Röttgen und das Land NRW: Politik aus den Augen unserer Kinder oder Demokratie 2.0

Zwei, die nicht zusammenpassen. Misslungenes Wahlplakat der CDU. (foto: denkmal)
Zwei, die nicht zusammenpassen. Misslungenes Wahlplakat der CDU. (foto: denkmal)

Mit dem Slogan „Verantwortung statt Verschuldung“ zieht die CDU in die vorgezogene NRW-Wahl, die uns Steuerzahler voraussichtlich 45 Mio. € extra kostet.

NRW lebt seit vielen Jahren über seine Verhältnisse, unabhängig von der jeweiligen Regierung“, sagt Gisela Färber von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer als eine der Gutachterinnen für den NRW-Haushalt 2012.

Trotz Rekordeinnahmen von über 50 Mrd. machte die schwarz-gelbe Koalition unter Jürgen Rüttgers im Jahre 2008 immer noch 1 Mrd. zusätzliche Schulden.

„Mit Blick auf den eigenen politischen Nutzen kann keine Landesregierung ein Interesse daran haben, von sich aus zu sparen“, resümiert Färber.

Obwohl fast 40 % aller Einnahmen für die Gehälter der Lehrer, Polizisten usw. nötig sind, hat weder die Regierung Rüttgers noch die Regierung Kraft Stellen abgebaut. Tatsächlich hat die Politik für sich ein System entwickelt, wodurch sich sparen nicht lohnt: wer für das Land große Summen einspart, läuft Gefahr, dass ihm Bund und die anderen Länder einen Großteil davon über Ausgleichszahlungen wieder wegnehmen.

Norbert Röttgen hat konkrete Einsparvorschläge mittlerweile wieder zurückgenommen.

Zum Thema „soziale Gerechtigkeit“ sagte er der Welt am Sonntag „man muss darüber diskutieren, die Pendlerpauschale zu erhöhen“. Dazu heißt es in der Süddeutschen Zeitung: „Demnach profitierten vor allem gut verdienende Alleinstehende. Wer ein geringes Einkommen hat oder eine Familie ernähren muss, geht unter Umständen sogar leer aus.“

Ob den Eltern des 6-jährigen Jungen mit dem der CDU-Spitzenkandidat für sich wirbt, dies bekannt ist? Auch damit wird der demografische Wandel befürwortet und der Junge wird nur wenige Gleichaltrige an seiner Seite haben, mit denen er die Pensionen solcher Politiker aufbringen muss.

Gerne stellt sich Röttgen als Befürworter des Mittelstandes und der Arbeitsplätze dar. Tatsächlich müssen aber Privathaushalte und der Mittelstand den Bestandteil für den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit erwirtschaften, die den besonders stromintensiven Unternehmen durch CDU und FDP bis auf ein Zehntel oder ein Hundertstel erlassen wurde.

Das von Norbert Röttgen geleitet Bundesumweltministerium hat mit der Novelle zum Erneuerbaren Energien Gesetz in §64 der Formulierungshilfe für den Bundestag gezeigt, wie sich die Regierung eine „Politik aus den Augen unserer Kinder“ vorstellt:

Dort gibt es eine Ermächtigungsgrundlage dafür, dass Röttgen mit seinem Kumpel Rösler mit der Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien machen können, was sie wollen. Dies ohne Parlamentarier, ohne Mitbestimmung der Bundesländer und ohne jede Vorwarnung! Eine Verordnungsermächtigung mit der nicht nur die Vergütung für Solarstrom, sondern für alle erneuerbaren Energien quasi über Nacht auf Null gesenkt werden kann.

Auch wenn dieser Ermächtigungspassus mittlerweile zurückgenommen wurde, zeigt doch die geplante Entmachtung der Legislative, der Umgang mit einer parlamentarischer Demokratie und der Gewaltenteilung in unserem Land, worauf wir uns langfristig gefasst machen können. Das von mir empfundenen Übel liegt leider nicht immer so offen und klar an der Oberfläche wie eine Redebeschränkung für nicht-Linien-treue Parlamentarier.

