Meschede. Auch die Abtei Königsmünster ist von einem Fall sexuellen Missbrauchs betroffen. Das Kloster informierte Dienstagabend die Öffentlichkeit darüber. Bereits vor einem Monat erstattete ein Bruder Selbstanzeige. Schon im Jahr 2000 war er von seinen Aufgaben entbunden worden.
Bereits vor einem Monat erstattete ein Mitbruder der Abtei Königsmünster bei der Staatsanwaltschaft Arnsberg Selbstanzeige wegen sexuellen Missbrauchs bis Ende der 90er Jahre. Mit diesem Schritt übernahm der Mitbruder die Verantwortung für sein Tun, heißt es in einer Pressemitteilung der Abtei Königsmünster in Meschede.
Der Artikel ist noch sehr nebulös. Die genauen Fakten und Hintergründe bleiben im Vagen. Ich hoffe, dass staatsanwaltlicher Druck die Aufklärung vorantreibt und die Journalisten hart am Fall bleiben.
Ergänzung: Der WP-Artikel referiert im Wesentlichen die Pressemitteilung der Abtei. Dies erklärt die noch fehlende journalistische Tiefe.
Und weiter: „Aufgrund der Gesamtsituation schätze ich die Situation derzeit dahingehend ein, dass am Mittwoch keine Abschiebung erfolgen wird.“(ebenda).
„Der SBL sind mittlerweile die näheren Umstände der “Straftat†bekannt, wegen der am Mittwoch 3 seit fast 20 Jahren hier lebende Mitbürgerinnen und Mitbürger abgeschoben werden sollen. Wir können die Einzelheiten (wegen der Schutzes von Beteiligten) nicht veröffentlichen, wissen aber, dass die Zusammenhänge auch der Kreisverwaltung bekannt sind. Es besteht wirklich kein Zweifel, dass deswegen keine Abschiebung gerechtfertigt ist!“
Meschede/Münster. (sbl)Viele junge Leute aus dem Hochsauerland studieren in Münster und behalten ihren Hauptwohnsitz im Sauerland. Die Städte, auch Universitätsstädte wie Münster, erhalten Landeszuwendungen auf Grund ihre Einwohnerzahl. Ein Sauerländer, der sich mit seinem Hauptwohnsitz nach Münster ummeldet, bedeutet bares Geld für die Stadtkasse. Mit einer Zweitwohnungssteuer will Münster die Studenten in den Hauptwohnsitz zwingen. Gut für Münster, schlecht für das Sauerland, denn die Einwohnerzahl ist in diesem Fall ein Nullsummenspiel. Münster gewinnt, Sauerland verliert.
Am Mittwoch tagte der Finanzausschuss der Stadt Münster, um über den städtischen Haushalt zu beraten. Daraus könnten sich erhebliche Folgen für die Finanzen des HSK sowie der Städte und Gemeinden im Kreis ergeben. Denn die SPD beantragte, eine Zweitwohnsitz-Steuer für Münster einzuführen.
„Wer die meiste Zeit in einer Stadt lebt und deren Infrastruktur intensiv nutzt, der sollte dort seinen Erstwohnsitz anmelden“. Da nach der Menge der gemeldeten Erstwohnsitze entscheidende Zuwendungen des Landes für eine Kommune ermittelt werden, „könnten hier neue Einnahmepotentiale erschlossen werden“, argumentierte die SPD.
Bei dem geplanten Satz von zehn Prozent der Netto-Kaltmiete würden vor allem Studenten zusätzlich belastet werden. Unter Zustimmung der Christdemokraten konnte die SPD ihr Anliegen durchbringen.
Erfahrungsgemäß werden aber viele Studenten der Zweitwohnsitzsteuer dadurch entgehen, dass sie ihren Hauptwohnsitz zum Studienort ummelden. Andere Uni-Städte, wie z.B. Bielefeld und Köln, konnten dadurch ihre Einwohnerzahl bereits um ca. 6.000 bzw. 15.000 erhöhen. Diese Einwohner fehlen dann in den ländlichen Kreisen wie dem HSK. Jeder Einwohner weniger bedeutet rund 1.400 Euro weniger Landesmittel pro Jahr.
Die Einführung einer Zweitwohnsitzsteuer in Münster würde sich im HSK besonders stark bemerkbar machen, denn Münster ist einer der bevorzugen Studienorte der Abiturienten aus dem Kreisgebiet.
