Otto-Wels-Preis 2018: SPD-Fraktion zeichnet bürgerschaftliches Engagement aus

23.03.1933: Rede von Otto Wels gegen das „Ermächtigungsgesetz“

Der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Wiese fordert bürgerschaftlich Engagierte aus dem Hochsauerland sowie den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe auf, sich für den „Otto-Wels-Preis für Demokratie 2018“ zu bewerben. Mit dem Preis zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion Projekte und Initiativen aus, die sich für ein nachbarschaftliches Gemeindeleben, für soziale Integration in der Kommune oder ein lebendiges Miteinander im Stadtquartier einsetzen.

„Wir suchen kreative Ideen und Konzepte, mit denen sich Bürgerinnen und Bürger für Lebensqualität und sozialen Zusammenhalt in ihrer Gemeinde engagieren“, sagt Wiese. Der Abgeordnete ist überzeugt: „Wenn sich Menschen zusammentun, um ganz praktisch für andere da zu sein oder ihr gemeinsames Lebensumfeld noch lebenswerter zu machen, stärken sie die Solidarität unserer Gesellschaft und letztlich unsere Demokratie.“

Um den „Otto-Wels-Preis 2018“ können sich nicht-kommerzielle, gemeinnützige Initiativen, Vereine und Projekte bewerben, in denen bürgerschaftliches Engagement eine maßgebliche Rolle spielt. Die Wettbewerbsausschreibung und das Teilnahmeformular sind unter www.spdfraktion.de/ottowelspreis abrufbar. Einsendeschluss ist der 14. Februar 2018.

„Die Preisträgerinnen und Preisträger laden wir zur Preisverleihung nach Berlin ein“, kündigt Dirk Wiese an. Den ausgezeichneten Projekten winken attraktive Geldpreise, die von den SPD-Bundestagsabgeordneten gestiftet werden. Die Gewinner werden außerdem für den Deutschen Engagement-Preis nominiert.

Die SPD-Bundestagsfraktion verleiht den „Otto-Wels-Preis“ 2018 bereits zum sechsten Mal. Anliegen des Preises ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.

Anmerkung:

Ich finde es gut, dass die Erinnerung an Otto Wels gepflegt wird. Allerdings klafft für mich eine großer Widerspruch zwischen der Situation, in der sich der SPD Politiker Wels im Reichstag befand und der Auszeichnung von Projekten und Initiativen, die sich für ein nachbarschaftliches Gemeindeleben, für soziale Integration in der Kommune oder ein lebendiges Miteinander im Stadtquartier einsetzen.

Nichts gegen nachbarschaftliches Gemeindeleben, aber müsste die SPD nicht auch Initiativen gegen Rechts in den Kreis möglicher Preisträger aufnehmen?

Müsste der Preis bzw. der oben veröffentlichte Text, nicht auch die aktuelle Entwicklung in Deutschland -AfD, Nazis, Rechtsextreme im Parlament- stärker betonen?

Otto Wels hielt die Totenrede der Weimarer Republik. Die Kommunisten durften an der Sitzung nicht mehr teilnehmen. SPD-Genossen von Wels saßen schon im Gefängnis.

„Hitlers Gegner in den bürgerlichen Parteien kuschten, obwohl es gerade bei den Katholiken viele gab, wie der SPD-Abgeordnete (und spätere bayerische Ministerpräsident) Wilhelm Hoegner schrieb, die Hitler „nicht auch noch den Strick liefern wollten, an dem sie hernach aufgehängt wurden“. Aber genau das taten sie, aus Angst, Fraktionsdruck, Furcht vor einem Bürgerkrieg.“

http://www.sueddeutsche.de/politik/reichstagsabgeordneter-otto-wels-der-sozialdemokrat-den-hitler-gluehend-hasste-1.3350040

36 Gedanken zu „Otto-Wels-Preis 2018: SPD-Fraktion zeichnet bürgerschaftliches Engagement aus“

  1. @ Dirk Wiese

    „Den ausgezeichneten Projekten winken attraktive Geldpreise, die von den SPD-Bundestagsabgeordneten gestiftet werden.“

    können Sie das gerade mal kurz erläutern?

    wie hoch sind die Geldpreise? von wem werden sie gestiftet? für welchen Verwendungszweck? usw.

