Gegenteil-Tag, 365 Tage im Jahr – Rudolf Steiner, ‘Denker’ der Waldorfschule

steinerwordle01Ein Gastbeitrag von Andreas Lichte hier auch als PDF

Wer ihn kennt, kennt Rudolf Steiner (1861 – 1925) meist als Begründer der Waldorfschulen.1

1919 finanzierte Emil Molt, Besitzer der „Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik“ in Stuttgart, Rudolf Steiners erste „Waldorf“-Schule. Zuvor hatte Steiner mit mäßigem Erfolg versucht, seine eigene, esoterische Weltanschauung – die „Anthroposophie“ – zu verbreiten, die er aus der Theosophie der Okkultistin Helena Petrovna Blavatsky abgeleitet hatte. Nun sah Steiner mit der Waldorfschule eine neue Chance und sagte in einer Ansprache am 20. August 1919 an seine zukünftigen Lehrer gerichtet:

„Die Waldorfschule wird ein praktischer Beweis sein für die Durchschlagskraft der anthroposophischen Weltorientierung.“2

Steiner übernahm persönlich die Ausbildung der Lehrer. Alles was in der Waldorfschule passieren sollte, wurde von ihm vorgegeben. Das ist bis heute so. Steiners Buch „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“, in dem seine Vorträge für die Lehrer aus dem Jahr 1919 festgehalten sind, gehört noch heute „zur Grundausstattung all jener Lehrer, die an einer Rudolf Steiner- oder Waldorfschule unterrichten“3, so das Vorwort, und wird in den anthroposophischen Ausbildungsstätten, beispielsweise im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“, gelesen.

Das Wort Rudolf Steiners ist dem Anthroposophen heilig, nur so ist zu erklären, dass fast jede Äußerung Steiners festgehalten, und als Buch veröffentlicht wurde: der letzte Band der „Rudolf Steiner Gesamtausgabe“ – „GA“ – trägt die fortlaufende Nummer „GA 354“.

Vor diesem Hintergrund erstaunt es, dass der „Bund der Freien Waldorfschulen“ der Öffentlichkeit erklärt, Anthroposophie spiele in den Waldorfschulen keine Rolle. Und auch öffentliche Schulträger, wie die Hamburger „Behörde für Schule und Berufsbildung“ im Rahmen des Schulversuches „Staatliche Waldorfschule“, betonen, „es gehe lediglich um die Integration allgemein akzeptierter Elemente der Waldorfpädagogik“4 in eine staatliche Regelschule, nicht aber um die Übernahme ihrer anthroposophischen Grundlagen.

Tabu ist, Rudolf Steiners Original-Texte als Grundlage der Waldorfpädagogik zu diskutieren, es hat den Anschein, Waldorfschulen hätten den inoffiziellen Bildungsauftrag: „Verlernt Lesen!“

Wer überlegt, sein Kind in eine Waldorfschule zu schicken, sollte vielleicht aber doch einmal zu einem Buch Steiners greifen. Nur so kann der Unterschied von, Zitat Prof. Klaus Prange, „allgemeiner öffentlicher Präsentation der Waldorfschule, die sich der üblichen Vokabeln und Formeln bedient, und dem, was eigentlich damit gemeint ist“, erkannt werden und man vermeidet, mit der anthroposophischen Pädagogik eine „Mogelpackung“ zu kaufen, „die ein sehr eigenwilliges Produkt in einer geläufigen und höchst normalen Verpackung an den Mann zu bringen versucht.“5

Als ausgebildeter Waldorflehrer habe ich natürlich Steiner gelesen, bei der „Steiner-Exegese“ im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“. Und mir ist etwas aufgefallen. Nein, heute möchte ich nicht über „Rudolf Steiners Rassismus“, „Anthroposophie und Nationalsozialismus“, oder „Atlantis in der Waldorfschule“ sprechen. Etwas anderes:

Bei Rudolf Steiner ist Gegenteil-Tag, 365 Tage im Jahr

Rudolf Steiner erklärt am besten selber, was damit gemeint ist, Zitat Steiner:

„Nun glaubt die Wissenschaft, daß das Herz eine Art von Pumpe ist. Das ist eine groteske phantastische Vorstellung. Niemals hat der Okkultismus eine solch phantastische Behauptung aufgestellt wie der heutige Materialismus. Das, was die bewegende Kraft des Blutes ist, sind die Gefühle der Seele. Die Seele treibt das Blut, und das Herz bewegt sich, weil es vom Blute getrieben wird. Also genau das Umgekehrte ist wahr von dem, was die materialistische Wissenschaft sagt.“6

Ausgewählt habe ich, meine Zusammenfassung, „Das Herz ist KEINE Pumpe!“, weil hier vermutlich jeder Leser umdenken muss. Aber das Prinzip, dass Rudolf Steiner jedem bekannte Tatsachen als „falsch“ hinstellt, um das genaue Gegenteil als „richtig“ zu erklären, zieht sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Auch hier gilt: selber lesen, selber staunen!

Vorstellen möchte ich nur noch eine Erkenntnis Rudolf Steiners zu einem Organ, das ähnlich elementar ist wie das „Herz“: der „Kopf“. Elementar wie der Waldorf-Werbeslogan: „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“.

Und der Leser erfährt ganz nebenbei, warum Joseph Beuys kein origineller Künstler ist, sondern ein dreister Steiner-Plagiator, wenn er mit seinem in die (Kunst-) Geschichte eingegangenen Zitat sagt:

„Ich denke sowieso mit dem Knie“

Wie Rudolf Steiner ‘denkt’, erklärt er in seinem Buch „Menschenerkenntnis und Unterrichtsgestaltung“, Pflichtlektüre im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“7.

In seinem Vortrag von 1921 appelliert Steiner zunächst an seine Leser – bzw. an die ihm zuhörenden Waldorflehrer –, sich von den „Vorurteilen der Wissenschaft“ frei zu machen:

„Es handelt sich ja so sehr darum, wenn man wirklich das Wesen des Menschen in der richtigen Weise sich vergegenwärtigen will, dass man Abschied nimmt von mancherlei Vorurteilen, die die neuere wissenschaftliche Weltanschauung schon einmal mit sich heraufgebracht hat.“8;

Es folgt Steiners anthroposophische Wahrheit über das Denken:

„Von den logischen Funktionen: Vorstellen, Urteilen, Schließen, ist eigentlich nur das Vorstellen eine wirkliche Kopffunktion. Und dessen sollen wir uns sehr bewußt werden, dass eigentlich nur das Vorstellungen bilden, nicht aber das Urteilen und das Schließen, eine Kopffunktion ist.“9

Möglichen Einwänden noch ungläubiger Lehrer und Leser begegnet Steiner so:

„Sie werden sagen: Allmählich wird der Kopf durch die Geisteswissenschaft [Anmerkung: „Geisteswissenschaft“ ist synonym für „Anthroposophie“] ganz außer Gebrauch gesetzt. – Aber das ist tatsächlich etwas, was im tiefsten Sinn der Wirklichkeit entspricht, denn wir haben an unserem Kopf nicht so außerordentlich viel als Menschen im Leben zwischen der Geburt und dem Tode.“10

Eine wirkliche Funktion hat der Kopf nur im Hinblick auf die nachtodliche – bzw. vorgeburtliche – Existenz des Menschen, „weil er eigentlich ein Abbild ist unserer geistigen Organisation zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Er ist in gewissem Sinn ein Siegelabdruck desjenigen, was wir waren vor unserer Geburt, vor unserer Empfängnis.“11

Um die anthroposophische Erkenntnis zu vertiefen, benutzt Steiner dann ein eindrucksvolles Bild für den „Kopf“:

„Er sitzt auf dem Körper wie ein Parasit darauf und benimmt sich auch wie ein Parasit. Es ist schon notwendig, daß man die materialistische Anschauung, als ob wir vom Kopf so außerordentlich viel hätten – wir brauchen ihn als Spiegelungsapparat –, daß man diese Ansicht aufgibt. Das ist schon notwendig. Wir müssen den Kopf ansehen lernen als ein Bild unserer vorgeburtlich geistig-seelischen Organisation.“12

Wenn wir also nicht ausschließlich mit dem Kopf denken, womit dann? Steiners Antwort:

„Das Urteilen ist eigentlich an den mittleren Organismus und namentlich an die Arme und Hände gebunden. Wir urteilen eigentlich in Wirklichkeit mit den Armen und Händen. Vorstellen tun wir mit dem Kopf. Wenn wir also also den Inhalt eines Urteils vorstellen, so geht das Urteilen selbst in den Mechanismus der Arme und Hände vor sich, und nur das vorstellungsgemäße Spiegelbild geht im Kopfe vor sich. Sie werden da ja auch innerlich begreifen können und es dann als eine wichtige didaktische Wahrheit durchschauen.“13

„Das Schließen, das Schlüsse bilden, hängt nun zusammen mit den Beinen und Füßen. Natürlich werden Sie heute ausgelacht, wenn Sie einem Psychologen sagen, man schließt mit den Beinen, mit den Füßen, aber das letztere ist doch die Wahrheit, und würden wir als Mensch nicht auf Beine und Füße hin organisiert sein, würden wir eben nicht Schlüsse bilden können. Die Sache ist so: Vorstellen tun wir mit dem Ätherleib, und der hat seinen Rückhalt an der Hauptesorganisation, aber urteilen tun wir – also in ursprünglicher elementarer Weise – mit dem astralischen Leib, und der hat seinen Rückhalt an Armen und Händen für das Urteilen. Schließen mit den Beinen und Füßen, denn schließen tun wir mit dem Ich, das hat dabei Rückhalt an den Beinen und Füßen.“14

Wer wollte hier lachen? Joseph Beuys wurde mit Steiners ‘Denken’ berühmt, und Rudolf Steiners Denkschule Waldorfschule erfreut sich größter Beliebtheit.

 

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1 Laut „Bund der Freien Waldorfschulen“ gibt es im August 2014 in Deutschland 232 Waldorfschulen.

2 Rudolf Steiner, „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“, GA 293, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, Taschenbuchausgabe 2005 – „Ansprache am Vorabend des Kurses Stuttgart, 20. August 1919“, Seite 17

3 ebd. – „Zur Einführung“, Seite 5

4 RP Online, „Staatlicher Schulversuch mit Waldorfpädagogik“, von Sarah Biere, 30. August 2014, http://www.rp-online.de/politik/staatlicher-schulversuch-mit-waldorfpaedagogik-aid-1.4488846

5 Klaus Prange, „Erziehung zur Anthroposophie – Darstellung und Kritik der Waldorfpädagogik“, Verlag Julius Klinkhart, Bad Heilbrunn, 2000, Seite 86

6 Rudolf Steiner, „Die Theosophie des Rosenkreuzers“, GA 99, Rudolf Steiner Verlag, Dornach – Dreizehnter Vortrag, 5. Juni 1907, Seite 148

7 Die einzigen 3 Bücher, die im „Seminar für Waldorfpädagogik Berlin“ benutzt wurden, waren von Rudolf Steiner:
1. „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“
2. „Menschenerkenntnis und Unterrichtsgestaltung“
3. „Theosophie – Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung“

Berichte zur Ausbildung im Seminar für Waldorfpädagogik Berlin, online:
– Nicole Glocke: „Inkarnieren zum Klavier
– Andreas Lichte: „Waldorflehrer werden! – am ‘Seminar für Waldorfpädagogik Berlin’

8 Rudolf Steiner, „Menschenerkenntnis und Unterrichtsgestaltung“, GA 302, Rudolf Steiner Verlag, Dornach, Taschenbuchausgabe 1996 – Zweiter Vortrag, Stuttgart, 13. Juni 1921, Seite 27

9 ebd. Seite 27f.

