Nach WDR Bericht: Streit über das Hotel Claassen geht weiter …

Hotel Claasen Abbruch
Das Hotel Claassen heute Abend. Noch wird nur das Innenleben ausgeweidet. (foto: zoom)

Nach einem Bericht der WDR Lokalzeit über den Abriss des „Hotel Claassen“ am Mittwochabend geht der Streit um die Interpretation der Ereignisse weiter.

Während Hotelier Siegfried Tausch im Interview mit dem Sender der Stadt vorwirft, dass sie den Bebauungsplan nicht ändere, damit er sein Projekt „Palast Hotel“ umsetzen könne, mahnt Bürgermeister Werner Eickler einen Finanzierungsnachweis an. Tausch habe bis heute noch nicht einmal den Preis für das Grundstück bezahlt. Der Winterberger Hotelier, so urteilt der WDR, würde sich der Traum vom Palast Hotel wohl nicht erfüllen können.

Siegfried Tausch kritisiert nun wiederum in einem Kommmentar hier im Blog die Berichterstattung der WDR: „Schade, dass ich mich von Herrn Kupka, Reporter im Dienste des WDR, zum Interview locken gelassen habe. Diente es doch nur dem einen Zweck, mich ein weiteres Mal vor der Öffentlichkeit lächerlich zu machen.“

Ein anderer Kommentator bemerkt: „Wer nun Recht hat, wer welche Fehler begangen hat und was in Zukunft aus dem Claassen-Grundstück wird, das möchte ich garnicht beurteilen. Es fällt mir jedoch schwer der ganzen Geschichte zu folgen und da bin ich sicher nicht der Einzige!“

Eine verzwickte Geschichte.

13 Gedanken zu „Nach WDR Bericht: Streit über das Hotel Claassen geht weiter …“

  1. Da ich an anderer Stelle schon mal occam’s razor und die Treffsicherheit der Theorie mit den wenigsten Prämissen und Nebenbedingungen bemüht hatte, nunmehr eine valierende Anekdote, also quasi occam’s razor in action:

    Gestern Abend befuhr ich gedankenverloren den Waltenberg, als ich aus den Augenwinkeln eine Person sah, die offenbar das Claassen fotografierte. Anhand der sukzessiven Anwendung von occam’s razor konnte ich konkludent eruieren, dass es sich angesichts des aufgeregten Herumhüpfens, der Sorgfalt der eingenommenen Posen und der den Verkehr missachtenden Konzentration des Fotografen erstens um einen investigativen Journalisten von Spiegel-Format handeln musste und dass es darum zweitens nur @zoom sein konnte.

    Kurz überlegte ich, ihn auf einen Kaffee einzuladen, erinnerte dann aber, dass es sich in der Anonymität des Internets ungenierter spotten und mockieren lässt.

    Und damit der Fotograf nicht denkt, ich betuppte ihn: 19.35 Uhr, blau-metallic, WES-**-***.

    Haha!

  2. Sehr geehrter Herr Tausch,
    Sie haben sich also von Herrn Kupka zu einem Interview locken lassen. Und sind Ihrer Meinung nach „lächerlich gemacht worden“. Sie machen sich nur selbst lächerlich. Und das schon geraume Zeit. Eingeweihte, oder neudeutsch Insider, wissen was es mit dem Ex-Hotel „Claassen“ auf sich hat. Zur besseren Erinnerung ein paar wenige Stichworte: Kripo Schleswig-Holstein und Sparkasse Flensburg. Na, kommt Erinnerung auf ? Unerträglich was in dieser Stadt abgeht. Zu Lasten des kleinen Steuerzahlers.

  3. @Interessierter Bürger 🙂 Selbstverständlich auf dem Weg zum Oversum – die 10er-Karte abschwimmen. An mir soll das Schwimmbad nicht zu Grunde gehen. Zwei Herren auf dem Naugelände des Claassen. Hatte noch kurz über legt, aber dann wäre es mit dem Schwimmen eng geworden.

  4. @Interessierter Bürger:

    Gelesen ist – jetzt noch studieren. Das Claassen entwickelt sich ja zu einer Art „Matroschka“ – Schachtelpuppe. In jeder Geschichte steckt wieder eine neue Geschichte. Gute Spur.

