Merkwürdige Plakate zur Wahl 2014 – Winterbergs Bürgermeister Werner Eickler

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Seit zwei Tagen plakatiert die CDU Winterberg dieses Plakat in sicherer Höhe, mit regenfestem Plastikschutz. Doch was will uns dieses Plakat eigentlich sagen?

Ein junges Mädchen flüstert unserem Bürgermeister etwas ins Ohr. Sie hält ihre Hand vor den eigenen Mund. Sie schaut nicht, wie es beim Flüstern zu erwarten wäre, auf den Kopf des Bürgermeisters, sondern sie verdreht die Augen und sieht nach rechts oben. Versuchen Sie das mal. So haben vermutlich die wenigsten von uns bisher geflüstert. Warum verdreht das Mädchen die Augen? Steht dort der zu flüsternde Text? Hat sie Angst, dass andere mithören könnten? Wir wissen es nicht.

Werner Eickler schaut mit völlig verklärtem Blick in die Ferne, vorbei am Betrachter. Ob er dem Mädchen überhaupt zuhört, ist nicht zu erkennen. Eine Beziehung zwischen Bürgermeister und Mädchen ist nicht spürbar.

Stille Post spielen die beiden vermutlich nicht, denn dieses Gesellschaftsspiel würde ein höheres Maß an Empathie erwarten lassen. Dass Herr Eickler sich von einem so jungen Mädchen seinen politischen Kurs einflüstern ließe, ist ebenfalls mehr als zweifelhaft. Außerdem macht er nicht den Eindruck, als würde er dem Mädchen überhaupt zuhören.

Der Text: „Einer von uns – mit … Erfahrung, Stärke, Sicherheit.“ trägt auch wenig zum Verständnis des Plakates bei. Passender wäre „Nachdenklich, Visionär, Verträumt“ gewesen, denn so wirkt unser erster Mann. Schließlich muss er viel nachdenken über seine gescheiterten Visionen und Träume. Aber das ist reine Spekulation.

Vermutlich ist es ganz einfach: Kinder auf Wahlplakate schaffen Vertrauen. Dies Vertrauen projizieren wir auf den abgebildeten Politiker und im besten Fall wählen wir ihn anschließend. So wird es sein.

In loser Folge stellen wir besonders inhaltsleere, unpolitische oder witzlose Plakate dieses Wahlkampfes vor.  Bisher nahmen wir Plakate der FDP und der Piraten unter die Lupe.

16 Gedanken zu „Merkwürdige Plakate zur Wahl 2014 – Winterbergs Bürgermeister Werner Eickler“

  1. Das Kind steht – sieht doch JEDER sofort! – für Angie M.

    Angie M. sagt Werner E., was er zu tun hat. Natürlich vertraulich, da dürfen auch Freunde nicht zuhören.

    Und Angie M. schaut deshalb misstrauisch, ja zu wem?

  2. @Andreas Lichte

    „Und Angie M. schaut deshalb misstrauisch, ja zu wem?“

    Mein Tipp: Angie M. fürchtet sich vor jungen CDU’ler, die ihr die Agenda 2020 unterjubeln wollen. Vor seiner Zeit als NSA-Untersuchungsausschussvorsitzender gehörte auch der HSK Abgeordnete Patrick Sensburg zu diesem illustren Kreis, seither jedoch konzentriert er sich ganz darauf, die Vernehmung Snowdens zu verhindern.

    http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-meschede-eslohe-bestwig-und-schmallenberg/patrick-sensburg-und-matthias-kerkhoff-halten-koalitionsvertrag-fuer-nicht-zukunftsfaehig-id8755274.html

  3. @ Erwin

    So schwierig ist es doch garnicht, eine Interpretation des Photos zu finden.
    Das liebe, kleine Mädchen tröstet einen Mann, der wegen intransparenter politischer Entscheidungen (Oversum-Desaster) und daraus resultierenden gravierenden Folgen für den Winterberger Steuerzahler zunehmend Sympathie und Vertrauen in seiner Gemeinde verspielt, ja immer mehr kritische Mitbürger gegen sich aufbringt.
    Der BM in Gedanken: „keiner hat mich lieb“.
    Die Kleine scheint einfach nur trostspendend zu flüstern: „Papi, sei nicht traurig, ich hab´ Dich ganz doll lieb.“

    Anmerkung:
    Dies sei lediglich ein Interpretationsversuch ;-))

  4. Die Geschichte mit Merkel ist mir zu weit hergeholt. Ich halte -das hat Erwin schon gut beschrieben- die Bildkomposition für misslungen. Bildebenen und Perspektiven laufen auseinander und ergeben eine Menge an Disharmonien.

    Kinder auf Wahlplakaten sind anscheinend doch kein Selbstgänger. Der Ausbeutung von kindlicher Ursprünglichkeit sind (zum Glück!) Grenzen gesetzt. In erster Linie trägt der Fotograf/die Fotografin die Verantwortung in zweiter Linie lädt natürlich auch die politische Situation selbst das Bild mit Bedeutung auf. Hier liegt die Beurteilung des Bildes im Auge des Betrachters.

