Laschets Kompetenzteam Schule, Bildung und Kultur: kompetenzlos

Ich lese gerade bei der CDU Nordrhein-Westfalen, dass der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat der CDU Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, heute sein Kompetenzteam für die NRW-Koalitionsverhandlungen zum Themenkomplex Schule, Bildung und Kultur präsentiert habe.

Die Kernaussagen:

1. Unter Rot-Grün haben sich die Zukunftschancen unserer Kinder jedoch verschlechtert.

2. Mit unserem starken Kompetenzteam wollen wir die dringend nötige politische Kehrtwende bei Schule, Bildung und Kultur einleiten.

Die Belege bleibt die CDU leider schuldig. Ein schlechtes Omen.

Ich sehe es so:

ad 1. Aufgrund u. a. der wirtschaftlichen Entwicklung und des Arbeitskräftemangels haben sich die Zukunftschancen meiner Kinder verbessert.

ad 2. Was heißt „Kehrtwende“? Wohin will die CDU?

Auch ich halte die jetzige Schulpolitik für sehr problematisch, aber die CDU bietet mir zuerst einmal nur Phrasen. Das ist mir zu wenig.

Egal in welcher Konstellation – gebt der CDU nicht das Schulministerium, wenn sie nicht mehr als rückwärtsgewandte Phrasen zu bieten hat.

12 Gedanken zu „Laschets Kompetenzteam Schule, Bildung und Kultur: kompetenzlos“

  1. „Slavery was never abolished, it was only extended to include all the colors.“

    Charles Bukowski
    Unter der obigen Prämisse funktioniert das Bildungssystem optimal:
    jedes Jahr liefert es neue Sklaven
    Sklaven, die sagen: „ich bin frei“

  2. … gibt es grössere Probleme mit der „Formatierung“?

    wieso ist der link zur Quelle von Charles Bukowskis statement verschwunden? Der Zusammenhang interessiert: wofür die Lernfabriken …

    1. In der Rückmeldung, die ich per E-Mail erhalten habe, war der Link vorhanden, in den Kommentaren dann nicht mehr. Keine Ahnung, was da passiert ist.

      Ich liefere den Bukowski-Link hiermit nach:

      http://www.lettersofnote.com/2012/10/people-simply-empty-out.html

      Das Bukowski-Zitat im Kontext ist schon sehr gut:

      Thanks for the good letter. I don’t think it hurts, sometimes, to remember where you came from. You know the places where I came from. Even the people who try to write about that or make films about it, they don’t get it right. They call it „9 to 5.“ It’s never 9 to 5, there’s no free lunch break at those places, in fact, at many of them in order to keep your job you don’t take lunch. Then there’s OVERTIME and the books never seem to get the overtime right and if you complain about that, there’s another sucker to take your place.

      You know my old saying, „Slavery was never abolished, it was only extended to include all the colors.“

      And what hurts is the steadily diminishing humanity of those fighting to hold jobs they don’t want but fear the alternative worse. People simply empty out. They are bodies with fearful and obedient minds. The color leaves the eye. The voice becomes ugly. And the body. The hair. The fingernails. The shoes. Everything does.

      As a young man I could not believe that people could give their lives over to those conditions. As an old man, I still can’t believe it. What do they do it for? Sex? TV? An automobile on monthly payments? Or children? Children who are just going to do the same things that they did?

  3. Geballte Bildungskompetenz der CDU hieß unter einer CDU/FDP Regierung in NRW z.B.:
    – Kopfnoten (erst 6, dann nach Protesten 3)
    – Verbindliche Empfehlung der Grundschullehrer für die weiterführende Schulform
    – G8 nach dem 9+3 Modell: Kürzung der Sekundarstufe I auf neun statt zehn Jahre und weiterhin drei Jahre in der Gymnasialen Oberstufe.
    Damals hieß das Kompetenzteam Barbara Sommer.
    Wir haben es der CDU außerdem zu verdanken, dass die damals neue Schulform Sekundarschule 2011 ohne gymnasiale Oberstufe an den Start gehen musste.
    Mit der CDU gibt es auch weiterhin keine Gesamtschule im HSK.

  4. Die Linke meint:

    „Der Schulkonsens von SPD, CDU und Grünen ist gescheitert. Die Zahl der Neugründungen von Sekundarschulen ist stark rückläufig, zudem kommt etwa die Hälfte davon auf Grund mangelnder Anmeldungen nicht zustande. Demgegenüber stehen weitere, die entweder im Bestand gefährdet sind, oder aber in Gesamtschulen umgewandelt werden.“

    https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/46-fragen-an-die-linke-landtagskandidatin-cigdem-kaya-id210462505.html

  5. Sekundarschule Arnsberg stark nachgefragt

    Westfalenpost Abg., 27.02.2014 – 20:29 Uhr
    https://www.wp.de/staedte/arnsberg/sekundarschule-arnsberg-stark-nachgefragt-id9046829.html

    Anmeldezahlen hinter Erwartungen zurück

    Westfalenpost Abg., 10.02.2017 – 08:00 Uhr
    https://www.wp.de/staedte/arnsberg/anmeldezahlen-hinter-erwartungen-zurueck-id209555457.html

    Bin nicht mehr direkt mit dem Thema Schule befasst („die Kleinen“ sind um die 3 x 10 Jahre alt), verfolge Schulpolitik allerdings mit viel Interesse.
    Daher: Ja, wat denn nu ??? – Sind Sekundarschulen auf Sicht zukunftstauglich oder sollte im HSK nicht endlich mal „Teufelswerk“ Gesamtschule installiert werden?