Der CDU-Ortsverein im niedersächsischen Karwitz hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen zum Rücktritt aufgefordert. Dort sollte die größte Photovoltaikanlage des niedersächsischen Landkreises Lüchow-Dannenberg entstehen. Das Projekt, von dem unter anderem die kommunalen Kassen profitieren sollen, droht nun mit der Novelle zum EEG und die Kürzung der Einspeisevergütung zu scheitern.

Die CDU in Meschede mit ihrer Vorstellung zu einem Bürgerwindpark sollte offen über eben diese „Pläne zur Energiewende“ der schwarz-gelben Regierung reden. Insbesondere dann, wenn sich der Bürger im Vertrauen auf eine Politik mit Geldern an einem solchen Projekt beteiligen soll. In meinen Augen haben nicht nur Banken eine Beratungspflicht über die Risiken von Investitionen.

Märkischer Kreis – Kein (schöner) Land in dieser Zeit … immer weniger Nutzfläche für die Bauern. Wie sieht es im HSK aus? Anfrage der SBL.

Landwirtschaft riecht. Mist und Gülle auf der Ennert im HSK. (archivfoto: zoom)
Landwirtschaft kann auch riechen. Mist und Gülle auf der Ennert im HSK. (archivfoto: zoom)

Den „Landwirten geht das Land aus“ heißt es in einem Bericht über das jüngste Treffen des regelmäßigen Gesprächskreises „Landwirtschaft und Kreisverwaltung“ im Märkischen Kreis.

In dem Artikel wird unter anderem der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen thematisiert:

„Sorgen bereitet der Landwirtschaft zunehmend der „Flächenfraß“. In Nachrodt-Wiblingwerde erfuhren die Mitglieder des „Runden Tisches Landwirtschaft“, dass allein in der Doppelge-meinde Tag für Tag 80 Quadratmeter wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche verloren geht – durch Versiegelung, private oder industrielle Nutzung sowie durch Ausgleichsmaßnahmen. Den Landwirten geht das Land aus. Deshalb fordern die Bauern ein Schutzprogramm für land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, quasi Landwirtschaftsschutzgebiete.“

Auch der BUND fordert immer wieder Maßnahmen zur Bekämpfung des anhaltenden Flächenverbrauchs und merkt an, dass über 100 Hektar freie Landschaft täglich in Deutschland verbaut oder von Verkehrswegen zerschnitten würden.

Im Hochsauerlandkreis ist die Verringerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln ganz offensichtlich, allein schon wegen der stetig zunehmenden Bodenzerstörung und Bodenvergiftung durch Weihnachtsbaummonokulturen.

Idylle – das war einmal! Über kurz oder lang bemerken das sicher auch die Touristen und fahren dann eventuell lieber ins nahe gelegene Hessenland.

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) stellte daher am 02. Mai 2012 folgende Anfrage an den Landrat:

  1. Wie hoch war nach Ihrer Kenntnis der Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen im HSK im Jahr 2010 und 2011 (in ha und in Prozenten)?
  2. In welchem Tempo entwickelt sich der „Flächenverbrauch“ derzeit weiter?
  3. Welche Baumaßnahmen (Straßenbau, Erschließung von Gewerbe- und Baugebieten, Versiegelung etc.) sind die wichtigsten Ursachen für den „Flächenfraß“?
  4. In welchem Maße tragen die expandierenden Weihnachtsbaum-Monokulturen zum Verlust von Flächen für den Nahrungsmittelanbau und von Wiesen und Weiden bei?
  5. Wie hat sich die Flächennutzung im HSK seit dem Orkan Kyrill entwickelt?
  6. In welchen Kommunen des HSK ist der Flächenverbrauch am größten, in welchen am geringsten?
  7. Bei wie vielen und welchen Projekten wurden und werden in welcher Größenordnung Ausgleichsflächen ausgewiesen?
  8. Wie groß war und ist der Verbrauch von Naturschutzflächen (in ha und Prozentzahlen)?
  9. Welche Möglichkeiten sieht der Landrat zur Reduzierung des „Flächenfraßes“?

Umleitung: Das „beste Teutsch“, die Wahlen, die Medienmoral, die WOSTFALENPEST und das Klagelied eines Zimmermädchens.

