Nachdenkliche Hochsauerländer bestellen das „Kritische Jahrbuch 2009/2010“

Vor ungefähr einem Jahr habe ich mehr oder weniger zufällig das „Kritische Jahrbuch 2008/2009“ von Albrecht Müller und Wolfgang Lieb bestellt und es immer wieder mit Gewinn gelesen. Durch die Lektüre des Jahrbuchs bin ich auch bei den NachDenkSeiten im Internet hängen geblieben.

Das Buch, herausgegeben von Helmut Schmidt(nein! nicht dem), enthält viele nachdenkenswerte Artikel zum aktuellen und vergangenen politischen Zeitgeschehen.

In Kürze erscheint das „Kritische Jahrbuch 2009/2010“.

Auf den NachdenkSeiten steht dazu unter anderem Folgendes:

„In sechs Wochen erscheint die dritte Ausgabe des kritischen Jahrbuchs der NachDenkSeiten. Wie die beiden Ausgaben 2007 und 2008/2009 wird auch das neue Kritische Jahrbuch ein aufklärender Rückblick auf ein politisch spannendes – leider nicht sehr gutes – Jahr sein. Auf 320 Seiten fassen wir die wichtigsten Themen aus Politik und Wirtschaft zusammen und begleiten sie kritisch.

„Das kritische Jahrbuch 2009/2010“ erscheint rechtzeitig vor Weihnachten Erstauslieferung: 15. Dezember 2009) und wird so zum idealen Präsent für kritische Freunde. Gerade auch für solche, die keinen Zugang zum Netz haben oder gerne auf Gedrucktes zurückgreifen. Das geht uns selbst so.

Der Band kostet 13,80 € zzgl. 3,00 Versandkosten. Bei Bestellung von zwei und mehreren Exemplaren beträgt der Versandkostenanteil pauschal 5,00 €, wodurch Sammelbestellungen (z.B. für Gesprächs-kreise) preisgünstiger werden.“

Mein Vorschlag:

Wir, die Interessierten, geben eine Sammelbestellung auf, sparen Porto und treffen uns nach dem 15. Dezember zur Buchausgabe an einem Ort im Hochsauerland, den wir noch bestimmen müssten.

Die Vorweihnachtszeit ist zwar hektisch, aber ein oder zwei Stündchen unter Nachdenkern sollte die Zeit der Besinnung wert sein.

Wer Interesse hat, schreibt mir bis zum 30. November eine E-Mail mit Adresse und Telefonnummer. Dann kann ich die Bücher bestellen und an Hand der Adresse sehen, wo der beste Ort für einen „Nachdenkertreff“ ist.

Ich erhalte übrigens keinerlei Provision, sondern mache das Ganze freiwillig aus eigenem Antrieb ohne geldwerten Vorteil.

Kreistagsmitglied wehrt sich gegen Berichterstattung in der Westfalenpost

In meinem BriefkastenReinhard Loos, Kreistagsmitglied (Hochsauerland) für die Sauerländer Bürgerliste(SBL), wehrt sich in einer Pressemeldung gegen die Berichterstattung der Westfalenpost(wp)über seine Rolle in der konstituierenden Sitzung des Kreistages, die am vergangenen Freitag stattgefunden hatte. Da der Autor des Artikel in der Online-Ausgabe der Westfalenpost nicht genannt wird, habe ich den Brief um die Anrede gekürzt:

Sehr geehrter Herr Ladage,

es ist zwar sehr erfreulich, dass in der „Westfalenpost“ nun wieder aktuelle Beiträge über die Kreispolitik erscheinen. In den letzten Monaten kam dieser Themenbereich nach meiner Auffassung viel zu kurz.
Allerdings finde ich den in der heutigen Ausgabe erschienenen und von Ihnen verfaßten Bericht sehr unfair, weil in ihm unwahre Tatsachenbehauptungen enthalten sind und unzutreffende Eindrücke erweckt werden und nicht einmal der Versuch unternommen wurde, vor der Veröffentlichung Informationen von verschiedenen Seiten einzuholen.

