Das Ende aller Illusionen: Die Große Koalition wird in Bayern beerdigt. Die SPD ist auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.

Goethe und Schiller auf dem Theaterplatz in Weimar. (foto: zoom)

Die SPD hat fertig. Ihre Funktionäre kleben noch an ihren bezahlten Posten. Viele werden sich in den nächsten Monaten auf andere Arbeitsplätze retten müssen, Kanzleien, Aufsichtsräte, Berater und was noch so für ausrangierte Parlamentarier auf dem Markt zur Verfügung steht, denn die SPD wird massiv abgewählt.

Ein Kurzkommentar anlässlich der ersten Hochrechnungen der Bayernwahl

Nach der letzten Bundestagswahl ging ein Aufschrei durch die Partei: #SPDErneuern!

Die Parteispitze okkupierte die Parole, und nahm der Bewegung die Schärfe. Statt sich in der Opposition inhaltlich und personell zu erneuern, wurschtelten Nahles und Co in der GroKo weiter.

Von der Agenda-Politik haben sich die GenossInnen nie glaubwürdig getrennt. Ihren Ruch als Autolobbyisten des Hannoveraner Kreises sind sie nicht losgeworden. Schröder, einer der schlimmsten aller SPD-Lobbyisten, verdient sein Geld mit russischem Gas und ist ein Freund des „lupenreinen“ Demokraten Putin.

Rente, Riester, Hartz IV … die Genossen der Bosse haben zur Verschärfung der sozialen Ungleichheit im Land beigetragen, und das als „sozialdemokratische“ Partei.

Die Wählerinnen und Wähler durchschauen vielleicht nicht jeden taktischen Winkelzug der SPD, aber sie halten ihre Politiker in großen Teilen für nicht mehr glaubwürdig.

Die SPD hat fertig.

13 Gedanken zu „Das Ende aller Illusionen: Die Große Koalition wird in Bayern beerdigt. Die SPD ist auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit.“

  1. Unterschreibe jeden Satz !

    Das in der ARD von Frau Ellis Fröder mit Frau Andrea Nahles am Abend gegen 18.45 Uhr geführte Interview ist quasi der Offenbarungseid der Funktionärs-SPD.
    (Hab‘ das Interview bisher bei ARD nicht gefunden. Bei YouTube ist es online. Allerdings auf nem blau-braunen Kanal. Und den Link erspar ich mir an dieser Stelle.)

    Hier sind die vielsagenden letzten Sekunden des Interviews abrufbar:
    https://www.ksta.de/politik/ard-interview-spd-chefin-nahles-laesst-reporterin-bei-bayern-fazit-stehen-31439452

    („ARD-Interview SPD-Chefin Nahles lässt Reporterin bei Bayern-Fazit stehen“)

    1. Hier ist eine andere Darstellung des „Nahles-Abgangs“:

      „Auf die Frage nach eigenen Versäumnisse einfach abhauen? Machte es sich Andrea Nahles wirklich so einfach? Nein. ARD-Reporterin Ellis Fröder klärte ein paar Stunden später via Twitter auf. Nahles sei unter Zeitdruck gewesen, der sich durch ein Problem bei der Aufzeichnung des Gesprächs noch verschärft habe: „Ich musste das Interview wegen technischer Probleme noch einmal führen. Nahles war in Zeitdruck und bekam während der letzten Frage das Zeichen: Wir müssen los.“ Phoenix-Journalist Erhard Scherfer stand nach eigenen Angaben neben der Situation und bestätigte die Darstellung Fröders.“

      https://mobil.stern.de/amp/politik/deutschland/andrea-nahles–darum-fluechtete-die-spd-chefin-aus-dem-ard-interview-8401786.html

      1. Das ist richtig. Stefan Koldehoff wies am 15.10.2018 im DLF (@mediasres) bereits darauf hin. Hörte Sendung unterwegs im Autoradio. Nach Heimkehr vergessen, hier entsprechend zu berichten.
        Sah das Interview am Sonntag 1:1 im TV. Auch bei den Moderatoren im Wahlstudio waren fragende Blicke zu sehen. Wäre gut gewesen, wenn der Sachverhalt direkt klar gestellt worden wäre.

  2. Sehen wir es doch mal positiv:

    die AFD hat „nur“ 10 % bekommen – eine Sensation im Land der „Konservativen Revolution“, Dobrindt

    Wenn man die AFD bei der CSU addiert, wäre es natürlich fast so wie vorher:

    „Rechts von der CSU darf es keine demokratisch legitimierte Partei geben!“

    Franz Josef Strauß

  3. AFD oder Freie Wähler, da wollen wir gar nicht kleinlich sein. Bürgerliches Milieu allemal. Jedenfalls eine Wahlschlappe für linksgrüne Gesellschaftsklempner aller Couleur und ein erster Schritt, den auf links gestülpten Staat wieder auf ein vernünftiges, zuvorderst nicht realitätsverachtendes und universalistisch-volksfeindliches, Fundament zu stellen.

