Hallo Welt! Kurzarbeit oder arbeitslos.

Bevor die Uhr Mitternacht schlägt, hämmere ich noch schnell ein kleines Erstaunen in die Tasten.

Geht es euch auch so? Ich meine: Habt ihr auch solch einen merkwürdigen Bekanntenkreis wie ich?

Also – von meinen Bekannten sind viele in Kurzarbeit. Wenn ich, der ich die Welt oft nur durch Zeitung und Radio sehe, schon so viele Kurzarbeiter treffe, dann müssen das in Wirklichkeit hoch gerechnet noch viel mehr sein.

Dann sind das bestimmt schon eine Menge Menschen hier im Hochsauerland, die unmittelbar von der Wirtschaftkrise betroffen sind.

Dabei soll die Wirtschaftskrise, die einst verharmlosend Finanzkrise genannt wurde, erst in einigen Monaten auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen.

Warum ist das noch kein Dauerthema in den Medien hier bei uns?

Warum herrscht eine derartig (fürchterliche) Stille?

Oder habe ich etwas übersehen?

2 Gedanken zu „Hallo Welt! Kurzarbeit oder arbeitslos.“

  1. Hamburg. Das Tor zur Welt. Hier gibt es keine Kurzarbeit, hier wird gleich entlassen. Still und nur als Randnotiz wird vermerkt, dass viele Arbeiter im ehemaligen Freihafen freigesetzt wurden. Die Logistikbranche ist in der Krise.
    Aber was bedeutet das? Einfache Jobs, wie die Knochenarbeit zum Ent- und Beladen der Schiffe, d.h. Paletten aus den Container schleppen, fallen weg. Diese Arbeiter sind dann zumeist minderqualifiziert, Leiharbeiter, Zeitarbeiter. Airbus hat auch eine Menge davon. Einfach mal so einen Arbeitsplatz ergattert ohne Personalvermittlung und Zeitarbeitsvertrag? Das ist hier fast unmöglich.

    Was das ganze noch schlimmer macht: Diejenigen, die Arbeit haben, lassen dann mal gerne solche Kommentare los: „Wenn man länger als 2 Monate arbeitslos ist, dann macht das doch die Arbeitgeber stutzig. Da wird man gleich beiseite gelegt als Bewerber. Da kann doch etwas nicht stimmen.“ Unverständnis, Stigmatisierung. Immer noch ein Thema für die Betroffenen.
    Wo ist die Lobby für Arbeitslose, Kurzarbeiter und von Arbeitslosigkeit Betroffene?
    Gab es früher nicht einmal solche Institutionen wie Gewerkschaften? Aber da scheint man sich mit Politik und Unternehmen einig zu sein: Alles unter 3000 Personen Belegschaft lohnt den Einsatz und die Öffentlichkeit nicht.
    Nur für Geschäftsführer und Banker: Wieviel Abfindung darf es denn sein? 1 Mio. oder doch nur 200.000 Euro?

  2. Heute stehen die Zahlen für den Hochsauerlandkreis in der Zeitung:
    Lesen
    Bemerkenswert ist einerseits, dass der HSK eine mit 6,9 Prozent unterdurchschnittliche Alo aufweist.
    Ebenso bemerkenswert ist andererseit der Anstieg der Kurzarbeit.“11 000 Beschäftigte nehmen dieses zurzeit in etwa 400 Betrieben im HSK in Anspruch.“ Da tickt meiner Meinung nach die nächste Zeitbombe.

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