Mangelhafte Transparenz in Winterberg: Kaum Informationen über Bahnareal-Projekt vor der Bürgerversammlung

Heute vor einem Jahr: Das alte Bahnhofsgebäude wird abgerissen. (archiv: zoom)
Heute vor einem Jahr: Das alte Bahnhofsgebäude wird abgerissen. (archiv: zoom)

Rat und Bürgermeister der Stadt Winterberg setzen die schon beim Oversum-Projekt angewandte (Nicht-)Informationspolitik anscheinend auch beim Bahnareal-Projekt fort: nichtöffentliche Sitzungen, nichts nach außen dringen lassen, die Bürger und Bürgerinnen erst auf den letzten Drücker informieren.

Die Westfalenpost berichtet heute bemerkenswert kritisch.

Transparenz als hohle Phrase
Insbesondere der Kommentar von Boris Schopper „Transparenz durchs Milchglas“ entlarvt die Pressemeldung der Stadt -„Ziel des Rates ist es also, die Bürgerinnen und Bürger nicht nur umfänglich zu informieren, sondern sie zudem gleichzeitig aktiv in den weiteren Entscheidungsprozess einzubringen“- als hohle Phrase.

Warum werde, so fragt Schopper, bis zur Bürgerversammlung am 25. November geschwiegen? Die Medien könnten die Aufgabe übernehmen, die Winterberger vorab über das Projekt zu informieren.

Vorab-Informationen hätten große Vorteile. Eine Bürgerversammlung erreiche nur wenige hundert Winterberginnen und Winterberger, während die Medien den Großteil der Bürger einbeziehen könnten.

Darüber wären die Teilnehmer der Bürgerversammlung mit Vorkenntnis des Projekts besser in der Lage den Darstellungen der Stadt zu folgen und, wenn nötig, Kritik zu üben.

Die Politiker des Rathauses, so Schopper, gingen schließlich aus guten Gründe auch nicht ohne Vorab-Informationen und Unterlagen in ihre Sitzungen. Sie müssten sich mit Vorschlägen der Verwaltung auseinandersetzen können, um in der Sitzung qualifiziert zu diskutieren.

Bürgermeister Eickler wisse dies ganz genau. Er lasse die Transparenz in Sachen Bahnareal, die er per Mitteilung nach außen trage, allenfalls sehr eingeschränkt zu.

Soweit der Inhalt des Kommentars. Ich empfehle das Original zu lesen.

Gut finde ich an der Berichterstattung der WP, dass Artikel und Kommentar diesmal getrennt sind.

Leider werden im Artikel kaum Namen genannt. Die beteiligten Investoren und ihre Berater müssten doch eigentlich bekannt sein. Auch wird mir nicht klar, aus welchen Gründen Investoren austiegen sind, bzw. eventuell ausgebootet wurden.

Die Erzählung bleibt sehr an der Oberfläche. Geht da nicht noch was?