Am nächsten Mittwoch wird der Münsteraner Stadtrat endgültig über den SPD-Antrag und über den Haushalt entscheiden.
Am Freitag ordnete der Landrat des Hochsauerlandkreises die Zerstörung einer Familie an, indem er 3 Familienmitglieder verhaften ließ, um sie am kommenden Mittwoch außer Landes zu bringen.
Rechtlich ist diese Vorgehensweise nicht zu beanstanden, so heißt es allgemein. Und die Behörde wird wiederum sagen, sie hätte keine Spielräume gehabt. Wenn sie dieses sagen würde, so wäre dies eine eindeutige Lüge, denn sie hatte die Spielräume, die Bitten des zuständigen Rechtsanwalts zu hören und mit ihm zusammen den Fall zu lösen. Das wollte sie nicht. Sie wollte ganz bewusst eine Familie zerstören.
Nun ja, rechtlich nicht zu packen. Und ob das moralisch korrekt ist, interessiert den Landrat vermutlich auch nicht. Er dürfte zwar katholisch sein, aber das Kreuz hängt in so vielen Amtsstuben und wird trotzdem ignoriert.
Ist das ganze Verhalten wirklich rechtlich korrekt? Was ist mit dem Schutz der Familie, die das Grundgesetz unter besonderen staatlichen Schutz stellt? Das in bestimmten Fällen das Ausländerrecht keine andere Wahl lässt als Familien zu zerstören mag sein. Aber in diesem Fall gab und gibt es Alternativen. Zudem ist die Zerstörung dieser Familie besonders schwerwiegend, weil es sich um eine Familie aus einem Kulturkreis handelt bei der die Familientradition eine ganz besondere Rolle spielt.
Gerade haben wir eine Pressemeldung der Grünen aus Sundern erhalten:
Sundern. (pm) Abschiebung der Familie Koko
In Sundern informierte uns Frau Xheneta Koko, dass am Freitag der größte Teil ihrer Familie (Großeltern und Mutter) verhaftet und in Abschiebehaft transportiert wurde.
Die Mutter (Antigone Koko) kam nach Neuss und der Großvater (Abdurahman Koko) nach Büren ins Abschiebegefängnis. Während der Verhaftung bekam die kranke Großmutter (Seadet Koko) einen Schwächeanfall und wurde nach ärztlicher Begutachtung nach Balve ins Krankenhaus eingewiesen. Entsprechende Atteste liegen vor.
Die Familie lebt seit 1992 in der Bundesrepublik. Frau Xheneta Koko hat Aufenthaltsrecht und arbeitet in einem Restaurant. Die anderen Familienmitglieder hätten auch mittlerweile ein Aufenthaltsrecht bekommen, dieses wurde allerdings von der Hochsauerlandkreisausländerbehörde abgelehnt, weil die Mutter und die Großmutter eine *erhebliche* Straftat begangen haben.
Diese Straftat bestand darin, das Mutter und Großmutter am 24. April 2008 in Sundern einem pakistanischen Mitbürger mehrfach ins Gesicht geschlagen haben. Vorangegangen waren mehrere erfolglose Anzeigen der 18 jährigen Xheneta Koko gegen diese Person, weil sie sich von ihm belästigt fühlte.
Mutter und Großmutter ließen sich damals offensichltich nicht rechtsanwaltschaftlich beraten und sie akzeptierten das Urteil von 90 Tagessätzen von je 5,- Euro.
Damit wurde diese Tat ins Strafregister eingetragen mit der Folge, dass sie nun für den Sammelflieger am Mittwoch den 17. März berücksichtigt wurden.
Dass die Familie 5 Tage vor dem geplanten Abschiebetermin verhaftet wurde, begründet die HSK Ausländerbehörde damit, dass Ausländer, welche im Rahmen der Sammelrückführung in den Kosovo abgeschoben werden sollen, am Tage der Abschiebung nicht unter ihrer Wohnanschrift angetroffen werden können, weil sie durch Rechtsanwälte und Flüchtlingsberater über den Termin informiert würden.
Meschede. Ich hatte gestern nur sehr knapp von der Veranstaltung der Sauerländer Bürgerliste(SBL) zur Neuorganisation des hausärztlichen Notdienstes berichtet. Hier der Nachtrag.
