Umleitung: Germany is staring at the end of its economic model und mehr…

Abends am Schmantel in Winterberg (foto: zoom)

Ein kleiner Abendspaziergang am Schmantel in Winterberg hat mich daran erinnert, was mir in der Hochzeit der Corona-Pandemie am besten gefallen hat: episch lange Spaziergänge über Feld und Flur, aber auch durch die Straßenschluchten und Parks der großen Städte. Im Herbst werde ich meine Best-Of-Covid-Trails erneut besuchen. Ob Covid dann zurück sein wird? Egal! Hauptsache wandern.

And now for something completely different:

Germany is staring at the end of its economic model: The war in Ukraine and its repercussions, compounded by structural problems such as an ageing population and a lack of investment, spell the end of the boom … elpais

„Wir sind kein Strombettler“: Warum Deutschland so viel Strom importiert … ntv

How climate change will hit snow levels across Europe’s ski resorts: declining snow cover as a result of climate change is disrupting ski resorts across the continent, dramatically increasing the number of days where no skiing is possible … carbonbrief

AfD-Wähler: Wer zum AfD-Milieu zählt, der sollte vor allem nicht die AfD wählen … zeitonline

Helferlein (Satire): „Und dann bestimmen wir endlich wieder, was Deutschland ist!“ „Sehr richtig!“ „Wir lassen uns von diesen Drecksjuden doch nicht vorschreiben, wie unser Land auszusehen hat!“ „Entschuldigung, meinten Sie nicht: von den Grünen?“ „Wo ist denn da der Unterschied?“ … zynaesthesie

Kommunikations-Overkill: Über das „Zuviel“ in faktenausgedörrten Zeiten. Wie bei George Orwell haben – diesmal rechtslastige – Demagogen weltweit, vor allem aber in westlichen Demokratien, Begriffe umgedeutet und informationelles Chaos verbreitet. Zu jeder seriösen These gibt es eine alternative Lügenthese … endoplast

Zerrieben im Streit um Asyl: Vor 40 Jahren starb Cemal Kemal Altun, weil die BRD ihn an das Regime ausliefern wollte, das ihn verfolgte. Sein Schicksal politisierte damals viele … taz

NRW I: Entnazifizierungsakten online … siwi

NRW II: Etat-Kürzungen im Sport … doppelwacholder

Dortmund: Fußballturnier der Religionen lädt Angehörige jeden Glaubens in den Hoeschpark … nordstadtblogger

Vom Dosenaufreißer bis zum Propeller: Schau zur Archäologie der Moderne in Herne … revierpassagen

Zurück im Hochsauerland: Ausgeblendet/Eingeblendet

Sonntagmorgen: Blick aus dem Fenster (foto: zoom)

Drei Tage war ich aus dem Hochsauerland verschwunden und habe mich mit einer Reisegruppe im Südwesten Deutschlands herumgetrieben. Das Notebook hatte ich zwar mitgenommen, aber das Programm war so dicht, dass ich nicht zum Bloggen gekommen bin.

Schreiben sollte man mit einer gewissen Distanz. Der Abstand zu den vielen kleinen und großen Eindrücken fehlt mir und ich habe momentan auch keinen Ehrgeiz ihn herzustellen.

Darum beginne ich am Ende. Die letzte Rast auf der Heimfahrt war Frankfurt am Main. Gut drei Stunden hatten wir zur freien Verfügung. Mein Plan war es, auf einen Kirchturm zu klettern (Aussicht auf die Bankenhochhäuser), im Anschluss am Main die Seele baumeln zu lassen und noch fix etwas Kleines zu essen.

In Frankfurt feierte man an diesem Sonntag das Museumsuferfest 2023. Das gemütlich Bummeln habe ich beim Anblick der vielen Menschen augenblicklich gestrichen und mich in eine Sonderausstellung im jüdischen Museum verkrochen: Ausgeblendet / Eingeblendet – Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik.

