Insolventes Winterberger Krankenhaus: „Doppelrolle“ der drei Bürgermeister?

Droht dem Krankenhaus in Winterberg die Schließung? Bürgermeister von Winterberg, Hallenberg und Medebach ziehen sich aus der Affäre. (foto: zoom)

Mir ist heute eine merkwürdige Berichterstattung der Westfalenpost über die Rolle der drei Bürgermeister von Winterberg, Hallenberg und Medebach in der Insolvenz des Winterberger Krankenhauses aufgefallen.

Ich schreibe „merkwürdig“, weil ich mir nicht erklären kann, warum die drei Stadtoberen keine Verantwortung übernehmen, obwohl sie im Verwaltungsrat des Krankenhauses sitzen.

Winterbergs BM Werner Eickler erklärte laut WP, warum sie alle drei gezögert hätten, „sich zu positionieren“.

Sie hätten eine Doppelrolle, da sie neben ihrer Position als Bürgermeister auch im Krankenhaus-Verwaltungsrat säßen.

Den örtlichen Beteiligten wollten sie nicht den „Schwarzen Peter“ zuschieben, denn diese seien für die Notlage des Krankenhauses nicht verantwortlich.

„Es ist frustrierend, dass man trotz Sitz im Verwaltungsrat keine Chance hat, etwas zu ändern“, äußerte sich, so die WP, der Medebacher BM Thomas Grosche.

Meine naive Frage lautet: Warum sitzen Bürgermeister im Verwaltungsrat, wenn sie nichts mitbekommen, nichts machen, nichts verhindern und nichts sagen dürfen – wegen dieser Doppelrolle?

47 Gedanken zu „Insolventes Winterberger Krankenhaus: „Doppelrolle“ der drei Bürgermeister?“

  1. @ zoom

    Mir fallen da gerade die berühmten drei Affen ein …

    Bitte unbedingt am Thema dranbleiben!

  2. Die Bürgermeister sind von leitenden Mitarbeitern schon vor Monaten über die besorgniserregenden Vorkommnisse seit dem Führungswechsel informiert worden, haben dem aber kein Gehör geschenkt. Inzwischen wurden Mitarbeiter freigestellt, andere „unbequeme“ Mitarbeiter haben kein Gehalt bekommen, die Geschäftsführung hüllt sich in Schweigen und reagiert nicht auf Mails… Man könnte ein Buch über die ganze Angelegenheit schreiben, wenn einem nicht schriftlich untersagt worden wäre, über das Ganze zu reden Negative Presse soll unbedingt vermieden werden. Ein absolutes Trauerspiel mit höchstwahrscheinlich tragischem Ausgang.

    1. Mit Entsetzen haben wir den anonym verfassten Bericht gelesen und möchten folgendes Richtigstellen :

      Bereits lange vor dem Führungswechsel sind die Mitglieder des Verwaltungsrates von der Mitarbeitervertretung über die, wie Sie richtiger Weise sagen besorgniserregende Situation, informiert worden. Jetzt der derzeitigen Geschäftsführung die Schuld zuzuweisen, ist gelinde gesagt eine Frechheit, denn der Schuldige ist lange über alle Berge.

      Die Mitarbeitervertretung des St. Franziskus Hospitals

      1. Ich glaube kaum, dass man die Schuld an einer einzelnen Person festmachen kann. Aber es ist schon lächerlich wenn eine Geschäftsführerin auf einer Mitarbeiterversammlung es so hinstellt als wäre sie mit ihrer neuen Stelle reingelegt worden. Alle Jahresabschlüsse des Unternehmens sind veröffentlicht und für jedermann zu lesen. Und wenn man halbwegs Ahnung von seinem Job und Zahlen hat, dann hätte man gewusst, wie es um das Unternehmen steht indem man sich bewirbt. Ich glaube, dass es vielen Mitarbeitern und auch der MAV schon lange bewusst gewesen sein muss, wie es um das Haus steht. Wenn es aber seit vielen Jahren Menschen gibt, die nur ihren eigenen Profit aus diesem Haus ziehen, dann ist die jetzige Lage nicht ganz so verwunderlich. Es wird seit Jahren geduldet, dass Personen in Führungsposition ihre eigene Firma über das Krankenhaus finanzieren und während der eigenen Vollzeitanstellung quasi nur für diese Firma arbeiten und die Arbeitszeit nicht dem Krankenhaus zur Verfügung stellen. Wie kann es zb sein, dass genau diese Person die Ausschreibungen für diesen extern vergebenen Arbeitsbereich betreut und dann oh Wunder selbst den Auftrag bekommt.
        Wo ist denn der ärztliche Direktor geblieben? Für das Haus tätig ist er neuerdings ja nicht mehr. Viel mehr wird er in hausinternen Schreiben indirekt als Verräter betitelt. Ärzte sollen unterschreiben dass sie auf ihr Recht der eigenen Kündigung verzichten. Die Geschäftsführung stellt aber wahllos Mitarbeiter frei und lässt diese ohne Gehaltszahlung stehen. Es ist traurig was in den letzten Tagen aus dem Miteinander in diesem Krankenhaus geworden ist.