Knapp 50 Besucher erhielten von den Teilnehmern auf dem Podium kompakte und detailierte Einblicke in die jetzige und künftige Notfallversorgung der Patientinnen und Patienten im Hochsauerlandkreis. Der Abgeordnete Reinhard Loos betonte zu Beginn der Veranstaltung, dass die SBL ursprünglich „dem Kreis eine solche Diskussionsrunde“ vorgeschlagen hätte. „Die wollten aber nicht“, so Loos, so habe die SBL die Sache selbst in die Hand genommen. Die Veranstaltung sei als „offenes Forum“ geplant.
Diese Offenheit hatte einen Vorteil und einen Nachteil.
Der Vorteil: Die Diskussionen verliefen sehr sachlich und unaufgeregt, die Schilderungen und Einlassungen der teilnehmenden Ärzte und Ärztefunktionäre waren nach meinem Eindruck ehrlich, unverstellt oder wie man heute sagt „authentisch“.
Der Nachteil: Kontra-Positionen, so vorhanden, traten nicht scharf zu Tage. Es fehlte der produktive Streit, die Zuspitzung, die oft nötig ist, um Positionen zu verdeutlichen. Es fehlte weiterhin eine „Aktionsorientierung“. Man ging klüger nach Hause, aber wusste nicht, was oder ob man etwas machen unternehmen sollte. Der Vorschlag eines Pfarrers im Ruhestand über Vernetzungen und eine politische Bewegung nachzudenken, um doch noch eine zentrale Notfall-Praxis nach Meschede oder Olsberg zu holen, verlief folgerichtig im Sande.
Einige Positionen der Podiumsteilnehmer
Dr. med. Frank Koslowski, Arzt für HNO-Heilkunde, Mitglied der Kammerversammlung, Brilon:
Die Demografie zwinge dazu umzudenken: „Nicht nur die Patienten, sondern auch die Ärzte werden im Durchschnitt immer älter“.
Mehr ältere Patienten bedeuteten
mehr chronische Erkrankungen
mehr akute Erkrankungen
häufigere Arztbesuche
schlechtere Mobilität
und erforderten eine ortsnahe Versorgung.
Dr. med. Friedhelm Schmitten, Facharzt für innere Medizin, Vorsitzender des Ärztevereins Meschede, Bestwig-Ramsbeck:
Der Rettungsdienst 112 und der kassenärztliche Notdienst sollten wie im Marsberger System zumindest teilweise zusammengelegt werden. Die Medizin der Zukunft werde weiblich. Schon 65% aller Studienanfängerinnen in diesem Fach seien Frauen, und die wollten als Notfall-Ärztinnen nicht allein durch die Nacht fahren.
Annette Loos, Ärztin für Allgemeinmedizin und Sportmedizin, Brilon:
Wenn die Notdiensbezirke zu groß seien, würden die Patienten trotzdem dahin fahren, wohin sie wollen, sie gingen nachts sowieso ins nächste Krankenhaus.
Die Idee, dass die zentrale Notarztpraxis an ein Krankenhaus angegliedert sei, wäre gut, insbesondere für weibliche Ärzte mit Familie.
Dr. med. Rolf Kleinmann, Mitglied der Kammerversammlung, Facharzt für innere Medizin, Oberarzt im Marienhospital Arnsberg:
weist darauf hin, nicht den teuren Rettungsdienst (Arzt + 2 Sanitäter, 500-800 €) mit dem Kassenärztlichen Notdienst zu verwechseln. Kleinmann sieht Vorteile in der Einführung einer einheitlichen europaweiten Nummer (116 oder 117), die die Patienten dann weiterleite.
Jedes Krankenhaus nehme wie bisher am Notdienst teil. Es werde in Westfalen-Lippe weiterhin 63 Standorte davon 60 an Krankenhäusern geben.
90 Prozent der Menschen könnten weiterhin den Notdienst in 10 bis 15 Minuten erreichen. Dies sei eine „europaweit einmalige Luxusversorgung der Bevölkerung“.
Der gegenwärtige Bereitschaftsdienst der Ärzte an Krankenhäusern sei in Wirklichkeit ein umfassender Dienst für die Patienten der Intensivstation, der übrigen Patienten und der Notfälle und oft eine Überforderung.
An Krankenhäuser angegliederte Notfallpraxen würden die Krankenhäuser und Bereitschaftsdienste entlasten.
