Kurz gebloggt: Besuch im Sauerlandmuseum

Am frühen Samstagnachmittag vor dem Sauerlandmuseum in Arnsberg (foto: zoom)

Inzwischen sind hier im Blog viele Artikel über das Sauerlandmuseum veröffentlicht worden, meist im Zusammenhang mit finanziellen oder baulichen Problemen bei der Errichtung des Anbaus.

Am 1. September ist das Sauerlandmuseum offiziell eröffnet worden. Ich hatte dazu einen Artikel der Sauerländer Bürgerliste „Sauerlandmuseum Arnsberg: Trotz verregnetem Start eine sehenswerte August Macke Ausstellung“ rebloggt.

Am letzten Samstag habe ich mich spontan zu einem Besuch der Sonderausstellung „AUGUST MACKE – GANZ NAH“ entschlossen.

Macke kann man sich eigentlich immer angucken. Die Bilder sind mir noch aus meiner eigenen Schulzeit vertraut, und so taucht man in eine vergangene Welt der Revolutionen, die immer noch modern scheint, ein.

Vor dem Genuss von Macke steht die Bewältigung des Neubaus. Wenn ich richtig gezählt habe, findet die Ausstellung auf vier Etagen statt.

Durch den Altbau gelangt man über eine Brücke in den Neubautrakt. Dort ein erster Raum mit Lebensdaten und Informationen zu August Macke. Die Luft ist schlecht.

Dann geht es hinab in die Tiefe. Auf jeder Ebene jeweils ein einzelner Ausstellungsraum.

Das Treppenhaus des mehrstöckigen Neubaus (foto: zoom)

Der Beginn, die Mitte und das Ende.

Das Treppenhaus hat mich erschlagen. Es ist eine Mischung zwischen dem Dortmunder U im Bonsai-Format und dem Abstieg zum Hallenbad im Winterberger Oversum. Erdrückend.

Auf der Suche nach den Macke-Räumen.

Fotografieren verboten (foto: zoom)

„August Macke gehört zu den bedeutendsten Künstlern des deutschen Expressionismus. Geboren wurde er 1887 in Meschede im Sauerland. Die Ausstellung „August Macke – ganz nah“ beleuchtet seine Persönlichkeit in einer Vielzahl thematischer und biographischer Aspekte. Macke war ein Künstler, der seinen Weg selbstbewusst verfolgte und seine Entscheidungen auch gegen die Konventionen seiner Zeit traf.“ [1]

Macke wurde nur 27 Jahre alt. Er wurde gleich nach Beginn des Ersten Weltkriegs an der Westfront bei Perthes-lès-Hurlus in der Champagne am 26. September 1914 getötet, er starb, er fiel. Seine Leiche wurde nicht geborgen, konnte nicht geborgen werden. Macke ist auf dem Soldatenfriedhof von Souain in einem Sammelgrab begraben.

Die in Arnsberg ausgestellten Bilder (fotografieren verboten) stammen zum großen Teil aus Privatsammlungen.

Im Flyer heißt es: „Die Ausstellung zeigt nicht nur Gemälde und Zeichnungen, sondern stellt den ganzen Künstler vor als Entwerfer für das Theater in Düsseldorf oder als Gestalter von Kunsthandwerk. Die Konzeption umfasst auch die zeitgeschichtlichen Hintergründe, vor denen sein Werk entstand, und berücksichtigt seine Rolle als junger Familienvater und unermüdlicher Netzwerker. Eine große Zahl der zusammengetragenen Werke stammt aus Privatbesitz und ist nur selten oder war noch nie öffentlich zu sehen.“

Ich werde die Ausstellung auf jeden Fall in den nächsten Tagen noch einmal anschauen, denn am Samstag wurde ich zu sehr von der Architektur des Sauerlandmuseums erschlagen.

Wenn ich in Ausstellungen lese „August Macke starb bereits 1914 im Alter von 27 Jahren.“, dann frage ich mich:

Und was hast du gemacht, in den Tagen vor deinem Tod? Wie viel Menschen hast du getötet?

Der Krieg hat ein grausames Gesicht, das ich mit den Bildern von August Macke nicht in Einklang bringen kann.

Auch wegen dieser offenen Frage werde ich noch einmal ins Sauerlandmuseum zurückkehren.

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[1]Erste Informationen zu August Macke:
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Macke

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