    1. Hier erst mal die Ausschreibung als PDF:

      https://www.spdfraktion.de/system/files/documents/ausschreibung-otto-wels-preis-fuer-demokratie-2018.pdf

      Die Höhe der Preisgelder ist dort, soweit ich es übersehe, nicht angegeben. Das Kriterium und die Belohnung für die Bewerber:

      Auswahlkriterien / -gremium
      Das Projekt, die Initiative etc. zeichnet sich durch außergewöhnliches, Engagement aus. Es greift gesellschaftliche Herausforderungen auf und findet innovative, neue und einfallsreiche Antworten bzw. Lösungsansätze.

      Die Preisträgerinnen und Preisträger werden unter den Einsendungen von einer Jury aus Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion ausgewählt. Die Entscheidung der Jury kann nicht
      angefochten werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

      Preise
      Die ausgewählten Beiträge werden mit Geldpreisen ausgezeichnet. Das Preisgeld wird von den Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion gestiftet. Die Gewinner/-innen werden zu einer zweitägigen Berlin-Fahrt mit Besuchsprogramm eingeladen und nehmen an der feierlichen Verleihung des „Otto-Wels-Preis für Demokratie 2018“ im
      Deutschen Bundestag teil.

      Die Preisträgerinnen und Preisträger werden außerdem von der SPD-Bundestagsfraktion für den Deutschen Engagementpreis 2018 nominiert (www.deutscher-engagementpreis.de).

      1. @ zoom

        „Die Höhe der Preisgelder ist dort, soweit ich es übersehe, nicht angegeben.“

        richtig. Und deshalb habe ich danach gefragt. Ich habe selber schon an (Design-) Wettbewerben teilgenommen, da steht vorher das Preisgeld fest …

        und wer ist die Jury? Das ist ja auch nicht klar, Zitat Ausschreibung:

        „… von einer Jury aus Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion ausgewählt.“

      2. „Die Höhe der Preisgelder ist dort, soweit ich es übersehe, nicht angegeben.“

        SPD-MdB Norbert Spinrath berichtet am 8. Mai 2015 über den Otto-Wels-Preis. U.A. werden dort auch die Preisgelder erwähnt:

        „(…)
        Die jungen Preisträger/-innen erhielten Geldpreise, die von den SPD-Abgeordneten gestiftet wurden. Aufgrund der vielen guten Beiträge und der Spende der SPD-Abgeordneten zeichnete die Jury der SPD-Bundestagsfraktion in diesem Jahr nicht nur die besten drei Arbeiten, sondern insgesamt fünf Wettbewerbsbeiträge aus.

        Die Plätze 1 und 2 wurden jeweils zweimal verliehen, ohne dass die Preisgelder geteilt werden mussten (Preisgeld 1. Platz: 1000 Euro, Preisgeld 2. Platz: 700 Euro, 3. Platz: 400 Euro).
        (…)“

        http://www.norbert-spinrath.de/1-platz-fuer-aaron-moeller-eschweiler-beim-otto-wels-preis-der-spd-bundestagsfraktion/

        Vermutlich werden sich die aktuellen Geldpreise in ähnlichen Größenordnungen wie oben erwähnt bewegen ?!

        1. … vermutlich … wenn es Dirk Wiese nicht anders entscheidet?

          und noch mal: wer ist überhaupt die Jury?

  2. Von: Andreas Lichte
    Datum: 19. Dezember 2017 08:19:34 MEZ
    An: Dirk Wiese
    Kopie: Hans Schiebener
    Betreff: Otto-Wels-Preis 2018 Fragen

    Sehr geehrter Herr Wiese,

    zum von Ihnen ausgeschriebenen „Otto-Wels-Preis 2018“ gibt es Fragen,

    deren Beantwortung in öffentlichem Interesse liegt, im Interesse möglicher Teilnehmer an dem Wettbewerb,

    siehe die Kommentare ab hier:

    https://www.schiebener.net/wordpress/otto-wels-preis-2018-spd-fraktion-zeichnet-buergerschaftliches-engagement-aus/#comment-73464
    .

    @ Dirk Wiese

    „Den ausgezeichneten Projekten winken attraktive Geldpreise, die von den SPD-Bundestagsabgeordneten gestiftet werden.“

    können Sie das gerade mal kurz erläutern?

    wie hoch sind die Geldpreise? von wem werden sie gestiftet? für welchen Verwendungszweck? usw.
    .

