Neue Quartalszahlen der IVW: Westfalenpost verliert weiter an Auflage im Bereich von 4 bis 5 Prozent.

Heute hat die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) die Zahlen für das III. Quartal 2014 herausgegeben.

(Alle Artikel im Blog zum Stichwort IVW hier)

Die Westfalenpost verliert weiter an Auflage und Abonnenten. Im Vergleich zum III. Quartal 2013 stellen sich die Zahlen folgendermaßen dar:

Die neuen Zahlen für die Westalenpost, Ausgabe Meschede/Brilon/Warstein (screenshot)
Die neuen Zahlen für die Westfalenpost, Ausgabe Meschede/Brilon/Warstein. Winterberg gehört mit zu Brilon. (screenshot)

Die Westfalenpost Meschede/Brilon/Warstein -Winterberg gehört redaktionell zu Brilon- war bereits im II. Quartal bei den Abonnentenzahlen unter die 30.000er Marke gerutscht – das war ein Minus von 4,91 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2013 (siehe hier im Blog).

Aktuell stellen sich die Verluste vom III. Quartal 2013 zum III. Quartal 2014 folgendermaßen dar (siehe screenshot):

Abonnements: minus 4,71% von 30.909 auf 29.454

Druckauflage: minus 4,95% von 34.890 auf 33.164

Innerhalb von 5 Jahren hat unsere Westfalenpost fast ein Fünftel ihrer Abonnenten verloren:

Der Vergleich über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigt eine dramatische Entwicklung. (screenshot)
Der Vergleich über einen Zeitraum von fünf Jahren zeigt eine dramatische Entwicklung. (screenshot)

Die Zahlen zeigen das tendenzielle Absterben der gedruckten Zeitung auch im Hochsauerland. Wir müssen davon ausgehen, dass sich unter den Abonnenten viele ältere Leserinnen und Leser befinden. Jüngere sowie medien-affine ältere LeserInnen orientieren sich beim Nachrichtenkonsum souverän im Internet.

Mit dem „Absterben“ der „Printgeneration“ wird auch die gedruckte Zeitung verschwinden.

Die Reklamezeitungen werden kurzfristig von dieser Entwicklung profitieren, aber mittelfristig werden die LeserInnen merken, dass sie dort keinen Journalismus, sondern eben aufgebohrte Reklame erhalten.

Wie geht es weiter?

Wenn ich es wüsste, wäre ich ein reicher Mann. Was wir sehen können:

Das Alte stirbt und das Neue ist noch nicht geboren.

2 Gedanken zu „Neue Quartalszahlen der IVW: Westfalenpost verliert weiter an Auflage im Bereich von 4 bis 5 Prozent.“

    1. @Rüdiger
      Interessanter Link. Den Vogel hatte ich hier im Blog auch schon mal thematisiert:

      „Zeitungssterben: Offline gegen Online? Print vs. digitale Medien? Vergesst es! Der Auflagenrückgang der Regionalzeitungen hat schon vor dem Internetzeitalter begonnen.“ http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29360

      Ich persönlich kaufe nur noch ab und zu eine Tageszeitung am Kiosk. Die meisten Nachrichten erhalte ich über das Radio und die digitalen Kanäle.

      Die Leute, die Zeitungen kaufen, sterben aus, die Noch-Abonnenten im Sauerland würden die WP in Massen abbestellen, wenn Sie sich änderte – in diese Richtung jedenfalls argumentiert Christian Jakubetz: http://www.newsroom.de/news/detail/$IWDPDNDLLRMQ/

      Und er fragt: „Kann es sein, dass die Leute genau das bekommen, was sie im Lokalen wollen?“

      Das würde bedeuten, dass sich der Print, gerade im Lokalen, in einer lose-lose-Situation befände.

Kommentare sind geschlossen.