Geht das denn schon wieder los? Bekannte Namen aus der Oversum-Pleite beim Bahnhofsareal dabei.

Bahnhof Winterberg
Bei dieser Hitze tut der Schnee von gestern ganz gut: Bahnhof Winterberg mit 5-teiliger öffentlicher Dixie-Klo Anlage (archiv: zoom)

Da recherchiert man noch um die Oversum Pleite herum und schon tut sich die nächste Baustelle auf.

Heute erscheint in der Westfalenpost ein Artikel mit dem Reizwort „Investor“. Es geht um das Bahnhofsareal in Winterberg, die Bob-Weltmeisterschaft 2015 und alte Bekannte aus der Oversum-Pleite.

Die alten Bekannten aus der Oversum-Pleite werden im WP-Artikel natürlich/leider/wie immer/ … nicht genannt. Es wird in dem Artikel mit dem Titel „Poker um Bahnhof und grüne Wiese“ eigentlich gar nichts gesagt. Diese „Garnichts“ schauen wir uns jetzt einmal an.

Zitat:

Die Bewerbungen der potenziellen Investoren liegen vor, nun wird verhandelt. Im Zuge der geplanten Neugestaltung des Bahnareals in Winterberg geht es bei der Suche nach dem passenden Investor offenbar langsam auf die Zielgerade. Nachdem sechs Bewerber durch eine Jury in die engere Auswahl genommen wurden und diese ihre konkreten Vorstellungen eingereicht haben (wir berichteten), soll nun in Gesprächen ausgelotet werden, welches Konzept das beste für Winterberg ist.

Die unbeantworteten Fragen:

  • Wer sind die potenziellen Investoren?
  • Wer verhandelt mit wem?
  • Wie sieht die Zielgerade aus?
  • Wer sitzt in der Jury?
  • „(wir berichteten)“ ??? Wo? Wann? Quelle?
  • Wer nimmt an den Gesprächen wo und wann teil?

Wenn ich den Artikel richtig verstehe, wird der sogenannte Plan B bevorzugt: „Das alte Gebäude mit Zuschüssen öffentlich gefördert abreißen, den Platz anschließend optisch ansprechend gestalten, um ihn nach der Weltmeisterschaft dann dem Investor für einen Neubau zur Verfügung zu stellen.“

Da krallt sich Winterberg öffentliche Zuschüsse, planiert damit das Gelände und stellt es nach der Bob-WM einem privaten Investor zur Verfügung. Das fände ich als Investor auch gut, sogar sehr gut.

Wie hieß es etwas faktenreicher im September 2012 in der Westfalenpost?

Der Winterberger Bahnhof soll in den kommenden Jahren ein komplett neues Gesicht erhalten. Das Büro für Architektur, Stadtplanung und Entwicklung ASS aus Düsseldorf stellte am Dienstag Abend im Rat Winterberg ein Grund-Konzept vor. Die Stadtvertreter stimmten diesem zu und gaben der Stadt und dem Büro grünes Licht für die nächsten Verfahrensschritte

An dieser Stelle wird es interessant, denn das „Büro für Architektur, Stadtplanung und Entwicklung ASS aus Düsseldorf“ hat schon beim Oversum Projekt mitgemischt. Herr Hamerla von ASS taucht seit Jahren gemeinsam mit dem Investor Wolfram Wäscher und der sab in der PPP-Szene auf, so auch beim gescheiterten Oktopus-Projekt in Siegburg.

Doch zurück nach Winterberg.

Noch heute steht das Oversum als Vorzeige-Projekt auf der Website des Architektur-Büros von Hamerla und Partnern.

Hamerla Oversum
Die Leichtigkeit des Scheiterns. Man muss nur die richtigen Berater haben. (screenshot)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Tatsachen im Rathaus NICHT bekannt sind. Wenn ich an die Empörung des Bürgermeisters über Herrn Wolfram Wäscher auf der Bürgerversammlung nachdenke, bleibt ein schaler Nachgeschmack. Irgendetwas passt da nicht zusammen.

Wir puzzeln weiter.

