchen sich öffneten, langsam die Köpfe hängen ließen und dann unter dem Tisch verschwanden. Ob das gute Preispolitik ist?

Dahlien sollen essbar gewesen sein
Und noch was Floristisches: die Dahlie wurde ursprünglich aus Mexiko nach Europa eingeführt, nicht, weil sie unser Auge so erfreut, sondern weil man die Knollen essen konnte. Aber bitte jetzt nicht versuchen: ich habe gehört, die heutigen Pflanzen sind ganz anders gezüchtet und ich weiß nicht, ob die noch genießbar sind.

Der reichste Mann der Welt eröffnet ein Museum
Genug Blumiges für heute, schließlich strahlt hier die Sonne und die Stadt will weiter entdeckt werden. Apropos entdecken: auf unserem Arbeitsweg fuhren wir in den letzten Monaten an einer Baustelle vorbei. Christophers Vermutung war, es könne ein neues Parkhaus sein. Aber weit gefehlt: Carlos Slim wird dort sein neues Museum eröffnen. Der reichste Mann der Welt hat nicht nur das meiste Geld, sondern auch eine riesige Kunstsammlung, in der sich u.a. die größte private Rodin-Sammlung befindet. Seitdem ich das weiß, lauere ich der Eröffnung entgegen, die aber erst Ende März sein wird. Die lateinamerikanische Prominenz durfte jetzt schon rein: in einem Zeitungsartikel stellte ich dann verwundert fest, dass Garcia Marquez ja immer noch lebt (nun gut, Fidel Castro lebt ja auch noch). Ich bin guten Mutes, dass die Eröffnung dann wirklich in ein paar Wochen sein wird, aber hier in Mexiko weiß man ja nie.

Texcoco: der verschwundene See und der Gestank

Hier badete schon der König (wahrscheinlich nicht allein). Ob die Graffitis auch von ihm sind, mag bezweifelt werden.

Hier badete schon der König (wahrscheinlich nicht allein). Ob die Graffitis auch von ihm sind, mag bezweifelt werden.

So lange ich nicht weiß, was die Zukunft bringt, habe ich ja noch ausreichend Gelegenheit, mich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. Rund 20 Kilometer von der östlichen Stadtgrenze entfernt liegt Texcoco. Die Stadt ist nach dem Texcoco-See benannt, der einst hier war. Die Aztekenhauptstadt Tenochtitlán lag auf einer Insel in diesem See, der ca. sechsmal größer als der Bodensee war. Fast nicht vorstellbar, wie die Spanier es geschafft haben, den See zurückzustauen und trockenzulegen. Heute ist nur noch eine Pfütze zwischen Mexiko-Stadt und Texcoco übrig geblieben. Es fällt auf, dass die Hauptstadt nicht in diese Richtung weiter expandiert und man über eine Autobahn diese knappen 20 Kilometer durch unbebautes Gebiet fährt. Wenn man jedoch die Fensterscheibe öffnet, kann man eine ungefähre Vorstellung davon bekommen, warum hier keine Häuser sind: ein Gestank von Müll und Kloake dringt penetrant in die Nase. Und man hat keine Vorstellung davon, was eventuell in dem See-Rest verkappt wird. Texcoco hingegen wirkt wie eine typische mexikanische Mittelstadt, am Ortsrand liegt ein großer Park und in dessen Nähe der Cerro Tlaloc.

Wasserspiele für den Herrscher Nezahualcóyotl

Heute sieht der Hügel doch ein bisserl karg aus. Unten rechts sieht man noch das Aquädukt, das dem Badevergnügen diente.

Heute sieht der Hügel doch ein bisserl karg aus. Unten rechts sieht man noch das Aquädukt, das dem Badevergnügen diente.