    Mit freundlichen Grüssen

    Andreas Lichte

  3. e-mail-Antwort aus dem Büro von MdB Dirk Wiese:

    Von: „Dirk Wiese, MdB“
    Datum: 19. Dezember 2017 11:00:16 MEZ
    An: Andreas Lichte
    Betreff: AW: Otto-Wels-Preis 2018 Fragen

    Sehr geehrter Herr Lichte,

    haben Sie vielen Dank für Ihre Mail zum Otto-Wels-Preis für Demokratie. Für die Beantwortung Ihrer detaillierten Fragen zum Otto-Wels-Preis bitten wir Sie, sich direkt an die Pressestelle der SPD-Bundestagsfraktion zu wenden, da diese Ihnen Ihre Fragen als Ausrichter konkreter beantworten kann.

    Die Anschrift ist:

    [ von Lichte gelöscht ]

    Mit freundlichen Grüßen

    i.A. Sandra Lechelt

  4. Von: Andreas Lichte
    Datum: 19. Dezember 2017 11:19:12 MEZ
    An: Ute Riechers
    Kopie: MdB Dirk Wiese , „Hans J. Schiebener“
    Betreff: Otto-Wels-Preis für Demokratie Frage

    Sehr geehrte Frau Riechers,

    das Büro von MdB Dirk Wiese hat mich an Sie verwiesen,

    um eine Antwort auf eine einfache, nahe liegende Frage zu erhalten, siehe unten

    Ich bedanke mich im Voraus und verbleibe
    .

    Mit freundlichen Grüssen

    Andreas Lichte

    .

    Anfang der weitergeleiteten E-Mail:

    Von: „Dirk Wiese, MdB“
    Datum: 19. Dezember 2017 11:00:16 MEZ
    An: Andreas Lichte
    Betreff: AW: Otto-Wels-Preis 2018 Fragen

    Sehr geehrter Herr Lichte,

    haben Sie vielen Dank für Ihre Mail zum Otto-Wels-Preis für Demokratie. Für die Beantwortung Ihrer detaillierten Fragen zum Otto-Wels-Preis bitten wir Sie, sich direkt an die Pressestelle der SPD-Bundestagsfraktion zu wenden, da diese Ihnen Ihre Fragen als Ausrichter konkreter beantworten kann.

    Die Anschrift ist:

    [ von Lichte gelöscht ]

    Mit freundlichen Grüßen

    i.A. Sandra Lechelt


    Sandra Lechelt
    – Mitarbeiterin –

    .

    Von: Andreas Lichte
    Gesendet: Dienstag, 19. Dezember 2017 08:20
    An: Dirk Wiese, MdB
    Cc: Hans Schiebener
    Betreff: Otto-Wels-Preis 2018 Fragen

    Sehr geehrter Herr Wiese,

    zum von Ihnen ausgeschriebenen „Otto-Wels-Preis 2018“ gibt es Fragen,

    deren Beantwortung in öffentlichem Interesse liegt, im Interesse möglicher Teilnehmer an dem Wettbewerb,

    siehe die Kommentare ab hier:

    https://www.schiebener.net/wordpress/otto-wels-preis-2018-spd-fraktion-zeichnet-buergerschaftliches-engagement-aus/#comment-73464

    @ Dirk Wiese
    „Den ausgezeichneten Projekten winken attraktive Geldpreise, die von den SPD-Bundestagsabgeordneten gestiftet werden.“

    können Sie das gerade mal kurz erläutern?

    wie hoch sind die Geldpreise? von wem werden sie gestiftet? für welchen Verwendungszweck? usw.
    .

    Mit freundlichen Grüssen

    Andreas Lichte

    1. @Andreas Lichte

      Hast du inzwischen eine Antwort bekommen?

      Die PMs dieser Art werden anscheinend zentral erstellt und dann lokal unterverteilt.

      Das ist soweit ok, wenn für den Leser/die Leserin der Inhalt klar ist.

      Die Organisation des Preises muss in diesem Fall natürlich transparent sein.

