Die Metamorphosen gehen weiter: sab Friedrichshafen im stetigen Wandel. Brücken zu gescheiterten Projekten abgerissen. Winterberg als Adabei: Public Management Konferenz in Frankfurt

sab website
Die sab Website Stand 16. Juni 2013 um 21 Uhr.

Wer die Website der sab eine zeitlang beobachtet, dem wird schwindelig vom beständigen Wechsel, Verschwinden und Austausch der Inhalte, Personen und Firmennamen.

Wer sich auf die Website der sab begibt, steht auf tückischem Flugsand.

Wir hatten unter anderem im März diesen Jahres über die Identitätswechsel der sab berichtet und eine merkwürdige Selbstdistanzierung angemerkt:

“Hinweis in eigener Sache:
Die sab AG ist nicht die Nachfolgegesellschaft der s.a.b. gmbh & co. kg.
Die sab AG führt keine Projekte in der Bäderbranche durch. Sie entwickelt, plant und baut keine Gesundheits- und Badeparks, betreibt keine öffentlichen Bäder und beschäftigt keine Bäderexperten.
An Projekten in der Bäderbranche sind wir nicht interessiert.”

Pikanterweise sind auch die in diesem Artikel verlinkten Seiten der sab Website inzwischen wieder verschwunden.

Der oben zitierte Hinweis stand gestern noch in verkleinerter Schrift auf einigen Unterseiten der sab Website, ist aber heute anscheinend endgültig im digitalen Schredder gelandet.

Zeitlich auffällig nahe dem gescheiterten Oversum Schwimmbad-Projekt in Winterberg scheinen sich die Wechselspiele der sab mit ihrem „spiritus rector“ Wolfram Wäscher exponentiell zu beschleunigen.

Auf der neuen „weiter entwickelten“ Website taucht nun eine Firma des Investors auf, die den Namen „sab“ nicht mehr beinhaltet, aber nichtsdestotrotz -wie die meisten „Wäscher“-Firmen- in Friedrichshafen, Seestr. 1, residiert:

sab im beständigen Wandel
Deutsche Beteiligungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH: Wieder eine „neue“ Firma?

Schwimmbäder baue man zwar immer noch, aber als einzige Referenz existiert nun:

Leimen, Hechingen Winterberg - alles Past Tense: here comes Bad Schussenried
Leimen, Hechingen, Winterberg – alles Past Tense: here comes Bad Schussenried

Eine kleine Anmerkung und eine kleine Frage habe ich noch zum Schluss.

Ich unterstütze gerne die Stadt Winterberg im Kampf gegen die drohende „Schuldknechtschaft“, aber ich frage mich, warum die Stadt Winterberg bei dieser Public Management 2013 Konferenz am Dienstag in der in der Frankfurt School of Finance & Management mitmacht.

In Frankfurt trifft sich am Dienstag der PPP-Klüngel der Republik, von dem die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt gerade „eins auf die Nase bekommen haben“:

Agenda-Public-Management-Konferenz2013

„Klüngel“ ist ein wenig despektierlich, denn es sind große Namen dabei.

Ein Winterberger in Frankfurt.
Die Winterberger bleiben dem PPP-Umfeld anscheinend treu.

Auftritt in der Expertenrunde von 11:45 bis 12:45Uhr: Sebastian Vielhaber, Teamleiter Gebäudemanagement, Stadt Winterberg.

8 Gedanken zu „Die Metamorphosen gehen weiter: sab Friedrichshafen im stetigen Wandel. Brücken zu gescheiterten Projekten abgerissen. Winterberg als Adabei: Public Management Konferenz in Frankfurt“

  1. @ zoom:

    Das passt sehr wohl: Die Frankfurt School of Finance and Management ist ebenfalls ein Adabei, genauer eine durchkommerzialisierte Berufsakademie und Fachhochschule. Kritische akademische Diskussion ist dort nicht zu erwarten. Zu hoffen ist zumindest, dass der entsandte städtische Mitarbeiter auf dem Klüngel-Kongress (um Ihre treffende Wortwahl aufzugreifen…) rudimentäres Sanierungsknowhow erwerben kann, um für zukünftige Entwicklungen in seinem Zuständigkeitsbereich gewappnet zu sein. Semper paratus!