  3. Ihrem präzisen Kenntnisstand kann ich entnehmen,dass sie selber Mitarbeiter in unserem Krankenhaus sind oder waren . Ich nehme an in einer führenden Position…Schade ,dass sie nicht den Mut haben unter ihrem Namen zu schreiben. Nicht die MAV ,hat einer einzelnen Person die Schuld gegeben, sondern der Anonyme Schreiber …
    Und das Miteinander wird nicht durch unsere Richtigstellung zerstört ,sondern durch hier verbreitete Halbwahrheiten von Menschen die zu feige sind öffentlich zu dem zu stehen ,was sie hier schreiben.

    1. Ja, ich bin Mitarbeiter des Krankenhauses und komme trotz der widrigen Umstände immer noch gerne zur Arbeit. Und damit mich nicht morgen auch das Schicksal einer unbegründeten Freistellung und Einstellung meiner Gehaltszahlung ereilt, oder ich mich systematisch fertig machen lassen muss, bleibe ich anonym. Was einem in Anbetracht der derzeitigen Situation sicher nicht verübelt werden kann. Man kann nur hoffen, dass das Insolvenzverfahren zum 1.2. wirklich eröffnet wird und die jetzige Geschäftsführung durch einen fähigen vom Amtsgericht gestellten Insolvenzverwalter abgelöst wird und diese Farce in der Führung des Hauses endlich ein Ende hat.

  4. Wenn man mit Mitarbeitern so umgeht wie mit Lieferanten kann ich verstehen
    Wenn man anonym bleiben will .

  5. … verlassen das sinkende Schiff?

    „Im November stellte das Krankenhaus Winterberg einen Insolvenzantrag, jetzt geht der ärztliche Direktor. Es soll kein Zusammenhang bestehen.

    Es ist ein harter Schlag in einer schwierigen Zeit: Das Krankenhaus Winterberg verliert seinen Ärztlichen Direktor und Chefarzt der Chirurgie, Dr. Christoph Konermann. Der renommierte Mediziner verlässt das Krankenhaus und operiert bereits jetzt nicht mehr dort.“

    https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/winterberg-krankenhaus-verliert-aerztlichen-direktor-id227846379.html

  6. Ich bin erstaunt/ schockiert wie eine Mitarbeitervertretung die Mitarbeiter hier angeht. Mitten drin im Geschehen müsste Verständnis dafür sein, dass die Anonymität aus reinem Selbstschutz gewählt werden muss!

  7. Ja, der Ton wird rauer im und um das Krankenhaus. Der Weggang von Dr. Konermann (sei er nun freiwillig oder nicht) dürfte eine tiefe Lücke aufmachen, kompetenztechnisch, als auch aus finanzieller Sicht. Dennoch ist dieses vermutlich nur die Spitze des Eisberges, da dieser Weggang starkes mediales Interesse mit sich bringt. Auch der ein oder andere „normale“ Mitarbeiter trägt sich mit Wechselgedanken und die umliegenden Häuser werben offiziell und inoffiziell um das rare, qualifizierte Fachpersonal. Aber wie soll es weitergehen? Kann man die Mitarbeiter halten, die merklich näher an ihre Grenzen kommen, zum Teil darüber hinaus gehen und erkranken? Kann man neue Mitarbeiter im umkämpften medizinischen Arbeitsmarkt für ein ländliches Haus mitten im Insolvenzprozess gewinnen? Die Geschäftsführung gibt sich siegessicher. Unnahbarkeit, Ahnungslosigkeit, Überforderung und ein menschliches Gebahren fernab von den christlichen Werten eines katholischen Hauses scheinen jedoch die Situation besser zu umschreiben. Berater gehen ein und aus. Gehälter werden durch das Insolvenzgeld aus unser aller sozialer Töpfe finanziert. Es muss schnell etwas passieren, denn die Krankenhauswelt bringt auch im nächsten Jahr wieder immense Herausforderungen mit sich, die ein so kleines Haus im Alleingang vermutlich nicht länger bewältigen kann.