Sie schreiben über mich u.a.:
„Er stellte den Antrag auf einen Stellvertreterposten zu verzichten. Im Kreistag erinnerte man sich, dass ausgerechnet Loos im Briloner Stadtrat einen dritten Bürgermeister hatte haben wollen, im Kreis aber entgegengesetzt argumentierte.“

Dadurch wird der Eindruck erweckt,
1) ich hätte hier in Brilon eine Ausweitung der Zahl der Stellvertretenden Bürgermeister betrieben;
2) darüber wäre im Kreistag gesprochen worden;
3) und ich hätte im Kreistag eine Senkung der Anzahl der Stellvertretenden Landräte gefordert.
1) und 2) stimmen nicht, 3) nur teilweise.

Denn:
1) Weder „wollte“ ich einen dritten Bürgermeister in Brilon „haben“ noch habe ich einen entsprechenden Antrag initiiert, begründet oder dafür argumentiert. Dies wurde von SPD und FDP im Briloner Stadtrat eingeleitet und beantragt, also weder von der BBL noch gar von mir!
2) Im Kreistag („erinnerte man sich“???) wurde über dieses Thema gar nicht gesprochen, sonst hätte ich dazu Stellung genommen. Und bei dieser Gelegenheit u.a. darauf hingewiesen, dass die Stadt Brilon eine extrem desolate Haushaltslage aufweist (- 11 Mio Euro in 2009), der Briloner Bürgermeister bisher viel zu viele Repräsentationsaufgaben wahrnimmt statt mehr in seiner (fest in CDU-Hand befindlichen) Verwaltung präsent zu sein und es leider in den letzten Jahren mit der Briloner CDU-Fraktion völlig aussichtslos war, irgendwelche Sparbeschlüsse zu fassen, so dass man nun hoffen kann, dass dies in einer Zusammenarbeit von SPD und FDP besser wird.
3) Und mein Antrag im Kreistag bedeutete auch keinen „Verzicht“ „auf einen Stellvertreterposten“, sondern die Hauptsatzung des Hochsauerlandkreises sieht 2 Stellvertretende Landräte vor, so dass dies die völlig normale Regelung darstellt (mehr „Posten“ sind also gar nicht vorgesehen) und daher jede höhere Anzahl eine Erweiterung bedeutet, die sicherlich zulässig ist, aber nicht selbstverständlich.

Ihre Formulierungen erwecken bei mir den Eindruck, als ob Ihnen gestern im Sitzungssaal des Kreishauses von einem räumlich benachbarten CDU-Kreistagsmitglied derartige Informationen zugeflossen sind. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie bei solchen Gelegenheiten Ihre Informationen nicht nur aus einer Richtung beziehen würden, sondern auch mit der anderen Seite reden würden. Dafür stehe ich gerne zur Verfügung.

Und falls Sie auch die Auffassung der SBL zu der Bildung der Ausschüsse („parmamentarische Querschüsse“) interessiert, finden sich dazu auf unserer Internetseite (http://www.sbl-fraktion.de) einige Anmerkungen.

Mit freundlichen Grüßen
Reinhard Loos
Brilon
SBL-Kreistagsmitglied
BBL-Ratsmitglied

Umleitung: Netzzeitungstod, Peter Weiss, Hitler-Attentat und Vieles mehr …

Medientod: Wer stirbt schneller? … carta

Geburt vor 93 Jahren: Peter Weiss (habt ihr die Ästhetik wirklich zu Ende gelesen? Ihr linken Schlingel!) … hpd

Tyrannenmord: Georg Elser vor 70 Jahren gescheitert … nachdenkseiten

Zeitungszukunft: Ruhrnachrichten basteln … pottblog

Abgehört: Kein Löschknopf – Die Kafka Falle …ruhrbarone

Engagierte Kirche: gegen Abschiebung und Tod … kirchenkreisarnsberg

Sitzenbleiber: Warum wir beim „Großen Zapfenstreich“ nicht aufgestanden sind … grünesundern

Heimatzeitung zielt unter die Gürtellinie: Artikel ohne Autor mit Querschüssen … wpmeschede

Der Anfang des Artikels ... (screenshot vom 8.11.09 zoom)
Der Anfang des Artikels ... (screenshot vom 8.11.09 zoom)

Wiemeringhausen-Blog gibt auf

Erst vor kurzer Zeit hatte ich das Wiemeringhausen-Blog entdeckt und in meine Linkliste aufgenommen. Ich habe in den wenigen Wochen meiner Bekanntschaft mit dem Blog versucht, mich in die Vorgänge im Nachbartal einzudenken.