      „Dazu Marianne Schieder, stellvertretende Vorsitzende der Landesgruppe Bayern in der SPD-Bundestagsfraktion:

      „Wir suchen kreative Ideen und Konzepte, mit denen sich Bürgerinnen und Bürger für Lebensqualität und sozialen Zusammenhalt in ihrer Gemeinde engagieren. Wenn sich Menschen zusammentun, um ganz praktisch für andere da zu sein oder ihr gemeinsames Lebensumfeld noch lebenswerter zu machen, stärken sie die Solidarität unserer Gesellschaft und letztlich unsere Demokratie.

      Um den „Otto-Wels-Preis 2018″ können sich nicht-kommerzielle, gemeinnützige Initiativen, Vereine und Projekte bewerben, in denen bürgerschaftliches Engagement eine maßgebliche Rolle spielt.“

      Man findet noch weitere Abgeordnete, die „zufällig“ die gleichen Sätze sagen.

      Es wäre für die Authentizität der Abgeordneten besser, wenn sie aus Berlin die Fakten bekämen und sich das Drumherum selbst „ausdächten“.

  5. @ zoom

    „Hast du inzwischen eine Antwort bekommen?“

    Nein, keine Antwort. Würde sie natürlich sofort hier veröffentlichen.

    Ich frag mich schon, wie eine mögliche Antwort aussehen könnte. Kein Preisgeld festgesetzt, keine Jury ernannt …:

    „Die Organisation des Preises muss in diesem Fall natürlich transparent sein.“

    sag das doch morgen noch mal „Ute Riechers“, SPD, Adresse hast Du ja …

    1. @Andreas Lichte

      Warten wir morgen erst mal ab. Vielleicht schicken dir die Genossen ja noch die angefragten Zahlen und Angaben zum Modus der Preisverleihung.

      1. @ zoom

        „Vielleicht schicken dir die Genossen ja noch die angefragten Zahlen und Angaben zum Modus der Preisverleihung.“

        Du meinst, sie haben auf die Schnelle was zusammengebastelt? In der offiziellen Ausschreibung steht ja nichts …

        wie auch immer: es spricht nichts dagegen, dass Du morgen die Genossin Ute kontaktierst, das wird ein Fest, ich spüre es …

  6. Ich finde, dass die Falken im Hochsauerlandkreis für ihr Engagement gegen Rechts, für Demokratie und gegen Diktatoren den Preis erhalten sollten.

    Die Sauerländer Falken haben in Köln mit großem Einsatz gegen den AfD-Parteitag und gegen Neofaschismus protestiert:

    https://hskfalken.wordpress.com/2017/04/23/jugendliche-aus-dem-hsk-auf-demo-gegen-neofaschismus-in-koeln/

    Die Falken im Hochsauerland passen nahezu perfekt auf die genannten Ausschreibungskriterien:

    „Anliegen des Preises ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.“

    Sie haben des Siegs über den Faschismus gedacht: https://hskfalken.wordpress.com/2017/05/08/falken-gedenken-des-sieges-ueber-den-faschismus/

    Der Jugendverband Die Falken aus dem HSK hat sich an den Protestkundgebungen aus Anlass des G20-Gipfels in Hamburg beteiligt:

    https://hskfalken.wordpress.com/2017/07/15/jugendliche-aus-dem-hsk-demonstrieren-beim-g20-gipfel/

    1. @ zoom

      … 1,50 Preisgeld, von einer ominösen 1-Mann-Jury verliehen?

      ( wie oben gesagt: morgen kontaktierst Du bitte „Ute Riechers“, SPD …)

      1. Auf jeden Fall mache ich das morgen NICHT.

        „morgen kontaktierst Du bitte“

        a) ich verbitte mir den Auftragston

        b) keine Zeit, aus Gründen

  7. Antwort von Ute Riechers, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der SPD-Bundestagsfraktion auf meine Anfrage per e-mail, siehe oben:

    Von: Riechers Ute
    Datum: 20. Dezember 2017 11:47:20 MEZ
    An: Andreas Lichte
    Kopie: MdB Dirk Wiese
    Betreff: AW: Otto-Wels-Preis für Demokratie Frage

    Sehr geehrter Herr Lichte,

    alle Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion spenden das gesamte Preisgeld zusammen, daraus ergibt sich dann auch die Höhe des Preisgeldes für die ausgezeichneten Projekte. Die genaue Höhe der einzelnen Preisgelder ist nach der Jury-Sitzung mit Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion bekannt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Ute Riechers

    ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

    UTE RIECHERS
    REFERENTIN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

    SPD-BUNDESTAGSFRAKTION

  8. meine Erwiderung an Ute Riechers, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der SPD-Bundestagsfraktion:

    Von: Andreas Lichte
    Datum: 20. Dezember 2017 12:12:37 MEZ
    An: Riechers Ute
    Kopie: MdB Dirk Wiese, Hans J. Schiebener
    Betreff: Re: AW: Otto-Wels-Preis für Demokratie Frage

    Sehr geehrte Frau Riechers,

    ich fasse Ihre Aussage zum Höhe des Preisgeldes des „Otto-Wels-Preis für Demokratie 2018“ zusammen:

    es ist unbekannt, wie hoch das Preisgeld ist. Die Teilnehmer wissen nicht, was sie überhaupt gewinnen können …
    .

    Aus Ihrer Antwort ergibt sich eine weitere Frage, Sie schreiben:

    „Die genaue Höhe der einzelnen Preisgelder ist nach der Jury-Sitzung mit Abgeordneten der SPD-Bundestagsfraktion bekannt.“

    Wer ist denn die „Jury“?

    Wie setzt sich die „Jury“ zusammen?

    Haben Sie Namen der Jury-Mitglieder?

    .

    Ich habe selber mehrfach an öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerben teilgenommen:

    – dabei wurde immer bekannt gegeben, was man gewinnen kann (wie hoch das „Preisgeld“ ist, bzw. „Sachleistungen“)

    – die Zusammensetzung der Jury wurde immer öffentlich gemacht – und damit auch, welche Kompetenz die Jury-Mitglieder für die Entscheidung mitbringen

    – (es gab noch weitere Details, die beachtet wurden, beispielsweise die Anonymisierung der Wettbewerbsbeiträge, um eine neutrale Entscheidung zu gewährleisten)

    .

    Finden Sie Ihr Wettbewerbs-Verfahren „transparent“?

    .

    Mit freundlichen Grüssen

    Andreas Lichte

  9. „Wenn sich Menschen zusammentun, um ganz praktisch für andere da zu sein oder ihr gemeinsames Lebensumfeld noch lebenswerter zu machen, stärken sie die Solidarität unserer Gesellschaft und letztlich unsere Demokratie.“

    Anliegen des „Otto-Wels-Preises“ ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit und des friedlichen Zusammenlebens immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.

    Ich fasse zusammen: Mit ehrenamtlichen gemeinschaftlichen Projekten stärken wir die Solidarität unserer Gesellschaft und letztlich unsere Demokratie.

    Demokratie zeichnet sich für mich in der Zusammensetzung der Räte ab. Was vor Ort an Projekten stattfindet, sind gemeinschaftliche und gemeinnützige Zielsetzungen und deren Umsetzung. Da spielt die Partei eine untergeordnete Rolle.
    Die Zusammenhänge sind m. E. weit hergeholt und eher Kommunikationspolitik der SPD.

  10. @ S N

    Sie schreiben: „… Die Zusammenhänge sind m. E. weit hergeholt und eher Kommunikationspolitik der SPD.“

    „Kommunikationspolitik“ übersetze ich mit „Werbung“ für die SPD.

    Gegen „Werbung“ ist nichts einzuwenden, solange sie sich an Minimal-Standards hält. Tut die SPD aber nicht.

    1.) Hans J. Schiebener schreibt:

    https://www.schiebener.net/wordpress/otto-wels-preis-2018-spd-fraktion-zeichnet-buergerschaftliches-engagement-aus/comment-page-1/#comment-73473

    „Man findet noch weitere Abgeordnete, die „zufällig“ die gleichen Sätze sagen.“

    Es wird der Anschein erweckt, als handele sich bei dem Wettbewerb um eine individuelle Initiative des jeweiligen Abgeordneten – die Werbebotschaft wird aber abgeschrieben: das ist unsauber.

    2.) „Otto Wels“ steht (im weiteren Sinne) für „antifaschistischen Widerstand“.