  8. Moral gibt es im St. Franziskus-Hospital nur noch wenig! Und Loyalität hat einen bitteren Beigeschmack bekommen!
    Zur MAV, die sich hier ja auch zu Wort gemeldet hat, leider engagiert sich diese seit geraumer Zeit sehr für die Geschäftsleitung und die Belange des Insolvenzverwalters und weniger für die der Mitarbeiter. Ich hoffe es ist bekannt, dass der Insolvenzverwalter und evtl. auch die Geschäftsleitung, nach dem üblichen Procedere der Insolvenz in absehbarer Zeit nicht mehr im Hause tätig sind. Aber ein Großteil der Mitarbeiter hoffentlich bleiben wird.
    Ebenso wie ein beachtlicher Teil der Mitarbeiterschaft, werden anscheinend auch die Patienten absichtlich im Unklaren gelassen, was man anhand der Homepage sehen kann und auch an deren Reaktion deutlich spürt. Es wird ein Chefarzt gezeigt der nicht mehr tätig ist und ein Zentrum beworben was es laut der Homepage der Zertifikatsstelle auch nicht mehr gibt. Neue Informationen werden anscheinend mit der Öffentlichkeit nicht sehr gern geteilt. Lieber die gewünschte Außendarstellung aufrecht erhalten, auch auf Kosten der Mitarbeiter.
    Zu all diesem sollte man sich natürlich nicht äußern, aber leider gibt der momentane Umgang mit Mitarbeitern leider keine anderen Möglichkeiten her, schon gar keine freie Meinungsäußerung!
    Falls die Frage aufgekommen sein sollte, ja auch ich bin im St. Franziskus-Hospital angestellt und auch ich möchte aus den hier ersichtlichen Gründen lieber anonym bleiben um auch weiterhin gern zur Arbeit gehen zu können.

  9. Ich verstehe gar nicht so richtig, vielleicht weil Außenstehender , warum hier derartig über das Krankenhaus und seine Geschäftsführung oder die MAV geschimpft wird ,wenn doch alle ANGEBLICH soooo gerne dort arbeiten.Das widerspricht sich doch sehr und riecht für mich schwer nach Stimmung mache von ein paar einzelnen!

  10. @ anonyme Kommentatoren

    wie wäre es denn mit – nachvollziehbaren – Informationen?

    „Fakten“ – und nicht Gerüchten, nicht enden wollenden Vorwürfen, und einem Dauerwehklagen …

    Ich schaue von aussen drauf – aus Berlin –, und verstehe nicht, was passiert.

    1. Das Krankenhaus ist seit Jahren in den roten Zahlen.

      Jetzt läuft das Insolvenzverfahren.

      https://www.northdata.de/St.+Franziskus-Hospital+gemeinn%C3%BCtzige+GmbH+Winterberg,+Winterberg/Amtsgericht+Arnsberg+HRB+8459

      Nach meinen Informationen wurden selbst die Winterberger Ratsmitglieder nicht informiert, obwohl der Bürgermeister im Verwaltungsrat des Krankenhauses sitzt.

      Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Chirurgie verlässt in der Insolvenz das Krankenhaus.

      1. @ zoom

        Danke! War mir im Wesentlichen klar, ohne die Zahlen zu kennen.

        Mein Kommentar, oben, richtete sich an die „anonymen Kommentatoren“:

        meines Erachtens kam da bisher nichts, das man in einem Artikel verwenden könnte, keine NEUEN, nachvollziehbaren Informationen.

        Klar kann man mal der „schlechten Stimmung“ Ausdruck verleihen, aber das zu wiederholen, nervt irgendwann nur noch.

  11. Auch ich bin im Franziskus-Hospital beschäftigt und bin sehr betroffen über die Dinge ,die ich hier lese …. wir sollten doch grade jetzt zusammen halten und uns nicht gegenseitig in die Pfanne hauen. Viele Jahre sind Dinge schief gelaufen und geduldet worden , vielleicht läuft auch im Moment nicht alles richtig ,dass kann ich nicht beurteilen ,aber jetzt kommt es doch darauf an diese Situation zu meistern und nicht darauf sich gegenseitig das Leben schwer zu machen. Und ja , auch ich möchte anonym bleiben aus Angst vor Anfeindungen derer ,die hier so heftige Anschuldigungen kund tun .

  12. Warum lande ich merkwürdiger Weise immer in diesem Forum wenn es darum geht gegen etwas Stimmung zu machen? So wie damals beim Thema Oversum und nun auch wieder wenn es um das Winterberger Krankenhaus geht.
    Warum wird dieser Kanal gewählt um andere Menschen anonym zu denunzieren?
    Warum hält man in diesen schwierigen Zeiten nicht zusammen anstatt gegen MAV und Geschäftsleitung zu Wettern.
    Denn die Mitarbeiter die ja so gerne zur Arbeit gehen und gegen ihren Arbeitgeber hetzen müssen entweder größenwahnsinnig sein oder bereits einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche haben.