    Übrigens: Bitte keinesfalls die Frankfurt School of Finance mit dem Frankfurt House of Finance verwechseln. Letzteres ist die interdisziplinäre Forschungseinrichtung der Goethe-Uni. Eine über jeden Zweifel erhabene akademische Institution, in der nebenbei guter Kaffee und knackiges Gebäck gereicht wird. Ein inkonsistentes Geschäftsmodell wie das der sab würde dort übrigens spätestens während der zweiten Powerpoint-Folie zerfetzt…

  2. Herrlich ausgedrückt: „Ein inkonsistentes Geschäftsmodell wie das der sab würde dort übrigens spätestens während der zweiten Powerpoint-Folie zerfetzt…“ 🙂

  3. Köstlich. Währenddessen feiern die Winterberger (gibt es die überhaupt noch ?) sich selber. Ganz großes Kino am Oversum – ein neuer König, eine neue Königin… Mehr Schein als Sein… Aber lieber zoom@ da würde ich nicht so sehr auf die freie Presse setzen. PS: Herzlichen Dank für diese Seite !

  4. Muchas Gracias! Wichtig ist es jetzt auch auf’s Bahnhofsareal zu schauen. Ich will übrigens nicht menetekeln, dass es dort den Bach abgeht, aber wir Bürgerinnen und Bürger sollten ein Auge drauf haben …

  5. „Das gescheiterte PPP Bäderprojekt Oktopus Siegburg “ der Blog dazu, dieser wird in den nächsten Tagen mit mehr Infos hinter den Kulissen bestückt…

  6. Wäscher et alii nutzen doch nur die Freiräume, die ihnen ungter anderem die SPD seit den Schröder/Blair-Zeiten geschenkt hat.

    Denn das Irre an der ganzen Geschichte ist ja, dass die SPD(!) Wegbereiterin der PPP war. Zitat aus einem attac Papier:

    „Wie aus PPP eingedeutscht ÖPP wurde

    Auf Initiative der SPD waren bereits vorher in NRW PPP-Pilotprojekte begonnen worden, die in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung realisiert wurden.

    Die SGK (Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) brachte das PPP- Konzept eingedeutscht als ÖPP (Öffentliche Private Partnerschaft) in die Partei ein.

    Auf dem 2003-er SPD-Bundesparteitag wurde dann ohne jegliche Diskussion der folgende Passus beschlossen, der in den dort vorliegenden Antrag A l (Leitantrag) »Unser Weg in die Zukunft« eingefügt war: …“

    Alles lesen: http://www.attac-koblenz.de/Bertelsmann_und_PPP.pdf

    Wäscher und Hamerla (der „unabhängige“ Berater der Stadt Winterberg) waren auch gemeinsam auf Veranstaltungen der SPD-nahen Friedrich- Ebert-Stiftung.

    Guckst Du beispielsweise hier:

    15:15 Uhr
    Beispiel 2: ÖPP bei kommunalen Freizeit- und Gesundheitsprojekten
    Wolfram Wäscher
    s.a.b. GmbH

    Hans-Joachim Hamerla
    Stadtbaurat a. D.; ASS
    Stadtplanung Stadtentwicklung, Kommunalberatung

    http://www.fes.de/wiso/pdf/wiso/2010/300910/Programm_300910.pdf

    Und genau dies ist ja das Problem der SPD. Die Menschen, die damals die Partei auf diesen Kurs gebracht haben, sind immer noch an vorderster Stelle.

    Deswegen wird die SPD bei den Bundestagswahlen im Herbst auch keinen Blumentopf gewinnen.

    Es ist irgendwie doch traurig, wie es um diese Partei mit ihrer 150-jährigen Geschichte bestellt ist.

  7. @ zoom:

    Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht. Ihre Gedankengänge sind absolut korrekt. Gratuliere.

    Es ist in der Tat so, dass PPP mit Schröder erst so richtig einen Fuß in die Tür bekamen. Man machte es sich in den berüchtigten Kaminzimmerrunden bei Cohiba und Rotwein gemütlich. Macht korrumpiert.

    Steinbrück hat als Mitverursacher der Finanz- genauer: Bankenkrise wegen erheblichen Fahrlässigkeiten in der Bankenaufsicht im Vorfeld buchstäblich Dreck am Stecken. Schon vorher hatte er in Aufsichtsräten von Landesbanken herumdilettiert. Als alternativloser Bankenretter hat er schließlich eine hanebüchene Klientelpolitik zu Lasten des Steuerzahlers betrieben.
    Seine Wahl wäre trotz seiner von mir geschätzten scharfen Zunge und seines wachen Verstands eine absolute Farce. Und dabei wäre eine Alternative zu IM Merkel dringend erforderlich.

    Kurzum: Mit seinem Wahlkreuz gibt der Wähler so oder so nicht weniger als eine Bankrotterklärung ab.

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