Als BloggerIn musst Du mit allen Wassern gewaschen sein. Quatsch! Als BloggerIn müsstest Du mit allen Wassern gewaschen sein.
Der Konjunktiv ist der Indikativ, denn Du bist nicht mit allen Wassern gewaschen, weil jeder Tag ein neuer, ein anderer Tag ist, und Dir nichts bleibt, als Deine eigene Ethik zu entwickeln.
Woher soll diese Ethik des Bloggens kommen?
Intuition, Kant, Platon, Tucholsky oder die Vorschläge des Presserats: Egal, Hauptsache Moral.
Was ich gerade vergessen habe zu sagen: das Ganze gilt für bloggende Journalisten und für journalistisch arbeitende Blogger, und für Journalisten, die überhaupt nichts mit Bloggen am Hut haben sowieso.
Juliane Wiedemeier hat sich ein paar Gedanken über den bloggenden Lokaljournalismus gemacht: http://www.juliane-wiedemeier.de/?p=2870
Bitte lesen.
Es gibt dann noch Bürgermeister, wie den BM von Winterberg, die meinen, dass sie bestimmen könnten, was Journalismus ist:
Die finde ich auch lustig, weil sie zwar keine Ahnung vom Journalismus haben, dafür aber sehr viel Gespür für Macht.
Wenn bloggende Journalisten oder journalistische Blogger oder einfach auch Journalisten dieser Macht etwas entgegen setzen, dann haben wir, die Blogger und Journalisten, unsere Aufgabe schon fast erfüllt.
Verkaufe-Ethik oder Enthüllungsjournalismus:
Sternentaler
Ich heiße Sternentaler
Und halt´ mein Hemdchen fest.
Vielleicht, dass der Sankt Niklas
Hinein was fallen läßt.
Er sieht es ja so gerne,
Heb´ ich das Hemdchen hoch
ist er auch noch so ferne,
Er sieht es eben doch.
Und kommt er mir dann näher,
Zieh´ ich das Hemdchen aus.
Dann leert der alte Späher
Vor mir sein Säcklein aus.
Vieltausend hübsche Sachen,
Die machen so viel Spaß.
Ich sollt´ es nochmal machen,
So bittet mich der Klas.
Bis an die Ohrenspitzen
Zieh´ ich das Hemdchen rauf.
Sankt Niklas kommt ins Schwitzen
Wie bei dem Dauerlauf.
Was reizt ihn an dem Fetzen
aus grauem Häkeltwist?
Tut er sich gar ergetzen
An dem, was drunter ist?
Von Julie Schrader
(bekannt als der “Welfische Schwan”)
© Berndt W. Wessling, Hamburg.