  13. @Außenstehender Beobachter

    1. Sie sind nicht außenstehend

    2. Sie machen Stimmung

    3. Sie haben keine Informationen anzubieten

    4. Der Vorwurf der „Hetze“ ist anonym leicht daher gesagt

    5. Wer wird anonym denunziiert?

    Seit mehreren Jahren schreibt das Krankenhaus rote Zahlen und selbst die Ratsmitglieder werden über die Schieflage nicht informiert.

    Erklären Sie mir das bitte einmal.

    „Denn die Mitarbeiter die ja so gerne zur Arbeit gehen und gegen ihren Arbeitgeber hetzen müssen entweder größenwahnsinnig sein oder bereits einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche haben.“

    Ist das eine Drohung?

    Wer sind Sie?

    Machen Sie Stimmung für den Bürgermeister? Oder für wen?

    Fakten auf den Tisch!

    1. Es ist glaube ich nicht im Interesse der freigestellten Mitarbeiter, dass hier deren Namen genannt werden, nur damit manche Menschen den Tatsachen ins Gesicht blicken können. Fakt ist, es sind Mitarbeiter ohne jegliche Vorankündigung freigestellt worden. Noch besser ist, dass man diese vorher noch die Unterlagen zur Abtretung der Insolvenzgeld Ansprüche an den Arbeitgeber hat unterschreiben lassen so dass diese zum heutigen Tag immer noch ohne Novembergehalt dastehen, da sie ihre Ansprüche ja abgetreten haben und somit kein Geld vom Amt erhalten. Welcher menschliche Arbeitgeber tut so etwas. Fakt ist auch dass die tätige Geschäftsführerin alle Schuld von sich weist und auf den Verwalter verweist als Schuldigen. Fakt ist auch, dass der chirurgische Chefarzt freigestellt wurde und des Hauses verwiesen wurde. Wer befundet jetzt eigentlich CT’S? Hatte Dr. Konermann nicht als einziger die Ermächtigung dazu, genauso wie die BG Fälle. Sowie die Endoprothetikfälle die nur wg ihm nach Winterberg gekommen sind. Vlt sollte man sich vor der Freistellung eines Chefarztes Gedanken machen wer das Geld nach Winterberg gebracht hat. So lässt sich die Reihe unendlich fortführen

  14. 1. Bin ich Außenstehender also weder Mitarbeiter noch politisch engagiert.
    2. Mache ich keine Stimmung denn mein Kommentar bezieht sich lediglich auf die hier geführte Diskussion, bei der wohl eher Mitarbeiter Stimmung gegen die Geschäftsführung machen.
    3. Brauche ich keine Informationen anzubieten das tun sie ja zu genüge.

    Wobei ich mich natürlich frage
    was ist ihre Funktion in diesem Spiel?

    Warum sehe ich gewisse Parallelen zu dem Fall Oversum?
    Wo doch dort mit spitzer Feder versucht wurde jeden Kommentator mundtot zu machen.

    Weiterhin liegt es mir fern irgendwelche Drohungen auszusprechen.
    Da interpretieren sie leider etwas falsch.
    Und wenn sie genau wissen wollen warum das Krankenhaus seit Jahren in den roten Zahlen steht, fragen sie doch bitte die vorherigen Geschäftsführungen. Da bin ich nun wirklich der falsche Ansprechpartner.

  15. „Wo doch dort mit spitzer Feder versucht wurde jeden Kommentator mundtot zu machen.“

    Ach Sie sind das. Trollen Sie bitte woanders!

  16. @ direkt Betroffene, neutrale Beobachter & blog-Besucher

    Ich verfolge (von außen) interessiert die hier stattfindende Diskussion, die sich eigentlich mehr als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher Meinungsäußerungen darstellt, wo es auf der einen Seite Personen gibt, die von der Insolvenz unmittelbar beruflich betroffen zu sein scheinen, während auf der anderen Seite Menschen versuchen, die angespannte Situation als Beobachter zu interpretieren oder erklären zu wollen.

    Beide Perspektiven sind aber praktisch ohne Erkenntnisgewinn, solange keine echten Fakten auf den Tisch kommen, die eine Analyse des gesamten Hergangs erst ermöglichen und einem sachlich-argumentativen Diskurs standhalten.

    Daher empfehle ich allen, möglichst viele Fakten (und Zahlen) zu sammeln und zur Verfügung zu stellen, um mehr Klarheit in das Wirrwarr gegenläufiger Darstellungen zu bringen.

    Dabei hilfreich wäre die lokale Presse, die es bis dato scheinbar versäumt hat, durch intensive (!!) Recherche Licht ins Dunkel zu bringen.

    Oder haben sich Krankenhausverwaltung und Verwaltungsrat einer strikten Omertà unterworfen?