Der Eingang zur Austellung (foto: zoom)

Zitat aus der Pressemitteilung des Museums:

Die Geschichte der jüdischen Filmschaffenden in der Bundesrepublik Deutschland wurde bislang weder zusammenhängend untersucht noch dargestellt. Die Ausstellung „Ausgeblendet / Eingeblendet“ möchte das ändern. Sie setzt den Ausblendungen jüdischer Biografien das Einblenden der jüdischen Erfahrung im Werk und Wirken jüdischer Filmschaffender entgegen. „Ausgeblendet / Eingeblendet. Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik“ präsentiert erstmalig die Lebenswege und Karrieren von jüdischen Produzentinnen und Produzenten, Regisseurinnen und Regisseuren sowie Schauspielerinnen und Schauspielern, die mal am Rande mal im Zentrum der bundesdeutschen Filmproduktion von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung stehen.

Diese kleine Ausstellung hat mich so sehr gefesselt, dass ich am Ende kaum mehr Zeit hatte, mir etwas Wegzehrung zu kaufen.

Mein Tipp: Hingegehen. Angucken. Nachdenken.

Da ich mit dem Nachdenken noch nicht fertig bin (s.o.), höre ich an dieser Stelle auf und versuche, mich in die Routinen des Hochsauerlandes einzufädeln.

An der Stadtbefestigung: (M)ein Revier oder wie könnte die Bildunterschrift lauten? (foto: zoom)

Zusammenleben von Mensch und Wolf erreichen

Am 17.03. 1839 wurde bei Herbern im Münsterland der letzte Wolf in Westfalen geschossen (Reiner Feldmann). Es gibt in Deutschland 161 bestätigte Rudel (Stand 25.11. 2022), 43 Paare und 21 territoriale Einzeltiere. Die Anzahl der Totfunde war im Vergleich zum Vorjahr angestiegen . (Foto: Archiv Nationalpark Berchtesgaden) – mit freundlicher Genehmigung

Wir alle, die gesamte Bevölkerung, einschließlich Schaf- und Viehzüchter sowie andere Nutztierhalter, sollten ehemals durch den Menschen ausgerottete Beutegreifer hier bei uns vorbehaltlos willkommen heißen und uns davor hüten, die Wiederbesiedelung der Mittel- und Hochgebirge durch den Wolf und anderes „Großraubwild“ als Schreckgespenst an die Wand zu malen.

Jedermann hat zur Kenntnis zu nehmen, daß der Wolf im Rahmen von internationalen Artenschutzabkommen, wie z. B. der FFH-Richtlinie, oder der Berner Konvention, streng geschützt ist. Daraus ergibt sich wiederum die Verpflichtung,, bestehende Gesetze strikt zu achten und einwandernde Individuen, ob es sich nun um Braunbär, Wolf oder Luchs handelt, als ausdrücklich erwünschte Bereicherung unserer heimischen Fauna anzusehen.

Weidetiere machen gerade mal ein Prozent des Beutespektrums von Wölfen aus. Deren Hauptbeutetiere sind Rehe, Hirsche und Wildschweine, wobei in erster Linie kranke, schwache und lebensuntüchtige Exemplare in den Fängen des Wolfes landen. Er trägt daher zur Gesunderhaltung des Wildtierbestandes bei. Aus der Schweiz wird berichtet, daß der Wolf positiven Einfluß auf die Entwicklung naturnaher Wälder hat. Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Wo der Wolf geht, wächst der Wald.“ Der selektive Verbiß durch Schalenwild (Rot-, Reh- und Gamswild) nahm deutlich ab, so daß die wichtigen Mischbaumarten (Laubbäume und Weißtanne) ungestört aufwachsen können. Manchmal stehen auch kleinere Tierarten auf dem Speisezettel des Beutegreifers.

Seit über 8.000 Jahren leben Menschen mit großen „Raubtieren“ zusammen. Bis heute hat es nachweislich keinen Fall von tödlichen Übergriffen auf Passanten gegeben; aber neun Menschen wurden vom Weidevieh attackiert – mit Todesfolge.

Bei dem durch eine Bärin im italienischen Trentino getöteten Wanderer blieb bis heute ungeklärt, wie es dazu kam. Es war die Rede davon, daß die Bärin Junge mit sich führte.