10 ebd. Seite 28

11 ebd.

12 ebd.

13 Seite 29

14 ebd. Seite 29f.

Neues Logo für Arnsberg und das gesamtstädtische Marketingkonzept: Das A steht für Anfang, ich hoffe der nächste Entwurf wird besser.

Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigerem alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. (foto: zoom)
Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigeren alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. (foto: zoom)

Das A steht für Anfang, das finde ich gut. Der Anfang für ein gesamtstädtisches Marketingkonzept ist endlich gemacht und der Öffentlichkeit präsentiert worden. Mehr Transparenz und vor allen Dingen mehr Bürgerbeteiligung hätten die ganze Sache sicher viel besser gemacht[1].

(Der Beitrag von Ronny Gängler ist heute zuerst auf Breaky’s Blog erschienen)

So wäre der Stadt und den Beteiligten sicherlich die Peinlichkeit mit den Plagiatsvorwürfen (die Ähnlichkeit mit dem Melbourne-Logo ist offensichtlich) erspart geblieben[2].

Warum wurde nicht ein gesamtstädtischer Wettbewerb, z.B. an den Schulen gemacht, um so ein neues Logo zu erarbeiten? Warum wurde eine Werbeagentur aus dem Allgäu, welche sich offensichtlich nicht viel Mühe gegeben hat, damit beauftragt? Wenn schon eine Werbeagentur, warum dann keine Agentur aus dem Ort? Das hätte sicher für mehr Akzeptanz gesorgt. Von Kosten hat auch noch keiner gesprochen. Das ist wieder ein Beispiel für Politik von oben herab am Bürger vorbei.

Der beschriebene 3D Effekt stellt sich bei mir auch bei längerem Hinsehen nicht ein. Gibt es ein 3D-Modell davon? Sicher nicht. Für mich hat das Logo keinerlei Bezug zu Arnsberg, zum gesamtstädtischen Marketingkonzept wie in verschiedenen Promo-Artikeln beschrieben. Das Logo ist eine wilde Ansammlung von Flächen die keinerlei dreidimensionalen Sinn ergeben.

Das A steht für Anfang, ich hoffe der nächste Entwurf wird besser. Dieser ist jedenfalls ein Reinfall, den auch Bürgermeister Vogel nicht schön reden kann.

Die Diskussion darum, ob in einem gesamtstädtischen Marketingkonzept Alt-Arnsberg Alt-Arnsberg oder nur Arnsberg heißen soll, ist meines Erachtens auch unnötig.

Es muss Alt-Arnsberg heißen, damit man zwischen der Gesamtstadt und dem historischen, geschichtlich wichtigeren alten Teil von Arnsberg differenzieren kann. Meines Erachtens nach sollte man Alt-Arnsberg sogar explizit immer so nennen, um die historische Bedeutung des Stadtteils hervorzuheben. Das kann und sollte ein eigenes Markenzeichen für Alt-Arnsberg im gesamtstädtischen Marketingkonzept werden.

Im ganzen gesamtstädtischen Konzept fehlt allerdings immer noch der wichtigste Punkt: Wie werden die Menschen die Entfernungen zwischen den Ortsteilen überbrücken können? Ich vermisse das Konzept für die den zukünftigen öffentlichen Nahverkehr, welcher für das Funktionieren des gesamtstädtischen Konzeptes unerlässlich ist. Hier könnte zum Beispiel ein Pilotprojekt mit fahrscheinlosem öffentlichem Personennahverkehr wirklich mal Sinn machen.