    In diesem Zusammenhang von „Heimat“ zu schwadronieren, wie es die SPD tut, verfehlt mindestens das Thema, könnte aber auch als Anbiederung bei der Rechten interpretiert werden, Zitat aus der Ausschreibung des Wettbewerbs:

    „… wenn Lebensqualität und gesellschaftlicher Zusammenhalt schwinden –, dann ist damit oft auch der Verlust von HEIMAT verbunden. HEIMAT bedeutet für viele Menschen …“

    3.) die Durchführung des Wettbewerbs erfolgt nach „Gutsherrenart“:

    das Wettbewerbsverfahren ist völlig intransparent, siehe:

    https://www.schiebener.net/wordpress/otto-wels-preis-2018-spd-fraktion-zeichnet-buergerschaftliches-engagement-aus/comment-page-1/#comment-73484

  11. 1. Die Kriterien für die Preisvergabe sind nicht transparent (Jury/Höhe der Preisgelder/Auswahlverfahren)

    2. Einen Otto-Wels-Preis halte ich trotzdem für eine gute Sache, wenn er denn die Qualität des Namensträgers erreicht.

    „Die SPD-Bundestagsfraktion verleiht 2018 zum sechsten Mal den »Otto-Wels-Preis für Demokratie«. Anliegen dieses Preises ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie des friedlichen Zusammenlebens immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.“

    3. Die Falken HSK/NRW sollten sich um diesen Preis bewerben. Sie haben sich für Flüchtlinge eingesetzt, sie sind gegen die AfD und andere Rechte bzw. Nazis (auch lokal) aktiv, sie protestieren (G20) gegen die Autokraten und Diktatoren dieser Welt.

    4. Nichts gegen BürgerbusfahrerInnen, aber das reicht imo nicht für einen Preis der Otto Wels angemessen ist.

    Ich wiederhole mich.

    1. @ zoom

      „Ich wiederhole mich.“

      kann man nicht deutlich genug machen:

      „1. Die Kriterien für die Preisvergabe sind nicht transparent (Jury/Höhe der Preisgelder/Auswahlverfahren)“

      hatte ich mit anderen Worten auch schon gesagt, unter anderem auch direkt dem Veranstalter, Ute Riechers, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der SPD-Bundestagsfraktion:

      https://www.schiebener.net/wordpress/otto-wels-preis-2018-spd-fraktion-zeichnet-buergerschaftliches-engagement-aus/comment-page-1/#comment-73484

      „2. Einen Otto-Wels-Preis halte ich trotzdem für eine gute Sache, wenn er denn die Qualität des Namensträgers erreicht.

      „Die SPD-Bundestagsfraktion verleiht 2018 zum sechsten Mal den »Otto-Wels-Preis für Demokratie«. Anliegen dieses Preises ist es, die Erinnerung an die Schrecken der Nazi-Herrschaft wachzuhalten und das gesellschaftliche Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Grundlagen unserer Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie des friedlichen Zusammenlebens immer wieder erneuert und gefestigt werden müssen.““

      wer aus Anti-Faschismus „Heimat“ macht, wird wohl kaum die Qualität des Namensträgers erreichen …

      und deshalb würde ich diesen Wettbewerb (siehe 3.) boykottieren – zumal eh nicht klar ist, was man überhaupt was gewinnen kann, siehe Punkt 1.

      vielleicht läuft das Auswahlverfahren ja so, die „Jury“ tagt:

      „Wer muss in seinem Wahlkreis noch besonderes politisches Engagement nachweisen? O.k. der Genosse «…» . Hast Du in Deinem Wahlkreis irgendwas halbwegs passendes? «BürgerbusfahrerInnen»? O.k., machen wir in der Begründung passend …“

      1. vielleicht läuft das Auswahlverfahren ja so, die „Jury“ tagt:

        „Wer muss in seinem Wahlkreis noch besonderes politisches Engagement nachweisen? O.k. der Genosse «…» . Hast Du in Deinem Wahlkreis irgendwas halbwegs passendes? «BürgerbusfahrerInnen»? O.k., machen wir in der Begründung passend …“

        Ist mir egal, denn in diesem Fall ist entscheidend, was hinten rauskommen wird.

        Die SPD hat es zur Zeit schwer genug. Schröder/Blair haben die Sozialdemokratie nachhaltig beschädigt.

        Schröder und Blair haben ausgesorgt. Die SPD?

        Tot oder lebendig?

