Marsberg – Nitrat im Leitungswasser überschritt offenbar doch den Grenzwert

Im Trinkwasser wurde der Grenzwert für Nitrat seit 2013 nie überschritten“ stellte die Kreisverwaltung in einem Schreiben vom 28. August 2017 fest. Der Adressat war die Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW), der Anlass eine Anfrage des SBL/FW-Fraktionssprechers Reinhard Loos:

http://sbl-fraktion.de/?p=7768

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(Der Artikel ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

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„Nie überschritten“?

An dieser Aussage hat die SBL/FW Zweifel.

Warum?

Der Fraktion liegt ein Untersuchungsbefund vor. Ein unabhängiger Laborservice hatte Anfang November 2016 eine Leitungswasser-Probe aus Marsberg vom 24.10.2016 auf 32 Chemische Parameter hin analysiert wie Blei, Cadmium, Kalium, Magnesium und eben auch Nitrat. Alle Ergebnisse waren unauffällig, alle bis auf eines. Der Messwert für Nitrat lag bei 57,48 mg/l und somit über dem Grenzwert von 50 mg/l. Das Labor beurteilte das Trinkwasser als „stark belastet“.

Zufallstreffer?
Schauen wir uns noch einmal an, was der Hochsauerlandkreis am 28.08.2017 zu den Trinkwasser-Kontrollen geschrieben hat:

„Der Nitratwert im Trinkwasser wird von den Stadtwerken Marsberg ständig online aufgezeichnet und überwacht. Die Kontrollintervalle sind im Trinkwasser je nach entnommener Wassermenge unterschiedlich. Eine umfassende Trinkwasseruntersuchung findet wie folgt statt:

  • Kontrollen des Trinkwassers im Hochbehälter Eichholz 2-mal jährlich.
  • Kontrollen des Trinkwassers in den Hochbehältern Giershagen, Padberg, Helmighausen und Westheim 1-mal jährlich.
  • Mikrobiologische Kontrollen an den Wassergewinnungsanlagenund in den Hochbehältern erfolgen je nach Wasserförderung zwischen zwei- bis viermal jährlich.
  • Kontrollen auf Pflanzenschutzmittel alle 3 Jahre.“

Gute Idee, eine Probe aus dem eigenen Wasserkran analysieren zu lassen!

2 Gedanken zu „Marsberg – Nitrat im Leitungswasser überschritt offenbar doch den Grenzwert“

  1. Fragen an die SBL:

    1. „Der Fraktion liegt ein Untersuchungsbefund vor.“

    Kann man den Bericht einsehen?

    2. „Gute Idee, eine Probe aus dem eigenen Wasserkran analysieren zu lassen!“

    Wie soll das gehen? Was müsste ich machen? Wie teuer ist das?

  2. Die Analyse hat ein Privatmann in Auftrag gegeben. Daher möchten wir den Untersuchungsbefund der Wasserprobe nur anonymisiert zur Verfügung stellen. Wesentlich ist das:

    Alle Parameter – außer Nitrat – lagen in der Toleranz und wurden als „unbedenklich“ beurteilt.

    In der Gesamtbewertung heißt es:
    „Eignung als Trinkwasser nein“!!!
    „Eignung als Tränkewasser ja“
    „Eignung als Gießwasser ja“
    „Eignung als Badewasser ja“
    „Eignung für Fische nein“!!!

    Das Laborblatt enthält noch diese Anmerkungen:
    „Die WHO hat für Kinder einen Grenzwert von 10 mg/Liter festgelegt. EU-Nitratrichtwert: 25 mg/l.“

    Wasseranalysen werden offenbar von etlichen verschiedenen Laboren angeboten, z.B. von InLabo und vom Raiffeisen Laborservice.

    Die kurze Google-Recherche bezüglich der Kosten einer Nitrat-Analyse spuckte 29,90 Euro aus.
    Klick:
    https://www.wasserschnelltest.de/wasseranalyse/nitrit-nitrat-im-trinkwasser

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