Walter Kuhlmeyer, Geschäftsführer des St. Walburga Krankenhauses Meschede GmbH:
„Wir haben uns bei der Kassenärztlichen Vereinigung um einen Standort für Meschede beworben.“ Die KV habe sich mit freundlichen Grüßen für das Angebot bedankt, aber es habe nie ein Gespräch zwischen Krankenhaus Meschede und der KV stattgefunden.
Im Moment würden 4500 bis 5000 ambulante Fälle pro Jahr im Krankenhaus Meschede behandelt werden. Die Tendenz sei steigend. „Wir werden auch in Zukunft Notfälle versorgen“. Zur Zeit habe man 9000 stationäre Patienten pro Jahr und stelle 500 Arbeitsplätze.
Er sei traurig darüber, dass Arnsberg(mit Sundern) zwei Standorte erhielte und Meschede keinen.
Dr. med. Henning Förster, Arzt für Allgemeinmedizin. Mitglied der Kammerversammlung, Medebach:
Er schätze, dass die meisten Leute „wegen Meschede“ gekommen seien. Er gab zu bedenken, dass es auch in der Stadt lange Wege gäbe. Das Land sei heute wirtschaftlich nicht mehr attraktiv. Heute würden einem interessierten Arzt „die Praxen nachgeworfen“.
Als er vor 26 Jahren nach Medebach gekommen sei, habe er 250.000 DM für die Praxis bezahlt, heute bekäme man 50.000 Euro (= 100.000 DM).
Aus Bochum und Münster, den Zentren der Mediziner-Ausbildung, gehe kaum jemand weiter weg als 100 km.
Die Kriterien seien Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität.
Zur Zeit müssten sich in Medebach 6 Kollegen die Notfalldienste teilen. Das bedeute jedes sechste Wochenende Dienst. Je weniger Ärzte, desto höher die Dienstbelastung.
Das „Winterberger Modell“ sei gut für die Patienten, denn die wüssten, dass zur selben Zeit, am selben Ort immer jemand da ist. Merkwürdigerweise seien in Winterberg vor der Einführung Unterschriften dagegen gesammelt worden und nicht in Hallenberg oder Medebach, obwohl die Patienten doch von dort den längeren Weg hätten.
Seiner Meinung nach hätten die geplanten Leitstellen Vorteile, außerdem sei Arnsberg „nicht so wahnsinnig“ weit.
Einige Stimmen aus der Diskussion:
„Sehen Sie noch eine Chance für Meschede oder Olsberg?“
Schmitten: Mit den Füßen abstimmen und nach Mesched ins Krankenhaus gehen, dann wird der KV nichts anderes übrig bleiben als eine Notfallambulanz einzurichten. Die 6000 gesammelten Unterschriften müssen an Laumann entsprechend überreicht werden. Die Presse habe unfair berichtet.
Kuhlmeyer: Die 15 Minuten sind nicht ehrlich, weil wir kein gut funktionierendes öffentliches Personen- und Nahverkehrssystem haben.
Kleinmann: skeptisch wegen der Übergabe der 6000 Unterschriften an Laumann. Das gehe doch immer nach dem gleichen Prinzip. Von oben wird eine Summe Geld gegeben und behauptet: „Das reicht, nun mach‘ mal.“ Unten fänden dann die Verteilungskämpfe statt.
SPD-Abgeordnete: Ich denke, das Ding ist durch, da wird sich nicht mehr viel ändern.
Meschede. (spd)Die Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung im Mescheder St. Walburga Krankenhaus keine Notfallambulanz einzurichten, sorgt in der Mescheder Bevölkerung für viel Unverständnis und große Verunsicherung.
Das hat jetzt eine nicht-repräsentative Umfrage der Mescheder Sozialdemokraten auf dem Wochenmarkt bestätigt.
Für die weitaus meisten Bürgerinnen und Bürger wird demnach das St. Walburga Krankenhaus auch ohne Notfallambulanz die erste Anlaufstelle sein. Von insgesamt 127 befragten Personen würden sich im Notfall immerhin 123 für das Mescheder Krankenhaus entscheiden. Lediglich vier Befragte konnten sich vorstellen direkt eine der vorgesehenen Notfallambulanzen in Warstein, Brilon, Hüsten oder Winterberg aufzusuchen. … weiterlesen auf der Website der SPD Meschede
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