Während der Schulferien in NRW -auch im Rat der Stadt Winterberg sind keine Sitzungen im Planungskalender- verschärft Wolfram Wäscher, Oversum-Investor und Geschäftsführer von Firmen der s.a.b.-Gruppe, seine Medienoffensive.
Mit der Reputationswebsite für Wolfram Wäscher (siehe hier im Blog) ist es ihm direkt oder indirekt zumindest teilweise gelungen, in die sozialen Netzwerke einzudringen.
Heute hat die Sauerländer Bürgerliste auf ihrer Website einen Gastbeitrag Wolfram Wäschers veröffentlicht.
Dort stellt er die These auf, dass es „mit nur drei Stellschrauben“ gelingen könnte, das „für Winterberg so wichtige “Ei ” wieder zum Glänzen zu bringen“.
Mann[sic!] setze seinen Einfluss zur Verringerung der Kosten beim Energiedienstleister ( S1 )und bei der Sparkasse Hochsauerland ( S2 ) ein und kombiniere diese betriebliche Entspannung mit einem Schuss Realitätsbewusstsein der Verwaltungsspitze, in dem die Verantwortlichen der Stadt dazu stehen, dass sie in den Verträgen mit dem Investor Wolfram Wäscher leider nur die Schulen und Vereine berücksichtigt haben.
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Stellschraube Nr. 3 Die Stadt Winterberg zahlt einen Betriebskostenzuschuss für den allgemeinen Badebetrieb. Die Stadt Winterberg hat im Mietvertrag Bad lediglich eine Nutzungsgebühr für ihre Schulen und Vereine zugesagt, einen sozialen Ausgleich für bürgerfreundliche Eintrittspreise hingegen nicht. – mal ganz offen: „ Wo sollten diese Kosten auch sonst her kommen, wenn nicht von der Stadt ? ”
Wie ist der Beitrag zu bewerten?
Jenseits allen Wortgeklingels handelt es sich hier um Forderungen des Investors. Motto: „Wenn die Stadt zahlt wird alles gut.“
Eigentlich ist die Strategie Wäschers überhaupt nicht ungeschickt. Er zitiert einerseits genüßlich die früheren Aussagen des Bürgermeisters: „Winterberg bekam mit dem innovativen Konzept ” Oversum ” ein Leuchtturmprojekt, welches ein Glücksfall für die Bürger und Gäste von Winterberg ist. ( So der Bürgermeister, der Landrat der Regierungspräsident und verschiedene Landesminister ) bei Richtfest, Eröffnungsfeier und anderen Veranstaltungen noch im vergangenen Jahr.“
Andererseits weiß er, wie hasenfüßig die Stadt mit der Veröffentlichung von Zahlen, Fakten und Vertragsinhalten -wofür es gewiss auch gute Gründe gegeben haben mag- bislang umgegangen ist.
Ich erinnere mich mit Grausen an eine Aussage während der Bürgerversammlung, dass man das Stammkapital der aquasphere nicht benennen könne, da man in Friedrichshafen in der Seestraße 1 eine strafbewehrte Verschwiegenheitsserklärung abgegeben habe.
Der Clou: noch während dieser Aussage konnten wir im Handelsregister die offen zugänglichen Daten über das Stammkapital der „aquasphere Winterberg GmbH“, die jetzt in der Insolvenz ist, einsehen.
Im Kampf um die Meinungs- und Deutungshoheit scheint die Stadt Winterberg wieder einmal in der Defensive zu sein.
Wenn man sich die Verläufe in Leimen oder Siegburg anschaut, scheint es auch keinen schnellen Ausweg aus der Falle der PPP-Verträge zu geben, denn die Verträge, wie immer sie auch aussehen, sind geschlossen, die Gerichte sind beschäftigt.
„Pacta sunt servanda“, Verträge müssen eingehalten werden, nicht nur in Rom – auch in Winterberg.
Der Lift links ist auch schon ausgefallen neben der Kurverwaltung?
Oder sollte mit Absicht keiner in den unteren Bereich?