  5. @Leon R. und @Interessierter Bürger und @all:

    Zur Flensburger Sparkasse und zum Immobilienhändler Hermann Densch lassen sich noch einige Hinweise finden:

    http://www.wir-in-flensburg.de/unsere-themen/flensburger-juwele/flensburger-sparkasse-pleite

    „Die Präsentation des Oberbürgermeisters offenbarte den Zuschauern der Ratsversammlung am 17.06.2010, wie die 189 Jahre alte FleSpa innerhalb weniger Jahre quasi zerstört wurde. Im Zeitraum 1996-2003 war die Vergabe der Kredite im Verhältnis zu den Einlagen überproportional gestiegen. Dieser Anstieg setzte sich ab 2000 vermindert fort, um dann ab 2003 zu stagnieren. Wie umfangreich wurde dabei mit Wertpapieren spekuliert, und wie hoch waren die Wertpapierkredite? Auch waren besondere Geschäfte mit Immobilien bekannt geworden. Welcher Schaden ist durch die Bedienung eines bekannten Flensburger Immobilienmaklers entstanden? Ein Jahr zuvor war öffentlich geworden: „Der Flensburger Immobilienhändler Herman Densch akzeptierte einen Strafbefehl über 90.000 Euro und zahlt 1,93 Millionen Euro zusätzlich an die Staatskasse, die er durch unerlaubte Darlehensgeschäfte an Zinsen verdient hat. Densch soll nach Überzeugung der Ermittler zinsgünstige Darlehen der Flensburger Sparkasse mit kräftigem Aufschlag an Kunden seines Unternehmens weitergegeben und damit gegen das Kreditwesengesetz verstoßen haben. Um derartige Geschäfte abwickeln zu können, hätte er im Besitz einer Banklizenz sein müssen.“(„Illegale Darlehen: Erste Verurteilung“; Flensburger Tageblatt, 26.02.2009) “

    http://www.shz.de/nachrichten/home/top-thema/artikel/erste-verurteilung-nach-ermittlungen-gegen-flensburger-sparkasse.html

    Fast frisch: „Ebenfalls angeklagt ist der Flensburger Immobilienmakler Herman Densch wegen Beihilfe zur Untreue und Bestechung.“

    http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/wirtschaft/artikeldetail/artikel/das-missglueckte-millionenspiel.html

    Geht noch mehr Sumpf? Bestimmt! Sucht mal weiter …

  6. Zu „nofretete“:

    Sehr geehrte „nofretete“,
    was wollen Sie eigentlich sagen?
    Ich habe immer Klartext gesprochen.
    Tun Sie das bitte auch, anstatt Andeutungen in den Raum zu stellen, die zum Anlass zu Spekulationen ermuntern sollen.
    Es ist absurd, uns mit den Flensburger Vorkommnissen in irgendeine Verbindung zu bringen.
    Auch habe ich meinen Namen immer genannt, und all das, was ich gesagt habe, kann ich auch beweisen.
    Ich wiederhole, tun Sie das bitte auch.

    Übrigens: Herr Densch und seine Söhne sind mir nur als freundliche, hilfsbereite und ehrbare Kaufmannsleute bekannt,
    für die es selbstverständlich ist, Ihr Wort zu halten.
    Anstatt über diese Menschen herzuziehen, haben wir allen Grund, Ihnen dankbar zu sein; haben Sie doch ohne zwingenden Grund wieder erhebliche Vorleistungen erbracht, indem das Claassen jetzt abgerissen werden konnte.

    Das haben die Herren ganz gewiss nicht Herrn Eickler zu Liebe getan.

    Zu Flensburg: Es soll, sehr geehrte „nofretete“, Menschen geben, die immer wieder auf Vertrauen bauen und helfen, um am Ende doch nur Spott und einen Sack voller Schaden ernten.

    Übrigens: Herr Densch hat mir geraten, mich nicht mit dem Bürgermeister anzulegen. Damit käme ich keinen Schritt weiter.

    Ihre Art, sich als „Möchtegern-Journalist“ zu betätigen, der aus dem Dunklen, und auch noch aus der 3. Reihe kommend, auf mich schießt, wird mich nicht aus der Fassung bringen!

