CDU Direktkandidat Patrick Sensburg – Lions-Club statt Podiumsdiskussion.

Der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete und Direktkandidat Patrick Sensburg verpasste im September gleich zwei Podiumsdiskussionen mit insgesamt fünf HSK-Bundestagskandidaten in Brilon. Wie die Westfalenpost in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, seien die Termine schuld.

Am 5. September fehlte Sensburg bei der Briloner Kolpingsfamilie und am 9. September bei einer hochkarätigen Veranstaltung des Jugendparlaments.

Entschuldigung laut Westfalenpost: Am 5. September Juristen-Stammtisch und am 9. September Treffen mit den Lions-Clubs Arnsberg, Neheim-Hüsten und Sundern.

Die Veranstalter der Jugendparlaments-Diskussion seien über die Terminkollisionen informiert gewesen. Sensburg „habe mehrere Termine zur Auswahl angeboten, der 9. September, auf den die Veranstaltung dann gelegt worden sei, habe sich nicht darunter befunden. Denn für den Abend sei schon längst ein Termin mit den drei Lions-Clubs von Arnsberg, Neheim-Hüsten und Sundern vorgesehen gewesen. Sensburg, selbst Mitglied der Lions, habe dies den Jupa-Organisatoren auch mitgeteilt.“

In einem Leserbrief den wir gestern veröffentlicht haben, heißt es hingegen aus dem Umkreis des Jugendparlaments: „Herr Sensburg wurde höflichst gebeten an einer Veranstaltung teilzunehmen. Besagte ist die Podiumsdiskussion des Jugendparlaments Brilon am 9. September, welche sich seit über einem Jahr in der Planungsphase befindet.

Seit nun mehr als acht Monaten befinden sich Mitglieder des Jugendparlaments mit Herrn Sensburg in der Terminabsprache. Tragisch und töricht ist es, dass ein Bundestagskandidat, die Ihm gebotene Bühne nicht nutzt und sich über ein halbes Jahr Zeit lässt eine, der Einladung förmlich entsprechende, Antwort zu geben.“

Westfalenpost erweckt falschen Eindruck
Leider wird in der Westfalenpost darüber hinaus der falsche Eindruck erweckt, dass Patrick Sensburg sich heute bei Radio Sauerland mit seiner politischen Konkurrenz direkt auseinandersetzen würde: „Heute treffen die politischen Mitbewerber Sensburg leibhaftig an. Bei der Hörerrunde von Radio Sauerland um 15 Uhr.“

Nach unseren Informationen gab es bei Radio Sauerland heute kein Aufeinandertreffen der Kandidaten. Jeder Kandidat / jede Kandidatin wurde zu unterschiedlichen Zeiten von drei jungen Leuten befragt, beispielsweise Dirk Wiese (SPD) um 13 Uhr, Hans-Werner Ehrenberg (FDP) um 14 Uhr und Patrick Sensburg (CDU) um 15 Uhr.

12 Gedanken zu „CDU Direktkandidat Patrick Sensburg – Lions-Club statt Podiumsdiskussion.“

  1. Marginalie ?
    D. Wiese (SPD) und H.W. Ehrenberg (FDP) stellen bspw. relativ vollständig ihre Termine auf ihren Websites online.
    Im Sensburg-Web ist nicht der Hauch eines die Region betreffenden Terminkalenders zu finden. Vermutlich werden die ideologisch passenden Claqueur-Truppen auf dem „kleinen Dienstweg“ aktiviert. Ein weitere Auffälligkeit: Herr Sensburg veröffentlicht auf seiner Website die „Schulterklopfer-Beiträge“ stets ohne Datum.

    Herr Sensburg scheint eine eigenwillige Interpretation des Begriffs „Transparenz“ zu präferieren. Irritierende Vorgehensweise eines demokratisch legitimierten Mandatsträgers.
    Sensburg-Facebook weist unter Topic „Sonstiges“ u.a. „Opus Dei“ aus … – und diese Herrschaften haben sich nicht unbedingt der Transparenz verschrieben !?