Artenschutz auf bayerisch – Nach 170 Jahren tauchte im Mai 2006 zum ersten Mal wieder ein Braunbär in Bayern auf. Das Tier sorgte für viel Aufregung und wurde schließlich zum „Problembären“ gemacht. Am 24.06. 06 erhielt ein Spezialteam den Auftrag, „Bruno“ zu erschießen. Damals regierte Ministerpräsident Stoiber den Freistaat (Quelle: Deutschlandfunk 24.06. 2016) Foto: Georg Pauluhn – mit freundlicher Genehmigung Nationalpark Berchtesgaden

Tatsache ist doch, daß der wirtschaftende Mensch (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Freizeitindustrie, sportliches Privatvergnügen) immer weiter in die Natur und damit in das Reich der Wildtiere vordringt, so daß Konfliktsituationen zwischen Bauern, Jägern und Touristen auf der einen und großen Beutegreifern auf der anderen Seite unausweichlich sind. Das Problem ist: Es gibt zu viele Nutztiere, „Räuber“ sind nämlich Opportunisten. D. h. je weniger Mühe der Wolf aufwenden muß, um an ein Schaf, ein Kalb oder eine Ziege heranzukommen, desto leichteres Spiel hat er, diese zu überwältigen.

So besteht permanent die Gefahr, daß man im Fall eines plötzlichen Auftauchens des Wolfes oder anderer Beutegreifer der Versuchung erliegt, die in jahrelanger mühsamer Kleinarbeit abgebauten Vorurteile wiederzubeleben und irrationale Ängste zu schüren.

Nach dem Vorbild anderer Staaten läßt sich auch in unserer dicht erschlossenen Kulturlandschaft durch gezielte Information der Bevölkerung und ein umfassendes Wildtiermanagement ein Zusammenleben von Mensch und früher heimischem, aus purer Mordlust und Habgier ausgerottetem „Raubwild“ erreichen. Das ist bei gutem Willen aller Beteiligten sehr wohl möglich.

Das Thema Wolf wird nämlich sehr emotional und wenig sachlich geführt – im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarländern. Was wir brauchen, sind pragmatische und auch regionale Lösungen sowie eine angemessene Unterstützung für Weidehalter. Nur mithilfe von konkreten Regelungen und Strukturen kann ein Leben mit dem Wolf ermöglicht werden.

Im Fall des seinerzeit widerrechtlich abgeschossenen Braunbären „Bruno“ im bayerischen Alpenraum stellte ich mir schon im Jahre 2006 die Frage, wer sich eigentlich über die potenzielle Gefährlichkeit beziehungsweise Unberechenbarkeit von Millionen Hunden hierzulande aufregt, die „dank“ lascher gesetzlicher Handhabung mehr oder weniger frei herumlaufen dürfen? Allein diese stellen ein permanentes Sicherheitsrisiko dar. Nicht jedoch Wolf, Braunbär oder gar Luchs, sofern man ihnen genügend Lebensraum zugesteht und der weiteren hemmungslosen Erschließung und Verbauung der Landschaft endlich Einhalt gebietet, im Sauerland wie anderswo.

Politiker, Behörden und selbst ernannte Umweltschützer sollten nicht den rapiden Verlust an biologischer Vielfalt, an Tier- und Pflanzenarten in der so genannten „Dritten Welt“ bejammern und einfordern, sondern den hohen moralischen Anspruch des Biodiversitätsschutzes und der Arterhaltung endlich auch für uns Mitteleuropäer gelten lassen!

Karl Josef Knoppik, 24. August 2023

Schottland begeistert Jugendliche aus dem Hochsauerlandkreis

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Jugendbegegnung in Schottland. (Foto: HSK-Jugendamt)

„Ich werde wiederkommen!“, waren sich die neun Jugendlichen, die in der letzten Sommerferienwoche an der Internationalen Jugendbegegnung mit Schottland teilgenommen haben, einig. Die 14 bis 16-Jährigen verbrachten eine Woche in West Lothian, dem Partnerkreis des Hochsauerlandkreises.

(Pressemitteilung HSK)

Untergebracht waren die neun Jugendlichen aus dem HSK zusammen mit zehn weiteren aus Schottland im Oatridge College in Broxburn in der Nähe von Livingston. Die Jugendbegegnung wurde von Nora Haake und Christian Schulte-Backhaus vom Kreisjugendamt begleitet.

Das Programm umfasste kulturelle Aspekte wie Touren durch Glasgow und Edinburgh und einen Besuch der Statuen „The Kelpies“. Aber auch der Spaßfaktor kam natürlich nicht zu kurz, sodass auch das Tubing im nahegelegenen Skiresort Hillend, eine Schaumparty im aufblasbaren Zelt, der Besuch der Forth on the Fringe Variety Show, ein Strandtag sowie ein Tag im Safaripark Bestandteile des Programms waren.