    1. Hallo gp,

      ich hätte eine Gesamtschule sehr befürwortet. Eine Gesamtschule hätte eine Oberstufe gehabt und wäre somit für viele Eltern interessant gewesen, die ihr Kind jetzt nicht auf die Sekundarschule schicken.

      Das Projekt Gemeinschaftsschule fand ich trotzdem interessant, weil in der Gemeinschaftsschule auch gymnasiale Lehrpläne gelten sollten. Diese „kastrierte“ Gesamtschule ist dann durch den Schulkompromiss zur Sekundarschule reduziert worden. Keine gymnasialen Lehrpläne, dafür Bestandsgarantie bis 2023.

      Das ist aber nicht der einzige Geburtsfehler der Sekundarschulen. Die neu entstehenden Systeme wurden sofort mit Anforderungen überladen: Überhastete Schließung von Förderschulen, deren Aufgaben angeblich die Sekundarschulen stante pede übernehmen könnten. Oft größere Klassen als versprochen und noch vieles mehr, was von Standort zu Standort variiert.

      In den Städten haben Sekundarschulen kaum eine Chance. Mit Gesamtschulen können sie nicht konkurrieren. Hier auf dem Land werden viele Eltern, die früher ihr Kind auf einer Realschule angemeldet hätten, dieses wieder versuchen bzw. ihr Kind gleich auf dem Gymnasium anmelden.

      Da die Gymnasien auf dem Lande auch teilweise unter Schülermangel leiden, nehmen sie SchülerInnen auf, die es vielleicht (aber wer wagt eine sichere Zukunftsprognose?) nur bis zur 10. Klasse schaffen.

      Das ist aber nicht schlimm, da man nach der Mittelstufe des Gymnasiums zum Berufskolleg wechseln kann, um dort eine Ausbildung plus Fachabi oder sogar das Abi zu machen.

      Vieles deutet darauf hin, dass die Sekundarschulen zur Reste-Schule werden könnten. Eine Rolle, die zum Schluss viele Hauptschulen innehatten. Und so wie früher die SchülerInnen aus verschiedenen Gründen von der Realschule zur Hauptschule abgeschoben werden konnten/wurden, besteht die Gefahr, dass sie nun vom Gymnasium und der Realschule in die Sekundarschulen abgeschoben werden.

      Wie gesagt, das sind einige der Gefahren, die ich sehe.

      Ich bin für gemeinsames Lernen, ich befürworte eine/mehrere Gesamtschule/n im HSK, denn die Gesamtschüler sitzen zur Zeit in den Gymnasien (siehe meine Argumentation oben).

      In einer öffentlichen Veranstaltung der Stadt Olsberg im Vorfeld der Planung einer Gemeinschaftsschule(!) hatte der Bildungsberater Schober bspw. die Population des Gymnasiums Winterberg als typische Gesamtschulpopulation gekennzeichnet, Olsberg wurde von ihm als idealer Standort für eine Gesamtschule (Einzugsbereich!) benannt mit der Einschätzung „politisch nicht durchsetzbar“.

      Allein schon wegen der typischen Konkurrenz der Gemeinden im HSK würden die umliegenden Bürgermeister diese Schule nicht genehmigen, und das müssten sie lt. Schulgesetz.

      Es hätte also schon lange eine Initiative des Kreises mit politischem Druck auf die BMs geben müssen, aber gucke dir dort die schulpolitisch schlaffe SPD-Fraktion an, vom Landrat und der CDU ganz zu schweigen. Die Grünen habe ich auch nicht gehört.

      Du siehst, es ist ein lange und verzwickte Geschichte, die noch weitere Verästelungen hat, die ich hier aber nicht benenne.

  6. (…) Schenkt man der WP Glauben, muss es dort fürchterlich zugegangen sein.

    Und der Verfasser des Artikels war offensichtlich nachhaltig im Zustand höchster Erregung …

    Auszug / Stand: 10.05.2017 – 20:45 Uhr:
    (…) Umringt von Parteifreunden und Security schreitet die Bunde??anzlerin und CDU-Bundesvorsitzende zur Bühne. Die Briloner Blasorchester spielt den Geschwindmarsch von Johann Strauß. (…)

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