Bis heute ist mir dieses nicht gelungen, weil es auch in der Welt des Internet eine Grenze der Erkenntnis gibt. Auf gut Deutsch: Ich hätte einfach mal ins Nachbartal pilgern und mit dem ein oder anderen Bürger dieses 800 Einwohner zählenden Olsberger Ortsteils an der B 480 zwischen Assinghausen(Olsberg) und Niedersfeld reden müssen.

Unter Bloggern würde man sagen: Das Wiemeringhausen-Blog ist ein befreundetes Blog. „Befreundet“ heißt: man verlinkt sich, gibt sich Tipps und wenn dann noch ein paar Blogs dazu kommen, bildet man ein kleines Netzwerk. Das fördert den Gedankenaustausch. „Befreundet“ heißt nicht, dass man über Alles und Jedes einer Meinung ist. Das würde die Vielfalt und den Meinungsaustausch hemmen.

Doch jetzt hat ein Flugblatt der CDU Olsberg, welches dem Briloner Anzeiger beilag, den Betreiber/die Betreiberin des Blogs den Anlass zum Aufgeben geliefert und den ehemaligen Ortvorsteher zu melancholischen Gedanken bewegt.

An dieser Stelle geht es mir nicht um das Flugblatt der CDU. Dazu müssten andere Bürgerinnen und Bürger, Leserinnen und Leser, Schreiberinnen und Schreiber, die sich mit den Verhältnissen auskennen, etwas sagen.

Mein Punkt ist:

In einem 800-Seelen Dorf kann man/frau selbstverständlich ein Blog incognito betreiben, aber nur, wenn man/frau beispielsweise über die Farbe des Schnees in der Antarktis schreibt.

Sobald man sich mit seinen Beobachtungen und Kommentaren in die Unmittelbarkeit des Dorflebens begibt, ist „incognito“ die Einladung zum Großangriff.

In diesem Sinne, lieber Wiemeringhauser, mach weiter – unter deinem Namen, oder wie es so schön heißt: Mit offenem Visier 😉

Heute im Kreistag: Die „Lex Loos“

Der Kreistag will das Fragerecht seiner Mitglieder beschneiden. Über diesen Vorgang berichtetet die gestrige Print-Ausgabe der Westfalenpost in ihrem Hochsauerlandteil(siehe Bild).

In einer Umleitung: „Ausgefragt: Kreistag beschränkt Mitglieder … sbl“ ist das Thema auch hier im Blog angesprochen worden.

Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste(SBL) vermutet, dass durch die Einschränkung des Fragerechts, seine Informationsmöglichkeiten und politischen Spielräume eingeengt werden sollen.

Auf der Website der Bürgerliste geht er insbesondere auf die im Artikel genannte hohe Zahl von Anfragen(151 in drei Jahren) durch die SBL im Kreistag  -zum Vergleich CDU (15 in fünf Jahren)- ein:

„… Insbesondere darf aber nicht übersehen werden, dass sehr ungleiche Bedingungen im Kreishaus bestehen:

    Die CDU-Fraktion stellt den Landrat und wird schon auf diesem Wege viele Informationen erhalten.
    Fachbereichsleiter nehmen regelmäßig an Fraktionssitzungen der CDU teil.
    Vor den Ausschusssitzungen finden Vorbesprechungen statt, in denen die CDU-Ausschussmitglieder hinter verschlossenen Türen mit den Vertretern der Verwaltung zusammensitzen.
    Die Fraktionsgeschäftsstellen der CDU-Fraktion (und auch der SPD-Fraktion) werden von dafür abgestellten Mitarbeiterinnen der Kreisverwaltung geführt.
    Zahlreiche Mitarbeiter der Kreisverwaltung (100? 200? 300?) dürften CDU-Mitglieder sein, und einige andere haben ein SPD-Parteibuch.

Dann braucht man selbstverständlich keine Anfragen stellen, um an Informationen zu kommen …“

den ganzen Artikel lesen.

Anmerkung:

Der WP-Artikel ist online nur im Archiv der Westfalenpost gespeichert. Dieses ist nach Anmeldung zugänglich. Der Text kann daher hier nicht verlinkt werden.

Die Angelegenheit ist sehr wahrscheinlich beim Tippen dieser Zeilen schon gelaufen, da der Kreistag heute seit 15 Uhr tagt.