16 Gedanken zu „Geht das denn schon wieder los? Bekannte Namen aus der Oversum-Pleite beim Bahnhofsareal dabei.“

  1. Ich halte das Bahnhofsgebäude in Winterberg für erhaltenswert. Ich bin mal gespannt was daraus gemacht wird. Eigentlich ist es für den Abriss viel zu schade!

  2. Vor Jahrzehnten stocherte ein einfacher, hart arbeitender Amerikaner im tiefen Yukon neben mir in einem Lagerfeuer und sagte beiläufig: The world is run by those who show up.

    Mich traf das wie ein Blitz. Dieser eine Satz erklärte mir schlagartig die Welt und alle bisher offen gebliebenen Fragen. Nach einigem Nachdenken ergänzte ich: And those who show up by themselves are never the best and often the worst. Er sagte nur: Exactly.

    Die beiden Sätze erklären unter anderem die Politik vollumfänglich. Und übrigens auch öffentliche Ausschreibungen…

    Wenn nicht aktiv, intensiv und unermüdlich die besten Investoren gesucht, gefunden und notfalls überredet werden, dann steht das Bahnhofsprojekt unweigerlich auf dem falschen Gleis. Dessen Richtung für den Winterberger Bürger: Schuldenknechtschaft.

  3. Da hier vieles nicht zusammen zu passen scheint und die Bürgerversammlung vom 25. April diesen Jahres erwähnt wurde sowie die Stadt Siegburg, möchte ich daran erinnern, dass ein Ratsmitglied aus Siegburg (Herr Schön) extra Winterberg zur Versammlung besucht hat und auch eine Anfrage bzw. eine Meinung kundtat. Warum diese in den vielfältigen Veröffentlichungen der regionalen Presse keine Rolle spielte, bleibt das Geheimnis der Redakteure. Seine Ausführungen: Bad-Projekte wurden von s.a.b. im „Schneeballsystem“ geführt. Her M. Wolf wäre ein Strohman und sei für die Justiz nicht greifbar. s.a.b. würde jetzt Kindertagesstätten bauen… Warum wohl – irgendwie muss man ja an die Fördertöpfe kommen. Beschwören wir alle nocheinmal die Philosophie des „Leuchtturmprojektes“ – sie muss ja nur gelebt werden.

  4. Sachkundiger Bürger – soweit ich mich erinnere. Die Presse müsste schon etwas tiefer einsteigen, um das ganze PPP-Geflecht zu entwirren.

    Wolfram Wäscher erscheint zwar als „Abzocker“ und der BM hat bitterlich geklagt, aber das PPP- Umfeld agiert immer noch in Winterberg.

    Leider ist auch die SPD wieder in der Versenkung verschwunden. Opposition ist ja eigentlich eine demokratische Pflicht.

    Darum heißen die Parteien, die nicht in der Regierung sind, auch Oppositionsparteien, nicht Kollaborationsparteien.

  5. Man braucht noch nicht mal hinter die Kulissen schauen um zu checken wie sich Typen wie Wäscher, die sich ironischer und unverschämter Weise auch noch als „geistige Vater“ des Oktopus bezeichnen zusammen mit Herrn Rüdiger ihr Unwesen auf Steuerzahlerkosten treiben!
    Diesem Projekt was wegen der Planungs und Bau-mängeln den Steuerzahler noch teuer zu stehen kommen wird. Diesem komplett Desaster PPP Oktopus Siegburg GmbH co KG das Hotel hat euch der Steuerzahler ja auch günstig überlassen 😉
    Das nicht mal vier Jahre nach der Eröffnung, einer Bauabnahme (der ersten seid Eröffnung;-) des TÜV NRW stand hält bzw. gehalten hat! Die Mängelbeseitigung (Brandschutz, Chlorgaswarnanlagen, Bädertechnische Anlagen und und und) wo es locker über die Jahre in die Millionen gehen kann und wird, bezahlt ja jetzt der Steuerzahler bzw. der nicht öffentliche geheime Haushalt, der privaten Tochtergesellschaft der AÖR Siegburg !!! Transparenz verabscheuen die Herren, wie der Teufel das Weihwasser…Ratssitzungen diesbezüglich…und reale Zahlen TOP SECRET! 😉

