Das Oversum-Projekt bröckelt weiter: Betreiber des Fitness-Centers feiert am 29. Juli seine Abschiedsparty.

Optisport
Der letzte Monat für Optisport. Am 29. Juli ist Abschiedsparty. (foto: zoom)
Wieder bricht ein sogenanntes Modul aus dem Oversum-Projekt zusammen. Am 29. Juli findet ab 17 Uhr die Abschiedsparty des „Health Club Winterberg“, vormals Optisport, statt.

Damit scheint sich die niederländische Gruppe um Erwin van Iersel doch nicht als „weißer Ritter“ für das stark angeschlagene Ei im Kurpark zu erweisen, wie ich es noch vor fünf Tagen hier im Blog spekuliert hatte.

Häme ist nicht angebracht, denn vor allem die Kundinnen und Kunden des Fitness-Center empfanden das Personal, die Betreuung und die Atmosphäre in der Einrichtung als sehr angenehm, „nicht so wie in anderen Mucki-Buden“.

Was bleibt vom Oversum? Es bleiben das „Ärztehaus“, die Touristeninfo und das Oversum-Hotel.

Für dieses Hotel könnte es ebenfalls eng werden. Denn ein 4-Sterne-Haus ohne Schwimmbad, ohne Fitness-Center, dafür mit mangelhafter Sauna ausgestattet, wird keine zahlungskräftigen, anspruchsvollen Gäste anlocken können. Hier noch einmal eine Erinnerung an den Unfug, den die Medien vor drei Jahren verbreiteten: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=7397

30 Jahre lang dürfen die Winterberger Bürger mindestens 700.000 Euro/Jahr plus X Raten an die Banken bezahlen. Dazu kommen noch andere Kosten wie Baumängelbeseitigung, Beraterverträge, Rechtsanwaltskanzleien, juristische Auseinandersetzungen mit dem Investor etc.

Glücklich sind die Gemeinden, die nach einem Besuch von Herrn Wäscher beschlossen hatten, die Renovierung ihrer Schwimmbäder selbst durchzuführen.

Der Investor hat an Winterberg wahrscheinlich schon lange kein Interesse mehr.
Seinen Gewinn hat er gemacht. Die Projektfirmen wurden und werden jetzt abgewickelt. Ein bisschen oder auch mehr Geld kann er noch durch Druck bei gerichtlichen Auseinandersetzungen herausschlagen. So läuft das bei PPP-Projekten. Nicht nur in Winterberg.

13 Gedanken zu „Das Oversum-Projekt bröckelt weiter: Betreiber des Fitness-Centers feiert am 29. Juli seine Abschiedsparty.“

  1. Zoom schrieb: „Der Investor hat an Winterberg wahrscheinlich schon lange kein Interesse mehr. Seinen Gewinn hat er gemacht.“

    Vielleicht wäre für dieses Projekt „Opossum“ der passendere Name – anstatt „Oversum“. Ein Opossum ist eine allesfressende Beutelratte…

  2. Das scheint nur folgerichtig…, auch wenn es traurig ist.
    Was den Vorwurf an die Winterberger Bürger betrifft, gibt es Folgendes zu sagen: Ganz am Anfang wollte man die Winterberger Bürger und Unternehmer doch gar nicht im Boot haben. Die es geplant und gebaut haben, sonnten sich vielmehr im Glanz von Bundesprominenz (Müntefering, Bahr) und auch alle Aufträge gingen weit in’s Land. Bezeichnend auch, dass bereits das Bauprojekt den Innovationspreis bekam. Das war damals gut, für die Internet-Seiten von s.a.b. Aber was hat es sonst genützt ? Mit dem Nachteil, dass bei Garantieleistungen, die schon direkt bei Eröffnung sichtbar waren, niemand mehr zur Stelle war. Im vorigen Sommer waren die Hinweisschilder am Restaurant, Veltins-Lounge und Kongresshalle sehr groß: „Nur für Hotel- und Tagungsgäste“. Auch vor Hotel und Touristinformation gab es keine Möglichkeit, im Freien zu sitzen und vielleicht einen Kaffee zu bekommen. Selbst zur Bürgerversammlung im April, wo es ja schon sehr kritisch war, hielt sich die Gastfreundschaft des Hauses in engen Grenzen. Aber dort hörte man noch die schönen Worte von BM Eickler: „Die Philosophie muss nur gelebt werden.“

  3. @ Reinhard Loos

    … oder einfach ein wirtschaftliches Ü-Ei, dass den Schuldenberg on Top ziert.

