Eine traurige Einladung: BÜRGERVERSAMMLUNG ZUR AKTUELLEN ENTWICKLUNG IM OVERSUM

Seit heute steht die Einladung zur Bürgerversammlung zur aktuellen Entwicklung im Oversum auf der Website der Stadt Winterberg.

Der Einladungstext ist entsetzlich und lässt nichts Gutes erhoffen.

Gleich der erste Satz ist eine Provokation: „Die Entwicklungen um das Oversum-Objekt hier bei uns in Winterberg sind seit einigen Wochen[sic!] Medienthema.“

Das Oversum und sein Investor sind seit Jahren(!) Medienthema.  Lediglich die Stadt Winterberg hat sich der Diskussion so lange entzogen, bis die drohende Insolvenz der Vitalresort GmbH nicht mehr zu verbergen war. Die Printmedien des Hochsauerlandes unterstützten die Stadt in ihrem Autismus. Anstatt zu recherchieren wurden PR-Meldungen und gefällige Berichte gedruckt.

Erst als der Bürgermeister „Land unter“ meldete stieg auch die Westfalenpost in eine „kritische“ Berichterstattung ein.

Und dann dieser Satz: „Dennoch oder gerade deshalb gehen wir auch jetzt – wie schon bei den Bürgerversammlungen in 2007 und 2009 – offen und transparent mit den Entwicklungen um“.

Wann, wo und wie ist von Seiten der Stadt 2007 und 2009 „offen und transparent“ mit den Entwicklungen umgegangen worden?

Wir haben hier im Blog von Beginn des Aquasphere- später dann Oversumabenteuers an kritisch berichtet.

Wir haben in der ganzen Zeit bis zur drohenden Vitalresort Winterberg GmbH Insolvenz keine offene oder transparente Äußerung der Stadt oder des Rates zum Millionenprojekt Aquasphere/Oversum gefunden, weder auf der Website der Stadt, noch in den Protokollen der Ratssitzungen.

Der Einladungstext zur Bürgerversammlung ist ein einziges „Drumherumgelaber“, durchsetzt mit hohlen Phrasen.

Was soll denn bitteschön das hier:  „… in schwierigen Zeiten mit neuen Herausforderungen ist es das Ziel, unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden…“ bedeuten?

Unsere weiteren Fragen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit,  sind:

Wie sehen die Firmenverflechtungen unter dem Dach des Oversums wirklich aus?

Welche Gesellschafter stecken wiederum mit Beteiligungen in den einzelnen GmbHs und Co KGs?

Wie heißen die Geschäftsführer?

Wo ist eigentlich der so lange in den örtlichen Medien omnipräsente Herr Wäscher geblieben?

Welche finanziellen und anderen Verpflichtungen kommen auf die Bürger der Stadt Winterberg zu?

Welche Risiken bergen die Verflechtungen und Verträge heute und in Zukunft?

Welche Gelder sind von Seiten der Stadt bislang geflossen und welche Gelder werden in Zukunft noch fließen?

Kurz und gut: was kostet uns das Oversum-Abenteuer in „Heller und Pfennig“?

Wer übernimmt die Verantwortung?

Zum Nachlesen hier der Text der Stadt Winterberg:

„Die Entwicklungen um das Oversum-Objekt hier bei uns in Winterberg sind seit einigen Wochen Medienthema. Auch aus den Reihen unserer Bürgerinnen und Bürger werden Sorgen geäußert, es wird spekuliert und Ratsmitglieder und Bürgermeister bekommen Fragen und auch Kritik: Warum hat man überhaupt diesen Weg eingeschlagen? Wenn die Vitalresort Betreibergesellschaft jetzt schon Insolvenz anmelden muss, ist dann das Konzept überhaupt richtig? Was sind die Hintergründe und warum ist es so ein langer Weg?

All das sind Fragen, die Rat und Bürgermeister verstehen, ist doch die Situation für uns alle wenig erfreulich. Dennoch oder gerade deshalb gehen wir auch jetzt – wie schon bei den Bürgerversammlungen in 2007 und 2009 – offen und transparent mit den Entwicklungen um, denn auch in schwierigen Zeiten mit neuen Herausforderungen ist es das Ziel, unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden.

Wir laden Sie daher herzlich ein zu einer am

Donnerstag, den 25. April 2013 um 19.30 Uhr

in der Stadt- und Kongresshalle im Oversum Winterberg

stattfindenden öffentlichen Bürgerversammlung. Hier werden der Bürgermeister, die drei Vorsitzenden der im Rat der Stadt Winterberg vertretenen Fraktionen, der Tourismusdirektor und das beauftragte Rechtsanwaltsbüro Rede und Antwort stehen und Fragen beantworten, um den aktuellen Sachstand darzulegen.“

2 Gedanken zu „Eine traurige Einladung: BÜRGERVERSAMMLUNG ZUR AKTUELLEN ENTWICKLUNG IM OVERSUM“

  1. Die Verhöhnung des Wählers, Bürgers und Steuerzahlers kristallisiert sich in diesem Satz:
    „Dennoch oder gerade deshalb gehen wir auch jetzt – wie schon bei den Bürgerversammlungen in 2007 und 2009 – offen und transparent mit den Entwicklungen um, denn auch in schwierigen Zeiten mit neuen Herausforderungen ist es das Ziel, unsere Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden.

    „Offen und transparent“: Eine perfide Lüge angesichts der Tatsache, dass PPP-Verträge gewohnheitsmäßig hochgeheime Vertragsbestandteile beinhalten, die nicht einmal in geheimen Ratssitzungen effektiv zu kontrollieren sind. Somit verschanzen sich die Geheim-Demokraten mit dieser banalen Floskel hinter höchsten demokratischen Grundprinzipien, die sie selbst sträflich missachtet, gar mit Füßen getreten haben.

    „In schwierigen Zeiten…Bürger aktiv einzubinden“: Ein dreister Euphemismus für die Tatsache, dass man den Bürger angesichts eines über Jahrzehnte voraussehbar defizitären Haushalts nun in die Schuldenknechtschaft zwingt und ihn mittels Steuern, Abgaben etc. gnadenlos fronen lassen will!

    Im Übrigen: Eine Bürgerversammlung ist ebenso dringend wie die staatsanwaltschaftliche Prüfung des Anfangsverdachts auf Sittenwidrigkeit, Vorteilsnahme im Amt, Veruntreuung sowie Betrug in teils bandenmäßiger Begehung!

  2. Ein Hohn gegenüber jede Unternehmer und Burger und CDU Mitglied in dieser Stadt was die dar betreiben.
    Das „D“ steht für Diktatur a la Eickler und nicht für Demokratie und Transparenz

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