Joggen durch den Buchenwald im Mai (foto: zoom)
Joggen durch den Buchenwald im Mai (foto: zoom)

Katholiken und Protestanten: Wer hatte das „beste Teutsch“? … hpd

Schleswig-Holstein, Frankreich, Griechenland: Eine Wahlnachlese … jurga

FDP haushoch drin und Linke dezimiert draußen: Schuld sei die Meinungsmache, meint Albrecht Müller … nachdenkseiten

Was uns die paar Küsten-Wähler sagen: „Nur gut die Hälfte dieser wenigen Wähler ging am Sonntag zur Urne. Rückschlüsse auf die Lage im Bund sind deshalb mit Vorsicht zu genießen. Doch für einige Annahmen bietet die Küsten-Wahl gute Gründe“ … postvonhorn

In NRW liegen die Dinge anders als im Norden: Hat der knappe Ausgang an der Förde etwa Auswirkungen an Rhein und Ruhr? Darauf sollten die Christdemokraten ihre Hoffnungen nicht setzen … WirInNRW

NRW-Wahl: “Die Partei” hat immer recht! … ruhrbarone

Lokaloffensive der WAZ nur eine Mogelpackung? Die Entscheidungen im Konzern scheinen weiterhin vorwiegend durch ein Spardiktat bestimmt zu sein – und dann wäre die Lokaloffensive eine reine Mogelpackung. Viele interessante Kommentare bei … medienmoral

Nepomuk und die Zeitung – eine Satire: Nein, er würde nicht so sang und klanglos von der aktiven Welt verschwinden wie die WOSTFALENPEST, er nicht! Er grinste, als er die Zeitung ungelesen vom Tisch schob und noch nicht einmal auf das Rascheln der Blätter beim Fallen hörte … sauerlandblog

Ein Jahr nach dem Atomausstieg: “Wir sind mit der Energiewende kaum vorangekommen” … wazrecherche

Wiedergängerei: Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken, nicht unter selbstgewählten, sondern unter unmittelbar vorgefundenen, gegebenen und überlieferten Umständen … wiesaussieht

Hagen: Infoveranstaltung zu „ProNRW“ … doppelwacholder

Rechtsextremismus – War da was? Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW) hat eine neue Broschüre mit Informationen zur extremen Rechten in NRW und Anregungen für die pädagogische Praxis herausgegeben … nrwrechtsaussen

Arnsberger Wahlkampf: “Der macht, was er sagt!” … neheimsnetz

Klagelied eines Zimmermädchens: So schlimm sind die betuchten Hotelgäste … revierpassagen

Heimat: Morgenwanderung im Sauerländer Frühling … wutzeline

Deutscher Meister – Borussia Dortmund! Jetzt folgt erst einmal die Sommerpause und dann beginnt der Wahnsinn wieder von vorn … schwenke

Zukunft braucht Bildung: Gesamtschule im HSK? Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion am Mittwoch dem 30.05.2012 um 19.00 Uhr im Kreishaus in Meschede (Großer Sitzungssaal)

Was früher gut war, ist heute nur noch Erinnerung. Die guten alten Zeiten - unwiederholbar verloren. (foto: joch-eren)
Was früher gut war, ist heute nur noch Erinnerung. Die guten alten Zeiten - unwiederholbar verloren. (foto: joch-eren)

GESAMTSCHULE im HSK ?
Information, Diskussion, Fragen und Antworten

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) und die Fraktion „Meschede braucht Zukunft“ (MbZ) laden Sie ein zur

Informationsveranstaltung und Podiumsdiskussion
am Mittwoch dem 30.05.2012 um 19.00 Uhr
im Kreishaus in Meschede (Großer Sitzungssaal)

Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

  • Klaus Bourdick, Leiter des Geschäftsbereichs Berufsbildung der IHK Arnsberg
  • Volker Esch-Alsen, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD im Kreis Soest und stellvertretender Schulleiter der Hannah-Arendt Gesamtschule in Soest
  • Dr. Michael Fink, Mitglied des Landesvorstands der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule NRW e.V. (GGG) und ehemaliger Schulleiter der Gesamtschule Hagen-Haspe
  • Kerstin Haferkemper, Ausbildungsbeauftragte der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest
  • Reinhard Loos, Dipl.-Volkswirt, SBL-Kreistagsmitglied und BBL-Ratsmitglied in Brilon
  • Lutz Wendland, Dipl.-Ing., MbZ-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Meschede
  • Moderation Christa Hudyma, Landtagskandidatin der Freien Wähler (FW), Ratsmitglied der FW Medebach und stellvertretende Sachkundige Bürgerin der SBL im Schulausschuss

Was spricht für eine Gesamtschule?
Einleitend hält Kerstin Haferkemper einen Vortrag zur „Schulform Gesamtschule“ am Beispiel der Hannah-Arendt-Gesamtschule Soest.

Anschließend berichten die Podiumsgäste über ihre Erfahrungen mit der Gesamtschule und über die Perspektiven dieser Schulform sowie über die aktuelle bildungspolitische Lage in unserer Region.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Podiumsgäste freuen sich auf eine lebhafte Diskussion.

@DerWesten verkauft seine Leser für dumm und wirbt für ‚Fracking‘

Am Freitag, dem 4. Mai 2012 erschien an prominenter Stelle im Meschede-Teil der Westfalen-Post ein Interview mit Dieter Wehmeyer. Dieter Wehmeyer wird als Hydro-Geologe des Unternehmens BNK  Deutschland GmbH vorgestellt und möchte im Sauerland und anderswo das umstrittenen Fracking Verfahren nutzen.

Unter der gefälligen Überschrift „Sinkende Preise wären möglich“ formuliert Oliver Eickhoff recht brave Fragen. Wehmeyer kann ohne weitere Nachfragen seine Behauptungen in den Raum stellen. Die WP druckt das Interview über die ganze Seite.

Einige Beispiele aus dem Werbeartikel:

Wehmeyer behauptet: Die schlimmste mögliche Katastrophe beim Fracking-Verfahren sei ein Tankwagenunfall. Wenn man mit hohen Standards arbeite, könne es nicht zu einer Verunreinigung des Grundwassers kommen. Seine Firma könne zudem sicherstellen, dass keine eingeleiteten Chemikalien mit dem Trinkwasser in Berührung kommen.

Auf die Gefahr durch ‚Chemiecocktails‘ angesprochen, behauptet Wehmeyer, in Polen seien zuletzt lediglich drei Chemikalien eingesetzt worden. Er spricht außerdem von Addititiven. Der Journalist fragt nicht nach: Welche Chemikalien, welche Additive? In den USA fanden Umweltschützer über 500 verschiedene Stoffe, die beim Fracking verwendet wurden. Nein, Herr Eickhoff fragt nicht nach.

Wehmeyer behauptet weiter, dass die verwendeten Stoffe nicht geheim seien, sondern veröffentlicht. Ja, wo steht denn, was BNK verwendet?

Auf Zustände in den USA angesprochen, schmeißt sich Wehmeyer richtig ins Zeug. In Amerika (er meint die USA) sei alles ganz anders: Ganz andere Umweltvorgaben, „leider zum Teil auch andere Standards“ , es werde zu flach gebohrt. Und der brennende Wasserhahn? O-Ton Wehmeyer: „Mit Fracking hat es aber nicht direkt zu tun: Man hat dort vermutlich durch Kohlenflöze gebohrt, dadurch ist Grubengas entwichen.“ – Ja, vermutlich, genau weiß Herr Wehmeyer das nicht. Aber erst einmal behaupten.

Die meisten von uns können nicht in die Zukunft schauen, Herr Wehmeyer aber kann es: „Bilder aus Amerika wird es in Deutschland nicht geben.“ Na, dann ist ja alles gut. Außerdem werde der Erdgaspreis fallen und Fracking habe eine günstige Klimabilanz. Unser Fazit: Alles ist super. Oder?

So sieht Nordrhein-Westfalen aus der Perspektive der kanadischen Firma BNK-Petroleum aus

Wehmeyers BNK Deutschland GmbH gehört zu dem US-amerikanischen kanadischen Konzern BNK-Petroleum, der in den USA, Polen und Deutschland frackt und fracken will.