Umleitung: Lyrik, Lux ohne Kopf, Merkel im Kapitol, Abzocke im Lokalradio und der zentrale Kuhfladen

Lyrik: Horst Köhler und die Kunst der kleinen Form …. endoplast

Adam Lux: den Kopf hingehalten … hpd

Merkel im Kapitol: eine Analyse von Wolfgang Lieb … nachdenkseiten

Opel: der ewige Patient … ruhrbarone

Geistig-moralische Wende: Willkommen! … spiegelfechter

Radio Sauerland: Abzocke? … sbl

Nachbartal: Die Kirche im Dorf – wählt … wiemeringhausenblog

Winterberg zentral: neue, alte Mitte – ein Kuhfladen … wpWinterberg

Westfalenpost. Bodo Zapp in Brilon: Print first – Internet minimal. Ein Leser berichtet.

In meinem BriefkastenBodo Zapp, Chefredakteur der Westfalenpost,  tourt zur Zeit durch das Verbreitungsbebiet seiner Zeitung und stellt sich an den Redaktionsstandorten den Lesern. Einen kleinen Artikel hatte ich zum Thema Zapp Ende September hier im Blog veröffentlich.

Gestern trat Bodo Zapp in Brilon auf. Von der Veranstaltung berichtet einer unserer Leser:

„Heute Abend war WP-Chefredakteur Zapp in Brilon zum Gespräch mit den Lesern, und ich war auch da. Den WP-Chef habe ich nach dem Online-Angebot seiner Zeitung gefragt und darauf hingewiesen, dass viele andere Zeitungen zumindest für die Abonnenten komplette Online-Ausgaben anbieten, sei es kostenlos (z.B. HNA und Welt) oder gegen eine geringe Gebühr (Neue Westfälische 2,20 Euro je Monat, Westfalenblatt 2,00 Euro je Monat). Damit will er sich aber nicht befassen; seine Zeitung soll nach wie vor ein Print-Medium bleiben, nur mit einem unumgänglichen Minimum-Inhalt im Internet. Übrigens beendete der WP-Chef das Gespräch mit den Lesern bereits nach dem 2. Fragesteller aus dem Publikum (das war ich). Ich hatte ihn freundlich und sachlich noch darauf angesprochen, dass der Lokalteil in den anderen Lokalzeitungen, die ich abonniert hätte, viel umfangreicher sei (nachdem er vorher mit der Ausweitung des WP-Lokalteils extrem geprahlt hatte) und dass ich die Pluralität der Berichterstattung seit der weitgehenden Einstellung der WR im Kreisgebiet eingeschränkt sehe – das wollte er anscheinend nicht hören. Nachher wie vorher kamen dann nur noch ausgewählte Gäste (Bürgermeister, Schützen-Chef und Vorsitzender des Gewerbevereins) als Interviewpartner zu Wort…“

Der Freitag: „Anzeigen Alptraum“

Das Wichtigste kommt zum Schluss, auch der Bezug auf die Überschrift. Das ist eigentlich ein journalistisches „no, no“, aber ich mach’s einfach 😉

Vorrede: Wir haben in diesem Blog ziemlich auf den Freitag „eingedroschen“. Manchmal hat sich der Herausgeber Jakob Augstein eingemischt, dann auf Rückfragen nicht mehr geantwortet.

Seit ein paar Wochen schon, will ich trotzdem eines tun:

Dem „Freitag“ ein Lob zollen.

Doch so ist manchmal die Blogger-Welt –  das Adrenalin zwingt schnell  zum Schreiben, wenn der große Kritiker in uns ruft, mit Lob hingegen gehen wir recht sparsam um.

Lieber Jakob Augstein,

der Freitag ist besser geworden.

Damit meine ich sowohl die wöchentliche Print-Ausgabe, als auch den Online-Auftritt.

Der Freitag ist wieder interessant geworden, zugespitzter, politischer.

Ich hoffe, dass Sie den Freitag nicht nur aus Opportunismus gegenüber den „Restlinken“, nach einer anfänglich „breiigen“ Phase wieder in die Politik geführt haben, sondern aus einem Teil eigener Überzeugung.

Die Zusammenarbeit mir dem „Guardian“ finde ich sehr gut, obwohl ich die Print-Ausgabe dieser Zeitung langweiliger finde als noch vor 20 Jahren. Das liegt bestimmt an meinem „Altersradikalismus“.

Hier nun ein gutes Stück Guardian aus dem Online-Freitag.