    Wenn tatsächlich nichts von innen nach außen dringen darf, bleibt als ultima ratio ein couragierter whistleblower*, der eine zunehmend interessierte Öffentlichkeit mit “Stoff versorgen” sollte, selbstredend in anonymisierter Form, aber dann auch faktenbasiert und aufschlussreich.

    (*Ja, es soll auch „whistleblowerinnen“ geben!)

    Ich bin auf jeden Fall wissensdurstig und in neugieriger Erwartung darauf, welche überraschenden Erkenntnisse zukünftig an dieser Stelle publiziert werden.

    By the way:?
    Liebe Damen und Herren, streitet Euch hier nicht. Ich weiß, die Emotionen kochen angesichts der belastenden Situation rasch hoch, und aufgeheizte Stimmung und aufgestauter Druck suchen schnell ein Ventil.

    Vielleicht steht ja tatsächlich schon ein mutiger whistleblower* in den Startlöchern und sammelt eifrig faktenreiches Material (Akten, Data), das er mit der Presse oder mit diesem blog-Betreiber teilen möchte – es wäre zu wünschen!?
    (Gibt es im Hochsauerland eigentlich versierte “Hacker”?)

    Ja, mein Mitgefühl gilt selbstverständlich den von der Insolvenz unmittelbar betroffenen Menschen, deren berufliche Existenz akut bedroht ist – ich drücke Ihnen allen die Daumen, daß Sie nicht als unschuldige Opfer verfehlter Wirtschafts- oder Personalpolitik auf der Strecke bleiben.

    Wie lautet die Parole der wieder erwachenden SPD:?
    „GLÜCK AUF !!“

  17. @Rüdiger Schauerte

    Eigentlich schauen wir alle „von außen“ auf die Insolvenz des St. Franziskus Hospitals. Egal wo wir wohnen.

    Ich hatte es ja schon geschrieben: Selbst die Ratsherren und Damen der SPD, wahrscheinlich der ganze Rat der Stadt Winterberg, ist über die ganzen Jahre nicht informiert worden, obwohl der Bürgermeister im Verwaltungsrat des Krankenhauses sitzt.

    Whistleblower hin oder her – Winterberg braucht eine andere politische Kultur. Mehr Offenheit. Mehr Vertrauen in die eigenen Bürgerinnen und Bürger.

    Und nicht zuletzt mehr Vielfalt in der politischen Kultur.

    1. Mich wundert die Aussage, dass die Mitglieder des Rates und die Winterberger nicht Bescheid wussten. Zum
      Einen hat der alte Geschäftsführer nie einen Hehl daraus gemacht wie außerordentlich schwierig die Situation für kleine Krankenhäuser ist (es gab dazu diverse Interviews die selbst ich als nicht Winterbergerin kenne) zum anderen werden die Jahresberichte jedes Jahr öffentlich gestellt. Wenn man will kann man sich informieren.
      Das Haus ist zu klein um es wirtschaftlich führen zu können. Das geht anderen Häusern nicht anders. Nicht umsonst bekommt es ja einen Sicherheitstellungszuschlag den die Kassen aber ungern zahlen. Einen Chefarzt mit so einer großen Kompetenz von jetzt auf gleich gehen zu lassen, zeugt von einer solchen Ignoranz das man die Frage stellen muss ob das Haus nicht jetzt absichtlich gegen die Wand gefahren werden soll. Sorry aber die Winterberger sollten jetzt erst recht hinterfragen wer das Haus gerade wie führt.

  18. die Farce geht weiter, über Nacht wird die Internetseite der Chirurgie umgebastelt und der ehemalige ltd. Oberarzt als neuer Chefarzt präsentiert nebst zweier Facharzttitel, die dieser quasi über Nacht erworben hat. (ich wundere mich ein wenig). Gleichzeit erweitert sich das komplette Leistungsspektrum bis hin zur Wirbelsäulenchirurgie, die nur leider budgetär gar nicht mit den Krankenkassen vereinbart ist und somit, falls diese durchgeführt werden sollte, leider nicht vergütet wird. Sehr schön auch die operative Behandlung von Übergewicht, Magenbänder wurden ca. vor 5 Jahren das letzte Mal von Dr. Konermann gelegt. Und darf man sich eine Zentrumsbezeichnung nicht nur geben, wenn man bei einem Zentrum auch wirklich zertifiziert ist??? Man kann sich nur noch wundern, welche fachliche Kompetenz in der neuen Führungsebene gegeben ist. Vielleicht sollte man sich langsam mal fragen, warum eine gewisse Geschäftsführerin auf dem freien Arbeitsmarkt verfügbar war.

