In Memoriam Eugen Kogon

Eugen Kogon – *02.02.1903 · †24.12.1987

Eugen Kogon war ein deutscher Publizist, Soziologe und Politikwissenschaftler. Der christlich geprägte Gegner des Nationalsozialismus gilt als einer der intellektuellen Väter der Bundesrepublik Deutschland und der europäischen Integration in Deutschland.
Quelle: Wikipedia

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=hbYp73pVzwQ

Der Spiegel, 04.01.1988:

Nachruf auf Eugen Kogon

Eugen Kogon, 84. Mehr als eine halbe Million Deutsche kauften seit 1946 den „SS-Staat“, ein gerade wegen seiner Nüchternheit erschütterndes Buch über das System der Konzentrationslager.

Eugen Kogon schrieb mit der Autorität des Augenzeugen: Der Katholik aus München, der vor 1938 für christlich-konservative Zeitungen in Wien arbeitete und bei Reisen in Hitlers Reich zweimal wegen seiner Nazi-Gegnerschaft festgenommen wurde, erlitt von 1939 bis 1945 als Häftling die Grauen des KZ Buchenwald.

Der streitbare Autor sah schon im ersten Nachkriegsjahr die Selbstbesinnung der Deutschen „schwer blockiert“, kritisierte andererseits die Rede von der deutschen Kollektivschuld und sah seinesgleichen – die „tüchtige Minderheit“ unter Hitlers Opfern – „enttäuscht von dieser Art ,besserer Welt‘ … für die sie gekämpft und gelitten hatten“.

Fortan stritt Kogon für Konsequenzen aus der braunen Katastrophe. Als Politologie-Professor in Darmstadt, als Präsident der Europa-Union und als Mitherausgeber der Zeitschrift „Frankfurter Hefte“ erreichte er vor allem ein intellektuelles Publikum.
(…)

» Theodor W. Adorno / Max Horkheimer / Eugen Kogon:
Die verwaltete Welt oder: Die Krise des Individuums.

Aufzeichnung eines Gesprächs im Hessischen Rundfunk am 4. September 1950.
Abgedruckt in: Max Horkheimer: Gesammelte Schriften.
Band 13: Nachgelassene Schriften 1949-1972.
Fischer, Frankfurt am Main 1989, S. 121–142.