Hier befinden sich die Überreste des Palastes Tetzcotzingo, den wohl der Herrscher Nezahualcóyotl hier im 15. Jahrhundert errichten ließ. In dieser trockenen und kargen Landschaft kann man sich fast nicht vorstellen, dass er einen Palast hat errichten ließ, der von einem grünem Landschaftspark mit Wasserspielen umgeben war, der von einem ausgeklügelten System bewässert wurde. Dieses Bewässerungssystem diente aber auch noch einem weiterem Vergnügen des Königs: überall auf dem Hügel befinden sich Badelöcher. Wohl konnte er sich hier seiner Muße hingeben, schließlich hatte er mit der Aztekenhauptstadt Tenochtitlán und Tlateloloco (heute ein Stadtteil im Norden von Mexiko-Stadt, damals ein eigenes Reich) einen Nichtangriffspakt abgeschlossen, so dass er sich nicht sorgen musste, dass die Nachbarn angreifen.

Architektur, Philosophie und die Leidenschaft der Lenden
in weiterer Schutz war wohl auch seine zahlreichen verwandtschaftlichen Verbindungen zu den beiden Reichen (er hatte angeblich über 100 Kinder von zahlreichen Frauen). Dafür konnte er im Laufe seines Lebens sich seinen anderen Leidenschaften (nicht nur der der Lenden) ausreichend widmen: Architektur und Philosophie. Auf dem Hügel begegnet man auf Schildern all seinen Weisheiten, die er auf diese Weise schriftlich verfasst und hinterlassen hat.
Euch wünsche ich auch viele weise Erfahrungen in der kommenden Zeit, sowieso alles Gute und ich hoffe, ihr lasst mal wieder von euch lesen!!!

Hasta luego,
Marion

Erstellt in: Mexico / Getaggt mit: Ciudad Mexico, Mexico City, Monarch-Falter, Nezhualcóyotl, Texcoco

Umleitung: Arbeitsplätze in Hagen, Rassismus in Deutschland, Rüttgers wirft hin, Zwanzig10-Logo, Stadtgerüchte um DJV-NRW und Dorfgerüchte um Schöttes

24. Juni 2010 / Hinterlassen Sie einen Kommentar / zoom
Blick auf Hemer im Sauerland (foto: zoom)

Blick auf Hemer im Sauerland (foto: zoom)

Beschäftigung: Hagen ganz hinten … doppelwacholder

Schule ohne Rassismus: Rechtsextremismus gibt es nicht nur unter ethnisch Deutschen, sondern auch bei Menschen mit Migrationshintergrund: Dafür stehen bezüglich der Einstellungen Antisemitismus und Nationalismus ebenso wie hinsichtlich der Organisationen Gruppierungen wie die türkischen „Grauen Wölfe“. Die Texte einer Broschüre beschäftigen sich nun mit Rechtsextremismus in der Einwanderungsgesellschaft … hpd

UN: zu enger Rassismus-Begriff in Deutschland … npd-blog

DJV-NRW: obskure Vorgänge? … medienmoral

Rüttgers: wirft alles hin … ruhrbarone

Zwanzig10-Logo: Gewinner steht fest … pottblog

Dorfgerüchte: Macht Schöttes dich? Der Jubel der anderen … wiemeringhausen

Erstellt in: Arbeitswelt, Lokales, Politik, Umleitung, Zeitungen / Getaggt mit: DJV, Hagen, Jürgen Rüttgers, Rassismus, Schöttes, Schule, UN

Internetauftritt der Jüdischen Allgemeinen komplett renoviert. Lesetipp: Walsers Wahn

21. März 2010 / 1 Kommentar / zoom

Jüdische Allgemeine

Der Internet-Auftritt der Jüdischen Allgemeinen war noch bis Mitte März ein dicker,  kaum manövrierbarer Klumpen aus PDF-Seiten, die sich auch mit DSL nur sehr langsam aufbauten. Auf einzelne Artikel konnte nicht verlinkt werden. Seit kurzem ist die Website komplett renoviert.

Vor 5 Tagen hatte Johannes Boie der Neueröffnung einen längeren Artikel in der Süddeutschen Zeitung gewidmet und auch auf eine der wenigen Schwächen der neuen Website aufmerksam gemacht. Die Blogs von Sabine Brandes, Hannes Stein und Christian Böhme können nicht kommentiert werden.

