Krach, Lärm und kein Windrad nirgendwo …

Auf einer Radtour rund um Weimar fiel mir auf: Lärm und kein einziges Windrad. (foto: zoom)
In den letzten Tagen bin ich durch eine „windradfreie“ Zone geradelt, und es herrschte Lärm ohne Ende.

Lärm, den ich weder zwischen den Windrädern in Paderborn noch unter Norddeutschlands Windparks gehört hatte. Eine romantische Landschaft, aber wohin wir auch fuhren herrschte Krach und Lärm, und des Rätsels Lösung hieß Autobahn, A4.

Autobahnbeton, Lastwagen, Verkehr … warum stehen dort keine Windkraftgegner und zertrümmern die gewaltigen Asphaltbahnen und protestieren gegen den unmenschlichen Lärm?

Ich denke, dass es sich bei den Gegnern der Windkraft vielfach um irrational wütende Anti-Modernisten handelt.

Wie die Lämmer nehmen sie alles hin: Autobahnen, im Sauerland eine durch den Ski-Kapitalismus zernarbte Landschaft, Steinbrüche, giftige Weihnachtsbaumplantagen …

Kapitalistische AKWs, kapitalistische Stein- und Braunkohlebetriebe, Versiegelung der Landschaft durch Straßenbau … aber mimimi, wenn Windkraftanlagen in den Fichtenforst gesetzt werden.

Ich verstehe das einfach nicht.

12 Gedanken zu „Krach, Lärm und kein Windrad nirgendwo …“

  1. „Wie die Lämmer nehmen sie alles hin: Autobahnen, im Sauerland eine durch den Ski-Kapitalismus zernarbte Landschaft, Steinbrüche, giftige Weihnachtsbaumplantagen …“

    Sehr eintönig geschrieben. Windkraftgegner heißen nun also Autobahnen, den Ski-Kapitalismus, Weihnachtsbaumplantagen (gedüngt mit Pestiziden), AkWs etc. gut? Schwarz-Weiß-Denken und unreflektierte „Schwarz-Weiß-Kommentare“ sind in dieser Hinsicht zurzeit „in“.

    Aber eine Diskussion über Vor- und Nachteile der Windkraft (vor allem in den Wäldern), möchte ich hier gar nicht erst anstoßen.

    Zeit ist ein knappes Gut. Wer sich nicht die Zeit zum Belesen in dieser Sache nimmt und alles glaubt, was die Windkraftlobbyisten schreiben, dem sei gesagt: Besser nichts dazu schreiben! 😉

  2. Nun ja,

    ich beobachte, dass die Windkraftgegner eine große Lobby bei AfD und anderen Rechtspopulisten haben.

    In der Argumentation gegen die Nutzung der Windenergie werden gerne unwissenschaftliche Organisationen (bspw. EIKE) herangezogen oder der Braunkohleabbau euphemistisch dargestellt (bspw. ruhrkultour).

    Ich erinnere mich an eine Veranstaltung der Windkraftgegner in Winterberg, in der keine Diskussion zugelassen war.

    Warum diese Heftigkeit und Irrationalität gerade bei Windenergie?

  3. @ zoom

    diesen Abschnitt finde ich sehr gut geschrieben:

    „Wie die Lämmer nehmen sie alles hin: Autobahnen, im Sauerland eine durch den Ski-Kapitalismus zernarbte Landschaft, Steinbrüche, giftige Weihnachtsbaumplantagen …

    Kapitalistische AKWs, kapitalistische Stein- und Braunkohlebetriebe, Versiegelung der Landschaft durch Straßenbau …“

    das könnte man bei Gelegenheit auch mit anderem kombinieren als mit „Windkraftgegnern“

    „aber wohin wir auch fuhren herrschte Krach und Lärm, und des Rätsels Lösung hieß Autobahn, A4“

    leider auch ohne Autobahn, in der Stadt fast überall …

  4. Windkraftgegner sind der Tradition verpflichtet.

    In historischer Zeit trat ein Typ namens Don Quixote gegen Windmühlen an.

