NEIN zu Gewalt gegen Frauen: Der gefährlichste Ort für Frauen ist nach wie vor ihr Zuhause

ZONTA Club Arnsberg ruft zur Kampagne Orange your City 2024 auf

Neu entwickeltes Plakat, das auf Post-it-Notizen zum Abreißen die regionalen Hilfetelefonnummern der Frauenberatungsstellen enthält. (foto: zoom)

Bereits am Samstag, dem 23. November 2024, hat der ZONTA Club Arnsberg in der Zeit von 10 – 14 Uhr mit einem Infostand auf dem Neheimer Markt das Auftaktsignal zur weltweiten Aktion „Orange your City – ZONTA sagt NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ gegeben.

(Pressemitteilung ZONTA Arnberg)

Im Rahmen der Kampagne “Orange your City” erstrahlen Städte weltweit in leuchtendem Orange, um auf das weiterhin drängende Problem der Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen.

In Deutschland steigt die Zahl der Femizide!
Allein durch sogenannte Partnerschaftsgewalt starben im Jahr 2023 laut aktuellem BKA- Bundeslagebild 155 Frauen, 133 getötete Frauen zählte die entsprechende Statistik im Vorjahr. 256.276 Menschen wurden Opfer von häuslicher Gewalt. Das entspricht einer Zunahme von 6,5 Prozent gegenüber 2022. 70 Prozent der Betroffenen Personen waren weiblich.

Auch in unserer Region zeigen jährlich ca. 300 Frauen häusliche Gewalt bei der Polizei an. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher. Häufig fehlt es den betroffenen Frauen an Mut, Vertrauen, finanzieller Ressource oder Gelegenheit, sich in ihrer verzweifelten Lage Hilfe zu suchen.

Und noch immer mangelt es auch im HSK an Frauenhausplätzen, Beratungskapazitäten und geeigneten Präventionsmaßnahmen.

„Anstelle von Hilfe, Schutz, Solidarität und Rechtssicherheit erfahren Betroffene zu häufig eine Täter-Opfer-Umkehr und Stigmatisierung. Dieses gesellschaftliche Versagen endet statistisch gesehen jeden zweiten bis dritten Tag für eine Frau in Deutschland tödlich,“ so die Präsidentin des ZONTA Club Arnsberg, Renate Jaschke.

„Gewalt gegen Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung, die wir nicht tolerieren dürfen. Mit unserer Aktion wollen wir nicht nur Bewusstsein schaffen, sondern auch Mut machen: Mut, hinzusehen, Mut, einzugreifen, und Mut, Hilfe zu suchen.“

Versprechen aus dem Koalitionsvertrag muss eingelöst werden
„Wir werden das Recht auf Schutz vor Gewalt für jede Frau und ihre Kinder absichern und einen bundeseinheitlichen Rechtsrahmen für eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen.“ So stand es im Koalitionsvertrag von 2021.

„Daran halten wir auch nach dem Kollaps der Bundesregierung fest und setzen auf die Verantwortung der politischen Akteure“, betont Jaschke.

Das seit Juni 2024 gemeinsam vom Bundesfamilien- und -Bundesinnenministerium angekündigte und noch am Mittag des 6. November von Ministerin Lisa Paus im Bundestag vorgestellte Gesetzvorhaben hat es nicht mehr bis zum Kabinettsbeschluss geschafft.

Das Gesetz sollte die Bereitstellung von Schutz, Beratung und Unterstützung sowie Maßnahmen der Prävention, einschließlich Täterarbeit sichern. Die Position von ZONTA ist hier klar, so Renate Jaschke: „Der Schutz von Frauen gegen Gewalt darf keine Frage von Parteipolitik sein. Deshalb muss der Entwurf in der Zwischenzeit behandelt oder von der nächsten Regierung zügig dem Bundestag vorgelegt werden.“

Perspektiven im HSK
Auch vor Ort im Hochsauerland sind die Hilfestrukturen schwach. Für das ganze Kreisgebiet gibt es lediglich ein Frauenhaus und zwei Beratungsstellen. Das bedeutet: Die Wege für betroffene Frauen sind häufig weit und viele wissen möglicherweise gar nicht, wo sie Hilfe finden können.

Deshalb wirbt der ZONTA Club Arnsberg unter den Kommunen des Hochsauerlandkreises intensiv dafür, dem Thema Präsenz zu geben und zu prüfen, wie betroffene Frauen jeweils vor Ort flächendeckend AnsprechpartnerInnen finden können. Dabei hilft ein neu entwickeltes Plakat, das auf Post-it-Notizen zum Abreißen die regionalen Hilfetelefonnummern der Frauenberatungsstellen enthält. Erfreulicherweise unterstützen inzwischen beinahe alle Kommunen im HSK die Kampagne und sorgen für die aktive Verbreitung dieser Informationen.

Darüber hinaus bleibt es notwendig, dass die regionalen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträger gemeinsam die Hilfestrukturen im HSK stärken. Es braucht verlässliche und auskömmlich finanzierte Hilfsangebote und deutlich mehr Aufklärung für Betroffene, die Gesellschaft und auch die Täter. Auch für sie gibt es nämlich seit einiger Zeit ein Beratungsangebot beim SKF Hochsauerland (Sozialdienst katholischer Frauen e.V.).

Der gefährlichste Ort für Frauen ist nach wie vor ihr Zuhause. In allen sozialen Schichten. Überall. Täglich.

Hier finden Betroffene in der Region Hilfe:

  • Frauenhaus: 02931 6791
  • Frauenberatungsstelle Arnsberg: 02932 89 87 703
  • Frauenberatungsstelle Meschede: 0291 52 171
  • Polizei: 110
  • „Maske 19“: Codewort in Apotheken bei akuter Bedrohung
  • Beratung für Männer und Jungen in Krisen und bei Gewalttätigkeit: 02932 93 93 111

4 Gedanken zu „NEIN zu Gewalt gegen Frauen: Der gefährlichste Ort für Frauen ist nach wie vor ihr Zuhause“

    1. Das habe ich auch gesehen. Ist halt ein Rotary-Club für Frauen, was aber nichts daran ändert, dass ich die Aktion Orange Your City gut finde und die Aussagen zur Gewalt gegen Frauen stimmen. Auch im Sauerland werden Frauen hinter verschlossenen Türen verprügelt, misshandelt, vergewaltigt und getötet.

      1. „Auch im Sauerland werden Frauen hinter verschlossenen Türen verprügelt, misshandelt, vergewaltigt und getötet.“

        no doubt about that

        but this elite-project doesn’t help at all

        ( sorry, I learned English – and Chinese – in preschool – my mother thought that would be a good idea )

  1. „To become a member of Zonta International, one must have been a woman of high standing in her career field.[2]“

    sorry, ich bin Putzfrau!

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