Boie weiter:

Die Wahl des Internets als Medium bietet der Redaktion die Chance, ihre Leserschaft zu verjüngen. Zielgruppe sind im Netz auch jene Menschen, die sich zwar fürs jüdische Deutschland interessieren, aber nicht so sehr, dass sie dafür bezahlen würden. Chefredakteur Böhme hält wenig davon, im Netz Geld mit Inhalten verdienen zu wollen, und so ist der Besuch der Seite gratis. … alles lesen

Mich persönlich hat der Artikel “Walsers Wahn” von Marius Meller sofort gefesselt, was damit zusammenhängt, dass ich die Auseinandersetzung um Martin Walsers antisemitischen Angriff auf Marcel Reich-Ranicki interessiert verfolgt hatte.

Leseprobe:

Diese alte Männerfeindschaft enthält viel Unappetitliches – aber auch etwas zutiefst Typisches für den Literaturbetrieb. Vor allem aber für die intellektuelle Entwicklung in der Bundesrepublik. Es geht um die Rolle von Künstler und Kritiker, ihr Verhältnis zueinander. Es geht um verletztes Nationalgefühl, um Erinnerung und Antisemitismus. Das alles ist in den gerade erschienenen Tagebüchern des Schriftstellers Martin Walser nachzulesen.

Genau 26 lange Jahre schwärte es in seinem Autorenherz nach einer »vernichtenden« Rezension des FAZ-Literaturchefs Marcel Reich-Ranicki von 1976. Im Jahre 2002 veröffentlichte Martin Walser eine Satire auf den Kunstbetrieb, in der er Reich-Ranicki als dezidiert jüdischen, machtgierigen, Fäden ziehenden, Christus schmähenden, sexistischen Intellektuellen zeigt, gegen den sich Mordfantasien eines gekränkten Künstlers zusammenballen – Tod eines Kritikers. … alles lesen

Als Ergänzung zu diesem Beitrag wird darüber hinaus ein Interview von Philipp Engel mit Hellmuth Karasek veröffentlicht:

“Reich-Ranicki versetzte Walsers Selbstbewusstsein einen Todesstoß. Fünf Minuten mit Hellmuth Karasek über Martin Walsers Narzissmus und antisemitische Reflexe …” lesen

Für die Facebook-Freunde präsentiert sich die “Jüdische Allgemeine” ebendort klick.

Erstellt in: Politik, Religion, Zeitungen / Getaggt mit: Jüdische Allgemeine

Gefunden: Der Feind in der Wiege

5. Januar 2010 / 1 Kommentar / zoom

Gestern, am Montag, den 4. Januar,  habe ich in der Süddeutschen Zeitung auf Seite 2 den Beitrag von Wolfgang Benz “Was die Antisemiten des 19. Jahrhunderts und manche “Islamkritiker” des 21. Jahrhunderts eint” gelesen.

Wolfgang Benz, der das Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin leitet, untersucht in dem Artikel die Konstruktionsbedingungen von Feindbildern.

Die Überlegungen von Benz halte ich für sehr lesens- und nachdenkenswert:

Zitat:

“Das Feindbild “Westen” im arabischen Kulturkreis wird von Populisten im Westen mit dem Feindbild “Islam” erwidert. Es folgt den gleichen Konstruktionsprinzipien.

Feindbilder bedienen verbreitete Sehnsüchte nach schlichter Welterklärung, die durch rigorose Unterscheidung von Gut (das immer für das Eigene steht) und Böse (das stets das Fremde verkörpert) sowie darauf basierender Ausgrenzung und Schuldzuweisung zu gewinnen ist. Feindbilder, die eine solche Welt beschwören, lindern politische und soziale Frustrationen und heben das Selbstgefühl. … alles lesen

Erstellt in: Philosophie, Religion, Zeitungen / Getaggt mit: Antisemitismus, Islam, Islamkritik, Wolfgang Benz

Wilhelm Busch – ein Antisemit!? Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück …

23. April 2009 / 3 Kommentare / zoom

Wilhelm Busch, Plisch und Plum, Kapitel 5:

Kurz die Hose, lang der Rock,
Krumm die Nase und der Stock,
Augen schwarz und Seele grau,
Hut nach hinten, Miene schlau –

Schmulchen Schievelbeiner

So ist Schmulchen Schievelbeiner.
(Schöner ist doch unsereiner!)