Was nützt das schönste Konzept, mit dem aberwitzigsten Logo, wenn die Bürger die Entfernungen zwischen den Ortsteilen nur mit dem Privat-PKW sinnvoll überbrücken können?

[1] Ich beziehe mich hier auf:

http://www.derwesten.de/staedte/arnsberg/arnsberg-a-aehnelt-dem-melbourne-m-id9742952.html
und
http://www.blickpunkt-arnsberg-sundern.de/ein-neues-a-wie-anfang-fuer-ganz-arnsberg

[2] siehe auch hier im Blog:

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29583
und
http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29610

Umleitung: Heute wieder gut sortiert – von „Asylanten“ über kinderfeindliche Schulen zur Verführungskraft des Dschihadismus und mehr …

In dieser komplexen Landschaft ist Orientierung einfach alles: Wanderschilder am "Großen Bildchen". (foto: zoom)
In unserer komplexen Landschaft ist Orientierung einfach alles: Wanderschilder am „Großen Bildchen“. (foto: zoom)

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Das Wort zum Sonntag: Sick of this market-driven world? If you don’t fit in – be proud.

If you don't fit in - be proud. Lahnufergrafitti (fotoarchiv: zoom)
If you don’t fit in – be proud. Lahnufergraffiti (fotoarchiv: zoom)

So, if you don’t fit in, if you feel at odds with the world, if your identity is troubled and frayed, if you feel lost and ashamed – it could be because you have retained the human values you were supposed to have discarded. You are a deviant. Be proud.

So lauten die letzten Zeilen eines Zeitgeist-Kommentars von George Monbiot, der sich im Wesentlichen am neu erschienenen Buch des belgischen Psychoanalytikers Paul Verhaeghe, What About Me? The Struggle for Identity in a Market-Based Society, abarbeitet.

Eine kleine Ode an alle, die nicht in diese Welt zu passen scheinen. Seid stolz.

Den ganzen Artikel kann man hier lesen: http://www.theguardian.com/commentisfree/2014/aug/05/neoliberalism-mental-health-rich-poverty-economy

Umleitung: Kunterbunt vom Wesen der Plagiatoren zu Roundup auf den Grundstücken des Hochsauerlandkreises.

ZUr Zeit gibt es viele Regenbogen im Hochsauerland. (foto: zoom)
Zur Zeit gibt es viele Regenbogen im Hochsauerland. (foto: zoom)

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Hauptbahnhof HH. Zurück ins Sauerland. (foto: zoom)
Hauptbahnhof HH. Zurück ins Sauerland. (foto: zoom)
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Brilon: CDU prüft Gang vor Gericht nach Verlust des Vorsitzes in Krankenhaus-Gesellschafterversammlung … derwesten

Tag 3 in Hamburg und immer noch kein König der Löwen, statt dessen Markt, Laufen, eine Hochzeit und ein Bier.

Gehörte mit zum Plan: morgens auf dem Goldbekmarkt einkaufen. (fotos: zoom)
Gehörte mit zum Plan: morgens auf dem Goldbekmarkt einkaufen. (fotos: zoom)

Ich hatte mir für den jetzigen Hamburg-Besuch nur kleine Ziele vorgenommen. Morgens über den Goldbekmarkt in Winterhude zu schlendern, gehörte zum Plan.

Aber den Mittelpunkt des Tages bildete ein kleiner Lauf um die Außenalster. Auf der 7,5-Kilometer-Runde habe ich wie stets eine Menge Bilder geknipst.

Die Moschee an der linken Seite der Außenalster.
Ziemlich am Anfang der Laufstrecke: Die Moschee an der linken Seite der Außenalster.

Die Moschee liegt ziemlich nah am Beginn der Runde im Uhrzeigersinn Richtung Jungfernstieg.

Die Läuferinnen und Läufer ändern von Mal zu Mal ihr Verhalten. Heute hatten viele von ihnen ihr iPhone am Oberarm befestigt; sieht irgendwie lustig aus, wird aber nicht mehr nötig sein, wenn wir alle unsere Chips implantiert haben.