  5. Werden jetzt Menschen, welche das Windkraftelend hintergründig durchleuchten (was Befürworter natürlich nicht möchten, da sie sich der Tradition der Grünen verpflichtet fühlen) automatisch in die rechte Ecke gedrängt?
    Allein diesen Satz „ich beobachte, dass die Windkraftgegner eine große Lobby bei AfD und anderen Rechtspopulisten haben.“ finde ich sehr bedauerlich und weltfremd.

    Jeder klar Denkende weiß, welche Themen sich die AfD zunutze macht.

    1. Wieso ist das weltfremd?

      Ich meine es ernst, dass ich bei Rechts“populisten“ diese Einstellung beobachtet habe. Das bedeutet aber nicht, dass auch der Umkehrschluss stimmt.

  6. @Silke

    Windkraftgegner sollen hier bestimmt NICHT generell in die „rechte Ecke“ gestellt werden.

    Es ist gut, richtig und nötig, über vermeintlich falsche und vermeintlich richtige Wege der Energieversorgung zu diskutieren. Warum sollte es ausgerechnet bei diesem Thema nicht unterschiedliche Meinungen geben!?

    Doch ich glaube, die Beobachtung hinsichtlich der AfD stimmt. Die AfD trägt die Ablehnung von Windenergie wie ein Mantra vor sich her. Vermutlich spielen da populistische Gründe eine Rolle? Mit „Wind“ kann man die Gemüter so wunderbar überhitzen.

    1. @Gabi und @Silke Nieder

      „Mit “Wind” kann man die Gemüter so wunderbar überhitzen.“

      Das war der Punkt, der mich zu meinem kleinen Beitrag geführt hat.

      Aus welchen Gründen die Windenergie?

      Meine These war: Es ist ein Reflex gegen Wandel, gegen die Moderne.

      Trump auf der anderen Seite des Ozeans ist ja ein Bruder im Geiste der AfD. Er preist die „beautiful clean coal“ an und verteufelt die regenerativen Energien, obwohl der regenerative Sektor der Energiewirtschaft in den USA den größten Zuwachs an Arbeitsplätzen hat.

    2. -> „Die AfD trägt die Ablehnung von Windenergie wie ein Mantra vor sich her.“

      Leider spielt ne von Frau Nieder gewählte Wortwahl wie „Windkraftelend“ dem AfD-Sprech in die Karten.
      Große Teile der AfD würden sicherlich einer Renaissance der „Deutschen Physik“ zustimmen.

  7. Hier wird anscheinend nicht verstanden, dass differenziert werden sollte/muss!
    Ich sage nur, das ist sehr gefährlich und erhitzt WIRKLICH die Gemüter.
    Aber keine Sorge, die Auslegung meiner Wortwahl sorgt BEI MIR nicht dafür, dass ich in eine Richtung tendiere, die mir widerspricht. Nur garantiere ich nicht für viele andere Windenergiegegner.

  8. da muss man gar nicht bis nach weimar fahren, einmal ruhrtal reicht schon um das lärmargument der meisten windkraftgegener ad absurdum zu führen. und immer mehr wird leider auch das negertal durch verkehrslärm kaputt gemacht, insbesondere im sommer durch „marodierende“ motorradfahrer, die auch schon meist in der zweiten lebenshälfte angekommen sind. ich bin was die windkraft angeht zwiespältig, zum einen befürworte ich deren ausbau, finde aber bestimmte landschaften vertragen windkraft, andere nicht. die argumentation der meisten windkraftgegner ist allerdings oft extrem unsachlich, polemisch und einseitig. wer gegen windkraftausbau ist, der müsste eigentlich auch gegen den ausbau von strassen und autobahnen sein, sich gegen fluglärm engagieren, für ökologischen waldbau und gegen weihnachtsbaumplantagen. denn auch hier gibts verschandelung der landschaft, vergiftung der böden, versiegelung im großen stil, lärm etc.

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