Neben der allgemeinen Vertiefung der Sprachkenntnisse stand auch dieses Jahr der Aufbau neuer Freundschaften, der Erwerb interkultureller Kompetenzen und das Schaffen unvergesslicher Erinnerungen für die Jugendlichen im Vordergrund.

Auch im nächsten Jahr findet wieder die Internationale Jugendbegegnung in den Sommerferien statt, bei der eine schottische Gruppe im Hochsauerlandkreis zu Gast sein wird. Weitere Informationen dazu sind im Internet auf der Seite www.young-hsk.de zu finden.

Vertraute Orte von TRIEDERS HOLZ auf dem Multiphonics Festival Meschede

TRIEDERS HOLZ
Conni Trieder – Altflöte, Kompositionen, Texte
Quentin Coppalle – Flöte
Leonhard Huhn – Bassklarinette
Athina Kontou – Kontrabass (Pressefoto)

Der WERKKREIS KULTUR MESCHEDE E.V. freut sich, zum fünften Mal Veranstaltungsort, neben Köln, Düsseldorf und Wuppertal, beim Multiphonics-Festival zu sein. Durch den Festival-Standort NRW wurde es möglich, einen Konzert-Programmpunkt mit TRIEDERS HOLZ am Sonntag, 24.09.2023 ab 18 Uhr ins Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede einzuladen.

(Pressemitteilung WKM)

Die Namensgeberin des Quartetts, Connie Trieder, widmet sich in beeindruckender Konsequenz und mit verblüffenden Ergebnissen der Neuverortung der Flöte in der improvisierten Musik. Ihr geht es nicht nur um ein paar andere Farben. Ihr geht es um das Ganze des unterrepräsentierten, zarten Instruments. Darum hatte sie für ihr Quartett eine fragil voranschreitende Musik erdacht. „Trieders Holz“ nun schreibt diese Geschichte anders weiter mit zwei Flöten, Bassklarinette und Kontrabass, indem es Klangwolken schichtet in einem neu definierten filigranen Einklang der Dissonanzen, indem es einen kammermusikalischen Jazz klangfarbenreich aufblühen lässt, wo alle gleichzeitig Begleiter und Solisten sind. Dann klingen sie als ein Ensemble, das so noch nicht gehörte Geschichten entwickelt – schön und immer schöner.

Das Quartett „Trieders Holz“ spielt den Kompositionszyklus „Vertraute Orte“ über Kindheitserinnerungen der Flötistin Conni Trieder in Halle. Die Musik und die Texte sind eine Hommage an die Stadt, aber vor allem eine Hommage an kindlichen Frohsinn und jugendliche Leichtigkeit. Die „Vertrauten Orte“ von Conni Trieder sind universale Orte der Kindheit und Jugend und im speziellen Orte der Stadt Halle, in der die Flötistin und Komponistin aufgewachsen ist. Wir fahren mit dem Rad die Straßen rauf und runter, spielen in verlassenen Gärten und betrachten die Risse in den Bodenplatten.

Mit ihrer Band „Trieders Holz“ erweckt sie diese Musik zum Leben. Es ist kammermusikalischer Jazz mit einem besonderen Fokus auf die erweiterten Spieltechniken, vor allem bei den zwei Flöten.

Neben den Veranstaltungsreihen „Sauerland-Herbst“ und „Spiritueller Sommer“, ist es eine große Auszeichnung für die Mescheder Kulturszene, wieder beim Multiphonics Festival Köln 2023 teilzunehmen. Auf Einladung des WKM konnten bereits in den letzten beiden Jahren unter Corona-Bedingungen die Veranstaltungen des Multiphonics-Festivals mit stehendem Applaus voll und ganz überzeugen.

Karten gibt es neuerdings in Meschede bei der Buchhandlung WortReich im Rebell, und in der ADAC Geschäftsstelle in der Warsteiner Str. 17., sowie in Brilon und Olsberg bei der Touristik. Online sind die Tickets unter www.eventim.de zum Preis über 17 € zu bestellen oder auszudrucken. Der Abendkassenpreis beträgt 21 €. Weitere Informationen zum Festival und den einzelnen Konzerten unter www.multiphonics-festival.com.