  19. Ich arbeite auch im Krankenhaus, mittlerweile aber nicht mehr gerne. Von der Geschäftsleitung wird „gebeten die Presse außen vor zu lassen und diese bei Anfragen an die Führung zu verweisen“. Wundert es bei so einer nett verpackten „haltet bloß den Mund oder es passiert was“-Botschaft, dass niemand seine Identität zum besten gibt. Vielleicht ist ja die hiesige Presse interessiert und wendet sich mal mit oben genannten Darstellungen an das Haus.

  20. Im Mitteilungsblatt für die Stadt Winterberg ist heute eine dreiseitige Erklärung „Information zur aktuellen Situation des St. Franziskus-Hospitals Winterberg“ zu lesen.

    Leide habe ich den Text bislang nicht online gefunden.

    Sollte sich jemand hier im Blog auf diese Mitteilung beziehen, bitte etwas ausführlicher zitieren.

    Anmerkung:

    Die Öffentlichkeitspolitik der Stadt ist sehr verschlossen. Schon vor einigen Jahren hat sich der Bürgermeister geweigert, mich in den Presseverteiler der Stadt aufzunehmen. Die Begründung: das Blog wäre kein journalistisches Produkt.

    In meinen vielen Bloggerjahren ist mir das bei allen anderen Institutionen, bis eben auf Winterberg, noch nie passiert.

    Meine berechtigte Hoffnung: DIESER selbstherrliche Bürgermeister wird NICHT noch einmal gewählt.

    1. @ zoom

      Zitat zoom: „Schon vor einigen Jahren hat sich der Bürgermeister geweigert, mich in den Presseverteiler der Stadt aufzunehmen. Die Begründung: das Blog wäre kein journalistisches Produkt.“

      Das Blog ist ZU SEHR „journalistisches Produkt“. Und nicht „schwarz“ genug, natürlich.

      Werner Eickler, CDU, ist seit 1999 Bürgermeister: der Merkel der Provinz.

  21. @ zoom

    „der Kohl der Provinz“: besser?

    es geht nur um die Dauer der absoluten Herrschaft: Regenkönig Werner Eickler (man sagte mir, im Sauerland regnet es dauernd, also geht „Sonnenkönig“ Eickler nicht)

  22. Ich möchte an dieser Stelle einen Strich unter die oft sehr persönlich gefärbten Stellungnahmen ziehen. Erinnert ihr euch noch an den Kommentar von Rüdiger Schauerte weiter oben?

    Ich zitiere die Zeilen, die ich für wichtig halte:

    @ direkt Betroffene, neutrale Beobachter & blog-Besucher

    Ich verfolge (von außen) interessiert die hier stattfindende Diskussion, die sich eigentlich mehr als eine Aufeinanderfolge unterschiedlicher Meinungsäußerungen darstellt, wo es auf der einen Seite Personen gibt, die von der Insolvenz unmittelbar beruflich betroffen zu sein scheinen, während auf der anderen Seite Menschen versuchen, die angespannte Situation als Beobachter zu interpretieren oder erklären zu wollen.

    Beide Perspektiven sind aber praktisch ohne Erkenntnisgewinn, solange keine echten Fakten auf den Tisch kommen, die eine Analyse des gesamten Hergangs erst ermöglichen und einem sachlich-argumentativen Diskurs standhalten.

    Daher empfehle ich allen, möglichst viele Fakten (und Zahlen) zu sammeln und zur Verfügung zu stellen, um mehr Klarheit in das Wirrwarr gegenläufiger Darstellungen zu bringen.

    Also meine Bitte:

    keine persönlichen Angriffe oder Anspielungen

    rein sachliche Informationen

    Politiker und andere Verantwortliche können natürlich sachbezogen kommentiert werden.

    Warum ich das schreibe?

    Ich habe gerade ein sehr langes Gespräch mit einer Mitarbeiterin des Krankenhauses geführt. Mir ist noch einmal sehr deutlich geworden, wie angespannt die Lage im Krankenhaus selbst ist.

    Fazit: Selbstzerfleischung hilft nicht zum Erhalt des Krankenhauses.

    Die negativen Bilanzen des Hauses sind den Verantwortlichen seit Jahren bekannt.

    Mit der Insolvenz ist die Bombe geplatzt.

    Abhängig Beschäftigte gerade in kirchlichen Einrichtungen haben keine starke DGB Gewerkschaft im Rücken.

    Die Verantwortung liegt nicht bei den Beschäftigten, aber irgendwo muss sie zu finden sein. Wahrscheinlich auf der Verwaltungsebene. In welchem Stockwerk – das weiß ich nicht.

    Der Wintersportort Winterberg „produziert“ eine große Zahl von Knochenbrüchen und anderen Verletzungen je Saison, die im örtlichen Krankenhaus behandelt werden, das ist der Nebeneffekt der Profite des Skikarussells.