  2. Was hat er denn zu befürchten? Das Ticket nach Berlin ist doch sicher!

    Tja, genau das ist das Problem … – mit „Drei Affen Methode“ geht Karriere.
    Und die lässt sich dann auch als Zombie „Im Diäten-Himmel über Berlin“ vorteilhaft kultivieren.

  3. Heute hatten wir Infostand in Neheim. Gegen 12:50 Uhr haben wir Herrn Sensburg gesichtet und wollten ihn mal darauf ansprechen, warum er bei keiner Podiumsdiskussion war. Antwort: „Ich hab um 13 Uhr einen Termin, ich muss jetzt echt los.“ Weg war er. Eben keiner von uns.

  4. Einer von uns?

    Rückblick:
    2009 waren es 77.687 von 209.440 Wahlberechtigten im HSK, die mit ihrer Stimme dem „Einen von uns“ ins Parlament verhalfen. Zur Wahl gingen nur 152.242 Frauen und Männer. Im Ergebnis gab es 51,7 % Erststimmen für Patrick Sensburg.
    Meine Prognose:
    Er wird so um die 48 % – 50 % liegen.
    Eure Prognose?

    Klick:
    http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_09/ergebnisse/wahlkreisergebnisse/l05/wk148/

    Meine Sorge (eine von vielen): Herr Sensburg wird in der neuen Legislaturperiode keine klare Position gegen Fracking beziehen. ???

    Was meint Ihr?

  5. @Gabi

    „klare Position“ und Patrick Sensburg … – das ist nicht ganz weit weg vom Beweis der Quadratur des Kreises.

  6. Herr Sensburg mag keine „Massenstädte“ (http://www.derwesten.de/wirtschaft/scharfe-kritik-an-studie-ueber-demografie-aimp-id8432322.html), zu denen die Hauptstadt sicher zählen muss. Er kann nicht verstehen, dass die Berliner am Karfreitag feiern, obwohl Karfreitag ist (http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_patrick_sensburg-575-37964–f375567.html Antwort vom 15.4.2013). Was Herr Sensburg Fronleichnam in Berlin denkt, mag man sich gar nicht vorstellen. Und dann wollen die Berliner noch nicht einmal richtig Weihnachten feiern. Fazit: In Berlin ist alles doof.

    Vielleicht ist auch damit Sensburgs lascher Wahlkampfstil zu erklären. Er will eigentlich gar nicht gewählt werden, traut sich aber nicht, dies offen zuzugeben.

    Da kann man dem Kandidaten Sensburg nur wünschen, dass seine Sauerländer Unterstützer endlich ein Einsehen haben und ihm für die kommenden vier Jahre ein Leben in der Heimat ermöglichen. Bitte! 😉

  7. @Johanna:

    „Da kann man dem Kandidaten Sensburg nur wünschen, dass seine Sauerländer Unterstützer endlich ein Einsehen haben und ihm für die kommenden vier Jahre ein Leben in der Heimat ermöglichen.“

    Ab sofort und noch eine knappe Woche hoffe ich inständig mit, dass dieser Ruf nicht ungehört verklingen mag! Wie gesagt „ich hoffe“. Stossgebete überlasse ich anderen. 😉

  8. Die WP hat ja schnell zur „Ehrenrettung“ von Herrn Sensburg ein rührendes Interview veröffentlicht. Das wird wohl nicht mehr helfen, nach den Leserbriefen und den Meinungen potentieller Wähler. Vor allem aber nach dem Verhalten des Herrn Sensburg. Es ist schwer nachzuvollziehen, wie die „nachwachsende“ Generation der Politiker (die „Bübchen“ sind ja bereits an der Macht) Politik und und das berühmte „Gestalten“ überhaupt verstehen… Ich sage nur: Rede von Herrn Rösler gestern Abend in München ! Peinlich.

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