Die Behauptungen Wehmeyers, bei BNK sei alles anderes als bei den ‚Amerikanern‘, ist also irreführende Augenwischerei. BNK Deutschland GmbH hat nach Auskunft der WP einen Antrag auf Erkundung von Ergasvorkommen im Gebiet „Falke-South“ gestellt.

Das Gebiet „Falke-South“ (interessanter Name!) ist auf der Karte leuchtend gelb eingezeichnet. Auf der Website schreibt die kanadische BNK Petroleum:

„BNK was awarded 2 concessions in North Rhine-Westphalia in November 2009 totaling about 500,000 acres,…“

BNK Petroleum besitzt die Konzessionen, BNK Deutschland GmbH möchte Erdgasvorkommen erkunden.

Warum fragt die Westfalenpost nicht nach? Warum ist die Zeitung nicht in der Lage, die oben genannten Zusammenhänge darzustellen? Warum kennzeichnet sie den Artikel nicht als das, was er ist: Werbung.

Merkel in Neheim – Die Bürgerinitiative gegen Gasbohren war auch da.

Vielleicht steht die Physikerin Angela Merkel hier schon auf ihrem Zukunftsplatz. (foto: hesse)
Vielleicht steht die Physikerin Angela Merkel hier schon auf ihrem Zukunftsplatz. (foto: hesse)

Eigentlich macht sich die Kanzlerin zwischen all‘ den geleckten Lümmeln unter dem Plakat gegen Gasbohren ganz gut. Vergessen wir also die ganze Hofberichterstattung von ihrem Neheimer Auftritt und lassen die Bilder sprechen, die wir von der Bürgerinitiative gegen Gasbohren (BIGG) im Hochsauerland und anderswo erhalten haben.

Hier das Plakat, die Aussage, die Kanzlerin und der Beau an ihrer Seite. Neheim rocks.
Hier das Plakat, die Aussage, die Kanzlerin und der Beau an ihrer Seite. Neheim rocks.

Wo fängt Realsatire bei der Westfalenpost an? Klaus Kaiser, der CDU-Kandidat mit dem schwarz-gelben Sieger-Gen.

Der Westen weiß es und er hat es: das Sieger-Gen (quelle: Klaus Kaiser, kaiser-cdu.de)
Der Westen behauptet zu wissen: Klaus Kaiser hat das schwarz-gelbe Sieger-Gen (quelle: Klaus Kaiser, kaiser-cdu.de)

„Kaiser gehört als Schulminister zu Norbert Röttgens Schattenkabinett“, schreibt am 29. April Joachim Karpa. Er leitet seine Lobhudelei mit den vernichtenden Sätzen „Er hat das schwarz-gelbe Sieger-Gen. Klaus Kaiser ist Fan von Borussia Dortmund, fiebert bei den Heimspielen auf der Tribüne mit. Am 13. Mai kandidiert der Chef der CDU-Südwestfalen wieder für den Landtag“ ein.

Ich habe Klaus Kaiser auf einer Veranstaltung der CDU der Stadt Olsberg zur Schulentwicklung erlebt. Er musste damals gegen den VBE Vorsitzenden Beckmann seinen Mann stehen.

Kaisers Aussagen zur Schulpolitik waren von Inkompetenz geprägt. Ich habe kein Sieger-Gen gesehen, sondern einen Phänotypus minderer bildungspolitischer Begabung.

Wenn Klaus Kaiser designierter Schulminister in einem Schattenkabinett Röttgen ist, dann schreit Norbert Röttgen geradezu danach, nicht gewählt zu werden.

Und dann so etwas: „Den Kontakt über Internet findet Kaiser gut, die Begegnung mit Leuten besser.“

Sagen wir es mal ehrlicher: Klaus Kaiser hat keinen Kontakt. Sein Twitter Account ist mausetot. Sein Facebook-Profil stinklangweilig und inhaltsleer. Kaiser ist nicht in der Lage, sich der Kommunikationsmöglichkeiten des Internets zu bedienen.