    Wer profitiert, muss auch zurückgeben. Wenn Winterberg mit einem Finger auf die kirchliche Trägerschaft zeigt, weisen drei Finger auf die Gewinne des Tourismusmagneten Winterberg im Hochsauerland zurück.

    Zugespitzt: Wenn Winterberg kein Krankenhaus finanzieren kann (ok, mit Hilfen), kann es sich auch keinen Wintersport leisten.

    Ich habe schon viele kleine Krankenhäuser sterben sehen.

    Das KH Winterberg muss erhalten bleiben.

    Wenn die Beschäftigten sich nicht auseinander dividieren lassen, wenn die Bevölkerung sich solidarisiert und wenn die Ratsmitglieder sich deutlich einmischen, bestünde eine Chance.

    Meine Ausgangsfrage im kurzen Blogbeitrag war:

    „Warum sitzen Bürgermeister im Verwaltungsrat, wenn sie nichts mitbekommen, nichts machen, nichts verhindern und nichts sagen dürfen“

    Zwei Wochen später stelle ich fest, dass dieser Beitrag einer der meistgelesenen in der Geschichte des Blogs geworden ist.

    Ähnliche Zugriffe hatte ich nur bei der Berichterstattung über die Schließung von Lokalredaktionen durch die WAZ-Gruppe (jetzt Funkemedien), das Oversum Projekt und die Schließung der Verbundschule Siedlinghausen.

    Das zeigt meiner Meinung nach, wie stark die Menschen von der Entwicklung bewegt und auch betroffen sind.

  23. @ Zoom

    -> „Ich möchte an dieser Stelle einen Strich unter die oft sehr persönlich gefärbten Stellungnahmen ziehen.“

    Bingo. Den auf diesen Satz nachfolgenden Anmerkungen deinerseits ist nix mehr hinzuzufügen.

    ———-

    Und ja, weil simpler Zeitgenosse:

    -> „Zugespitzt: Wenn Winterberg kein Krankenhaus finanzieren kann (ok, mit Hilfen), kann es sich auch keinen Wintersport leisten.“

    Keinem öffentlichen Schwimmbad wird ohne Vorhandensein qualifizierter Rettungskräfte eine Betriebsgenehmigung erteilt.

  24. @gp

    Was mir auch am Herzen liegt:

    Die Kolleginnen und Kollegen, die in kirchlichen Einrichtungen arbeiten, sind nicht zu beneiden, denn ihre Möglichkeiten sind durch kirchliche Sonderrechte beschnitten.

    Ich habe bei ver.di dazu folgenden Einstieg gefunden:

    „Einer der größten Arbeitgeber in Deutschland sind die evangelische und katholische Kirche mit ihren Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas. Etwa 1,5 Millionen Menschen arbeiten dort. Die Finanzierung der Arbeit erfolgt weit überwiegend aus öffentlichen Mitteln. Beschäftigte in kirchlichen Einrichtungen unterliegen einem kirchlichen Sonderarbeitsrecht, welches von der Rechtsprechung grundsätzlich bestätigt und von den Parteien im Deutschen Bundestag mehrheitlich nicht geändert wird.“

    https://gesundheit-soziales.verdi.de/mein-arbeitsplatz/kirchliche-betriebe

    Eine starke Gewerkschaft könnte den Konflikt von außen moderieren. Die internen Spannungen, die es in jedem Betrieb, ob kirchlich oder normal kapitalistisch, gibt, könnten dann in den Hintergrund treten.

    Selbstzerfleischung ist keine gute Taktik oder gar Strategie, um das Krankenhaus zu erhalten.

    Wenn ich im St. Franziskus-Hospital arbeiten würde, riefe ich bei ver.di an, um mich zu erkundigen, inwiefern sie mich/die KollegInnen unterstützen können.

    Allein machen sie dich ein oder eine/r wird gegen die/den andere/n ausgespielt.

    1. @ Zoom

      -> „Die Kolleginnen und Kollegen, die in kirchlichen Einrichtungen arbeiten, sind nicht zu beneiden, denn ihre Möglichkeiten sind durch kirchliche Sonderrechte beschnitten.“

      Ich selbst bin gespannt auf die weitere Entwicklung am Klinikum Hochsauerland.