    Die Pöstchenschieberei in Politik und Flüchtlingsindustrie wird bald ein Ende haben und diese „Fachkräfte“ die kalten Realitäten des Arbeitsmarkts am eigenen Leibe erfahren dürfen, und zwar auf der Seite der von ihnen so verächtlich titulierten „Abgehängten“.

    Nach erfolgter Remigration kann man sich dann endlich den wirklich drängenden Problemen stellen, als da sind eine vernunftbasierte Wende der Energiewende, eine eklatante Restrukturierung des Bildungssystems, eine vorausschauende Rentenpolitik, eine Konsolidierung des Gesundheitssystems, eine Rückbesinnung auf den Wirtschaftsstandort und so weiter und so fort. Es ist ja nicht so, dass die Kompetenzsimulanten im Berliner Regierungsviertel im letzten Jahrzehnt irgendein Problem gelöst hätten.

  4. @ zoom

    warum wird hier so ein Müll wie von „Eifriger Mitleser“ freigeschaltet?

    Um einen Rechten vorzuführen?

  5. @Sockenpuppe

    Ein Rechtsextremer mit bürgerlichem Anstrich:

    „AFD oder Freie Wähler, da wollen wir gar nicht kleinlich sein. Bürgerliches Milieu allemal.“

    Das Ziel der AfD (Nazis+Rechte) ist es, den Anschluss an die bürgerlichen Parteien CDU, CSU und FDP herzustellen.

    Die Rechtsextremen bauen den Popanz eines „auf links gestülpten Staat[es]“ auf, der so gar nicht existiert.

    Das ist „AfD-Sprech“, eine Aneinanderreihung von Begriffen und Behauptungen, die nicht weiter belegt sind, sondern eine irrationale, emotionalisierende Stimmung erzeugen.

    „Fachkräfte“ wird von Rechtsextremen in den sozialen Medien bislang verächtlich und herabsetzend für Migranten benutzt und jetzt auch auf Politiker ausgedehnt.

    „Remigration“ = Abschiebung

    „eklatante Restrukturierung des Bildungssystems“ = heiße Luft

    „Kompetenzsimulanten“ = verächtlichmachen von Politikern, so wie es in der Weimarer Republik geschah.

    Den Rest erspare ich mir. Es ist die Propaganda eines Mannes, der den Zeitgeist eines rechten Aufwindes zu spüren vermeint.

    Was ich mich frage: wo lernt man es, sich mit Begriffshuberei derart inhaltslos auszudrücken?

    1. @ zoom

      Danke für die Erläuterung, aber ich verstehe natürlich schon, wie der Müll von „Eifriger Mitleser“ gemeint ist, ist ja immer derselbe …

      Man kann den „Eifriger Mitleser“-Müll aber stehenlassen und damit dokumentieren: wer nicht selber ein durchgeknallter Ultra-Rechter ist, weiß, was er damit anzufangen hat

      „Was ich mich frage: wo lernt man es, sich mit Begriffshuberei derart inhaltslos auszudrücken?“

      „… und sich dabei überlegen zu fühlen“, gehört noch dazu

  6. @ Gabi

    Böll würde Dir was erzählen, mit der AFD in Zusammenhang gebracht zu werden …

    „Ich bin ein Clown und sammle Augenblicke“ („aber nicht diese!“)

    Heinrich Böll, „Ansichten eines Clowns“

  7. Möchte noch einmal an einen Artikel von Januar 2017 erinnern, in dem das Schicksal der SPD zumindest gemutmaßt wurde:

    „Hat die SPD die Warnsignale gehört? Fehlersuche auf Wahlkonferenz in Bestwig.“

    https://www.schiebener.net/wordpress/hat-die-spd-die-warnsignale-gehoert-fehlersuche-auf-wahlkonferenz-in-bestwig/

    Auch den Kommentar-Thread finde ich interessant.

    Hat die SPD auf sich und ihre eigenen Erkenntnisse gehört?

    Hat sie die Ratschläge unserer Kümmerer-KommentatorInnen angenommen?

    Diskutiert sie mit, mischen sich die Sozialdemokraten in die Diskussionen der besorgten SPD-Kritiker ein?

    Mein Eindruck: 3 mal Nein?

    Was meint ihr?

    Nachtrag:
    https://www.wahlrecht.de/umfragen/

  8. Die SPD interessiert wohl kaum noch jemanden. Vielleicht seit der Frage nach der sozialen Gerechtigkeit – wo sie ihre eigenen Fehler nicht korrigiert hat!
    Ich befürchte, die wenigsten Sozialdemokraten lesen gerne viel und fordern Fakten!

Kommentare sind geschlossen.