TRIEDERS HOLZ

Conni Trieder – Altflöte, Kompositionen, Texte

Quentin Coppalle – Flöte

Leonhard Huhn – Bassklarinette

Athina Kontou – Kontrabass

Sonntag, 24.09.2023, 18:00 Uhr Bürgerzentrum Alte Synagoge Meschede, Kampstraße 8

Westfälisches Landestheater: Man muss für Werte eintreten. Der Mord an Walter Lübcke

Premiere am Mittwoch, 30. August im Studio Castrop-Rauxel, am 7. Dezember auch in der Stadthalle Meschede

Bei den Proben (v.l.): Ulrike Volkers, Neven Nöthig, Helge Salnikau, Alexander Ritter (Bild: Volker Beushausen)

“Ich würde sagen, es lohnt sich, in unserem Land zu leben. Da muss man für Werte eintreten. Und wer diese Werte nicht vertritt, der kann jederzeit dieses Land verlassen, wenn er nicht einverstanden ist.”
(Walter Lübcke)

Am 14. Oktober 2015 sprach der damalige Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf einer Veranstaltung in Lohfelden. Der Politiker informierte über ein Flüchtlingsheim, das in Kürze eröffnet werden sollte. Lübcke drückte mit seinen Worten nicht nur seine tiefe Überzeugung aus, sondern formulierte auch das gesellschaftliche Grundverständnis von Rechtsstaat und Demokratie.

(Text: Westfälisches Landestheater)

Während ein großer Teil des Publikums aufmerksam zuhörte, versuchte eine Gruppe Rechtsextremer die Veranstaltung zu stören und Lübcke zu provozieren. Seine Antwort sorgte in rechten Foren für eine Spirale des Hasses. Vier Jahre später ist Walter Lübcke tot. Erschossen auf seiner heimischen Terrasse.

Der Täter, Stephan Ernst, war bei der Veranstaltung in Lohfelden zugegen. Er ist den Behörden bereits seit den 1990er Jahren bekannt. In den Jahren von 2015 bis 2019 radikalisiert er sich und wird schließlich zum Mörder. Er ist ein Beispiel für eine sich verändernde Gesellschaft und die zunehmende Gewalt- und Mordbereitschaft in der rechtsradikalen Szene.

Das Westfälische Landestheater entwickelt anhand der Tragödie um den politischen Mord an Walter Lübcke eine Produktion über die Entwicklung der rechtsradikalen Strömungen in Deutschland. Dabei fokussiert sie die Gefährdung unserer Demokratie, die sich unter anderem in der Situation von Politiker*innen zeigt, die schlimmsten Beleidigungen und Bedrohungen ausgesetzt sind.

Die Familie von Walter Lübcke unterstützt die Produktion.

Walter Lübcke Neven Nöthig Irmgard Lübcke Ulrike Volkers Stephan Ernst Helge Salnikau Markus Hartmann Alexander Ritter

Inszenierung Christian Scholze Ausstattung Anja Müller Regieassistenz / Abendspielleitung Alina Mathiak

Aufführungstermine

  • 30.08.2023 20.00h Castrop-Rauxel Studio Ticket
  • 22.09.2023 12.00h Dorsten Realschule
  • 03.11.2023 20.00h Castrop-Rauxel Stadthalle Ticket
  • 03.11.2023 10.00h Castrop-Rauxel Stadthalle
  • 07.12.2023 11.00h Meschede Stadthalle

Teach your parents well

Probehören: hat sie auch keine kleinen Kratzer? (foto: zoom)

Wer mich in Kassel treffen will, suche im Freibad Wilhelmshöhe, in einem der Standorte der Universitätsbibliothek, im Café Westend, im Eberts oder beim Scheibenbeisser, es sei denn, ich bin auf einem epischen Spaziergang durch die Grünanlagen, Parks und Stadtteile unterwegs.

In dieser Woche habe ich endlich eine Lücke in meiner Plattensammlung geschlossen und für gut angelegte 12 Euro die Doppel-LP 4 Way Street von Crosby, Stills, Nash & Young beim Scheibenbeisser aus dem Plattenregal gefischt.

Das Plattencover vorn, der Preis oben rechts (foto: zoom)

Vor mehr als zwei Jahren hatte B. Schreiber hier im Blog an das 50-jährige Erscheinungsdatum der Platte erinnert und mir war aufgefallen, dass mir gerade dieses gute Stück in meiner kleinen Sammlung fehlte.