  4. Es treibt meinen Puls immer weiter in die Höhe, wenn neue Nachrichten bekannt werden über inkompetente, selbstverliebte, des Bürgers Meinung nicht beachtende, am Sinn und Zweck ihres Amtes desinteressierte Politiker, für deren Fehlentscheidungen der Steuerzahler immer häufiger gerade stehen muß. Was auf Bundes- und Landesebene im großen Stile vorgeführt wird macht sich nun auch auf kommunaler Ebene breit.
    Es muß doch eine Möglichkeit geben, diesem Irrsinn Einhalt zu gebieten? Oder aber wie kann ich mich der Haftung für solch grandiose Leistungen entziehen?
    Soll doch ein BM Eickler mit seinen Entscheidungsträgern haften. Die hat die Meinung des Steuerzahlers vorher ja auch nicht interessiert. Hätte man die Öffentlichkeit von Anfang an mit ins Boot genommen, wäre sicher einiges an konstruktiver Kritik aufgekommen, die dieses Projekt weiter gebracht oder zunichte gemacht hätten.
    30 Jahre lang 700.000 Euro/Jahr + eine noch unbekannte Summe!!!!!!
    Tut mir leid, aber mir als kleiner Angestellter, der jedes Jahr mit weniger auskommen muß fehlt mittlerweile jedes Verständnis für diese Leute und deren Tätigkeit.

  5. Und genau das selbe haben die Herren Monate vorher in Siegburg(davor in Miesburg, Leimen und und und) mit dem Oktopus abgezogen unfassbar das da noch nicht die Staatsanwaltschaft ermittelt! „In dem Dunstkreis hat es die SAB geschafft einen ganzes Netzwerk aufzubauen im Rathaus (Herr Huhn CDU) und dem Oktopus seinen Mitarbeitern. Die Vergangenheit hat gezeigt das mediale Desinformation und Intransparenz, genau die Misstände begünstigen die die Politik zu dem werden lässt was entsetzte Bürger nach z.B. Griechenland schauen läßt. Ohne dabei zu realisieren das das unsichtbare Phänomen der Korruption bzgl. PPP/ÖPP Privatisierung, in der eigenen Stadt in nichts nach steht!“

  6. „Zudem der jahrzehntelange Einheitsparteifilz(CDU) und die schwache Hygienefunktion der Opposition. Auch das Geschäftsmodell PPP ist aufgrund allzu offenkundiger Interessenkonstellationen und asymmetrischer Risikoallokation ein ganz starkes Indiz. Sprechen auch Sie mal mit Insidern aus der Baubranche, die solche Projekte in größeren Städten begleitet haben, über die Geschäftspraktiken. Spätestens dann geht auch Ihnen der Glaube an „Unschuld“ verloren. Übrigens können auch Worte korrumpieren, nicht nur Kick Back-Zahlungen.
    Weiterhin: Auch wenn wir in demokratischer Schockstarre nach Transparenz rufen, so wissen wir doch, dass sie niemals hergestellt wird. Die PPP-Abreden und Nebenabreden sind geheime Vertragsteile und mit Geheimnisverratsklausel geschützt. Transparenz zöge die Verwaltung unmittelbar in die Haftung. Damit hat ein demokratisch legitimiertes Gremium einen Vertrag sui generis abgeschlossen, der einer demokratischen Kontrolle explizit vorenthalten ist und ihr auch nachträglich nicht zugeführt werden kann.“ 😉
    die Zeche für die bereits herausgeschleusten Gewinne der PPP Begünstigten zahlt am Ende der Steuerzahler…Griechenland ist manchmal ganz in der Nähe….auch in ihrem Rathaus!

  7. @neverendingstory @gabi

    Geheimnisvoll steht in dem Artikel über den „Biovitalpark“:

    „Die komplette Anlage übernimmt ‚ein Hotelier aus Oberstaufen‘. Um wen es sich dabei handelt, verraten die beiden Gesellschafter noch nicht. “

    Ich tippe da mal auf Herrn Huber, den Hotelier aus Oberstaufen, der in Winterberg Geschäftsführer des Oversum ist.

  8. @ Andre:

    Ein Zitat erfordert auch im hiesigen Blog immer die Nennung des Autors mittels Quellenangabe. Soviel Sorgfalt muss schon sein. Lassen Sie sich den Freiherrn von und zu Guttenberg, ehemals Verteidigungsminister und heute protegierter Bilderberger, ein abschreckendes Beispiel sein.

    Aber Spaß beiseite. Der Smilie ist Kompensation genug für die Einschränkung meiner Urheberrechte. LOL

    1. @Interessierter Bürger:
      Mir kam der Text auch merkwürdig bekannt vor. Sie haben Recht. Ich denke, @Andre sollte sich auf die Fakten und direkten Zusammenhänge in Siegburg konzentrieren, da scheint er sich sehr gut auszukennen. Ich würde es auch vermeiden, rechtlich anfechtbare emotional geprägte Formulierungen zu benutzen.

      Soweit erst einmal.

Kommentare sind geschlossen.