Die Anzeigenkunden brauchen die Zeitungen nicht mehr, zumindest bei weitem nicht mehr in dem Maße, wie dies einmal der Fall war. Die Zeitungen hingegen brauchen die Anzeigenkunden. Wie wird dieses existentielle Dilemma gelöst werden? Um Gillmore zu zitieren – ein Thema, das uns in Zukunft noch viel beschäftigen wird. … alles lesen

PR-Journalismus in der Westfalenpost: Null-Aussage, Selbstreferentiell, Propaganda

Eigentlich wollte ich heute über die Vorzüge des Hochsauerlandes  berichten, habe dann aber an prominenter , weil erster Stelle der Internet-Berichte unserer Heimatzeitung, der Westfalenpost, einen Artikel gelesen, der reiner Werbeschund ist und am besten nicht hätte von der Südwestfalen PR hätte übernommen werden sollen

Überschrift: Tourismus. Klima und Fremdenverkehr unter einem Hut.

Und dann folgt im Text sogleich der journalistische Selbstmord:

Das Konzept der Ferienwelt Winterberg, die erste klimaneutrale Wintersportregion zu werden, findet laut einer Pressemitteilung der Tourist-Information in Fachkreisen Anerkennung.

Das sind sprachliche Rauchbomben und Nebelschwaden die geworfen werden,  um die Kernaussage, dass in Winterberg „alles prima“ ist,  an den Leser/die Leserin zu bringen.

Die Überschrift allein ist schon Nonsens, alldieweil das Klima „und, wegen, trotz, gegen, unter, über, neben“ Fremdenverkehr, Autoverkehr, Mondfinsternis, Urknall, Atomkraftwerken etc. einfach da ist.

Das Klima ist die Gesamtheit der meteorologischen Erscheinungen in einem bestimmten Gebiet. Punkt.

Wer sind die Fachkreise?

Keine Aufklärung im Werbeartikel.

Was bedeutet „klimaneutral“?

Keine Erklärung.

Und es geht sofort im nächsten Satz weiter:

Beim internationalen Symposium „Klimawandel und Tourismus” des NRW-Umweltministeriums zeigten die Teilnehmer aus ganz Europa reges Interesse an den Maßnahmen, die durch Dr. Prinz, Manager für Sport- und Gesundheitstourismus der Ferienwelt Winterberg, vorgestellt wurden.

Wo fand dieses Symposium statt?

Wer waren die Teilnehmer?

Aus welchen Ländern, Teilen Europas kamen sie?

Wie drückte sich das „rege Interesse“ aus?

„Maßnahmen“ … „vorgestellt wurden“ Das sagen Bürokraten!

Und im dritten Absatz geht es munter weiter:

Die Teilnehmer des Symposiums haben die Eckpunkte des Konzeptes interessiert aufgenommen und in Teilen auch kontrovers diskutiert. Insgesamt aber seien die Ideen auf Anerkennung gestoßen, so Dr. Nicolaus Prinz.

Welche Eckpunkte?

Worin bestand die Kontroverse? Das, liebe Westfalenpost wäre doch die Nachricht, oder?

In welchen Teilen?

Welche Anerkennung?

„… so Dr. Nicolaus Prinz.“

Und? Stimmt das?

Die Redaktion kann natürlich nichts dafür, dass die PR so mies geschrieben ist, aber sie hat sie abgedruckt und ihr damit die redaktionelle Weihe gegeben.

Ich empfehle jedem/jeder Leserin den Text in der Westfalenpost und von mir aus den parallel  zugrunde liegenden Public Relation Artikel Satz für Satz zu lesen und zu überprüfen, was gesagt und was nicht gesagt wird, welche Botschaften vermittelt und welche Interessen bedient werden.

So funktioniert moderne(?) Propaganda!

Der ganze Käse ist auch noch beim Dorfinfo eingestellt. Schade!

Die Veranstaltung fand übrigens am 28. und 29. Oktober in Düsseldorf statt.

Umleitung: Uhlenberg, Reuter, Copy and Paste und Ärztemangel im Sauerland

umleitungUhlenberg-Ausschuss: „Hat Frau Delphino die Ermittlungen geführt?“ … ruhrbarone

Kreistag Meschede: Vermisst jemand Niederschriften? … sbl

Elmar Reuter: Der Lotse geht von Bord … cowblog

Copy and Paste: taz-Autorin vs. Blogger … freitag

Ärztemangel: Verein will medizinische Versorgung im Sauerland vor dem Kollaps retten … wp