    Siegfried Tausch

  7. Arbeitshypothese, beim zweiten Frühstück ad hoc aus dem Ärmel geschüttelt:

    Das Claassen ist (möglicherweise aus einer Verwertung von Sicherheiten durch die Flensburger Sparkasse originierend?) unzweifelhaft in einem Flensburger Immobilienportfolio zu verorten. Wahrscheinlich sind die Eigentumsrechte per erwiesenem Klüngel zwischen Flensburger Sparkasse und D. zu D. hin verschoben worden, denn aktueller Eigentümer ist zweifellos D. Jedenfalls sind die Eigentumsrechte nicht mit der Flensburger Sparkasse untergegangen.

    Herr T. ist vermutlich als Interessent an D. herangetreten, nachdem ihm das Gelände des Kurmittelhauses unter Vorwand des Hangabgangs versagt wurde und er sich definitiv nach einem alternativen Standort für sein Projekt umsehen musste. Die Attraktivität des Claassen’schen Standorts steht außer Frage; der aktuelle Eigentümer war – den Behauptungen der Verwaltung zum Trotz – für den fachkundigen T. leicht zu ermitteln. Es resultierte im Jahr 2009 ein Kaufvertrag. Der Status des Kaufvertrags bleibt angesichts „gezahlter Zinsen“, Abbruchkosten etc. bis auf weiteres für Außenstehende unklar. Herr T. hat diesbezüglich aber zweifellos „einen Fuß in der Tür“ (Indiz: Auflassungsvormerkung).

    Fazit: Es gibt keinerlei Anhaltspunkte, dass Herr T. in den Flensburger Klüngel direkt involviert oder gar straffällig geworden ist. Er mag allenfalls indirekt von zeitgleichen Ermittlungen in Schleswig-Holstein tangiert worden sein und die Kaufverhandlungen mögen sich durch die Ermittlungen schwierig gestaltet und verzögert haben. Nofretete’s Kommentar ist insoweit tatsächlich teils suggestiv.

  8. Ich weiß auch nicht was Herr Tausch auf einmal mit diesen Betrügereien zu tun haben soll. Er wollte lediglich eine Immobilie von der Rosenterrasse-Vermietungs-GmbH kaufen, damit hat er sich wohl kaum strafbar gemacht!

    Ich bin schließlich auch nicht daran Schuld, dass bei Amazon Gastarbeiter ausgebeutet werden obwohl ich da mal bestellt habe …

    So einen verbalen Angriff halte ich jedenfalls für ungerechtfertigt.

  9. @Leon R. und @Interessierter Bürger:

    Genau so sehe ich es auch. Wenn nofretete unterstellt, dass Herr Tausch irgendetwas mit irgendwelchen Unregelmäßigkeiten zu tun hat, dann müssen Belege auf den Tisch.

    Suggestion mittels Wendungen wie „Eingeweihte, oder neudeutsch Insider, wissen was es mit dem Ex-Hotel “Claassen” auf sich hat“ oder „Kripo Schleswig-Holstein und Sparkasse Flensburg. Na, kommt Erinnerung auf ?“ entziehen sich erstens der Überprüfung, sind zweitens kein Beleg und zielen somit drittens „unter die Gürtellinie“.

    Ich habe erstens nofretete mit dem Kommentar „Würde mich interessieren. Mir sagen die Andeutungen erst einmal nichts.“ nach eben diesen Belegen gefragt und zweitens ein wenig recherchiert -sowie ihr/Sie beide- und man findet zwar einiges über die ehemalige Sparkasse Flensburg und auch Verbindungen zu Herrn D. und sogar mehr zu Herrn D., aber Herr Tausch ist da ganz außen vor.

    Es gilt die Unschuldsvermutung.

    Was wäre denn, wenn ich eine Immobilie bei der Bank XY erwürbe oder über eine Immobilie mit der Bank XY verhandelte. Ich würde darüber hinaus -wir leben im Sauerland- den Chef der Bank und den Besitzer der Immobilie kennen. Ich hätte mit beiden schon mal irgendwann ein Bier getrunken, von mir aus wieder bei XZ, und jetzt würde aus irgendeinem Grund die Staatsanwaltschaft wegen eines Deals zwischen den beiden ermitteln. Wäre ich dann als Interessent an der Immobilie ein Schurke?

    Diese hingetupften Verdächtigungen und falschen Ableitungen gehen überhaupt nicht und bringen niemanden in der Sache weiter.

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