        „In ganz Europa kämpfen sozialdemokratische Parteien gegen den Bedeutungsverlust. Eine der ältesten politischen Ideen steckt in der Krise. Eine Bestandsaufnahme.“

        Quelle: http://www.spiegel.de/politik/ausland/krise-der-sozialdemokratie-vorwaerts-nimmer-abwaerts-immer-a-1182262.html

        Das ist übrigens keine neue Erkenntnis des Spiegel. Vieles von dem, was dort geschrieben steht, wurde schon in den 80er Jahren des vorigen Jahrtausends (Ha,ha, wie bedeutungsschwer) auch innerhalb der sozialistischen Linken diskutiert.

        Wer hat damals Martin Jacques in Marxism Today gelesen? Damals schon lagen die Fakten auf dem Tisch. Wenn ich mich recht erinnere, ist Jacques dann zur Financial Times gewechselt (logisch, oder!?)

        Ich hatte damals „Marxism Today“ im Abo, denn ich wollte ja mein Englisch verbessern.

        Der Guardian schreibt 2015 über diese Zeit:

        „Marxism Today: the forgotten visionaries whose ideas could save Labour“

        https://www.theguardian.com/politics/2015/sep/29/marxism-today-forgotten-visionaries-whose-ideas-could-save-labour

        1. @ zoom

          „Die SPD hat es zur Zeit schwer genug. Schröder/Blair haben die Sozialdemokratie nachhaltig beschädigt.

          Schröder und Blair haben ausgesorgt. Die SPD?

          Tot oder lebendig?“

          frag den Untoten, Dirk W. …

          1. @ zoom

            „Ist mir egal, denn in diesem Fall ist entscheidend, was hinten rauskommen wird.“

            „Die sind harmlos, die tuen doch nur Gutes!“ ?

          2. Meine Güte,

            natürlich werde ich Dirk Wiese fragen.

            Hatte gerade als du kommentiertest meinen Kommentar noch ergänzt. Guck mal. Kennst du die Diskussionen?

    1. Es gibt sie, in geheimen marxistischen Zirkeln. Daher kennen wir sie auch nicht.

      Es sei denn, sie outeten sich hier.

      1. … sprichst Du jetzt von der „sozialdemokratischen Weltverschwörung“?

        ( hast Du „Die Protokolle Dirk Wieses“ gelesen? )

        1. Ich bin raus aus dieser Art von Diskussion.

          Die Anspielung auf ein antisemitisches Pamphlet ist in diesem Zusammenhang mindestens geschmacklos.

          Ich hatte gehofft, dass jemand inhaltlich auf den Spiegelartikel und den Artikel im Guardian eingehen würde.

          Das ist offensichtlich nicht der Fall.

          1. … ich finde es erheblich „geschmackvoller“, als – in offiziellem Zusammenhang! – aus „Antifaschismus“ „Heimat“ zu machen …

            aber DAS scheint hier ja niemand zu stören, sind ja immer noch „die Genossen“, deren selbst gemachtem Untergang wir nachtrauern müssen …

          2. Statt auf Inhalte einzugehen, eine Analogie durch eine mindestens geschmacklosere andere zu übertreffen und dann „nachtrauern müssen“ zu unterstellen, ist ziemlich bodenlos.

          3. … „Statt auf Inhalte einzugehen“ …

            was erwartest Du eigentlich?

            – den SPIEGEL-Artikel habe ich gelesen, schon VOR Deiner überaus netten „Bitte“: was soll ich dazu sagen? War doch alles bekannt, das einzig neue ist der desaströse Gesamtüberblick.

            – den Guardian-Artikel habe ich mir angeschaut: ich hatte jetzt zufällig gerade nicht die Absicht, einen Englisch-Intensiv-Kurs von 3 Tagen Dauer zu machen …

            die Anhäufung von Entrüstungs-Adjektiven „bodenlos“, „geschmacklos“ nervt

  12. @ zoom

    mal eine ganz einfache Frage:

    ist der eigentlich bewusst, wie viel Arbeit eine Beteiligung an einem Wettbewerb bedeutet ? Wie viel Zeit eine überzeugende Präsentation braucht?

    Ich habe an 3 Design-Wettberwerben teilgenommen (2x einen Preis):

    „Geld“ verdient man so nicht, im besten aller Fälle ist das „Werbung“ für die eigene Arbeit.

    es ist ein SKANDAL, was die SPD mit Ihrem „Wettbewerb“ macht, Zitat:

    „Die Kriterien für die Preisvergabe sind nicht transparent (Jury/Höhe der Preisgelder/Auswahlverfahren)“

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