So schreibt und zeichnet Wilhelm Busch, dessen Zeichnungen ich für zwei Artikel hier und hier im Blog verwendet habe.

Wilhelm Busch ein Antisemit? Ich weiß es (noch) nicht, weil mir diese Geschichte erst gestern Abend unter die Augen gekommen ist.

Alles kalter Kaffee!” mag die Fachwelt hier rufen, “ist doch schon alles lange bekannt und x-mal durchgekaut!”

Das habe ich dann auch gemerkt als ich ein wenig in der Literatur gestöbert habe. Ich aber hatte bisher von Buschs Zeichnungen, Gedichten und Prosa außerhalb des Max und Moritz Genres keine Kenntnis genommen. Einmal ist eben immer das erste Mal.

Darum nutze ich jetzt diesen Eintrag nicht, um die Wissenden zu erleuchten, sondern um den Ignoranten – wie ich es einer bin – etwas zum Nachdenken zu geben. Read More →

Erstellt in: Bücher, Politik / Getaggt mit: Antisemitismus, Plisch und Plum, Wilhelm Busch

“Jüdische Zeitung” vor dem Aus

11. März 2009 / Hinterlassen Sie einen Kommentar / zoom

Erst vor kurzem war ich auf die “Jüdische Zeitung” aufmerksam geworden und hatte hier im Blog auf ihren Internet Auftritt hingewiesen. Heute entnehme ich sowohl der Frankfurter Rundschau als auch dem Berliner Tagesspiegel, dass die Zeitung vor dem Aus steht. Harry Nutt in der Frankfurter Rundschau:

Alarmismus?”, lautet der März-Aufmacher der Jüdischen Zeitung, der entgegen der plakativen Eröffnung eine differenzierte Reflexion über die moderne Gestalt des weltweiten Antisemitismus zu Grunde liegt. Der Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik analysiert in seinem Essay den antisemitischen Zeitgeist von Duisburg bis China.

“Unabhängige Monatszeitung für zeitgenössisches Judentum” lautet der Untertitel einer engagiert gemachten Zeitung, für die es eine Selbstverständlichkeit ist, vor kontroversen Positionen nicht zurückzuschrecken (www.j-zeit.de).

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Von schonungsloser Offenheit ist auch das Editorial des Verlegers Nicholas R. Werner in der aktuellen Ausgabe: “Mit Blick auf die Anzahl der Leser der Jüdischen Zeitung und auf das bedauerlicherweise niedrige Interesse von Werbekunden (…) besteht in naher Zukunft keine vernünftige wirtschaftliche Perspektive…” Werner sieht sich gezwungen, das Erscheinen der Zeitung für zwei Monate auszusetzen. Zeit, die er nutzen möchte, um eine langfristige Finanzierung zu sichern. … weiter fr

Im Berliner Tagesspiegel heißt es unter anderem:

Die einzige unabhängige deutschsprachige jüdische Zeitung wird bis auf weiteres eingestellt. Die „Jüdische Zeitung“ ist seit dreieinhalb Jahren einmal im Monat mit einer Auflage von 41 000 Exemplaren unter dem Dach der Werner Media Group in Berlin erschienen. Sie stand in Konkurrenz zur „Jüdischen Allgemeinen Zeitung“, die vom Zentralrat der Juden in Deutschland herausgegeben wird. … weiter im tsp

Schade, dass wieder ein kleine Stück Medienvielfalt zu verschwinden droht.

Erstellt in: Zeitungen / Getaggt mit: Jüdische Zeitung, Medienkrise

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