    Warum schickt die Stadt Siegburg nicht mal ein richtigen echten unabhängigen(!) Baugutachter in das Oktopus Siegburg Hallenbad…sorry falsch, in das Hotelbad von Herrn Rüdiger!
    Seinem tollen Hotelbad wo er ja nun auch als Badleiter Angestellt ist auf Steuerzahlerkosten…ab 01.01.13 ! Zum mitschreiben, sein Hotel und sein Bad ;-).Einem Typen der nich mal Ansatzweise eine Ahnung von Bädern hat geschweige denn eine Ausbildung diesbezüglich, wird BADLEITER!!! auf Steuerzahlerkosten!
    Wie dummdreist korrumpiert es so geht in dieser Bananenrepublik …schauen sie bitte mal rein ins Oktopus!!! 😉 Das Freibad hat auch nur noch Schrottwert, da dort seid dreißig Jahren kein Cent investiert worden ist…oh oh das wird auch Kosten!
    Die sab hat ja dort auch nur Flickschusterei betrieben. Siehe jetzige Komplettsanierung des Kinderbereiches, sobald es wieder der Steuerzahler bezahlt und nicht die SAB AG oder in welche Rechtsform sie sich gerade wieder Form-verwandeln!

    Um zu beweisen wie nur die billigste und veraltete Technik(teilweise aus dem alten Hallen und Freibad im „neuen“ Schwimmbad verbaut wurde und das noch derart mangelhaft. Die Bauschäden die in diesem Neubau vorhanden sind, Bau seitig und seitens der Technik, sind so offensichtlich und Sie schaffen es weiter, mit ihren Machenschaften alles zu vertuschen, schön zu reden.

    Und dann was lese ich gerade, wie niedlich;
    „SPD Stippvisite im Freizeitbad: Oktopus in gutem Zustand“
    Warum habt ihr lieben Politiker der SPD nicht gleich die CDU Kollegen mitgenommen, auf eure Stippvisite. Die hätten euch sicher einen sehr sehr guten Zustand bestätigt ! 😉
    Unfaßbar die Politiker die das ganze PPP Desaster zu verantworten haben, entscheiden nun als Fachlich komplett Inkompetente voreingenommene, über den Zustand einer so komplexen Badertechnischen Einrichtung von 21 Millionen EURO!. Mir fehlen die Worte und ich zitiere passend zum Thema:

    „Die Praxis zeigt allerdings, dass mit der Übertragung öffentlicher Aufgaben an Private öffentlich-rechtliche Kontrollmechanismen häufig unterlaufen werden, zum Beispiel durch Vertragsmodelle, die eine ausreichende Kontrolle durch die Mandatsträger erschweren oder überhaupt nicht mehr zulassen.“

    Liebe Bürger wo ist das Problem einem Unabhängigen(!) Gutachter Zugang in das Oktopus zu verschaffen, um mal Tacheles zu reden und auf dem Papier zu haben was das tolle „Hotelbad“ für Planungs und Bauschäden nun wirklich hat und was der Steuerzahler bezahlt hat!!! Die paar tausend Euro für den Gutachter bei den zig Millionen die um die Ecke gebracht wurden….

    Um dann die s.a.b. Bande, Rüdiger und all die Erfüllungsgehilfen, den ermittelten Behörden etwas näher zu bringen. Ach nein dann kommt ja auch die Rolle der Verantwortlichen der Stadt für das PPP Projekt zur Sprache…das kann und darf in der CDU Hochburg Siegburg nicht passieren! Und schon gar nicht Herrn Huhn dem Bürgermeister der ja zufällig auch ein guter Freunde von Wäscher und Rüdiger geworden ist und selber auch größter Fan seiner PPP Pleite!
    Nicht zu vergessen Herrn Kuchheuser, Chef der AöR, nun Geschäftsführer des Oktopus 😉 der natürlich auch gute Verhältnisse zu allen Pflegt und eine strategische Rolle spielt, privater Natur.
    Aber das Netzwerk hat gute Arbeit geleistet, da bin nicht nur ich mich sicher, ihr habt den Bogen überspannt ! Das Korruptionsbarometer des komplett auf ganzer Linie gescheiterten Public-Private-Partnerships (PPP) Oktopus in Siegburg, zeigt auf DUNKELROT!!!!