Nun, es war Pandemie und ich lief lieber im Hochsauerland auf langen Spaziergängen durch den Wald als mich in Plattenläden herumzutreiben.

Dann rief mir Spotify mit der Live-Version von Carry On ein Lied von 4 Way Street als Ohrwurm zurück ins Gedächtnis. Als ich vor zwei Wochen nachts im Traum Chicago in Dauerschleife zur dystopisch-düsteren Szenerie einer US-amerikanischen Großstadt hörte, war klar, dass ich die beiden Scheiben haben musste. Der Ohrwurm wollte gefüttert werden.

Jetzt dreht sich 4 Way Street zu Hause auf dem Plattenteller und nach vielen Jahrzehnten sind mir einige Zeilen aus dem Song Teach Your Children noch einmal besonders aufgefallen. Graham Nash singt nicht nur:

„Teach your children well,
Their fathers hell,
Will slowly go by“,

sondern gegen Ende auch:

„Teach your parents well,
Their childrens hell,
will slowly go by“

Graham Nash hat das Lied 1968 geschrieben. Damals war er noch Bandmitglied der Hollies.

„[He] associated the song’s message with a famous 1962 photo by Diane Arbus, Child with Toy Hand Grenade in Central Park, shortly after writing the song. The image, which depicts a child with an angry expression holding the toy weapon, prompted Nash to reflect on the societal implications of messages given to children about war and other issues.“ (https://en.wikipedia.org/wiki/Teach_Your_Children)

Verdammt aktuell, oder? Ohio und Chicago sind eine Vergangenheit, die leider auch heute noch in der US-amerikanischen, aber auch unserer deutschen Gesellschaft, lebendig ist. Die Untoten (Hass, Antisemitismus, Rassismus) erstehen auf und ich hoffe, dass es nicht zu spät ist für eine Bürgerrechtsbewegung, die sie wieder in die Gräber scheucht.

Find the cost of freedom.

Der Rest vom #FensterFreitag

Die Brüder Grimm als Wandbild auf einer Hausfassade (foto: zoom)

Wahlen in Spanien, Waldbrände auf Rhodos und Friedrich Merz reicht der AfD die Hand – ich habe schlechte Laune.

Das Bild habe ich vor ein paar Tagen für den #FensterFreitag auf Mastodon in Kassel aufgenommen. Es zeigt auf einem überdimensionalen Wandbild die Brüder Grimm.

Was haben die Grimms mit Kassel zu tun?

Jacob und Wilhelm zogen 1798 nach Kassel. Hier besuchten sie das Gymnasium, das damals „Lyceum Fridericianum“ hieß. Die Mutter und die übrigen vier Geschwister blieben in Steinau. Nach dem Ende ihrer Schulzeit gingen Jacob und Wilhelm nach Marburg, um dort Rechtswissenschaft zu studieren.

In Marburg begannen sich Jacob und Wilhelm für die deutsche Sprache und Literatur zu interessieren. Sie wohnten zusammen in einem Haus in der Barfüßerstraße, das heute noch steht. 1806 kehrten sie nach Kassel zurück.

http://www.grimms.de/de/content/wer-waren-die-br%C3%BCder-grimm

Alles weitere auf der oben verlinkten Seite der Brüder Grimm-Gesellschaft.

Was haben Jacob und Wilhelm Grimm mit meiner schlechten Laune zu tun? Eigentlich nichts. Ich versuche mich nur ein wenig abzulenken, indem ich Bilder aus der vergangenen Woche sortiere.

Mal schauen, wie die Welt morgen aussieht.

Umleitung II: Durchlässige Brandmauern, T. C. Boyle, University Life in Germany 1907, Menschen-Zeitalter, Menschenrechte, Ausweispflicht im Freibad und mehr…

Englische Haustüren. Irgendetwas stimmt hier nicht. Fehler oder Feature? (foto: zoom)

Weil ich gestern bei der Sammlung von Lesehinweisungen an der Westfalenpost und dem nd.DieWoche hängengeblieben bin, versuche ich heute die sonst übliche Umleitung weiter zu spinnen. Los geht’s!