Hölzern twittert sein Öffentlichkeitsstab vor 20 Minuten: „Jetzt ist es auch belegt: Schlechte Note für Rot-Grün http://nachrichten.rp-online.de/leitartikel/schlechte-note-fuer-rot-gruen-1.2816011 #rponline“

Hoffen wir also das Beste für NRW, denn über „die Landesliste ist der Christdemokrat nicht abgesichert“.

Fahrrad fahren auf den Landstraßen im HSK: kein Radweg, kein Seitenstreifen, keine Chance.

Jeden Tag ein kleiner Horror. Die Landstraße 742 zwischen Steinhelle und Wulmeringhausen (foto: zoom)
Jeden Tag ein kleiner Horror. Die Landstraße 742 zwischen Steinhelle und Wulmeringhausen (foto: zoom)

Es ist nur ein Gefühl und vielleicht trügt es mich, aber es sagt mir: der Lastwagenverkehr auf meinem Arbeitsweg zwischen Siedlinghausen und Olsberg hat zugenommen.

Vielleicht reagiere ich lediglich jedes Jahr empfindlicher auf eine ansonsten gleichbleibende (Verkehrs-) Umwelt und werde zum Alterszeterer und Schwarzmaler, aber irgendwie wird es mir von Jahr zu Jahr, von Monat zu Monat, von Woche zu Woche  und in diesem Frühjahr 2012 von Tag zu Tag ungemütlicher auf  „meinen“ Radfahrstraßen im Hochsauerland.

Das subjektive Empfinden ist nun wirklich kein Maßstab zur Bewertung der Verkehrsbelastung und nein, ich habe nicht mit einer Strichliste jedes Jahr im Mai am Straßenrand gesessen und die Fahrzeuge der unterschiedlichen Kategorien gezählt.

Aber ja, ich fühle mich zunehmend unwohler auf den Straßen des Hochsauerlandes. Bilder wie oben scheinen sich immer häufiger zu wiederholen.

Früher jede Woche, dann jeden Tag und jetzt mehrmals täglich.

Mein Arbeitsweg ist kaum noch der Spaß, der er vor fünf Jahren noch war.

Begegnung am Stausee  zwischen Brunskappel und Siedlinghausen.
Fünf Minuten später: Begegnung am Stausee zwischen Brunskappel und Siedlinghausen.

HSK: Schuleingangsuntersuchungen und der akute Ärztemangel beim Gesundheitsamt. Dem Kreisgesundheitsamt geht das Personal aus.

In unserem BriefkastenDie Sauerländer Bürgerliste (SBL) berichtete vor kurzem über die neuerdings sehr weiten Wege zu den Schuleingangsuntersuchungen. SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos hatte dem Landrat einige Fragen zu dem „Warum“ gestellt.

Am 24.04.2012 wurde die SBL-Anfrage beantwortet. Der wesentliche Inhalt:

Dem Kreisgesundheitsamt geht das Personal aus.

Zitat aus dem Antwortschreiben der Kreisverwaltung:

„Seit Oktober 2010 besteht im ärztlichen Bereich des Kinder- und jugendärztlichen Dienstes durch Nichtbesetzung einer vakanten Arztstelle und einer Langzeiterkrankung ein Engpass. Dieser verstärkte sich seit Sommer 2011 durch Arbeitsplatzwechsel zweier ärztlicher Kolleginnen in andere Kreisverwaltungen und dem zusätzlichen Ausfall einer Ärztin durch Schwangerschaft/Mutterschutz und Elternzeit im Januar 2012. Somit sind derzeit 4 von 6 Arztstellen im Kinder- und Jugendärztlichen Dienst nicht besetzt.“

Alle Bemühungen, die Stellen zu besetzen, hätten zu keiner Lösung des Problems geführt, teilt der HSK weiter mit. Lediglich aus den Reihen von niedergelassenen Kinderärzten bzw. berenteten Kollegen hätten wenige Stunden wöchentlich abgedeckt werden können. Da auch in den anderen Sachgebieten des Gesundheitsamtes deutliche Lücken in der ärztlichen Besetzung bestünden (in einem Sachgebiet fehlten derzeit 3 von 6 Arztstellen), sei eine interne Vertretungsregelung nicht möglich.