Derweil laufe ich weiterhin mit Pocket-Kamera und Haustürschlüssel durch die Gegend, ohne meine Körperfunktionen zu tracken. Von der linken Alsterseite aus gesehen stammt folgendes Bild:

Blick auf die rechte Alsterseite: CCH und Fernsehturm.
Blick auf die rechte Alsterseite: CCH und Fernsehturm.

Nett war es abends in der Hafencity. Ich habe mir sagen lassen, dass viele Brautpaare die Szenerie für ihre Hochzeitsfeiern nutzen. Scheint zu stimmen.

Hochzeitsgesellschaft in der Hamburger Hafencity.
Hochzeitsgesellschaft in der Hamburger Hafencity.
Uns war es egal. Wir haben am Osaka-Kai zwei leckere, dafür aber auch sehr teure Biere getrunken und uns überlegt, welches Wohnung in der Hafencity wir vom heutigen Lottogewinn kaufen wollen.
Für den Preis dieser beiden Biere hätten wir ... aber was soll's, denn wir haben nicht ...
Für den Preis dieser beiden Biere hätten wir … aber was soll’s, denn wir haben nicht …

Leider hat der Lottoschein für 5,75 Euro, der allererste in meinem Leben, einen Return von 0,00 Euro gebracht. War wohl nix, so einfach bekommt man die Riester-Rente anscheinend nicht aufgestockt.

Freiluftkino heute Abend auf dem Rathausmarkt, ein wenig bearbeitet.
Freiluftkino heute Abend auf dem Rathausmarkt, ein wenig bearbeitet.

Tag 2 in Hamburg und das Plansoll erfüllt: Stadtparksee, Stadtrad und Jimmy’s Hall.

Vom Bademeisterturm bis  zur Spundwand sind es 107 Meter (fotos: zoom)
Vom Bademeisterturm bis zur Spundwand im Hintergrund sind es 107 Meter (fotos: zoom)

Schwimmbad, Fahrrad, Kino und nebenbei noch eine Menge Kleinigkeiten erledigt. Der zweite Tag in Hamburg ist nach Plan gelaufen.

Im Stadtparkbad beträgt die Länge einer Bahn 107 Meter. Die Zählerei – 5 Doppelbahnen- war angenehm reduziert und die Wassertemperatur mit 20°C angemessen.

In einem See fühlen sich 20°C wärmer an als in einem normalen Schwimmbecken – warum auch immer. Besser hätte ich meinen Vormittag in der Großstadt nicht verbringen können.

Dann wollte ich auf jeden Fall noch das Stadtrad Hamburg ausprobieren.

Schon im Sauerland hatte ich mich über das Internet mit Bahncard und Kreditkarte registriert.

Das Konzept ist genial. Im gesamten Hamburger (Innen-) Stadtbereich gibt es Radverleihstationen, an denen man Fahrräder sehr unkompliziert ausleihen und an jeder anderen Station wieder abgeben kann – alles voll digitalisiert, no humans needed, bis auf den Radfahrer/die Radfahrerin selbst.

Vor dem Abaton-Kino warten die Stadträder darauf, ausgecheckt zu werden.
Vor dem Abaton-Kino warten die Stadträder darauf, ausgecheckt zu werden.

Die erste halbe Stunde kostet nichts, jede weitere Minute 8 Cent bzw. 6 Cent für Bahncard-Besitzer wie mich.

Zum Abaton-Kino habe ich vom Goldbekplatz in Winterhude bis zum Salvador-Allende Platz nahe der der Universität jeweils 20 gemütliche Minuten benötigt. Kosten hin und zurück insgesamt: 0,00 Euro.

Auf dem Weg zum Abaton-Kino. Blick von der Krugkoppelbrücke.
Auf dem Weg zum Abaton-Kino. Blick von der Krugkoppelbrücke.

