GEW-PM: Inklusion braucht mehr Ressourcen – Umsetzung an Schulen nicht zufriedenstellend

Essen. (gew_pm) Das Recht auf Bildung ist universelles Menschenrecht. Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap haben Anspruch auf ein qualitativ hochwertiges Schulangebot. Doch die Realität an den Schulen sieht anders aus. Die GEW ist mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht zufrieden und fordert zusätzliches Personal und mehr Ressourcen.

„Zwar ist erfreulicherweise die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, die eine Regelschule besuchen, deutlich ansteigend. Mit Blick auf die Qualität der Inklusion können wir aber leider nicht zufrieden sein. In den Schulen sind die Probleme, die sich dadurch ergeben, nicht mehr zu übersehen“, sagte heute GEW-Landesvorsitzende Dorothea Schäfer anlässlich des morgigen „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen„.


Die GEW-Landesvorsitzende verwies auf zahlreiche Hinweise und Rückmeldungen aus den Schulen. Vor allem die vorgesehenen Ressourcen für die Inklusion reichten nicht aus. Es fehlten – so der einhellige Tenor – Qualitätsstandards, eine zentrale, transparente Steuerung und Unterstützung für die Entwicklung zur inklusiven Schule.

Schäfer fordert für die GEW: „Eine Regelschul- und eine Förderschullehrkraft sollen in Klassen mit maximal 20 Kindern, davon bis zu fünf mit besonderem Förderbedarf, unterrichten. Dafür ist die Erhöhung des Stellenbudgets erforderlich.“ Es sei ein Fehler gewesen, seitens des Schulministeriums die Zahl der Stellen für die Förderung von Kindern mit Lern-, Sprach- und Entwicklungsstörungen zu deckeln. Durch die Verteilung der Kinder auf eine größere Zahl von Schulen seien die Bedingungen in den Schulen schlechter als vorher. Hinzu käme der größere Förderbedarf durch die steigende Zahl von Flüchtlingskindern. Berechnungen des Bildungsforschers Professor Klaus Klemm zufolge fehlen 7.000 Stellen. Zur Steuerung der Ressourcen fordere die GEW, laut Schäfer, einen schulscharfen Sozialindex, der den besonderen Problemlagen vor Ort Rechnung tragen solle. Für Beratung und Fortbildung des Lehrpersonals müssten überdies regionale Fachzentren für inklusive Bildung eingerichtet werden.

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