  6. Von dem guten Stück Baujahr 1906 wird sich Winterberg wohl leider verabschieden müssen, befürchte ich. Es sei denn, Ihr Winterberger gründet ne BI zum Erhalt des alten Bahnhofsgebäudes.

    Meschede stand der alte Bahnhof viel besser zu Gesicht als der trostlose Kommerz-Zweck-Bau mit dem blauen Discounter drinnen. Beim Abriss des seit langem verwahrlosten Gebäudes stellten sie zur Verwunderung fest, wie gut die Bausubstanz doch ist.

    Klick:
    http://blog.schwenke.de/2010/der-alte-bahnhof-in-meschede

  7. @ Gabi:

    Architekten und andere Baufachleute haben mir berichtet, dass man aus dem auf den ersten Blick ziemlich hoffnungslosen Bahnhofsgebäude durch Kernsanierung und moderne Anbauten ein wahres architektonisches und kommerziell problemlos nutzbares Schmuckstück machen könnte, das noch dazu ortstypisch wäre. Zudem könnte man das Projekt als umweltfreundlich/sustainable/recycled/upcycled etc. promoten.

    Es ist davon auszugehen, dass diese Option generell nicht wirklich geprüft und nicht verfolgt wird, weil Baubeteiligte dabei nicht so viel verdienen und Entscheidungsträger nicht so viel „Provision“ einstreichen können. Also baut man lieber im „sterilen Oversum-Stil“ mit all den langfristigen Folgen für den Steuerzahler. Ich mag mich natürlich irren…

  8. @ Interessierter Bürger

    Man braucht kein Wahrsager zu sein, um zu wissen, dass der neue Sterilbau den Zuschlag bekommt. Ein Jammer um das stilvolle, alte Gebäude!

  9. @Gabi:
    Menden bekommt doch jetzt einen warmen Geldsegen, und zwar vom Hochsauerlandkreis. Die Immobiliengesellschaft, die Besitzerin der Erweiterungsfläche für das Arnsberger Sauerlandmuseum ist, ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Mendener „B & S Gemeinnützige Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG“. Daran ist die Stadt Menden beteiligt, nachzulesen im Beteiligungsbericht der Stadt: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&cad=rja&ved=0CC8QFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.menden.de%2Flim%2Fbp%2Fbs%2Ffi%2F117130100000072030.php&ei=MRnOUZT0L4TWtQav0ID4CQ&usg=AFQjCNE0pBbD1FD3l3s7MFKf7gP-T9Y2nQ&bvm=bv.48572450,d.Yms (Seite 6 f.)

    Also fließen jetzt für ein Grundstück in Arnsberg, das ca. 60.000 Euro Wert ist, 656.000 Euro aus Meschede nach Menden. Aus dem „Gewinn“ könnten sich dort teure eigene Bauprojekte finanziell absichern lassen…

  10. Das mag ja sein @Marker. Aber leider Gottes haben sie (in Willingen) ein echtes Problem mit der Finanzbehörde. So á la Hoeneß. Ok, nicht ganz so groß aber immerhin…

  11. Die Zustände in Siegburg lassen auch für Winterberg nicht Gutes erahnen. (Wie man hört ist das Mini-Außenbecken bereits hin, da eine Mauer gerissen).

    Passt aber ins Geschäftsmodell, in der Bauphase wurde nur auf billig geachtet, so mein Eindruck (Beispiel 2: PA Anlage in der Stadthalle, funktioniert nicht, wenn Besucher im Saal sitzen).

    Wenn es aber eh nur max. 2 Jahre zumindest optisch funktionsfähig aussehen muss, dann reicht es aus Sicht von s.a.b. ja locker! Bleibt zu hoffen, dass wenigstens im Hotel vernünftig ge- und verarbeitet wurde.

    Bahnhof könnt ihr vergessen, die Bausubstanz ist eine Katastrophe. Von der Form sicher ein erhaltenswertes Gebäude. Die Bahn nutzt doch nur ein paar Quadratmeter, alles andere steht seit Jahrzehnten leer und nicht mehr zu retten. Ein stilvoller Neubau wäre schön, ist bei der Neuen Mitte auch nur bedingt gelungen.

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