Durchlässige „Brandmauern“: Vor 85 Jahren erschien eine Hagener Zeitung zum letzten Mal. Sie war und ist ein Beispiel für die fließenden Übergänge zwischen konservativen und rechtsextremen Positionen … doppelwacholder

«Ich möchte mich bei den Deutschen entschuldigen, wenn ich sie durch meine Kritik an der Bahn gekränkt habe»: Der amerikanische Autor T. C. Boyle spricht im Interview über die Pleite der Schweizer Grossbank Credit Suisse, die Verspätung bei der Deutschen Bahn – und das anstehende Ende der Welt … nzz

Rezension: Volker Ullrich – Deutschland 1923: Das Jahr am Abgrund (Teil 3) … geschichtsblog

Frederick Tupper, Jr – University Life in Germany (1907): Heute führt uns unsere Reportage in die Welt der Friedrich-Wilhelms Universität Berlin in den Jahren 1900/1901. Der amerikanische Englisch-Professor Frederick Tupper Jr. verbrachte einen Teil seines Studiums im Kaiserreich und in diesem Artikel aus dem Jahr 1907 beschreibt er seine Erfahrungen … schmalenstroer

Das Problem mit dem Menschen-Zeitalter: Neulich ging ja durch die Medien, dass 1950 das neue menschengemachte Erdzeitalter, Anthropozän genannt, begonnen haben soll. Das ist aber noch keineswegs beschlossen, und die neue Epoche ist tatsächlich ziemlich umstritten … scilogs

Kommt bald die Marxistenverfolgung? Man kann über die schrulligen Ideen der ÖVP lachen. Aber es sind Ideen von Verfassungsfeinden und von Gegnern von Liberalität und Freiheit … misik

Menschenrechte (Satire): „Und Nackensteaks!“ „Und Ölheizungen!“ „Aber erst Nackensteaks!“ „Aber ich habe doch eine Gasheizung!“ „Warum wollen Sie dann eine Ölheizung?“ „Das ist hier Deutschland, das lasse ich mir von der verdammten Demokratie nicht kaputtmachen!“ … zynaesthesie

Berlin: Ausweispflicht im Freibad als Sicherheitstheater … netzpolitik

Geister, Gehirne und ziviler Ungehorsam im Dortmunder Kunstverein: ‚But who is Ulrike Mandrake?‘ … nordstadtblogger

Hier gibt es Hilfe beim Podcast-Erstellen: In diesem Blog-Artikel sammelt Kai Rüsberg künftig Bücher, Blogs oder Podcasts, die Hilfe bei der Erstellung von Podcast geben. Der Artikel wird also in Zukunft weiter wachsen. Der Artikel ist als eine Hilfestellung für seine Vorlesung und Seminare gedacht … ruhrnalist

Einmal Spanien und zurück: Ich bin kein gläubiger Mensch oder sehr reflektierend. Von daher war die Wanderung für mich auch keine wirkliche Suche nach Gott oder dem Sinn des Lebens. Es war eher eine Challenge, weil ich trotz 5 Wochen Urlaub das Ziel hatte, in 4 Wochen die Strecke hinter mich zu bringen … unkreativ

„Lyriksalven pflügen sich kometenhaft ins Gedächtnis“ oder: Höhenflüge beim Poetry Slam … revierpassagen

Genehmigung eines Windrads am Naturschutzgebiet? Im HSK bestehen durch die große Fläche und die Höhenlage sehr gute Voraussetzungen, zahlreiche weitere WEA zu errichten. Es gibt jedoch Bereiche, die sich nicht für WEA eignen … sbl

Vierte Hallenberger Musical Night am 29. Juli 2023

Das Beste aus internationalen Musicals, präsentiert von sechs Top-Solist*innen

Am 29. Juli 2023 ab 19.30 Uhr heißt es zum bereits vierten Mal: Hallo Hallenberg und herzlich willkommen zur Hallenberger Musical Night auf der Freilichtbühne.

(Pressemitteilung Förderverein Hallenberg)

Der Förderverein Hallenberg e.V. hat sich erneut mit dem Initiator und Ideengeber dieser Gala, dem ehemaligen Regisseur der Freilichtbühne Hallenberg, Florian Hinxlage, zusammengetan und in Kooperation mit der Freilichtbühne gibt es auch in diesem Jahr das volle Musical-Programm.

„Vierte Hallenberger Musical Night am 29. Juli 2023“ weiterlesen