    Wir haben das Thema „Kind und Politik“ schon einmal anhand eines Wahlplakats für Norbert Röttgen besprochen, wobei dort die eigentliche Bildkomposition nicht so grauslich war wie auf dem hier besprochenen Plakat. Siehe: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18196

  5. Obwohl ich Ihre Interpretation des Foto’s am zutreffendsten finde, @Rüdiger, ist es ja fast schon wieder ein Politikum „..das liebe, kleine Mädchen tröstet…“
    Noch dazu, wie auf einem Hochglanz-Flyer heute zu lesen und zu sehen ist, dass er mit Frau Irmhild drei Jung’s hat…Eine Familie wie aus der Ariel-Werbung eben.
    Allerdings ist der Blick des BM auf allen Fotos etwas esoterisch entrückt und macht nicht den Eindruck von Stärke und Sicherheit.
    Wird es denn nun Wahlkampfveranstaltungen geben oder gibt es nur Hochglanz-Flyer. So getreu dem CDU-Motto: „Sie kennen mich!“ Fehlt nur noch die Raute…

  6. Dialog zum Bild:

    Sie:
    Psst. Bist Du nicht der, der das mit dem Oversum mit verbockt hat?

    Er:
    Stimmt. Genau der bin ich. Das mit Ei ist voll daneben gegangen.

    Sie:
    Und warum glaubst soll Dich jemand wieder wählen?

    Er:
    Weil der Bürger nicht lernfähig ist. Mit meiner Wiederwahl wird der Aderlass am Bürger und die Kosten vor allem für Deine Generation voll bestätigt.
    Der Bürger braucht das. Du wirst schon sehen und mit Dir hier auf dem Foto sieht es doch ganz harmlos aus, was auf deine Generation noch alles zukommt.

    Wie sagte noch das Blümchen: „Die Pensionen sind sicher!“

  7. @nofretete

    Im Briloner Anzeiger vom vergangenen Mittwoch verspricht die CDU, dass auf der Homepage von Herrn Eickler „u.a. alle anstehenden Termine, Hausbesuche und Bürgerversammlungen ersichtlich (sind), die in den nächsten Wochen durchgeführt werden.“

    Bin gespannt.

  8. Sieh mal einer gucke da. KanditatINNEN sind bei der JU nicht vorgesehen. Landrat , Bürgermeister, Kreistagsmitglieder, Ratsmitglieder = Männer. Das ist Tradition. So gehört sich das. Immerhin darf das Madel wählen, sogar das Europa-Parlament. Das nenne ich zukunftsweisend!

  9. @gabi

    So ist es auch in Winterberg. Zwei junge Kandidaten (Anzug, ohne Krawatte) mit BM (Anzug mit Krawatte) sind im Flyer der örtlichen JU abgebildet.

    Folgende Forderungen stellt die JU Winterberg auf:

    „Wir setzen uns ein für
    * eine starke Infrastruktur und schnelles Internet
    * einen Skatepark in Winterberg
    * eine Kunstlauffläche
    * weiter finanzielle Handlungsspielräume für die kommenden Generationen“

    Die Kunstlauffläche ist tatsächlich eine „künstliche Eislauffläche“, sprich: Plastik. Was die JU mit dem letzten Punkt meint, bleibt ihr Geheimnis.

    Das Oversum kommt nicht vor, hat mit Jugend und zukünftigen finanziellen Handlungsspielräumen vermutlich auch gar nichts zu tun. Aber:
    „Unter Werner Eikler und der CDU konnten wir in den letzten Jahren eine sehr positive Entwicklung unserer Stadt beobachten.“

    Den Flyer ziert das Bild von einem Jungen und einem Mädel, Rücken an Rücken, mit Blick in die Kamera und der Überschrift „Dein erstes Mal“. Der Spruch kommt vermutlich ebenso von einer mittelmäßigen Werbeagentur wie die fett gedruckten Worte „jung. schwarz. aufgeweckt.“ im Flyer.

  10. „Dein erstes Mal“ oder „Jung, schwarz, aufgeweckt“ … kann vielleicht mal jemand diese Fotos / Flyer scannen und hier im blog zeigen, dass auch Auswärtige mal ihren Spass haben dürfen?
    Vielen Dank!

  11. Na , mit der „Kunstlauffläche“ wird es so schnell nicht klappen. Dafür bahnt sich ein anderes Vergnügen (noch besser als merkwürdige Wahlplakate zu interpretieren – „Die Philosophen haben die Wahlplakate nur unterschiedlich interpretiert, es kommt aber darauf an sie zu verändern.“ Kleiner Scherz !) an. Am 5. und 6. Juli 2014 wird es am Hillebachsee in Niedersfeld ein Seefest geben – unbestätigte Information. Eröffnet wird wieder einmal die Badebucht und, man höre und staune, die neue, innovative Wasserskianlage. Während des langen Suchen’s nach einer bereits im 2. Weltkrieg explodierten Bombe, soll es möglich gewesen sein, das dafür vorgesehene Fundament zu legen. Mal schauen, wer als neuer BM das Bändchen durchschneiden darf.

  12. @nofrete:
    Seit im Hillesbachee nicht mehr nach der Bombe gebohrt und gebaggert wird, wird nun für die Wasserski-Anlage gebaggert. Ob man schon von einem Fundament sprechen kann, weiß ich nicht. Aktuell gibt es rund um den See eine ganze Menge große Löcher, abgesperrt mit Absperrband. Dazu steht ein Kran am See und es wird neben dem alten Bistro gebaut. Das Bistro selbst wurde/wird umgebaut.
    Die Wassermenge steigt derzeit recht zügig wieder an. Anfang Juli dürfte der Badebetrieb wieder möglich sein – das scheint realistisch.
    Um aber auf den „Außenpool“ zurückzukommen: Viel mehr als ein „Außenpool“ bleibt in Niedersfeld auch nicht, wenn auf dem See Wasserski gefahren wird und nur im abgesperrten Bereich bei der Badebucht noch schwimmen erlaubt sein sollte (?)

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