Die beiden Räder hatten funktionierendes Licht, der Sattel ließ sich leicht verstellen und technisch waren sie dem Radfahren in der Großstadt Hamburg angemessen.

Bleibt noch der Kinobesuch. Mit Jimmy’s Hall hat der alte Trotzkist Ken Loach mal wieder einen Film hingelegt, der alle ZuschauerInnen links von Ayn Rand berühren wird.

Umleitung: Kein Humboldt in Düsseldorf, Radwege, Putins Trucker, Dschihad im Norden, Buhrows Rasenmäher und mehr

HamburgWinterhude20140814
Die alternative Schickeria hört auf „Fräulein“ (foto: zoom)

Nach Lammert sagt auch Humboldt in Düsseldorf ab: Zweifellos ist es nicht so sehr Gebrechlichkeit als vielmehr schavanöse Abscheu, die eine Reise des Ehrengastes nach Düsseldorf ausgeschlossen erscheinen lässt … erbloggtes

Fahrradwege: Ich war neulich in den Niederlanden und bin dort Fahrrad gefahren. Dort gab es wunderschöne, breite Fahrradwege und sogar Unterführungen für Fahrradfahrer unter stark befahrenen Kreuzungen hindurch, von Fahrradampeln und genügend Fahrradständern mal ganz zu schweigen … lummaland

“Humanitäre Hilfe” oder “Putins Trucker Show”? In Wirklichkeit hat der Westen ein Problem mit seiner eigenen Wahrnehmung. Er ist so in der Logik des geopolitischen Konflikt mit Moskau um die Kontrolle der Ukraine gefangen, dass er die Wirklichkeit ausblenden muss, um noch handlungsfähig zu bleiben … wiesaussieht

Bild-Zeitung: heizt die Stimmung gegen Sozialmissbrauch durch Osteuropäer und Arbeitnehmer aus „Schuldenstaaten“ an … nachdenkseiten

Wer fürchtet sich vor Schwarz-Grün? Die SPD attackiert CDU-Landeschef Laschet … postvonhorn

Dschihad im Norden: Niedersachsen ist zur Islamistenhochburg geworden … juedischeallgemeine

Karikaturen: WDR – Wider Den Rasenmäher … charly&friends

TV-Nostalgie: “Der große Bellheim” – Die älteren Herren wollen es noch einmal wissen … revierpassagen

Hagen: Vom Regen in die Traufe … doppelwacholder

Arnsberg: Die Grünen verfassen offenen Brief an AfD im Rat der Stadt … neheimsnetz

Morgen Test: Stadtparksee Hamburg

Der Stadtparksee in Hamburg heute Nachmittag:Wasser 20°C,  Schwimmerschar überschaubar (foto: zoom)
Der Stadtparksee in Hamburg heute Nachmittag: Wasser 20°C, Schwimmerschar überschaubar (foto: zoom)

Ich habe heute meine Laufrunde im Hamburger Stadtpark absolviert und die Badeanstalt „Stadtparksee“ gecheckt.

Das Wasser habe 20°C sagten die Mitarbeiter, 22°C stehen auf der Website des Bäderland Hamburg. Egal – morgen hat das Bad ab 11 Uhr geöffnet, Zeit um den Stadtparksee zu testen oder „the proof of the pudding is the eating of the pudding“. Kostet 3 € Eintritt.

Öffnungszeiten: Mo – So 11.00 – 20.00 Uhr, bei schönem Wetter bis 21 Uhr.

Bei unbeständiger Wetterlage sind kurzfristige Änderungen der Öffnungszeiten möglich. Je nach Wetterlage ist es ebenfalls möglich, dass sich die Öffnungszeiten am Stadtparksee auf 21.00 Uhr verlängern.

Diese Einrichtung zählt auch zu dem Betreiber Bäderland, der den Großteil der Schwimmbäder in Hamburg betreibt.