      Westfalenpost | 06.12.2019

      Veränderungen beim Klinikum Hochsauerland

      https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/veraenderungen-beim-klinikum-hochsauerland-id227841483.html

      Auszug aus dem Artikel:

      „(…) Die Alexianer GmbH, seit 2017 über die Alexianer Misericordia Krankenhausträgergesellschaft mittelbar mit 27,9 Prozent als Gesellschafter am Klinikum Hochsauerland beteiligt, wird weitere 36,05 Prozent der Gesellschaftsanteile und damit die Anteilsmehrheit an der Klinikum Hochsauerland GmbH übernehmen. Die Stiftung Carolinen-Hospital Hüsten – eine privatrechtliche Stiftung von 1870 – wird dazu ihre Geschäftsanteile vollständig an die Alexianer GmbH übertragen. Die übrigen 36,05 Prozent des Gesellschaftskapitals verbleiben unverändert in Händen der St. Johannes und Maria Stiftung mit Sitz in Arnsberg-Neheim. (…)“

      https://de.wikipedia.org/wiki/Alexianer_GmbH

  25. Ich wollte hier mal meinen Dank aussprechen, für die ehrlichen Worte, für die Informationen aus dem Innerem und an den Blog-Betreiber das hier nicht zensiert wird auch wenn das von Gewissen Franziskusinternen so gefordert wurde.

    Schön das wir in einer Demokratie leben und die Meinungsfreiheit haben 🙂

    1. @ François-Marie Arouet

      unsympathisch, dass Sie „Voltaire“ als Pseudonym missbrauchen:

      wenn Sie schon nicht mit Realnamen zu Ihrem Kommentar stehen wollen, wählen Sie doch bitte ein „neutrales“ Pseudonym

      Von welchen „Informationen aus dem Innerem“ sprechen Sie? Bisher kam in den Kommentaren nichts, das journalistisch verwertbar wäre

  26. Der Grund, warum hier nichts journalistisch verwertbar ist, ist wohl eher der, dass die Mitarbeiter Angst um ihren Arbeitsplatz haben bzw. entsprechende Dokumente, die durchaus vorliegen, der Presse (die übrigens sehr interessiert ist!) zwar vorgelegt werden können, aufgrund der Größe des Hauses aber nicht ausreichend anonymisiert werden können.

    1. @ Mitarbeiter

      „die Presse“ ist nicht gezwungen, Originaldokumente zu veröffentlichen:

      für einen Artikel wird eine inhaltliche Zusammenfassung der „Dokumente“ erstellt, in der keinerlei persönliche Informationen preisgegeben werden.

      „Dokumente“ würde ich direkt beim Journalisten – bzw. dem Betreiber dieses Blogs – einreichen. Das selbstverständlich erst nach einem Vorgespräch, in dem Vertraulichkeit zugesichert wird, bzw. Details der Veröffentlichung geklärt werden können.

      Ich schreibe auch selber, mein letzter Artikel hatte 2 TV-Beiträge zur Folge, im NDR und rbb.

  27. Ein solches Gespräch wurde bereits geführt. Es ist wie gesagt aufgrund der Größe des Hauses nicht möglich, die ausreichende Anonymität zu gewährleisten. Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Zumindest noch nicht. Mal sehen, was im nächsten Jahr noch passiert.

    1. @ Mitarbeiter

      Wo ist das Problem? Sind die „Dokumente“ – und damit die „Informationen“ – so speziell, das sie nur von einem einzigen Mitarbeiter kommen können, der somit identifiziert werden könnte?

      Wie gesagt, wenn ich einen Artikel zum Thema schreiben würde – was ich nicht beabsichtige – würde ich die Informationen ganz allgemein wiedergeben und so den Informanten / whistleblower schützen. Ich habe Erfahrung mit solch einem Vorgehen.

  28. Gibt es hier eigentlich noch Neuigkeiten? Chefarzt der Inneren seit Ende des Monats jetzt endgültig weg, Chefarzt Geriatrie wurde entlassen, Oberarzt Geriatrie seit Ende des Monats weg, Geriatrie seit 1.6 geschlossen, da auf Grund der fehlenden Ärzte die Leistung nicht mehr erbracht werden kann. Ergo Innere Abteilung zu 90 % nicht mehr existent. Somit brechen dem Krankenhaus fast die Hälfte der Umsätze weg, ganz zu schweigen von den stark rückläufigen Zahlen in der Endoprothethik. Da kann die Corona Leerstandspramie auch nicht lange helfen. Scheint aber niemanden wirklich zu interessieren.

    1. Ich würde gerne etwas dazu sagen, aber belastbare Informationen habe ich nicht. Man muss letztendlich alles belegen können.

      Die Krankenhaus-Website ist veraltet. Aus der Politik ist fast nichts zu hören.

    2. Noch einmal. Ich kann keine unbelegten Anschuldigungen freischalten. Die möglichen Rechtsanwaltskosten muss dann der Admin tragen. Es ist nicht leicht, an belastbare und belegte Infos zu kommen.

      1. Die oben genannten Tatsachen lassen sich mit einer einfschrn Nachfrage nach den Personalien des Krankenhauses überprüfen

        1. @Anonym
           
          Ich habe mich auf einen nicht freigeschalteten Kommentar bezogen.
           
          Ansonsten haben Sie mit Ihrer Bemerkung Recht.
           
           

Kommentare sind geschlossen.