Somit stehe, schreibt die Kreisverwaltung, für alle Einschulungsuntersuchungen ganztags nur eine Ärztin zur Verfügung. Darüber hinaus stünden stundenweise eine weitere Ärztin sowie 2 Honorarkräfte zur Verfügung. Alle beteiligten Ärzte und Arzthelferinnen würden bereits regelmäßig Überstunden, teilweise in erheblichem Maße, leisten, so dass ein zusätzlicher Einsatz am Wochenende nicht möglich sei.

Auf die Frage der SBL, ob es Überlegungen gebe, die bei vielen Kinder im Alter von 5 Jahren durchgeführte U 9-Untersuchung anzurechnen bzw. anzuerkennen und dafür die Schuleingangsuntersuchung entfallen zu lassen, antwortete die Verwaltung, der Gesetzgeber habe eindeutig die Durchführung durch schulärztliche Dienste der unteren Gesundheitsbehörde vorgesehen. Jedes Kind hätte laut § 54 Schulgesetz NRW einen gesetzlichen Anspruch darauf.

Und wie könnte die Lösung des „gesetzlich verordneten Problems der langen Wege“ aussehen?
Der Hochsauerlandkreis könnte beispielsweise beim Landesschulministerium eine Gesetzesänderung oder eine besondere Verordnung anregen, dahingehend, dass die U9-Untersuchungen, die häufig parallel zur Schuleingangsuntersuchung und den Tests in den Grundschulen laufen, auf Wunsch der Eltern die Schuleingangsuntersuchung ersetzen.

Außerdem stellt sich die Frage, welche Gründe zu der hohen Fluktuation beim Kreisgesundheitsamt führen und warum Ärzte zu anderen Gesundheitsämtern abwandern.

Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“ (BIGG) will Kanzlerin Merkel in Hamm treffen.

In unserem BriefkastenAnfang April gründete sich in Meschede die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hochsauerland“. Ihr Ziel ist es, das Aufsuchen und die Förderung von dem sogenannten unkonventionellen Erdgas, auch bekannt unter dem Begriff „Fracking“, zu verhindern.

Zustimmung und Unterstützung der Bevölkerung sind beachtlich. Bis Ende April, also in weniger als 4 Wochen, sammelte die BIGG mehr als 2.500 Unterschriften, davon 200 aus Medebach. Christa Hudyma, die Landtagskandidatin der Freien Wähler, überreichte sie am letzten Donnerstag, anlässlich der Info-Veranstaltung des evangelischen Kirchenkreises, persönlich in Meschede.

Auch die Lokalpresse gab der Initiative Schützenhilfe und veröffentlichte Artikel und Leserbriefe zum Thema „Fracking“, und einige Politiker äußerten sich öffentlich kritisch zu den Plänen internationaler Konzerne, im Hochsauerlandkreis Schiefergas zu fördern.

Die Initiatorin Gaby Hesse und ihre MitstreiterInnen nutzten in den wenigen Wochen etliche Möglichkeiten, Menschen über die Gefahren von „Fracking“ zu informieren und mit ihnen zu diskutieren. So hielt sie z.B. am letzten Freitag auf Einladung der türkischen Gemeinde einen kurzen Vortrag in der Moschee in Meschede. Alle dort Anwesenden trugen sich in die Unterschriftenliste ein. Am Samstag stellte sich die BIGG dann beim Autofrühling in Brilon vor. In Brilon gestaltete sich die Unterschriftensammlung laut Gaby Hesse noch etwas mühselig.

Unterschriftenliste gegen Fracking

Am Donnerstag dem 3. Mai um 17.00 Uhr wird Angela Merkel in Hamm Station machen.

Die Bürgerinitiative „Gegen Gasbohren Hamm“ lädt alle ein, der Kanzlerin zu zeigen, was wir Menschen in NRW vom „Fracking“ halten.

Wer nach Hamm fahren möchte, melde sich bitte bei Martin Knäpper aus Hamm unter

0171/5495880

an, damit die Aktion koordiniert werden kann.